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Danke Daniel für die Ausführung! Ich hab mir jetzt auch Kanemite bestellt damit ich wechseln kann.so schön das Wetter sonst ist - die Spinnmilben sind dieses Jahr die Pest. Wohlgemerkt im Garten bei ausgepflenzten, ausreichend bewässerten Gewächsen .Wie muss ich das denn verstehen wenn bei Kanemite und Kiron von einer guten Dauerwirkung gesprochen wird, diese Mittel aber nur im direkten Kontakt wirken? Verbleibt der Wirkstoff auf derm Blatt oder wird er vom Regen abgewaschen? Und sind neu triebende Blätter dann nicht geschützt? Vielen Dank!GRüße,michael
Kiron bekommst du für den Kleingarten in gut sortierten Gartencentern oder im Netz.Eine Anwendung reicht bestenfalls bei Anfangsbefall und es tritt eben das Problem auf, dass du sehr gründlich arbeiten musst (reine Kontaktwirkung), da ist es aber egal ob du Kiron oder Kanemite/Spinnmilbenfrei nimmst, die Mittel unterscheiden sich lediglich durch den Wirkstoff und den Wirkungsmechanismus. Da Kiron als METI (Mitochondrial Electron Transport Inhibitors, zu deutsch Mitochondrien-elektronen-transport-hemmer) sehr resistenzanfällig ist warne ich ausdrücklich davor ausschließlich auf Kiron zu setzen, wir alle (Profis wie Kleingärtner) brauchen den Wirkstoff (der übrigens Fenpyroximat heißt) noch so lange wie möglich! Nicht ganz umsonst empfahl ich verschiedene Präparate...Zum Spülmittel: Nicht umsonst wird immer wieder Schmierseife empfohlen! Die ist erstens pflanzenverträglicher und 2. wirksamer! Neudosan ist übrigens Schmierseife in teuer. ;)Das mit dem Wasserschlauch lässt du besser, damit verteilst du die Biester zwar gleichmäßig, löst das Problem aber in keinster Weise.Zu den Raubmilben: die kannst du im Fteiland getrost vergessen, das funktioniert nur im Gewächshaus wirklich, aber auch nicht mehr bei massivem Befall.Und zur Luftfeuchte: wenn Spinnmilben erstmal da sind interessieren die sich einen feuchten Kehricht für die Luftfeuchte. Das einpacken der Pfanzen in Plastik kann man sich also getrost sparen... vielleicht verkochen die Biester bei dem Wetter drunter, die Pflanze ist dann aber auch hin.
Tja, gute Dauerwirkung ist ein seeehr dehnbarer Begriff. Du kannst davon ausgehen, dass die Wirkung etwa 1-2 Wochen anhält (im Vergleich zu Abamectin, das schon nach 3 Tagen futsch ist, ist das schon eine Dauerwirkung). Die Wirkstoffe kleben am Blatt und werden teilweise an die Wachsschicht gebunden. So entsteht ein Wirkstofffilm der Spinnmilben bei Kontakt (drüberlaufen reicht) abtötet. Insbesondere Kanemite soll wohl besonders gut gegen Larven wirken, sodass du die Population recht schnell beseitigt kriegst. Richtig ist allerdings, dass der Neuzuwachs nicht geschützt ist. Das stellt aber an sich kein Problem dar wenn du das Mittel richtig anwendest und so die Population auslöschst.Die oft gewünschte systemische Wirkung im eigentlichen Sinne ist heute, von Neonicotinoiden und Fosetyl im Aliette abgesehen, ohnehin bei keinem PSM mehr gegeben.
Was man über mich sagt(e): Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Nachdem dieses Jahr Spinnmilben im Gewächshaus meine Gurken fertiggemacht haben (wahnsinniger Massenbefall), sich dann Paprikapflanzen und sogar Tomaten vornahmen, waren Spinnmilben mein Sommerthema. An heissen Tagen sammelten sie sich oben an Pflanzen- und Gerüstspitzen, wuselnde Ballen voller Spinnmilben. Die Gurkentriebe völlig eingesponnen, Blätter hell und dann tot.Zuerst Nützlinge ausprobiert - völlig wirkungslos, ein teures Vergnügen, das nur Zeit kostete. Dafür braucht man eine feuchtekontrollierte Atmosphäre mit konstant hoher Luftfeuchte, wie sie nur im kommerziellen Gewächshausanbau üblich ist.Dann Kiron. War okay, benötigte aber trotz gewissenhafter Behandlung eine zweite Anwendung. Und schliesslich kamen sie doch wieder. Um Resistenzen zu vermeiden, habe ich jedoch keine weitere Anwendung damit gemacht.Dann bin ich bei Neem angelangt, das eine gute akarizide Wirkung haben soll. Neemöl (10ml pro 1,5 Liter Sprühgerät, einmal mehr), Emulgator, wenig Neutralseife in Wasser mit hohem ph-Wert versprüht, Blätter von oben und unten, Abends bei Sonnenuntergang. Die Wirkung war interessant. Mit der starken Lupe tags darauf die Blätter abgesucht. Nach der ersten Behandlung sah ich keinen Erfolg, sie turnten auf kleinen Spinnfäden und krabbelten auf Blattunterseiten. Zwei Tage später Wiederholung. Jetzt schienen vor allem adulte Tiere unterwegs zu sein, die dunkle Flecken haben. Das Spiel noch mit Abstand von wenigen Tagen zweimal wiederholt und nun sind tatsächlich keinerlei lebende Spinnmilben mehr zu entdecken. Es wirkt, eindeutig. Schäden an irgendwelchen Pflanzen durch Neemöl sind nicht zu sehen. Die Gurken treiben wieder frische Ranken und fruchten sogar nochmal.Wenn abgeräumt wird, werde ich trockene Blätter konsequent entfernen und dann mit Schwefelschnitten ausschwefeln. Damit es nächstes Jahr etwas langsamer mit dem Befall losgeht.
Dann bin ich bei Neem angelangt, das eine gute akarizide Wirkung haben soll. Neemöl (10ml pro 1,5 Liter Sprühgerät, einmal mehr), Emulgator, wenig Neutralseife in Wasser mit hohem ph-Wert versprüht,
Hab' mit Interesse mitgelesen. Wie hoch machst du das pH des Wassers und womit?
Unser Leitungswasser ist bereits schwach alkalisch, geht, andernfalls nimmt man Backpulver, Natriumbikarbonat, um den ph Wert anzuheben. Unverändertes Regenwasser ist dagegen deutlich saurer - das nicht nehmen.Mittlerweile habe ich nochmal neue Jungtiere entdeckt. Und schon wieder weg nach einer weiteren Sprühaktion. Neem scheint besonders in einem ganz bestimmten Altersstadium zu wirken, Larve und vielleicht noch Nymphe. Man muss also eine Weile behandeln, bis keine eierlegenden Alttiere mehr existieren. Und sich eine gute Lupe kaufen, um rechtzeitig zu sehen, was los ist.