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Überwinterungsquartiere von Schädlingen (Gelesen 4613 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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Sandkeks
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

Sandkeks » Antwort #15 am:

(Kann es übrigens sein, dass "merdigera" irgendetwas mit dem französischen Wort "merde" zu tun hat ;D ?)
:-XIch vermute eher eine Ableitung von mer- im Sinne von Femur.
Floris
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

Floris » Antwort #16 am:

Hat sich denn bisher noch niemand darüber Gedanken gemacht?
Doch, natürlich, aber es gibt halt nicht so viele Fälle bei denen man da konkrekte Aussagen treffen kann die auch zur Bekämpfung nützen.Bei der Kastanienminiermotte fallen die Larven mit dem Laub zu Boden und können mit diesem beseitigt werden. Auch die Larven der Ilexminierfliege bleiben über Winter im Blatt, so dass man befallene Blätter im Winter abpflücken sollte und nicht erst im Frühjahr. Borkenkäferholz sollte im Winter aufgearbeitet werden, bevor die Käfer im Frühjahr schlüpfen. Bei den meisten anderen Arten verlassen die Larven zum Ende der Entwicklung aber unkontrolliert die Pflanze und verschwinden in der Umgebung, wo sie nicht gut zu fassen sind. Die Mehlige Kohlblattlaus legt die Wintereier an die Kohlstrünke. Deshalb sollte man Winterkohl deutlich vor dem Frühjahr ernten, Zierkohl übrigens auch. Weiße Fliege, die die im Sommer an den Tomaten ist, überwintert irgendwo im Gewächshaus, vor allem dann wenn man darin Kübelpflanzen überwintert. Durchfrieren lassen ist da besser.Man muß halt bei jedem Schädling (und auch bei Krankheitserregern, siehe Rostpilze und Blattfleckenpilze an Bohnenstangen und hölzernen Tomatenpfählen), so man Probleme hat, auf die Biologie schauen, ob sie was hergibt was gegen ihn oder sie verwendet werden kann.
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Sandkeks
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

Sandkeks » Antwort #17 am:

Bei der Kastanienminiermotte fallen die Larven mit dem Laub zu Boden und können mit diesem beseitigt werden.
Zumindest die Masse. Ein paar Puppen fallen aber durch das Zusammenharken des Laubes heraus, wenn das Laub zerbröselt. Diese wenigen Tiere bauen dann im Folgejahr schnell wieder eine Population auf (es werden je nach Witterung oft drei Generationen gebildet).
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oile
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

oile » Antwort #18 am:

Eine kleine Population ja, aber das Entfernen des Laubs bringt es wirklich.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Dicentra
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

Dicentra » Antwort #19 am:

Glaubst Du das oder hast Du dafür konkrete Beispiele?
Wenn Du, wie Floris schrieb, Kastanienlaub entfernst, könnte es sein, dass Du damit auch Marienkäfer entsorgst. Die mögen als Winterquartier nämlich trockenes Laub.
hemerocallis hat geschrieben:Insektenhotels dienen ja auch als Nist- und Überwinterungshilfe für Nützlinge, ohne Schädlinge anzulocken. So einfach, wie Du das hier darstellst, ist es wohl auch kaum - dazu sind die Zusammenhänge etwas zu komplex.
::) Aber sicher tun sie das. An meinen Nisthilfen für Wildbienen findet sich regelmäßig die Taufliege (Cacoxenus indagator) ein. Und wie nennst Du Vögel, die ungeschützte Insektenhäuser ausräumen?Was willst Du machen? Die Larven des Dickmaulrüsslers überwintern im Boden. Willst Du den Boden regelmäßig umgraben und sieben, um sie herauszufischen? Bei der Aktion könntest Du eine Menge Regenwürmer killen. Die Kirschessigfliege scheint als erwachsene Fliege an geschützten Stellen im Garten zu überwintern, wobei ich nach jüngsten Beobachtungen den Verdacht habe, dass sie durchaus auch als Puppe in Fruchtmumien überwintern könnte. Hier wäre ein penibles Aufsammeln abgefallener Früchte ein Mittel zur Dezimierung. Aber viele kleinere, befallene Früchte findet man überhaupt nicht, wenn sie erst mal abgefallen sind.
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Sandkeks
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

Sandkeks » Antwort #20 am:

Eine kleine Population ja, aber das Entfernen des Laubs bringt es wirklich.
Zumindest die erste Generation im Jahr ist deutlich individuenärmer, die dritte dann nicht mehr.
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oile
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

oile » Antwort #21 am:

Wie Du meinst ::).Auf der Ecke unseres Grundstücks steht eine sehr große weißblühende Roßkastanie. Wir sammeln das Laub ziemlich gründlich auf, ich verteile sogar Laubsäcke an die Nachbarn, damit die das Laub nicht einfach nur auf den Kompost werfen. Seit dem steht sie den ganzen Sommer über sehr grün mit einigen zu verschmerzenden braunen Flecken da. Wenn es im Herbst früh sehr frostig wird, rauscht die ganze Pracht auf einmal noch grün runter, wenn der Herbst aber langsam kommt, freuen wir uns inzwischen wieder an gelbem Kastanienlaub. Die Bäume, welche die nahegelegene Straße säumen, sehen hingegen erbärmlich aus.
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Minimati
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

Minimati » Antwort #22 am:

Ich habe hier gerade was über Frostspanner und Leimringe gelesen....diese Biester überwintern jedes Jahr in meinen wintergrünen Farnen und lassen dann bis zum Frühjahr wenig für mich übrig. Ich sammel die immer ab, indem ich an den Farnen herumschüttel, aber es sind trotzdem noch zu viele.Naja, mit Leimringen kann ich meinen Farnen ja schlecht zuleibe rücken, hat jemand einen Tip für mich?Ich weiß, diese Frage ist am falschen Platz, hm, obwohl, Überwinterungsquartiere - die Raupen sehen das jedenfalls so!LG, Minimati
Floris
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

Floris » Antwort #23 am:

Die Larven des Dickmaulrüsslers überwintern im Boden. Willst Du den Boden regelmäßig umgraben und sieben, um sie herauszufischen?
Ob schon mal jemand versucht hat (z. B. unter befallenen Rhodos) die mit übersommernden Topfcyclamen anzulocken die man im Herbst geordnet entsorgt? @Minimati: im Winter gibt es keine Frostspannerraupen, das muss was anderes sein.
Dicentra hat geschrieben:Wenn Du, wie Floris schrieb, Kastanienlaub entfernst, könnte es sein, dass Du damit auch Marienkäfer entsorgst. Die mögen als Winterquartier nämlich trockenes Laub.
Vielleicht dabei auf den Laubsauger verzichten?
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

Dicentra » Antwort #24 am:

;DDas wäre aber schade um die Cyclamen. Ich habe meine vor dem Reinholen ausgetopft, die gesamte Erde entfernt und neu getopft. Keine Larven! Nachdem ich jahrelang mit Nematoden anscheinend erfolglos gegen die Dickmaulrüssler gekämpft habe, fliegt nächstes Jahr der Bergenienbestand raus. Ich hab die Nase voll. Was nützt es, wenn ich gegen die Dickmaulrüssler vorgehe und die jedes Jahr aus der Nachbarschaft wieder einwandern?
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

Dicentra » Antwort #25 am:

Wenn Du, wie Floris schrieb, Kastanienlaub entfernst, könnte es sein, dass Du damit auch Marienkäfer entsorgst. Die mögen als Winterquartier nämlich trockenes Laub.
Vielleicht dabei auf den Laubsauger verzichten?
Das wird nicht viel nützen. Kastanienlaub luftdicht in Säcken verpackt mögen die Tierchen auch nicht. Ich habe schon oft in eingerollten Blättern Marienkäfer gefunden. Es gibt ja sicher noch andere Insekten, die Falllaub als Winterquartier benutzen.
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Sandkeks
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

Sandkeks » Antwort #26 am:

Wie Du meinst ::).Auf der Ecke unseres Grundstücks steht eine sehr große weißblühende Roßkastanie. Wir sammeln das Laub ziemlich gründlich auf, ich verteile sogar Laubsäcke an die Nachbarn, damit die das Laub nicht einfach nur auf den Kompost werfen. Seit dem steht sie den ganzen Sommer über sehr grün mit einigen zu verschmerzenden braunen Flecken da.
Schön. Das Pflanzenschutzamt Berlin propagiert ja schon seit Jahren das möglichst vollständige Entfernen des Kastanienlaubes im Herbst. Natürlich wurde auch geschaut, ob es was bringt. Hier ein paar Zahlen (siehe Abb. Seite 4). Die erste Generation ist deutlich reduziert, die zweite auch noch, bei der dritten sieht es vergleichbar mit nicht beräumten Flächen aus. Aber für den Baum ist die Beräumung und damit der deutlich spätere erkennbare Befall in der Saison eine super Sache. ;)
Eva

Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

Eva » Antwort #27 am:

Mein Onkel lässt seine Hühner Schädlingssuche betreiben, jeweils zur Erntezeit unter den Obststräuchern, jetzt auch durchs großteils leere Gemüsebeet, dabei werden die Staudenbeete an den Rändern auch gründlich gefilzt. Auch die Laufenten räumen nochmal gründlich durch und dürfen jetzt überall hin. Mangels Hühnern schau ich in meinem Garten, dass im Herbst nochmal etwas frischer Grasschnitt überall dünn gemulcht wird, die Amseln kommen spätestens nach zwei Tagen und sortieren das alles durch. Meisen füttern im Winter ist wahrscheinlich auch schlau, jedenfalls sitzen meine Balkonmeisen schon im Frühling auf den Knospen der Kübelpflanzen und klauben da die ersten Blattläuse, dieses Jahr hatte ich kaum irgendwo einen nennenswerten Befall.
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Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

cydorian » Antwort #28 am:

Das seltene Glück, Hühner halten zu können hilft gegen eine ganze Latte von Schädlingen. Ideal ist die Haltung unter Obstbäumen. Frostspanner und Ähnliche, Kirschfruchtfliegen, Apfelwickler, Walnussfruchtfliege - nicht mit Hühnern.Mit dem Threadthema Überwinterungsquartiere hat das aber wenig zu tun. Die Hühner schnappen zu, wenn sich die Frostspannerraupe abseilt, wenn der Wurm in aus der runtergefallenen Kirsche oder Apfel kriecht. Sind die erst tief im Boden, nutzen auch Hühner nichts. So tief scharren sie auch nicht.
Eva

Re: Überwinterungsquartiere von Schädlingen

Eva » Antwort #29 am:

Das stimmt natürlich auch wieder.
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