Wie unterscheidet man denn gesundes und krankes Geflügel in einem Infektionsgebiet? Erst wenn das vermeintlich gesunde tot umfällt.Hier ist so oft gegen Panikmache im Zusammenhang mit der Vogelgrippe gepostet worden. Das was hier jetzt geschieht, ist fast noch schlimmer. Horrorszenarien, die möglicherweise vorgekommene Einzelfälle lustvoll verarbeiten, als Zukunftsvision an die Wand zu malen. Eine nicht nur verbale Aufrüstung.Das kann ich voll bestätigen. Im Umkreis von 3 Km des Ausbruchs wurde alles Geflügel vernichtet, egal ob gesund oder krank!!!!!
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Haustiere und Vogelgrippe (Gelesen 22882 mal)
Moderator: Nina
Re:Haustiere und Vogelgrippe
Re:Haustiere und Vogelgrippe
Es geht nicht um Panikmache, sondern wie schon oft, um die Achtung auch der Würde der Tiere. Undifferenzierte gebietsweise Ausrottung ist unmoralisch. Letztendlich gehts mal wieder nur ums Geld, aber die zusätzlichen Mittel wären angebracht, wenn man bedenkt, dass die gewinnorientierte Massentierhaltung die Seuchen wenn nicht verursacht so doch massgeblich verschärft hat.
Re:Haustiere und Vogelgrippe
fars, man hat sich nicht die Mühe gemacht zu untersuchen, man hat "geräumt"! 

Re:Haustiere und Vogelgrippe
Gleich im ersten Google-Link gefunden (bei SPIEGEL-Online):"...Das Tierseuchengesetz biete die Möglichkeit bei "Gefahr im Verzug, Tauben oder andere potenzielle Krankheitsüberträger zu bekämpfen", betont die Vogelgrippe-Forscherin Werner."(Hervorhebung ist von mir)Was ist denn wohl mit "bekämpfen" gemeint?!?Und geimpft wird bei MKS (wenn ich mich recht entsinne im Umkreis von 12 km) und Vogelgrippe nur, wenn die Tötungsmaschinerie in´s Stocken gerät. Dann werden die Tiere in einem Radius geimpft, um sie später zu töten...Genau wie bei MKS gelten nämlich gegen VG geimpfte Tiere weiterhin als Virusüberträger (bzw. war es bei MKS so, daß man anhand der aufzufindenden Antikörper nicht unterscheiden konnte, ob sie vom Virus oder der Impfung stammen).Ein Virus entsteht (entgegen anderslautenden Gerüchten im VG-Fall
) nicht aus dem Nichts: Auch VG-Virenstämme gibt es schon sehr lange und daher mit Sicherheit auch Tierarten, die dagegen immun sind oder werden.Viren für alle Zeiten ausrotten zu wollen, koste es, was es wolle, ist eine größenwahnsinnige Idee, die dem eigentlich überwunden geglaubten Machbarkeitswahn der Sechziger entspringt.Mit VG steckt man sich nicht so schnell an !!!! Lasst euch nicht verrückt machen!!!!

Re:Haustiere und Vogelgrippe
"...Das Tierseuchengesetz biete die Möglichkeit bei "Gefahr im Verzug, Tauben oder andere potenzielle Krankheitsüberträger zu bekämpfen", betont die Vogelgrippe-Forscherin Werner."(Hervorhebung ist von mir)
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Re:Haustiere und Vogelgrippe
In Ö werden bis jetzt nur die Vögel getötet, die in direktem Kontakt zum erkrankten Tier waren und der gesamte Betrieb wird unter Quarantäne gestellt - keine Spur bisher von 3km-Tötungsradien oder Ähnlichem.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
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Re:Haustiere und Vogelgrippe
Dann lass dir doch von deinem Kreisveterinär mal die Einsatzpläne zeigen...
Re:Haustiere und Vogelgrippe
Wär schön, wenn das so bliebe, Katrin. Das EU-Recht sieht aber leider anderes vor (war zumindest bei MKS so).Und meist kriegt man davon ja auch nix mit, wenn man nicht in unmittelbarer Nähe ist: In England und Holland haben die Fernsehsender nach der ersten Aufregung bei MKS zumindest keine Berichte mit auf Schafe schießenden Polizisten oder Rinderkadaver abtransportierenden Soldaten mehr gebacht. - Interessiert Otto Normalverbraucher ja auch nicht sonderlich ::)Und wenn wegen Geflügel- oder Schweine "Pest" in bestimmten Gebieten gekeult wird, ist das auch hier kein Nachrichtenbild wert...
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Re:Haustiere und Vogelgrippe
Noch was zur Immunität:Da geht m.E. was durcheinander: 1. "Immunität" kann bedeuten, dass AK vorhanden sind, die einen eindringenden Erreger bekämpfen und vernichten oder zumindest so eindämmen, dass er im Normalfall nichts mehr anrichten kann (Ausnahme: Individuum ist geschwächt).2. "Immunität" bedeutet, dass der eindringende Erreger gar nichts ausrichten kann, weil er den falschen Wirt erwischt hat;3. "Immunität" bedeutet, es hat zwar eine Infektion stattgefunden, aber es bricht keine Krankheit aus. In diesem Fall wäre das infizierte Individuum ein potentieller Träger und Überträger (das ist bekannt bei Salmonellen, Streptokokken, Meningokokken).Je nachdem braucht es unterschiedliche Maßnahmen, am schwierigsten scheint es mir bei Fall 3 zu sein.LGoile
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Haustiere und Vogelgrippe
???Hast du schonmal Räumungen miterlebt? Hier in NL wurde teilweise bei Hobbyhühnerhalter sehr brutal vorgegangen. Mutter verhaftet, weinende Kinder. Bei der Maul- und Klauenseuche gab es auch ganz stümperhaftes Vorgehen, z.B. bei der Tötung von schottischen Hochlandrindern im Naturschutzgebiet. Anstatt es ruhig zum machen mit Kooperation des Besitzers wurde - wie im Wilden Westen- drauflos geballert.Auch ein Tierarzt, der hier im Osten der Niederlande, bei den Räumungen dabei, hat ein Buch darüber geschrieben. Darin verarbeitet er das oft - sinnlos brutale und uneffektive - Vorgehen der Räumungstrupps.Ich nehme an, dass Fars dies vollkommen entgangen ist.Das hier aufgezeigte Horrorszenario, gewaltsamens Durchsuchen der Wohnung und des Menschen, kann doch wohl nur bei renitenten und uneinsichtigen Tierhaltern in Betracht kommen.

"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort
Re:Haustiere und Vogelgrippe
Und wer denkt schon dran, die erkrankten Vögel erst mal medizinisch zu behandeln? Nein, da wird einfach getötet.
Re:Haustiere und Vogelgrippe
Die ursprüngliche Frage lautete ja, ob man Katzen lieber nicht mehr herausläßt. Besteht die Gefahr, dass sie in Kontakt kommt mit einem virusinfizierten Vogel, oder nicht?
"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort
Re:Haustiere und Vogelgrippe
Klar besteht die Gefahr, aber sie ist zurzeit (noch) extrem klein. Um Vielfache grösser dagegen das Risiko, dass die Katze vom nächsten Auto plattgewalzt wird.
Re:Haustiere und Vogelgrippe
Auch wenn ich für diesen Beitrag vermutlich verbale Prügel einstecken werde:Ich frage mich, ob Katzen überhaupt rausgelassen werden sollten. Als Gärtner sehe ich schon, dass Katzen auch mal Wühlmäuse erbeuten. Aber eben auch nicht wenige Vögel. Bei uns sieht es konkret so aus, dass diverse Katzen übers Jahr durch unseren Garten streifen und immer wieder Vögel erwischen. Ob sich das auf den Vogelbestand nennenswert auswirkt, weiß ich nicht, Bodenbrüter kommen bei uns allerdings keine vor.Wenn ich nach Anfang März im Garten Gehölze beseitigen will, kriege ich Ärger, da das zum Schutze brütender Vögel verboten ist. Die Katzen halten sich leider nicht an den Vogelschutz.Für mich bleibt bei der Gartenarbeit in jedem Fall der Katzenkot, der sich an vielen Stellen im Garten findet.Ich frage mich auch, warum ausgerechnet für Katzen etwas anderes gelten sollte als für andere Tiere. Schließlich kommt keiner auf die Idee, seinen Hund, sein Meerschweinchen oder seinen Hamster nachts vor die Tür zu schicken.Manche sorgen sich, ob sich ihre Katze mit Vogelgrippe anstecken könnte. Die Gefahr, dass die Katze sich draußen andere Erreger und Parasiten holt, ist wohl ungleich größer. Außerdem wär da noch die von Katzen übertragene Toxoplasmose, die zumindest für Schwangere nicht ganz ungefährlich ist.Summa summarum: Mir wäre es lieber, die Katzen der Nachbarn blieben drinnen.Die ursprüngliche Frage lautete ja, ob man Katzen lieber nicht mehr herausläßt. Besteht die Gefahr, dass sie in Kontakt kommt mit einem virusinfizierten Vogel, oder nicht?
Re:Haustiere und Vogelgrippe
Gerade teilt das zuständige Bundesamt mit, dass die in den letzten Tagen in der Schweiz gefundenen toten Schwäne den Vogelgripperreger nicht in sich tragen. Es war ja so, dass, kaum war der Erreger im nahen europäischen Ausland nachgewiesen, hierorts unglaublich viele tote Schwäne, und zwar nur Schwäne, gesichtet und zur Untersuchung in Labors gebracht wurden. Soviele tote Schwäne bekommt man nur zu Gesicht, wenn in einer Zeitung das Wort Vogelgrippe steht. 
