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Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge? (Gelesen 11756 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Danilo
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Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

Danilo »

Mein Grundstück entwickelt sich zusehends zur exponierten Gehölzinsel inmitten baumloser Nachbarschaft. Da kürzlich nachbarliches Nadelholz fiel und weiterem die Säge droht, will ich selbst für Grün "mit Zukunft" sorgen, da der Ausblick vor allem im Winter immer gruseliger wird.Ich suche zunächst ein zuverlässig wintergrünes Solitärgehölz für folgende Rahmenbedingungen:
  • kleiner bis mittelgroßer Baum, ungern die "klassische" Spitzkegelform, gern mehrstämmiger oder breitkroniger, malerischer Wuchs im Alter
  • mindestens 6b-tauglich, kurzzeitig -20°C sind hier normal im Winter
  • absolut windfest, gerne ein unterpflanzbarer Pfahlwurzler, der Standort ist exponiert und zugig
  • schwerer, humoser Oberboden, ab 50 cm Tiefe Tonmergel, sommertrocken.
  • sonniger Stand, im Winter vollsonnig
Nachbargehölze wären Hamamelis, Ptelea trifoliata, Crataegus viridis, Cornus officinalis, Sorbus 'Joseph Rock',...Bereits umgeschaut habe ich mich in Berlin-Dahlem und im Forstbotanischen Garten Eberswalde. Dort fiel mir unter Berücksichtigung der Standortbedingungen nur Juniperus virginiana (z.B. lockerwüchsiger, breitaufrechter Klon) als Kandidat auf. Ordinäre Notlösungen: Taxus baccata oder gar eine starkwüchsige Sorte von Buxus sempervirens, denn zwei weitere, bis 3 m hohe Bäume stehen schon im Garten - mögen Zünsler & Co sie niemals finden. :-X.Weitere Vorschläge sind mir daher willkommen. :)
bristlecone

Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

bristlecone » Antwort #1 am:

Von Taxus baccata dürfte es entsprechende Sorten geben, die breiter ausladend wachsen.'Dovastoniana' vielleicht. Oder natürlich auch Hybriden mit Taxus cuspidata.Von der Winterhärte her ohne Probleme wäre Thuja occidentalis. Die dürfte auch mit den sommerlichen Bedingungen noch zurechtkommen. Evtl. frühzeitig die Spitze rausnehmen, um einen breiteren Wuchs zu erzielen.Unter den Kiefern könnte es auch noch Vertreter geben. Schau mal bei Pinus contorta und Pinus banksinana.Und Pinus silvestris, ebenfalls mit herausgenommener Spitze für einen breiteren Wuchs?
Henki

Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

Henki » Antwort #2 am:

Taxus baccata
Das war mein erster Gedanke, als ich nur deine Überschrift las. ;D
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dmks
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Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

dmks » Antwort #3 am:

Was ist die Maximalgröße?Thuja plicata 'Atrovierens' ist eine sehr schöne Winter-Grün-Farbe, stark wachsend - daher aber gut mehrstämmig aufbaubar ;)Für weniger Wuchs und mehr Habitus: Tsuga canadensis - mehrstämmig hat das was von Märchenwald... ;)
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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moreno
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Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

moreno » Antwort #4 am:

No Nadelbaum? Eleagnus, Ilex
bristlecone

Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

bristlecone » Antwort #5 am:

I doubt that those are hardy enough in Danilos area. I x meservae probably would be, but that's a medium-sized shrub at best, not a small tree.
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tomma
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Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

tomma » Antwort #6 am:

Photinia - aufgeastet. Vielleicht auch Cotoneaster? Da gibt es auch schöne Sorten, und zuminest in milden Wintern sind sie wintergrün. Grossblättriger Buxus ist keine schlechte Idee. Ich habe schon ganz Prächtigen in GB gesehen. Toller Anblick, wenn er Baum werden darf.
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tomma
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Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

tomma » Antwort #7 am:

ganz vergessen: Thujopsis. Wuchsform allerdings nicht malerisch, aber auch wiederum nicht so streng. Könnte man gut mit einem laubabwerfenden Gehölz kombinieren, beispielsweise Betula utilis, Viburnum oder Cornus in Sorten.
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SouthernBelle
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Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

SouthernBelle » Antwort #8 am:

Photinia ist vermutlich nicht hart genugIlex: da gibt es schon baumfoermig wachsende Auslesen, aber da koennte Wind ein Problem sein, in der Natur waechst der im UnterwuchsIlex opaca und Ilex ? hab ich als mittelgrosse Baeume in Erinnerung, inlands in NL- Haerte?Guck mal hier: http://www.ilexgarden.com/collection_de.html da gibts auch ein paar GanzkoerperphotosWieviel Arbeit fuer Schnitt willst Du reinstecken und haelt die Rotbuche in Deinem Wind ihr rotes Herbstlaub? Gibts kleinbleibende Sorten?Prunus laurocereasus hat als Baum aufgeastet schoene, fast schwarze Staemme, gibts da ne Sorte, die bei Euch hart genug ist? Sollte ne lokale baumschule wissen.Magnolien wird es wohl auch zu zugig?
Gruesse
troll13
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Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

troll13 » Antwort #9 am:

Vielleicht Prunus lustanica 'Angustifolia'? Man sieht die Pflanze hier nur als geschnittenes Gehölz aber in seiner Heimat entwickelt der Portugisische Lorbeer duchaus malerische Kleinbäume.Hier ein Link zu einem Foto aus dem Real Jardin Botanico in Madrid.Ich traue der Sorte 'Angustifolia' wirklich zu, dass sie in WHZ 6 ohne Probleme gedeiht bzw. in Extremwintern mit geringen Schäden überlebt.Alternativ Ilex x meservae 'Heckenfee' (vom Missouri Botanical Garden sogar bis WHZ 5 empfohlen). Der lässt sich sicher auch "baumförmig" erziehen.Juniperus virginiana mag sehr aber der gehört für mich eher in eine "Offenlandsituation" wie auch am Naturstandort. (Dazu gleich ein Beitrag von mir in dem Thread "Pflanzen, die ich nicht mag". ;D
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Kasbek
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Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

Kasbek » Antwort #10 am:

oder gar eine starkwüchsige Sorte von Buxus sempervirens, denn zwei weitere, bis 3 m hohe Bäume stehen schon im Garten - mögen Zünsler & Co sie niemals finden. :-X.
Wenn Du in der Gattung Buxus bleiben willst: Gibt's vielleicht unter den ostasiatischen Arten was Passendes? Oder Buxus colchica, falls Du an einen Klon hoch aus den Bergen kommst, dem Kälte nix ausmacht? (Und der möglichst noch nicht von diesem komischen Pilz befallen ist …)
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
bristlecone

Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

bristlecone » Antwort #11 am:

Prunus lusitanica und manche Sorten von P. laurocerasus stecken schon einiges weg, aber in 6b freistehend und in der Wintersonne?Großsträucher oder Kleinbäume werden das sicher nicht, wenn sie überhaupt ein ansehnliches Wuchsbild entwickeln.Immergrüne Photinia dürften ausscheiden.An Thujopsis hatte ich auch gedacht, aber die wachsen recht langsam.Chamaecyparis nootkatensis 'Pendula' könnte noch was sein, wächst zwar kegelförmig, mit den hängenden Ästen aber sehr malerisch.Picea breweriana wäre auch von der Wuchsform her schön - wenn man ein gutes Exemplar erwischt. Vielleicht gibt es unter den zahlreichen Cryptomeria-Sorten noch welche mit ausreichender Winterhärte, dazu könnte Wolfgang sicher was sagen.
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Danilo
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Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

Danilo » Antwort #12 am:

:o :D Oha, mit einer so großen Zahl an Eingaben habe ich nicht gerechnet, zunächst herzlichen Dank dafür. Ich präzisiere mal die "Wuchskraft": Wünschenswert wäre so ganz grob eine Wuchshöhe von 4 m binnen 10 Jahren (davon könnte ich einen gewissen Teil zwar "kaufen", was ich bei potentiellen Pfahlwurzlern jedoch ungern möchte) und eine dann gern kulminierende Höhe von bis zu 15 m zu meinen Lebzeiten. Danach wird hier eh alles platt gemacht, wie drumherum schon geschehen. Insofern: "nach mir die Sintflut". Aufgrund der windexponierten Lage und des schweren Bodens möchte ich aber auf potentielle Großbäume verzichten.Ich kommentiere mal zunächst jene Gehölze, die ich nach meiner Vorabsichtung selbst auf dem Zettel hatte, aber wegen Bedenken verworfen habe. Meine Gegenargumente entsprechen im Wesentlichen den von euch angeführten, die ich ich insofern bestätigt sehe.Wintergrüne Elaeagnus, Magnolien, Quercus, auch Photinia (z.B. die im GP-Artikel diskutierten Arten) halte ich (leider!) ebenfalls für grenzwertig in puncto Winterhärte, und seit den Wintern 2009-2012 auch Prunus laurocerasus, selbst in härtesten Sorten. Ilex jedoch nicht. im Garten stehen bereits (in Sorten) I. aquifolium, I. x altaclerensis, I. x meservae, I. verticillata und I. crenata. Die erleiden hier allenfalls am Jahrestrieb und den Blättern Schäden, nicht aber am alten Holz. Ein etwa 8 m hohes Exemplar von I. aquifolium steht in der Nachbarschaft. Aber eigentlich möchte ich keinen weiteren Ilex. ;)Und bezüglich der Gattung Pinus bin ich skeptisch geworden, seit mir neuerdings in der Umgebung immer öfter entwurzelte Exemplare von P. sylvestris als auch P. strobus begegnen. Oft mit geborstenen Pfahl- und Seitenwurzeln. Inwieweit anthropogene Ursachen eine Rolle spielten, vermag ich jedoch nicht zu sagen. Picea ist aus diesem Grunde ohnehin außen vor.Die Gruppe um Chamaecyparis, Thuja, Thujopsis und ähnlichen fiel mir optisch bei meiner Vorsichtung durchaus positiv auf (vor allem die Borke der Altbäume), bereitet mir aber ebenfalls Sorgen im Hinblick auf die Windfestigkeit, da ich desöfteren in der Literatur von der Windwurfanfälligkeit der hochwüchsigen Arten las. Diese seien auf Schutz durch "Bestand" angewiesen, was ich nicht bieten könnte. @Hausgeist: Die Eibe (ver-)brauche ich eigentlich schon an der anderen Front (am Kompost) zum selben Zweck. :-[ ;)Zu allen noch unkommentierten Vorschlägen muss ich erst recherchieren. :)
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Mediterraneus
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Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

Mediterraneus » Antwort #13 am:

Thujopsis dolabrata habe ich bei mir vor Jahren gesetzt. Auch in der Annnahme, sie sei schwachwüchsig. Letztes Jahr kam dann plötzlich ein Mitteltrieb von über einem halben Meter. Ich musste sie deshalb umpflanzen, da sie offensichtlich doch größer wird. Sehr urzeitliches, farnartiges Erscheinungsbild. Passt sehr gut zu Hamamelis. Bei mir ist es auch im Sommerhalbjahr furztrocken.Ich würde an deiner Stelle auf die große Auswahl bei Thuja zurückgreifen. Sie ist nach meinem Empfinden völlig zu Unrecht verpönt. Eine freiwachsende Thuja kann ordentlich was hermachen, es gibt auch Sorten, die auch im Winter richtig saftiggrün aussehen. Zudem geben sie dem ganzen einen Rahmen und bieten Windschutz, darunter entsteht mit der Zeit ein geschütztes, schattiges und wintertrockenes Habiat.Versuche auch ruhig mal an nicht so wichtiger Stelle Prunus lusitanica. Die bekommt man ja teilweise günstig als Heckenpflanze. Bei mir hat die frischgepflanzt die schlimmen Winter ab 2008 nahezu unbeschädigt überstanden. Mittlerweile ist das ursprünglich 30 cm-Pflänzlein ca. (gut) 1,5 m hoch, hat erstmals im Sommer geblüht und macht einen sehr properen Eindruck.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
bristlecone

Re: Wintergrünes Solitärgehölz - Vorschläge?

bristlecone » Antwort #14 am:

Die Ausbildung des Wurzelsystems hängt auch von der Bodenbeschaffenheit ab und ist nicht artspezifisch streng festgelegt.So wird eine Fichte auf tiefgründigem Boden nicht bloß diese flachen Wurzelteller bilden, die man auf Windwurfflächen in Fichtenschonungen sehen kann, sondern weiter in die Tiefe gehen.Tonmergel ist natürlich nicht die günstigste Voraussetzung, dass Gehölze tiefgehende Wurzeln bilden. Aber ich denke nicht, dass Kiefern bei sachgerechtem Pflanzen Wurzelprobleme haben. Jedenfalls werden sie nicht schlechter wurzeln als die anderen genannten Nadelgehölze, und auf ein Nadelgehölz dürfte es wohl in jedem Fall hinauslaufen.Bei Thuja occidentalis, vor allem aber bei den Chamaecyparis gibt es so viele Sorten - nicht nur die beliebten gelben und blauen aus dem Gartenmarkt - dass da eigentlich auch was dabei sein müsste.Und - wie gesagt - vermutlich auch bei Cryptomeria.Und natürlich der anfangs von dir erwähnte Juniperus virginiana, z.B. in der Sorte 'Canaertii'.@Medi: Prunus lusitanica mag einen Versuch wert sein, um die Grenzen der Winterhärte dieses schönen immergrünen Gehölzes auszuloten. Die von Danilo angedachte Größe dürfte er aber nicht erreichen. In Danilos Ecke ist es doch ein wenig rauer als in deiner Ecke.
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