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Alte Kämpen auf der Streuobstwiese (Gelesen 10216 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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b-hoernchen
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Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

b-hoernchen » Antwort #60 am:

Also mir ist eine Strichelung um den Kelch des ersten Apfels (Eingangspost) entgangen. Deshalb dachte ich, dass es Apollo sei.Eine sehr deutliche Strichelung hat der wahrscheinliche Geheimrat Dr. Oldenburg aus dem thread "James Grieve". Da Alkmene hinsichtlich der Strichelung mit dem Geheimrat zu verwechseln sein soll, dachte ich, der erste Apfel könne keine Alkmene sein.Meine Alkmene ist leider längst gegessen. Ich denke, die ist auch höher gebaut, in der Form näher beim Geheimrat, während der erste Apfel mehr die runde Renettenform hat.
Cum tacent, consentiunt.

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Malus sieversii
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Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

Malus sieversii » Antwort #61 am:

Das ist ein alter Kämpe!ca.60 Jahre alter Berlepsch
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Jäger des verlorenen (Apfel)Schatzes
Sternrenette

Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

Sternrenette » Antwort #62 am:

:D ich mach mal Kirschen- und Birnenfotos. Jetzt sieht man den Baum am besten.
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Bergischer Apfel
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Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

Bergischer Apfel » Antwort #63 am:

Hallo,ich bin schon seit einiger Zeit am Infos sammeln welche älteren Apfelbäume es hier in der Umgebung gibt. Jetzt habe ich mal einen älterem Nachbarn, der hier aufgewachsen ist, zu dem Thema ausgefragt. Er meinte das (ich glaube) ein Onkel von ihm Biologie studiert hat und sich mit Obstbäumen beschäftigte, es war aber nicht nur der. Naja auf jeden Fall wurden wohl vorlallendingen um 1900 viele (hunderte?) Apfelbäume gepflanzt, auf seinem großen Grundstück stehen noch 4, ein paar hundert Meter weg auf einer Kuhwiese noch 3 (oder mehr), noch weiter weg stehen dann nochmal so 6 Stück, auch auf einer Kuhwiese. Dann habe ich noch "meine" beiden alten Apfelbäume, einen Süßapfel und ein Riesenboiken. Da wo der Riesenboiken war standen wohl auch mal eine ganze Menge Apfelbäume, da wo der Süßapfel steht war früher ien sehr großer Garten. Das ganze Grundstück des Nachbarn war früher bepflanzt mit Obstbäumen, die Bäume haben sich wohl in einer "Linie" bis zu den weiter entfernten Kuhwiesen gezogen. Die übriggebliebenen Bäume müssten so ca. 120 Jahre alt sein, dementsprechend sind die meisten von ihnen ungepflegte Krücken, die nicht mehr unbedingt viele Jahre stehen werden. Bei meinem Vater (ca. 15 min fahrt) stehen auch 6 so alte Krücken, ein Baum ist jetzt im Herbst umgefallen, aber noch am leben, also nicht komplett rausgerissen, den will ich weitererhalten. Generell will ich von möglichst vielen der genannten Bäume Ableger ziehen. Das Problem ist das ich nicht unbedingt so an die Bäume rankomme. Der Nachbar meinte ich sollte mal seine Bäume beschneiden, also ein wenig auslichten und sich kreuzende Äste wegscheiden, er fände es auch gut wenn ich die Bäume weiterveredeln würde :). Ich finde es unglaublich schade wenn so alte Bäume sterben, oder wenn sie von ein paar "blöden" Menschen beseitigt werden weil sie der Lorbeerhecke weichen sollen. Für mich ist das Kulturgut das erhalten werden muss. Platz hätte ich für einige Hochstämme wo früher die Bäume standen, (bei dem Riesenboiken) wer weiß, vielleicht finden die jetztigen Besitzer es garnicht so schlecht wenn ich den Obstbaumbestand wieder ein wenig aufpflanze? Was haltet ihr von der Idee?LG Thorben
Sternrenette

Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

Sternrenette » Antwort #64 am:

Genau das habe ich hier geplant. Ich hab für Februar beim Ritthaler Unterlagen für Äpfel und Birnen bestellt, und der Bürgermeister läßt mich die alte Streuobstwiese aufforsten. Solange ich die Arbeit mache, ist das kein Problem. Ich krieg sogar fürs Pflanzen ein paar Ein-Euro-Helfer. Ich muß Zeit finden, Pfähle, Zaun und Termin organisieren - und einen Bagger. Die Kirschen wurden nämlich schon nachveredelt.Man kommt an die Reiser schon ran, mit der Teleskopschere ;)
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landfogt
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Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

landfogt » Antwort #65 am:

ich habe dieses frühjahr zufällig gesehen wie jemand bei mir in der nähe sehr alte und zum veredeltteil abgestorbene apfelbäume "reanimiert"!er hat etwa die hälfte aller äste ca 40cm vom stamm entfernt abgesägt.anschließend wurden in die ebenfalls bis zu 40cm dicken pfropf köpfe reiser der selben sorte unter der rinde veredelt.trotz der rauen rinde.verbunden mit einer heuballenschnur und verstrichen mit Baumharz.im Hochsommer bin ich absichtlich noch mal da hin gefahren um zu schauen und ich staunte nicht schlecht!die schnur musste natürlich irgendwann durch geschnitten werden aber es sind alle reiser angewachsen.kurz darauf könnte ich noch mit dem Besitzer dieser obstwiese reden der mir sagte,daß er so schon oft kranke bäume saniert hat.er zeigte mir ein exemplar(luikenapfel)der aussah wie das blühende leben.mann konnte die grossen veredelungsstellen noch deutlich sehen.sie waren erstaunlich gut verwachsen.ich werde es 2016 auch versuchen,auf Altem"holz zu veredeln!
es gibt tage da verliert man und es gibt tage da gewinnen die anderen
schwach anfangen und dann ganz stark nachlassen
Sternrenette

Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

Sternrenette » Antwort #66 am:

Eine nicht ganz so extreme Variante kam neulich in "unser Land" im Bayrischen Rundfunk, Veredelungskurs in Triesdorf. Die Bäume müssen aus der Wurzel heraus eine unheimliche Kraft haben, im nächsten Jahr hatten die aufgepfropften Reiser einen Durchmesser von ca. 2 cm.
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landfogt
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Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

landfogt » Antwort #67 am:

so etwa sind auch die reiser an dem besagten baum gewachsen!hätte ich gewusst,daß man so auch noch veredeln kann,hätte ich noch mehr bäume auf meinem neuen Grundstück retten können :-\
es gibt tage da verliert man und es gibt tage da gewinnen die anderen
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Sternrenette

Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

Sternrenette » Antwort #68 am:

Hinterher ist man immer gescheiter :-[
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Malus sieversii
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Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

Malus sieversii » Antwort #69 am:

@landfgtinteressant! hast du keine Bilder davon?
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cydorian
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Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

cydorian » Antwort #70 am:

Ähnliches ist schon im Pelzbuch des Gottfried von Franken beschrieben. Im Baumbuch.
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Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

Sternrenette » Antwort #71 am:

Wann ist dafür der richtige Zeitpunkt? Ich hätte einen Kandidaten, das wäre die Alternative zur Kettensäge.
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Monti
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Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

Monti » Antwort #72 am:

Fuktioniert aber wohl auch nur nachhaltig, wenn die Substanz noch in Ordnung ist. Oft ist der Stamm, manchmal auch schon die Äste hohl bzw. faulig/morsch. Stellt sich mir die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt (oder eher Zustand), um so zu Veredeln.Und, geht das auch bei Zwetschgen? Wir haben so einen Kandidaten im Garten, der abbaut aber im Wesentlichen noch gesund ist. Normaler Schnitt bringt zwar wieder etwas Neuaustrieb aber nur sehr verhalten.
Wild Obst
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Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

Wild Obst » Antwort #73 am:

Der Richtige Zeitpunkt wäre je nach Klimazone und Wetter nächstem Jahr ab Ende März bis Mai. Die Reiser müsste man sich vorher, wenn die Bäume noch komplett in der Vegetationsruhe (bei Äpfeln bis etwa Ende Februar) sind, schneiden. Als Methode würde ich Rindenpfropfen vorschlagen, alle anderen Methoden sind eher ungeeignet bei solchen Vorhaben mit alten Bäumen.Tipps zum Rindenpfropfen gibt es z.B. hier, hier, hier oder hier.Bei dicker Unterlagenrinde muss man darauf achten, die Unterlagenrinde nicht zu weit zu lösen. Es soll helfen, eventuell zwei senkrechte Schnitte zu machen oder die Dicke der Rinde etwas abzuhobeln.
Wild Obst
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Re: Alte Kämpen auf der Streuobstwiese

Wild Obst » Antwort #74 am:

Das geht auch bei Zwetschgen, aber Steinobst ist empfindlicher, was solche an "Misshandlungen" grenzende Vorhaben angeht. Ich sehe dabei hauptsächlich das Problem, dass die großen Schnittflächen nie mehr Verwachsen werden und nach 10-20 Jahren ist dann spätestens der ganze Ast und wahrscheinlich auch der Stamm zumindest im Innern morsch oder schon hohl. Das muss nicht zu schlimm sein, man muss nur die neuen, veredelten Äste kurz genug halten, dass der hohle Stamm/Ast das Gewicht noch halten kann. Jeder Naturschützer würde sich über einen solchen ökologisch wertvollen Biotop- oder Höhlenbaum freuen. Wenn der Baum aber schon richtig abgängig ist und von sich aus mehrere Leitäste abgestorben sind, ohne dass er zB weiter unten neu austreibt, würde ich es nicht mehr machen und ihn als ökologisch wertvollen Biotopbaum lassen und höchstens weit ausladende Äste entfernen, damit der Baum nicht zerbricht. Oder, wenn es um den Ertrag geht, würde ich so einen Baum roden und Ersatz pflanzen.
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