Für mich ist ein Garten ohne Rosen wie ein Fest, bei dem der interessanteste Besucher schon gegangen ist.Einem Garten ohne Rosen oder besser ausgedrueckt - ohne den Duft von Rosen - feht einfach 'was. Bin ich altmodisch?
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Warum werden so wenig Rosen gepflanzt? (Gelesen 18779 mal)
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
Schöne Grüße aus Wien!
- Mediterraneus
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
Bereits vor Hortus Eystettensis wurde die Rose in Gärten verehrt , wurde ihr Heilkraft zugeschrieben und das begehrte Rosenöl gewonnen ("Apotheker-Rose"). Bereits bei Römern und Griechen war sie "Königin der Blumen" und alte Herrschaftsdynastien führten sie sogar stolz im Wappen ("White Rose of York","Red Rose of Lancaster" )Auch das kann man so nicht sagen.Denke nur mal an die Klostergärten. Zwar auch mit Rosen, aber nur eher nebensächlich. Primär Stauden (Heil- und Duftpflanzen). Wenn du die Bilder des "Hortus Eystettensis" betrachtest: überwiegend Stauden.Und was die Züchtungen betrifft, so setzten diese erst relativ spät ein, als die Rosenarten aus Asien eingeführt wurden.Auch in der Antike war die Rose recht selten vertreten, weil sie im Mittelmeerraum kaum vorkam.Naja, die Rose ist ja eigentlich DIE Gartenpflanze schlechthin. War so ziemlich die erste Blume, die neben der lebenswichtigen Nahrung im Garten wachsen durfte.Und so ziemlich die erste Blume, die züchterisch bearbeitet wurde.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
Stimmt alles, das Wissen rund um Garten und Pflanzen war noch nie so groß wie heute. Die Büchersammlung wächst und wächst. Und der gesunde Hausverstand schwindet, das Gefühl für Zusammenhänge in der Natur schwindet noch mehr. Gefragt ist "pflägeleeicht", "Easy Garden" oder eine Menge Kies ohne Pflanzen. Übrigens sind an dieser Entwicklung die Gärtner nicht ganz unschuldig. Ich besuchte neulich einen befreundeten Landschaftsgärtner, der hat seinen Kieslagerplatz gewaltig vergrößert und nach allen Regeln der Kunst erweitert. Für sogenannte Kiesgärten. ::)Ich vergleiche dies gerne mit der Küche. Kochbücher, so viele bis zum Abwinken, jeder weiß, wie man Nasi Goreng oder eine Gans zubereitet. Gefressen wird Fastfood. Damit ist natürlich die Mehrheit gemeint.In Österreich werden höchstwahrscheinlich im Schnitt noch immer mehr Rosen wie im Rest Europas gepflanzt. Liegt vielleicht am Aufholbedarf. In der Schweiz war die Hohe Zeit in den 70er und 80ern. Fragt mal jetzt nach!
- Mediterraneus
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
Heute ist Gartenwissen Hobby von wenigen, früher war es lebensnotwendig. Wenn die Rübe nicht wuchs, hatte man nichts zu essen. Jeder kannte sich mit gärtnern aus. Gezwungenermaßen.(und auch heute noch kommt jegliches Essen aus dem Garten- Feldanbau. Das weiß nur noch kaum jemand
)

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
Wir hatten bei meinen Eltern Rosen in allen Schattierungen und Untergruppen. Wir waren aber im Sommerhalbjahr auch jedes Wochenende für die Rosen da, dass muss man einfach in Sachen Rosen zugeben. Das wäre mir heute entschieden zuviel, nicht, weil ich es nicht gerne täte, sondern weil mir schlicht die Zeit dazu fehlt. Die paar Rosen, die ich jetzt in meinem Privatgarten noch besitze, sind Rosensträucher a la 'The Pilgrim', 'Westerland', 'Santana' und einige Austin-Rosen. Ach ja, und natürlich 'Pink Sarastro', die macht 8 m lange Triebe über das Carport!
Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
Tja, ich denke immer noch, daß gar nicht so wenig Rosen gepflanzt werden.Rosen sind hier im Garten Gehölze, die von Stauden und Clematis begleitet werden. Das Grundgerüst an Gehölzen verändert sich nicht mehr sehr. ;)Gänselieschen, bei den Bodendeckern auf die verschiedenen Wuchsformen achten. Das hilft sehr eine für die Idee, den Pflanzplatz, geeignete Sorte zu finden.
Es muss nicht immer alles Sinn machen.
Oft reicht es schon, wenn es Spaß macht.
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
in unserem Garten ist leider kein Platz mehr frei für noch mehr Rosen, habe mein Herz u.a. für Päonien entdeckt
LG Heike
Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
Martina, das mit dem interessantesten Besucher hast du gut gesagt. Ohne sie fehlten auch die besonderen Düfte.
Es muss nicht immer alles Sinn machen.
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass wir uns hier in erster Linie über Ziergärten unterhalten.Eine breitere Gartenkultur kam in D. doch erst recht spät auf. Ich behaupte mal kühn, so erst richtig nach dem 2. WK, mit zunehmendem Wohlstand. Die früheren Gärten des wohlhabenden Bürgertums wurden doch vorwiegend gärtnerisch gepflegt und nicht von den Bürgern selber. Die des Adels ohnehin. Von daher auch die so häufig anzutreffenden, pflegeintensiven Parterregärten. Der einfache Bürger baute, wenn er denn überhaupt eine nutzbare Fläche hatte, überwiegend Gemüsiges an.Auch die Bauerngärten dienten in erster Linie der Selbstversorgung. Blumen ja, aber überwiegend für kirchliche Feste. Die etwas prachtvolleren Gärten reicher Landbesitzer gab es auch, aber die prägten ja nun nicht unsere Gartenkultur.Stimmt alles, das Wissen rund um Garten und Pflanzen war noch nie so groß wie heute. Die Büchersammlung wächst und wächst. Und der gesunde Hausverstand schwindet, das Gefühl für Zusammenhänge in der Natur schwindet noch mehr. Gefragt ist "pflägeleeicht", "Easy Garden" oder eine Menge Kies ohne Pflanzen.
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
Die Rose ist schließlich ja eine Königin. Und zuviele Königinnen, ganz ohne Hofstaat, das geht schief
Ähnlich ist das ja auch bei den Paeonien. In jeder Hinsicht.

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
Die Apothekerrose hat so gut wie keinen Duft, soviel ich weiß, wurden in den Klöstern die heilkräftigen Hagebutten verarbeitet. Rosenöl wird aus der bulgarischen Ölrose, der Rosa damascena Trigintipetala gewonnen. "White Rose of York" ist die wunderbare Rosa alba maxima.Selbst im kargen Waldviertel, wo man, von Pfarrgärten abgesehen, bis weit in die siebziger Jahre kaum Stauden außer vielleicht ein paar Ringelblumen pflanzte - es fehlten Zeit, Geld und Sinn für Überflüssiges, das Notwenige war Plage genug - gab es an den Häusern vielfach eine "Hausrose": eine weiße Alba und eine dunkelrosa Frankofurtana habe ich grade noch retten können, beide über 100 Jahre alt.Bereits vor Hortus Eystettensis wurde die Rose in Gärten verehrt , wurde ihr Heilkraft zugeschrieben und das begehrte Rosenöl gewonnen ("Apotheker-Rose"). Bereits bei Römern und Griechen war sie "Königin der Blumen" und alte Herrschaftsdynastien führten sie sogar stolz im Wappen ("White Rose of York","Red Rose of Lancaster" )
Schöne Grüße aus Wien!
Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
Mein Einwand bezieht sich auf "die Gartenpflanze schlechthin". Das war sie eben nicht. Vielleicht gehört der Lilie diese Krone?Bereits vor Hortus Eystettensis wurde die Rose in Gärten verehrt , wurde ihr Heilkraft zugeschrieben und das begehrte Rosenöl gewonnen ("Apotheker-Rose"). Bereits bei Römern und Griechen war sie "Königin der Blumen" und alte Herrschaftsdynastien führten sie sogar stolz im Wappen ("White Rose of York","Red Rose of Lancaster" )Auch das kann man so nicht sagen.Denke nur mal an die Klostergärten. Zwar auch mit Rosen, aber nur eher nebensächlich. Primär Stauden (Heil- und Duftpflanzen). Wenn du die Bilder des "Hortus Eystettensis" betrachtest: überwiegend Stauden.Und was die Züchtungen betrifft, so setzten diese erst relativ spät ein, als die Rosenarten aus Asien eingeführt wurden.Auch in der Antike war die Rose recht selten vertreten, weil sie im Mittelmeerraum kaum vorkam.
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
Martina, das mit dem interessantesten Besucher hast du gut gesagt. Ohne sie fehlten auch die besonderen Düfte.

Schöne Grüße aus Wien!
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
Und in den perfektesten Küchen wird kaum gekocht.Ich vergleiche dies gerne mit der Küche. Kochbücher, so viele bis zum Abwinken, jeder weiß, wie man Nasi Goreng oder eine Gans zubereitet. Gefressen wird Fastfood. Damit ist natürlich die Mehrheit gemeint.
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- Gänselieschen
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Re: Warum werden so wenig Rosen gepflanzt?
@ Malva - mir schwebt so eine sehr flache, rosa blühende Rose vor. Die sieht man eigentlich recht häufig in öffentlichen Anlagen. Ich will auch bei nur einer Sorte bleiben. Die Fläche könnte so 3-4 m² haben. Dort stehen jetzt Hamamelis Aphrodithe, zwei kleine Weiden, eine dunkellaubige Weigelia, ein doppelter weißer Flieder und dahinter ein Gestrüpp von Zierquitten. Die Sonne kommt dort auch recht passabel an....