Ich bin von ganzem Herzen eine Chaotin. In verschiedenen Versuchen des Zeitmanagements habe ich gelernt, dass To-do-Listen für mich ein ziemlich sicherer Weg in die Unzufriedenheit sind. Planen mit Zielen funktioniert für mich aber recht gut. To-do-Listen gibt es in der Arbeit bei absoluten Stress-Phasen, in den normalen Zeiten schaffe ich ohne Listen mehr.Mein Garten ist so klein, dass es da wenig gibt, das mich unzufrieden macht (außer zu wenig Platz). Bei einem größeren Garten könnte ich mir aber schon vorstellen, dass ich mit Zielen ganz gut vorankäme.Ich habe z. B. auch eine sehr chaotische unstrukturierte Art des Tuns im Garten und ja, natürlich genauso auch im Haushalt. Und habe jetzt so langsam verstanden, dass es nicht das Arbeiten an sich, sondern das spontane Denken ist, welches mich hindert......Ich nehme mir auch immer dies oder das vor, versuche es mit to-do-Listen, aber mit wenig längeranhaltendem Erfolg.
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Systematisch gärtnern (Gelesen 32381 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re: Systematisch gärtnern
Re: Systematisch gärtnern
Gerade jetzt erst habe ich diesen interessanten Faden gesehen.Ein Thema, worüber wir hier bei uns schon oft diskutierten. Es ist nämlich in einer Gärtnerei auch nicht viel anders wie in einem Privatgarten. Ich weiß, uns gelingt es auch nicht immer, aber man sollte schlicht und einfach nach dem Motto trachten "Der Garten sollte täglich seinen Gärtner sehen"! Gerade, was Unkraut anbelangt, ist dieser Punkt eminent wichtig. Jeden Tag ein paar Disteln, die kurz vor dem Absamen stehen, hier einen Löwenzahn, dort ein Greiskraut. Ist ja so leicht, aber keiner tut es auf diese Weise. Ganz pragmatisch jeden Tag eine Stunde jäten. Punkt. Ein anderer geht dafür joggen, wieder andere fernsehen oder was auch immer. Was ich meinen Leuten nicht beibringen kann: im entscheidenden Moment durch die g a n z e Gärtnerei gehen und lediglich das Unkraut zupfen, was absamt, ohne Rücksicht auf Feinheiten. Nein, sie jäten von vorne nach hinten und machen alles "pipifein". Mit dem ERfolg, wenn sie hinten fertig sind, können sie vorne wieder anfangen, weil dort schon bereits das neue Unkraut abgesamt hat. Und jeder hat seinen persönlichen Sauberkeitsanspruch. Der eine liebt sein Chaos, den anderen stören drei heruntergefallene Blätter in der Einfahrt. Was man trotzdem akzeptieren sollte, denn ich mag trotzdem beide Eigenheiten nicht wirklich.
Re: Systematisch gärtnern
Ich überlasse mein Tun besonders im Garten auch gerne spontanen Eingebungen.Für mich ist gefährlich, dass ich gerne hingebungsvoll und selbstvergessen jäte. So vergehen Stunden und hinterher ist mein Komposthaufen nur noch ein Stückchen höher und es ist keine richtige Arbeit getan. Oder ich verplempere meine Zeit mit Gebossel im Kleinen.Jetzt nehme ich mir bei jedem Gartenbesuch eine klar umschriebene Aufgabe vor, die ich erledige. Meditatives Jäten wird auf 2 Stunden beschränkt. Am stärksten treibt mich an, wenn ich eine Idee, eine Vorstellung von einer Sache habe und dann unbedingt das Ergebnis sehen will.Es gibt aber auch Dinge, die trage ich jahrelang mit mir herum, überlege hin und her, wäge ab, um sie dann bei einer sich bietzenden Gelegenheit umso schneller umzusetzten.
Re: Systematisch gärtnern
Jetzt, wo du es sagst, ich nenne das meinen täglichen Gartenspaziergang. Ganz entspannt einmal rundumgehen und sich freuen. Was dabei ins Auge springt ist mit einem kleinen Handgriff gerupft, ohne dass es sich wie Gartenarbeit anfühlt. Allerdings ist mein Garten auch keine Gärtnerei, die Fläche hält sich in Grenzen. Scheint auch ein System zu sein, hätte ich aber nie so genannt. Bei mir fällt das eher unter Garten genießen.... "Der Garten sollte täglich seinen Gärtner sehen"! ... ...durch die g a n z e Gärtnerei gehen und lediglich das Unkraut zupfen, was absamt, ohne Rücksicht auf Feinheiten. ...
Beste Grüße Bufo
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Re: Systematisch gärtnern
Genau so einen Gartenrundgang mache ich immer, wenn ich von der Arbeit heim komme - vorausgesetzt, ich komme bei Helligkeit heim. Das finde ich sehr entspannend.Mein Garten ist aber auch klein, da geht das ganz gut.
Smile! It confuses people.
Re: Systematisch gärtnern
So mache ich es auch seit ich denken kann und es sind immer alle Fugen voller Kräuter.... im entscheidenden Moment durch die g a n z e Gärtnerei gehen und lediglich das Unkraut zupfen, was absamt, ohne Rücksicht auf Feinheiten...


- tarokaja
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Re: Systematisch gärtnern
Also ich stand und stehe noch immer vor meiner selbstgestellten Sisyphos-Aufgabe, aus einer Unkrautwüste einen Garten und einem wild bewachsenen Steilhang mit Brombeergestrüpp meinen kleinen Botanischen Garten zu gestalten.Das relativiert aufkommende Gelegenheiten für unzufriedene Gedanken ganz erheblich. ;DIch habe einen Plan, den ich laufend anpasse und detaillierter gestalte - ohne den wäre es schwierig. Dann kommt aber auch dazu, das Terrain erst so nach und nach genauer kennen zu lernen und von den Gegebenheiten zu lernen.Ich pendle abwechselnd zwischen wegzoomen und die Wirkung des Ganzen im Auge behalten zu ranzoomen und konkrete kleinere Bereiche gestalten. Und die jetzt kältere Zeit geniesse ich, Planspiele zu machen, Bäumchen und Sträucher in Gedanken hin und herzuschieben und zu schauen, wer wo am besten aufgehoben ist und in welcher Gesellschaft. Eine wundervolle Beschäftigung.Manches sehe ich aber doch erst vor Ort, wenn ich loslege und ändere dann kurzerhand Kleinigkeiten - eben rollende Planung, räumlich und zeitlich.Das klappt ganz gut und ich bin mit dem bisherigen Ergebnis ganz zufrieden. :)Im Frühling geht's weiter...Im Übrigen:"Wir müssen uns Sysiphos als glücklichen Menschen vorstellen: Er hatte eine Aufgabe."
gehölzverliebt bis baumverrückt
Re: Systematisch gärtnern
das ist ein wahrer Spruch! Muss man erst mal drauf kommen, mit den Jahren. Es bringt auch viel, wenn konkurrierende Pflanzen bei den regelmäßigen Gängen einfach ausgerissen werden, oder abgerissen. Im Vorbeigehen. Gründlicher vorgehen kann man dann en bloc zu einem passenden Zeitpunkt. Manches Gras in Pflanzungen brauch man nur kürzen, anderes muss mit Wurzeln entfernt werden. Kenntnis und Geschicklichkeit in Kombination mit Großzügigkeit und Kreativität sind dazu erforderlich.... im entscheidenden Moment ... ohne Rücksicht auf Feinheiten.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re: Systematisch gärtnern
Wir wissen es - bring dies einmal Laien bei! Selbst für Eingefleischte ist dies ein Prozess ohnegleichen. Dabei ist dies gärtnern, nicht arbeiten!
Re: Systematisch gärtnern





“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re: Systematisch gärtnern
Wußte ich's doch, nur nicht wo!Im Übrigen:"Wir müssen uns Sysiphos als glücklichen Menschen vorstellen: Er hatte eine Aufgabe."

Re: Systematisch gärtnern
bei schweißtreibenden Arbeiten pflege ich leichte Baumwolle zu tragen. Wenn es sehr kühl ist, dann ein Kaschmirpullover drüber. Sonst nichts.OT: da ist waschbare Arbeitskleidung sinnvoll

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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