Leider sind die Unterschiede bei einigen Namenssorten so gering, dass sie mit bloßem Auge kaum auffallen. Da auch die gefüllten Eranthis sich zum Teil aus Saat vermehren lassen, ist das kein Wunder. Es würde mich freuen, wenn neue Namen auf wirklich neue Formen oder Farben beschränkt blieben. Sehr helle oder dunkle Töne und schöne, geschlossen schalenförmige Blüten würde ich mir da wünschen.
na ja, es sind ja keine gezielten Kreuzungen, sondern Zufallsfunde, die bisher benannt wurden und diese Zufälle fanden an weit voneinander entfernten Stellen statt. Sinnvoll wäre es die Strains zu benennen und die Sorten aus dem Garten Treff als Gruppe und Formenschwarm zu kennzeichnen. Genau wie Funde anderer Sammler am sinnvollsten durch irgendeine Kennzeichnung des Fundortes im Namen charakterisiert würden. Ähnlich wie bei Astilbe Arendsii ... Kultivaren wie 'Grete Püngel'. Eranthis hyemalis Treff 'Schwefelglanz'. Eranthis hyemalis dingens 'Pauline'. Obwohl die beiden sich morphologisch kaum unterscheiden, haben sie doch ein unterschiedliches Potential veränderte Formen hervorzubringen. Bei Anemone nemorosa haben wir ein ähnliches Phänomen, dass gefüllte oder vireszente Formen an den unterschiedlichsten Standorten auftreten.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
Sarastro wenn du die dem Typ entsprechenden Sämlinge soweit von den anderen stellst das die Bienen nicht hinkommen also reine Bestände hast wirst Du sicher deine 80 oder gar 90% Sortenreinheit bekommen.Das machen alle Samensortenzüchter so.Samenfeste Sorten in einem Bestand der gleichen Art mit anderen Eigenschaften sind ja kaum zu erreichen, wenn der Erbfaktor nicht völlig dominant vererbt wird.Bei den Raten im Bestand muß das ziemlich dominant sein.
Ist mir alles vollkommen klar, das gilt für Samensorten! Mich hat nur gewundert, dass Namen für Sorten vergeben werden, die im Grunde keine Sorten sind. Also müsste es logischerweise heißen: Eranthis hyemalis 'Schwefelglanz'-Absaat. Und so tut es beispielsweise auch Andreas Händel. Er spricht immer von Sämlingen, es sei denn, er verkauft sterile, durch Teilung vermehrte Sorten.Ich möchte noch ein anderes Beispiel nennen: Es könnte Corydalis solida 'George Baker' oder irgend eine andere Sorte durch strenge Selektionen nahezu reinerbig durchgezüchtet werden. Trotzdem wird niemand auf die Idee kommen, jene Nachkömmlinge dann als 'George Baker' zu verscherbeln und wenn sie noch so ähnlich sind, es sei denn, er ist unseriös... Die Nachkommen mögen morphologisch kaum Unterschiede zeigen, aber genetisch sind sie doch hochverschieden.Es gäbe noch viele solche Beispiele aufzuzählen. Wir Staudengärter kämen nie auf die Idee, die Samentüte zu schwingen bei Sorten, die vegetativ vermehrt werden müssen, es sei denn, man kennzeichnet die entsprechende Sorten auch so und verkauft sie ohne Namen. Zu Monksilver Nursery komme ich leider nicht mehr. Und an eine der Schneeglöckchentage zu fahren ist mir leider nicht möglich, da hier inzwischen zu viel los ist. Aber vielleicht verschickt er auch.
na ja, es sind ja keine gezielten Kreuzungen, sondern Zufallsfunde, die bisher benannt wurden und diese Zufälle fanden an weit voneinander entfernten Stellen statt. ...Bei Anemone nemorosa haben wir ein ähnliches Phänomen, dass gefüllte oder vireszente Formen an den unterschiedlichsten Standorten auftreten.
Natürlich können identisch aussehende Sämlinge an verschiedenen Orten mehr oder weniger gleichzeitig entstehen. Letztlich geht es mir auch nicht darum, ob ein Züchtungsergebnis oder ein Zufallssämling benannt wird, sondern, dass nur Pflanzen mit Eigenschaften benannt werden, die sich deutlich vom bestehenden Angebot abheben. Nicht nur die Verfasser der Eranthis-Sortenübersicht hatten mit diesem Problem ihre liebe Not, obwohl die Zahl benannter Eranthis noch vergleichsweise gering ist. Eine Form, wie Hagen Engelmann sie im von Staudo verlinkten Beitrag präsentiert, hat einen eindeutig anderen Charakter als bislang benannte Eranthis - da ist ein Name sicher voll berechtigt.
Sehr schöne Auslesen, Irm! Auf dem Bild sehen die für mich weißlicher aus als ´Pauline´und ´Schwefelglanz´. Hast Du davon etwas im Garten zum Vergleich?
Ich habe noch ein Foto gemacht, obwohl kein Fotowetter war
Dateianhänge
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen. (Erich Mühsam 1878-1934)
An einem sonnigen Standort bleicht Schwefelglanz im Verlauf der Blüte aus, bei mir im Schatten bleiben sie lange farbstabil, öffnen sich aber nur selten, Samen setzen sie trotzdem an und inzwischen hab ich auch die knospigen ins Herz geschlossen, gleiches gilt für Orange Glow/Schlyter Orange die ich besonders mag, die später blühenden Grünlinge kriegen dann schon Sonne ab und öffnen sich wie es sein muss. Irms Pflanze würde ich schon Schwefelglanz zuordnen, die helle Färbung liegt in der Spannbreite der Sorte. Zur Identifizierung lohnt ein Blick auf die Honigblätter, bei Schwefelglanz sollten sie orange sein und bei der ähnlichen Pauline grünlicher, daher wirkt letztere auch heller.
Ein schattiger Garten ist mehr als ein Garten ohne Sonne.
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos