Mirabellen sind toll, zweifellos. Aber so wie andere tolle Pflaumen, z.B. Renekloden, Spillinge vergrössert das nur das grosse Obstangebot im Sommer. Man kann natürlich auch einiges verarbeiten und damit haltbarer machen, aber das ist Aufwand und dann ist es auch kein Frischobst mehr. Winteräpfel oder -Birnen legt man einfach in die Kiste und stellt sie ins Gartenhaus, Garage, Keller oder Lichtschacht. Fertig. Dann hat man Frischobst für mehrere Monate zur Hand.Aber mit an 100% grenzender Wahrscheinlichkeit keine einzige Mirabelle, daher wäre das schon ein Baum der Dir in Deiner "Sammlung" noch fehlen würde!
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Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher? (Gelesen 10402 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Okay, ich gestehe, ich habe noch nie im Leben eine echte Mirabelle gesehen oder gekostet und der Unterschied zu Kriecherln ist mir nicht klar. Kriecherln liebe ich heiß, sowohl roh als auch verarbeitet, besonders die roten und blauen Sorten. Da es bei uns aber wie gesagt reichlich wilde Bäume gibt, macht es kaum Sinn einen im Garten zu Pflanzen. Wenn Mirabellen ähnlich schmecken, fallen sie daher weg. Wenn sie einfach wie große süße Pflaumen schmecken sind sie auch uninteressant, Pflaumen finde ich nicht so prickelnd, die haben ja kaum Säure. Wenn Mirabellen komplett anders schmecken, wären sie vielleicht interessant, falls sich irgendwo ein Baum auftreiben lässt. Da sie hier aber gänzlich unbekannt sind bezweifle ich das auch eher.Mispeln habe ich schon mal gekostet. Ohne Frost waren sie nicht schlecht, allerdings haben mir rohe Quitten besser geschmeckt mit Frost mochte ich den Geschmack gar nicht, bin aber nicht so der Bratapfeltyp. Danke aber für den Tipp!Jujube hab ich auch schon mal gekostet. Schmeckt wie vertrockneter Apfel, nicht übel, aber ich denke da Pflanze ich dann doch lieber einen Lagerapfel und trockne ihn bei Bedarf.Diospyros Virginiana > Wie unterscheiden die sich von normalen Kakis? Ich habe ja eine Kaki Cioccolatino, die leider noch nicht trägt. Zahlt es sich da aus eine Amerikanische Sorte dazu zu pflanzen oder sind die sich ohnedies recht ähnlich?Sauerkirsche werden wir sicher keine pflanzen. Auch wenn es bessere Sorten geben mag, als die die wir hatten, so sind wir mit unseren zwei Süßkirschen vollauf zufrieden. Der ältere der Beiden Bäume hat dieses Jahr so gut getragen, dass wir nicht mal was dagegen hatten, dass die Vögel gut die Hälfte der Früchte weg gefressen haben.Pawpaw, Seedless Che, Quitte, Fruchthartriegel, Maulbeere und Blauschotenstrauch haben wir bereits. Akebia, Minikiwis, Wein und diverse Beerensträucher haben wir ebenfalls, habe ich aber bei der Auflistung im ersten Beitrag weg gelassen, da diese für mich nicht unter die Kategorie Baum fallen und wir dort aber definitiv einen Baum haben wollen. Ansonsten wäre noch eine große Kiwi interessant, aber die wird uns zu ausladend, sonst hätte ich schon längst eine gekauft. ;)Danke für die vielen Ideen. Momentan tendiere ich wirklich sehr stark zum Lagerapfel. Das Argument, dass man dann auch im Winter frisches Obst hat ist ein sehr gutes.Ein zweiter Marillenbaum ist auch nach wie vor bei meinen Favoriten, da sich Marillen sehr gut verarbeiten lassen und selbst als Marmelade noch gut schmecken, da bekommen wir locker auch größere Mengen weg.Auch noch nicht ganz aus dem Rennen wäre ein Nektarinenbaum. Wir haben zwar den großen Pfirsichbaum der wirklich gut trägt, aber Nektarinen schmecken halt doch noch um einiges besser. Die Sorge die ich da habe ist, dass Nektarinenbäume extrem anfällig für die Kräuselkrankheit sind und ich bis jetzt noch keine Sorte gefunden habe die angibt dagegen resistent zu sein.Frage: Hat jemand von Euch eine japanische Wollmispel? Sind die bei uns winterhart? Ich habe ein paar Pflanzen aus Samen gezogen. Die sind zwar gerade mal so um die 15cm groß, aber die könnte ich natürlich auch auspflanzen wenn sie Temperaturen um die -15°C aushalten.
- cydorian
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Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Loquat überleben dein Klima mit -15 bis -20°C nicht. Minus zehn Grad sind die Grenze. Und wenn sie es überleben, dann tragen sie nicht, denn die Blüten sind noch empfindlicher.
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Schade. Hab die Früchte vor Kurzen das erste Mal gegessen und war recht angetan vom Geschmack. Gekeimt sind die Samen ganz Problemlos.Also zurück zu Lagerapfel oder Marille.
- cydorian
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Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Ich liebe die Dinger auch. Zusammen mit Kaktusfeigen einer der grössten Verluste, die uns das Klima beschert. Sie sollen allerdings gut im Kübel geheihen. Erst im November rein und Ende Februar schon wieder raus. Etwas Frost hält sie ja aus.
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Okay, bei uns ist der Winter ein Bisschen zu einer anderen Zeit. Da würde ich eher sagen ab Mitte Dezember rein und ab Ende März wieder raus, sonst killt man sie garantiert.Mit den Kaktusfeigen stimme ich Dir absolut zu. Ich liebe diese Dinger!In die Liste der Sachen die unser Klima auch nicht zulässt gehören außerdem Sauersack, Mangostane und Ananas. :'(Mein Schatz überlegt ob wir es vielleicht mit einer Jaboticaba probieren sollten, irgendwie hab ich aber so meine Zweifel, dass das was wird.
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Nach meiner Meinung schmecken Mirabellen deutlich anders als Pflaumen und mit Kriecherln/Kirschpflaumen kann man sie überhaupt nicht vergleichen, die schmecken noch nicht mal im Ansatz ähnlich. Lies doch mal hier: http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,22327.0.html dort wird soweit ich mich erinnere der Unterschied zwischen den Arten irgendwo erklärt.Okay, ich gestehe, ich habe noch nie im Leben eine echte Mirabelle gesehen oder gekostet und der Unterschied zu Kriecherln ist mir nicht klar. Kriecherln liebe ich heiß, sowohl roh als auch verarbeitet, besonders die roten und blauen Sorten. Da es bei uns aber wie gesagt reichlich wilde Bäume gibt, macht es kaum Sinn einen im Garten zu Pflanzen. Wenn Mirabellen ähnlich schmecken, fallen sie daher weg. Wenn sie einfach wie große süße Pflaumen schmecken sind sie auch uninteressant, Pflaumen finde ich nicht so prickelnd, die haben ja kaum Säure. Wenn Mirabellen komplett anders schmecken, wären sie vielleicht interessant, falls sich irgendwo ein Baum auftreiben lässt. Da sie hier aber gänzlich unbekannt sind bezweifle ich das auch eher.
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Überhaupt nicht sauer, hm. Ich steh halt total auf saure Sachen, wobei wenn das Aroma wirklich so einzigartig ist, vielleicht ist es dann nicht weiter schlimm, dass die Säure fehlt. So ganz überzeugt bin ich noch nicht.Also wieder einmal die wichtigsten Merkmale: Mirabellen haben ein sehr spezifisches und eindeutiges Aroma, während Myrobalane eher fade, bestenfalls süss sind. Der Baum hat keine Dornen. Die Früchte sind steinlösend und nicht sauerkochend, die Schale schmeckt nicht sauer. Die Früchte reifen fast immer später wie Myrobalane, ab Mitte August.
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Es gibt eine norddeutsche Eierpflaume (nicht identisch mit der süddeutschen), die sind etwas säuerlich, vor allem wenn man sie mit dem Stein kocht. So ähnlichen sollen auch die ostpreußischen Spillen sein (kann man bei Ritthalter oder Walsetal) bestellen. Die Eierpflaumen schmecken für mich wesentlich besser als Mirabellen oder Kirschpflaumen. Nach denen kann man sich wahrscheinlich nur in norddeutschen Baumschulen erkundigen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Baumschule Brüntjen oder Eckart Brandt vielleicht eine hat. In Norddeutschland wurden sie früher wurzelecht angebaut.
- cydorian
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Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Es gibt alle möglichen sauerkochenden und sauerschmeckenden Steinobstsorten. Mirabellen sinds aber nicht. Sie sind ausgewogen. Enthält knapp ein Gramm Säure pro 100g essbarem Fruchtanteil. Im wesentlichen Apfelsäure. Keine Zitronensäure, nur wenig Oxalsäure. Diverse andere Pflaumen liegen höher und enthalten zusätzlich Zitronen- und Salicylsäure. Dann kommt auch noch das Zucker-Säureverhältnis dazu. So manche Steinobstfrucht hat gar nicht so viel Säure, wirkt aber säuerlich, weil das Zucker-Gegengewicht so gering ist. Wenn man bereits genug Steinobst hat, nutzt aber süss- oder sauerreden auch nichts mehr :-)
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Überhaupt nicht sauer stimmt so auch wieder nicht. Im vollreifen Zustand fehlt die Säure tatsächlich aber ich esse Mirabellen am liebsten, wenn sie noch nicht ganz reif und noch etwas fest sind, dann haben sie schon Mirabellenaroma und sind trotzdem noch etwas säuerlich. Mirabellen sind, wie Cydorian schon schrieb, vor allem nicht sauerkochend. Kirschpflaumen werden durch das Kochen sauerer, Mirabellen aber nicht, die werden eher süßer. Daher mag ich Kirschpflaumen als Marmelade lieber als Mirabellen, aber zum Rohgenuss sind Mirabellen deutlich schmackhafter. Aber wie es immer heißt: Geschmäcker sind unterschiedlich. Manchem sind die vollreifen Mirabellen sogar noch nicht süß genug.Überhaupt nicht sauer, hm. Ich steh halt total auf saure Sachen, wobei wenn das Aroma wirklich so einzigartig ist, vielleicht ist es dann nicht weiter schlimm, dass die Säure fehlt. So ganz überzeugt bin ich noch nicht.
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Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Kann das ein Laie erkennen?... Topaz ja, wenn mit Zwischenverdelung.
Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)
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Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Weiss ich leider nicht, sowohl Laien als auch Aussehen von Veredelungsstellen differieren. Man muss sich wahrscheinlich doch mehr auf die Aussagen der Baumschule verlassen. Einige bieten Topaz explizit mit Zwischenveredelung an.
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Die Obstvielfalt ist schon beeindruckend. Da fällt mir nichts ein hinzuzufügen. Fallen Nussbäume unter Obst? Wäre zumindest eine raffinierte Ergänzung
Wir versuchen seit Jahren aus einem Kern eine Echte Dattelpalme zu ziehen. Mehr als ein paar Blätter sind nicht herumgekommen. Aber sie gedeiht noch, wenn auch in Zeitlupe. Hat im 5. Jahr das 5 Blatt gemacht ....

Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Nüsse haben wir zwar keine, sie sind aber in unserer Gartenanlage unerwünscht, da sie als Waldbäume gelten... Warum es dann Weiden, Ahorn, Thujen, Nadelbäume und ähnlichen Kram in den Gärten gibt ist mir zwar nicht ganz klar, aber wir wollen uns mit niemandem anlegen. Wir können gut ohne Nussbaum leben.Je länger die Diskussion wird, desto sicherer bin ich mir, dass es entweder Lagerapfel oder Marille werden wird. Beides ist Obst von dem wir lange etwas haben und das bei uns garantiert weg kommt. Ich bin ja schon fast am Überlgen den Flieder neben der Weide auch noch weg zu machen und einfach Beide Bäume zu pflanzen. 
