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Frage zu Glyphosat (Gelesen 807376 mal)

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lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat

lerchenzorn » Antwort #1965 am:

Wie gesagt, Landwirtschaft soll in Europa primär Landschaftsgestaltung und Naturschutz sein, das sind die gängigen Forderungen. Die Bauern brauchen nichts ernten, weils das Essen ohnehin im Supermarkt gibt. Ist einfach so. Wir haben das Geld, um das zu importieren, was wir wollen. Problemverlagerung...
Irgendwie muss ich in einer anderen Welt leben. Hier wird produziert, was das Zeug hält. Und Arten sind auf diesen Äckern inzwischen schon auch mal deutlich weniger als auf der Autobahn. :P
bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #1966 am:

Es wär schon mal viel gewonnen, wenn nicht jeder Acker bis zur Straßenkante bearbeitet würde und nicht auch noch das letzte Knick- oder Heckenstück aus dem Weg geräumt werden müsste.
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lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat

lerchenzorn » Antwort #1967 am:

Versteht doch einfach mal, Landwirtschaft ist eine Produktionsfläche! Niemand verlangt Artenvielfalt und unberührte Flora in einem Logistikcenter, oder Stahlwerk, oder Einkaufscentrum, oder Anwaltsbüro (mit Klimaanlage und Pipapo) oder sonstwo immer gearbeitet und geschaffen wird. Oder auf der Autobahn...Ich will heut nicht mehr.
Wenn man Euch so liest, sieht man nur noch bunt verunkrautete Agrarlandschaft mit ein paar verdorrten Halmen Mais und Weizen vor sich. Warum nur ist die Wirklichkeit gerade anders rum?"Der Naturschutz" wollte im Greening ein paar Prozente, die vorrangig Artenvielfalt sichern sollten. Herausgekommen sind annähernd null Prozent, weil die Agrarwirtschaft vieles, was vorher selbstverständliche Pflicht der guten fachlichen Praxis war, zur förderfähigen "Massnahme" hat erklären lassen.
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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #1968 am:

Irgendwie muss ich in einer anderen Welt leben. Hier wird produziert, was das Zeug hält. Und Arten sind auf diesen Äckern inzwischen schon auch mal deutlich weniger als auf der Autobahn. :P
Es ist das gute Recht eines Unternehmers, seine Produktionsmittel so effizient wie möglich einzusetzen. Leider verlor der Bauer über die Jahrzehnte einen Teil seines Unternehmertums. Sein Grundeinkommen wird über die Flächenprämien gesichert, er kann im Grund die gesamte Produktion verkaufen und wenn die Preise sanken, wurde einfach mehr produziert, um die Einnahmeausfälle zu kompensieren. Ökonomisch ist das natürlich kompletter Blödsinn. Es muss einfach möglich sein, dass ein Bauer auf einem Teil seiner Erträge sitzen bleibt und diese vernichten muss, auch wenn das ethisch problematisch ist. Flächenprämie dürfte es nur noch als Kompensation für Ernteausfälle durch umweltschonende Produktion geben. Wenn der Bauer also etwas weniger spritzt und dadurch der Ertrag um 25% sinkt, bekommt er das ersetzt. Legt er Wert auf einen unkrautfreien, gesunden Bestand, der den unter den jeweiligen boden- und witterunsbedingten möglichen Maximalertrag liefert, gibt es halt nichts. Hält er die Kühe so, dass sie maximal Milch geben, gibt es nichts. Hält er Milchkühe auf der Weide, wird der Fehlbetrag ersetzt. Wird er die Milch nicht los, ist das sein Problem.Wir sollten uns nur von der Vorstellung einer "Bilderbuchlandwirtschaft" trennen. Die gab es in der idealisierten Form nie. Und wer glaubt, mit einem Glyphosatverbot würde diese Bilderbuchlandwirtschaft wahr werden, ist ein Spinner. ;)
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pearl
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Re: Frage zu Glyphosat

pearl » Antwort #1969 am:

Wenn man Euch so liest, sieht man nur noch bunt verunkrautete Agrarlandschaft mit ein paar verdorrten Halmen Mais und Weizen vor sich. Warum nur ist die Wirklichkeit gerade anders rum?"Der Naturschutz" wollte im Greening ein paar Prozente, die vorrangig Artenvielfalt sichern sollten. Herausgekommen sind annähernd null Prozent, weil die Agrarwirtschaft vieles, was vorher selbstverständliche Pflicht der guten fachlichen Praxis war, zur förderfähigen "Massnahme" hat erklären lassen.
danke für deine Worte, lerchenzorn. Mir ist der Verlauf dieser Diskussion unverständlich. Warum es so ganz unmöglich sein soll zur Kenntnis zu nehmen, dass es Leute gibt, die nicht daran interessiert sind mit Einsatz von Pestiziden produzierte Lebensmittel zu konsumieren. Aus welchen Gründen auch immer. Demokratisch wäre es, den Markt dafür zu erweitern und die Bedingungen dafür zu schaffen. Leider gibt es zwischen den Lobbyisten unsere deutschen Chemischen Industrie und Agrarwirtschaft und der stark Steiner/demeter/Weleda lastigen Lobby keine starke Stimme der Vernunft, die Nachhaltigkeit für Boden, Klima, Umwelt, Landwirtschaft vertritt. In USA ist der ideologische Überbau weniger auraverseucht. Sustainable Development Goals der UN haben eine wissenschaftliche Grundlage.Zu argumentieren, dass nachhaltige Landwirtschaft nicht wirtschaftlich sei, ist irgendwie - bräsig. Menschen, die mit der sozialistischen Kollektivierung aufgewachsen sind, können sich die natürlich notwendigen politischen Veränderungen nicht vorstellen und haben auch keine Distanz zu den Scheinzwängen des Kapitalismus. Wir haben in der BRD schon einige Veränderungen erlebt, die als unwirtschaftlich abgelehnt wurden. Heute sind Umweltnormen Standard. Es ist eine Frage demokratischer Entscheidungen. Im Übrigen, Kinder sind auch nicht wirtschaftlich. Alte und Kranke pflegen ist nicht wirtschaftlich. Es ist extrem illusionistisch zu denken, dass diese unwirtschaftlichen Tätigkeiten weiter von lieben Müttern, Töchtern, Schwestern, Ehefrauen gemacht werden wird. Counting for nothing. Auch da wird es demokratische Entscheidungen geben müssen.Mir selber ist aufgefallen, dass ich mir komisch vorkäme mit so einem Schutzanzug und dem ganzen Zeug. Ich bevorzuge für meine Gärten die normale Ausrüstung. Mir ist eine Hacke, ein Rodespaten, eine Felco, eine Japansäge und anderes Gerät sehr viel lieber als so eine Spritzpistole. Roundup für den Garten wird so hier beworben. Unsere Gärten sind unsere Freizeitbeschäftigung, es gibt keinen Erfolgsdruck und es droht kein Hunger, der bekämpft werden muss. Also?Mein Wiesengarten grenzt an ein Naturschutzgebiet. Ein Äskulapnattervorkommen wird betreut. Im Tal ist der Wanderfalke zu sehen. Also?Der Maisanbau auf den Streuobstwiesen ist auf Initiative der drei Imker aufgegeben worden. Der Schäfer hat die Flächen zu Wiesen umwandeln wollen. Es dauert Jahre, bis der Boden sich von den Pestiziden des Maisanbaus erholt. Die Flächen sehen immer noch gestört aus.Ansonsten denke ich vor allem und von allem Geschreibe hier: Ismiregal!
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat

lerchenzorn » Antwort #1970 am:

Irgendwie muss ich in einer anderen Welt leben. Hier wird produziert, was das Zeug hält. Und Arten sind auf diesen Äckern inzwischen schon auch mal deutlich weniger als auf der Autobahn. :P
... Flächenprämie dürfte es nur noch als Kompensation für Ernteausfälle durch umweltschonende Produktion geben. Wenn der Bauer also etwas weniger spritzt und dadurch der Ertrag um 25% sinkt, bekommt er das ersetzt. Legt er Wert auf einen unkrautfreien, gesunden Bestand, der den unter den jeweiligen boden- und witterunsbedingten möglichen Maximalertrag liefert, gibt es halt nichts. Hält er die Kühe so, dass sie maximal Milch geben, gibt es nichts. Hält er Milchkühe auf der Weide, wird der Fehlbetrag ersetzt. Wird er die Milch nicht los, ist das sein Problem....
Das wäre schon mal gut. :) Nur sind wir davon weit entfernt.apropos: Auch im Segetalartenschutz, also in den ausdrücklich auf den Schutz bestimmter Acker"unkräuter" hin bewirtschafteten Äckern erfolgt eine zielgerichtete Bekämpfung von Problemarten wie Acker-Kratzdistel und Quecke. Auch da wird nicht "weltfremd" das Nutzungspotenzial des Bodens verschlampert.
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pearl
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Re: Frage zu Glyphosat

pearl » Antwort #1971 am:

lerchenzorn, ich bewundere dich aufrichtig! Nachdem hier:
ist ein Spinner. ;)
... bringst du Geduld auf! Respekt!
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Herr Dingens
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Re: Frage zu Glyphosat

Herr Dingens » Antwort #1972 am:

Warum es so ganz unmöglich sein soll zur Kenntnis zu nehmen, dass es Leute gibt, die nicht daran interessiert sind mit Einsatz von Pestiziden produzierte Lebensmittel zu konsumieren. Aus welchen Gründen auch immer. Demokratisch wäre es, den Markt dafür zu erweitern und die Bedingungen dafür zu schaffen. Leider gibt es zwischen den Lobbyisten unsere deutschen Chemischen Industrie und Agrarwirtschaft und der stark Steiner/demeter/Weleda lastigen Lobby keine starke Stimme der Vernunft, die Nachhaltigkeit für Boden, Klima, Umwelt, Landwirtschaft vertritt. In USA ist der ideologische Überbau weniger auraverseucht. Sustainable Development Goals der UN haben eine wissenschaftliche Grundlage.
Was soll man da zur Kenntnis nehmen? Was soll daran unmöglich sein?Es gibt Leute, die gerne ohne Pestizideinsatz produzierte Lebensmittel, und nur solche, zu sich nehmen wollen. Das tun sie, ohne dass dafür ein Markt oder sonstige Bedingungen neu geschaffen werden müßten. Sie brauchen sich doch nur für die entsprechenden Geschäfte, Märkte, Produzenten entscheiden, wo soll das Problem sein?
Viele Grüße aus Nan, Thailand
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lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat

lerchenzorn » Antwort #1973 am:

lerchenzorn, ich bewundere dich aufrichtig! Nachdem hier:
ist ein Spinner. ;)
... bringst du Geduld auf! Respekt!
Das hab ich nicht auf mich bezogen ;). Und bin mir (fast 8) ;) ) sicher, es war auch nicht auf mich bezogen.Pearl, in und um Deinen Wiesengarten ist es wunderschön. Und dass Ihr dort als Einzelne etwas tut, um es nicht nur grün, sonder auch bunt und lebendig werden zu lassen, bewundere ich. (Eben das weiß ich auch von Staudo, der hier ja nur so tut, als würde er allüberall und immerfort nur mit Glyphosat arbeiten. ;D)
bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #1974 am:

Ich sprühe ja auch nicht den ganzen Tag Glyphosat im Garten.
Leider gibt es zwischen den Lobbyisten unsere deutschen Chemischen Industrie und Agrarwirtschaft und der stark Steiner/demeter/Weleda lastigen Lobby keine starke Stimme der Vernunft, die Nachhaltigkeit für Boden, Klima, Umwelt, Landwirtschaft vertritt.
Doch, die gibt's (noch). Leider viel zu wenige - und die finden in dem ganzen Getöse auch immer schwerer Gehör, jedenfalls in der Öffentlichkeit und in den Medien.Und an diesem Getöse tragen Umweltschutzverbände und -organisationen eine ganz gehörige Mitschuld, vielleicht sogar die Hauptschuld.Sie sind es, die aus purem Eingeninteresse dafür sorgen, dass in der Öffentlichkeit nur noch Themen wie "Glyphosat! Glyphosat!" und "Gentechnik! Gentechnik" wahrgenommen werden.Der Naturschutz bleibt dabei völlig auf der Strecke.
Unsere Gärten sind unsere Freizeitbeschäftigung, es gibt keinen Erfolgsdruck und es droht kein Hunger, der bekämpft werden muss. Also?Mein Wiesengarten grenzt an ein Naturschutzgebiet. Ein Äskulapnattervorkommen wird betreut. Im Tal ist der Wanderfalke zu sehen. Also?
Und? Wieso sollte das ein Argument dagegen sein, im eigenen Garten gezielt Glyphosat einzusetzen?Die Fraktion der "Ich will aber einen englischen Rasen ohne jedes "Unkraut" trifft ein Glyphosatverbot übrigens nicht. Die setzt nicht Glyphosat ein, sondern selektive Herbizide. Von deren Verbot ist keine Rede.
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Natternkopf
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Re: Frage zu Glyphosat

Natternkopf » Antwort #1975 am:

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Malvegil
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Re: Frage zu Glyphosat

Malvegil » Antwort #1976 am:

Und an diesem Getöse tragen Umweltschutzverbände und -organisationen eine ganz gehörige Mitschuld, vielleicht sogar die Hauptschuld.Sie sind es, die aus purem Eingeninteresse dafür sorgen, dass in der Öffentlichkeit nur noch Themen wie "Glyphosat! Glyphosat!" und "Gentechnik! Gentechnik" wahrgenommen werden.Der Naturschutz bleibt dabei völlig auf der Strecke.
Schuld daran ist aber am ehesten das System der Medien und ihrer Rezipienten (ich wage nicht zu beurteilen, wer von beiden mehr Schuld hat). Ähnliches Getöse kann man doch in der Medizinforschung erleben, wo schon die Pressemeldungen der Universitäten grenzdebile Vereinfachungen darstellen, die dann analog zu "Glyphosat! Glyphosat!" immer "Chancen auf Entwicklung neuer Heilmethoden/neuer Medikamente!" rufen, damit sie ja wahrgenommen werden. Für differenzierte Meldungen gibt es in der breiten Öffentlichkeit offenbar keine Ohren, oder man glaubt, es gebe keine.
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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #1977 am:

Das hab ich nicht auf mich bezogen ;). Und bin mir (fast 8) ;) ) sicher, es war auch nicht auf mich bezogen.
;DZum allgemeinen Verständnis: Wir kennen uns und sind ganz oft einer Meinung. Und wenn wir das mal nicht sind, ist es halt so. ;)
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dmks
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #1978 am:

Und Arten sind auf diesen Äckern inzwischen schon auch mal deutlich weniger als auf der Autobahn. :P
Also auf den Autobahnen die ich kenne wächst nix :-\ ...also genau genommen so garnichts... Es sei denn ein paar Algen im Schlagloch.Aber ich benutze Autobahnen auch selten.Nachtrag: Wer's umweltfreundlich will nimmt die Bahn - und jetzt mal raten womit diese ihre rund 30.000 km Gleisbett Bewuchs-frei hält...? ;)
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #1979 am:

Der Randstreifen gibt schon was her. Hier wird zB. regelmäßig vor der dortigen Ambrosia gewarnt. Also es gibt schon verschiedene Qualitäten von Artenvielfalt. Auch wenn die etwas schwammig formuliert sind. Klar kann man sich über Quendel im Binnenland freuen, Urlaubsmitbringsel etwa, wie im Garten. Sieht man jetzt auch wenn man im Stau steht. :-\Ich laufe gerne die Parkplätze der Brummis im Stadtgebiet ab. Da finden sich oft Raritäten, die meisten eher ohne großes Verwilderungspotential. Solanum triflorum zB. In den Naturschutzzeitschriften wird viel darüber geschrieben, unbemerkt von den meisten `Naturschützern´. Wenn mal was durch die Medien geistert, werden gleich Horrormeldungen draus gemacht statt die Thematik vermittelt. Unterm Strich kann die reine Anzahl der Arten kein Kriterium für ein Biotop sein. Wenn man sich nur darauf fixiert, zerstört man es. Vom konservierenden Naturschutz kommt man auch immer mehr ab. In der Natur kann man nix einfrieren, da gehts immer weiter. Das haben jetzt viele verstanden, das war in den 80igern noch nicht so salonfähig. Glyphosat hat übrigens nur indirekt was mit Mais und seinen Unkräutern zu tun. Es wird vor der Aussaat gespritzt. Im Mais selbst, also ab der Aussaat, werden die Unkräuter mit Maisherbiziden bekämpft. Selektive Mittel, meist mit Bodenwirkung. Die typische Unkrautflora im Mais setzt sich ziemlich übereinstimmend aus den Arten zusammen, auf die die üblichen Maisherbizide Wirkungslücken haben oder die sich durch eine zeitlich weit gestreute Samenkeimung dem Selektionsdruck der Herbizidanwendungen entziehen. Hühnerhirse, Amaranth usw. Welche Unkräuter wollen wir im Mais sehen, damit wir 25% mehr dafür bezahlen? Oder ist Mais eigentlich ein ganz anderes Problem? Wegen dem Tierfutter oder wegen dem Biogas? Oder wegen der engen Fruchtfolgen in manchen Gebieten? Oder weil man da die Hunde nicht mehr sieht, wenn sie druchrennen? PS: wollen will ich auch viel. Ich will ein Auto, das kein Benzin, Strom oder Gas mehr braucht und mich sicher Tag für Tag dort hinbringt, wo ich es möchte. Dabei soll keienr platt gewalzt werden und das Auto soll nach dem aussteigen keinen Parkplatz brauchen. Ich will auch mal Äpfel kaufen können, auf die ich nicht allergisch bin. Bis das alles möglich ist, möchte ich keine periodischen Totalausfälle einfahren. Ich mache meinen Nutzgarten nicht nur aus Spaß. Nach 5 Monaten ohne Apfel will ich nicht nur Schorfkrepel in den Komposter werfen. Ich mag nicht gänzlich auf Pestizide verzichten.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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