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Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher? (Gelesen 10158 mal)
Moderator: cydorian
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Wir hatten mal zwei japanische Wollmispeln aus dem Kern gezogen, die sich prächtig rund 10 Jahre zu für unsere Verhältnisse riesigen, und daher stets in Form geschnittenen Bäumen entwickelten. In der Annahme sie könnten sich an unser Klima gewöhnt haben, gaben wir ihnen keinen Winterschutz. Bis -15° quittierten sie mit Blattfall und sehr sehr zögerlichem Neuaustrieb. Einer wollte dann nicht mehr austreiben, und den größeren erwischten wohl zwei Nächte mit -19° und mehreren Tagen von -15°.Der Lagerapfel ist ein hochanständiger Begleiter über den Winter. Kann er nicht mehr in seiner Fülle genossen werden, weil er schrumpelig wird und mit der Zeit eine härtere Schale bekommt, so eignet er sich, wenn nicht gerade bis zum Äußersten ausgereift, vorzüglich zum Saften. Jeder Jahrgang ein Genuss - frisch gepresster Rheinischer Winterrambur.
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Das mit den japanischen Wollmispeln ist sehr spannend. Hattest Du denn auch mal Früchte?Die letzten Beiden Winter waren relativ mild. Wenn der Klimawandel in diese Richtung weitermacht wäre es vielleicht mit etwas Winterschutz möglich die japanischen Wollmispeln durch zu bringen. Ich habe momentan 13 Jungpflanzen. Die Keimrate lag tatsächlich bei vollen 100 Prozent. Damit hätte ich nicht gerechnet. Vorübergehend werden sie wohl mal in Töpfen bleiben. Was ich damit mache wenn sie mal größer sind, wird sich noch weisen. Ich hab auch noch fünf aus Samen gezogene Pawpaws auf der Fensterbank im ungeheizten Gang stehen. Die werden vermutlich irgendwann in den Garten meiner Schwiegereltern übersiedeln.
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Nö, leider keine Früchte. Nicht einmal Blüten. Waren ständig damit beschäftigt den Neuaustrieb zu bewältigen.Wie machen sich denn eigentlich die Feijoas bzw. Brasilianischen Guaven bei +35° bis -20°? Ist Schutz vor Hitze und Frost vorgesehen? Hast du einen ausgesuchten Platz im Garten?
- cydorian
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Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Das gehört in einen irgendeinen der Exotenthreads.
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Der letzte Winter war sehr mild. Die zwei Wochen mit -14°C hat der Strauch ohne Schutz unbeschadet überstanden. Im Mai hat er dann mal alle Blätter abgeworfen und durch neue ersetzt. Jetzt sieht er wieder sehr glücklich aus. Er steht etwas geschützt am Zaun, östlich der Nachbarshütte.Der neue Obstbaum den wir für unseren Garten wollen hätte einen ungeschützteren Standort vor unserer Hütte in direkter Sonne, dafür auch mit starken Winden. Seitlich begrenzt wäre er von Flieder und Feige, wobei die Feige noch ganz klein ist.Buschbaum oder Halbstamm ist Beides möglich, so lange der Baum einigermaßen zierlich bleibt. Die Kätzchenweide die momentan dort steht ist einfach viel zu starkwüchsig für uns mit locker 3 Metern Zuwachs in einer Saison.Wie machen sich denn eigentlich die Feijoas bzw. Brasilianischen Guaven bei +35° bis -20°? Ist Schutz vor Hitze und Frost vorgesehen? Hast du einen ausgesuchten Platz im Garten?
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Nach langer Diskussion sind mein Partner und ich jetzt zu dem Konsens gekommen, dass wir wohl den Flieder auch weg machen werden und Beide Bäume pflanzen, also Lagerapfel und Marille. Es ist zwar sehr schade um dem Flieder, da es ein ausgesprochen schöner kleiner Baum ist, aber von Obst haben wir trotzdem mehr.Jetzt überlegen wir welche Marillensorte wohl die Beste ist. Ein wenig Recherche hat mich auf die Sorte Bergeron gebracht. Hat jemand diese Sorte und kann darüber erzählen? Welche Sorte würdet Ihr mir empfehlen.Beim Lagerapfel tendiere ich sehr stark zu Topaz oder einem Zweisortenbaum mit Topaz und Zabergäu Renette. Topaz weiß ich dass mir gut schmeckt. Zabergäurenette habe ich noch nie gegessen wird aber von vielen hier im Forum in den Himmel gelobt. Auch hier freue ich mich über Empfehlungen.
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Bei den Aprikosen findet ich die Kuresia sehr geschmackvoll. Sie soll auch sehr robust sein. Bei den Äpfeln kann ich die Zabergäurenette nur empfehlen. Ich habe mir vor drei Jahren zwei Äpfel auf einer Ausstellung gekauft. Den einen habe ich sofort gegessen. Er war relativ fade und nichtssagend. Den anderen habe ich dann mehrere Wochen gelagert. Der Apfel verfärbte sich von grau-braun zu rot-gelb und hatte ein unvergleichliches Aroma. Ich habe mir noch in dem Winter ein Edelreis besorgt. Es ist auch gut angewachsen, aber der Apfel hat noch nicht getragen. Es ist aber nur dann ein empfehlenswerter Apfel, wenn man die berosteten Äpfel nicht ablehnt. Ich bin ein Fan berosteter Äpfel. M.E. haben sie sehr viel Geschmack.Jetzt überlegen wir welche Marillensorte wohl die Beste ist. Ein wenig Recherche hat mich auf die Sorte Bergeron gebracht. Hat jemand diese Sorte und kann darüber erzählen? Welche Sorte würdet Ihr mir empfehlen.Beim Lagerapfel tendiere ich sehr stark zu Topaz oder einem Zweisortenbaum mit Topaz und Zabergäu Renette. Topaz weiß ich dass mir gut schmeckt. Zabergäurenette habe ich noch nie gegessen wird aber von vielen hier im Forum in den Himmel gelobt. Auch hier freue ich mich über Empfehlungen.
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Danke für die Tipps. Das Aussehen der Früchte ist mir relativ egal, viel wichtiger ist der Geschmack. Weitere Kriterien wären Gesundheit und Ertrag, aber der Geschmack ist bei weitem am wichtigsten.
- cydorian
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Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Bergeron ist gut. Empfindlich sind sie alle im mitteleuropäischen Klima und nur an manchen Stellen lange lebend. Pseudomonas und Monilia raffen sie dahin. Je pannonischer, desto besser. Kuresia lebte zum Beispiel nur ein Jahr bei mir. Relativ bestandsfest zeigte sich immer wie Orangered. Geschmacklich ist sie auch mein Spitzenreiter. Ist aber nur teilweise selbstfruchtbar.Ein wenig Recherche hat mich auf die Sorte Bergeron gebracht. Hat jemand diese Sorte und kann darüber erzählen? Welche Sorte würdet Ihr mir empfehlen.
Von einem Zweisortenbaum rate ich ab. Die beiden Sorten haben zu unterschiedlichen Wuchs. Beide Sorten sind ähnlich lagerfähig, wobei Zabergäu feuchtere Lagerluft benötigt, sonst schrumpft er zu schnell. Du solltest die Zabergäu Renette probieren, sie unterschiedet sich schon deutlich von Topaz. Sie ist markig, weniger spritzig und hat in den meisten Jahren einen besonderen Geschmackston. Dafür spricht, dass man Topaz im Bioladen kaufen kann, die Zabergäu Renette kann wie man wie praktisch alle berosteten Äpfel unabhängig von ihren inneren Qualitäten nicht kaufen. Die muss man selber anbauen :-)In den Himmel loben sollte man sie aber keinesfalls. Es gibt viele gute Renetten. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie eine hohe ökologische Anbaubreite hat. Hier bei mir ist sie zwar toll, sie ist in der Region entstanden und hat sich vor hundert Jahren stark verbreitet, unter anderem weil sie als eine der wenigen Renetten nicht auf trockenem Boden versagt. Sie war immer der "bessere Boskoop", mit mehr Zucker, mehr Aroma. Das kann woanders auch schlechter aussehen. So bin ich mir zum Beispiel unsicher, ob sie auf einer schwachwachsenden Unterlage klarkommt. Was auf Hochstamm schon gross wird mit Neigung zur Stippe, wird auf M9 oft riesengross und immer stippig. Da sollte jemand Auskunft geben, der sie auf M9 oder M26 hat.kaliz hat geschrieben:Beim Lagerapfel tendiere ich sehr stark zu Topaz oder einem Zweisortenbaum mit Topaz und Zabergäu Renette. Topaz weiß ich dass mir gut schmeckt. Zabergäurenette habe ich noch nie gegessen wird aber von vielen hier im Forum in den Himmel gelobt. Auch hier freue ich mich über Empfehlungen.
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Hi,ich habe 2 Aprikosenbäumchen - Kuresia und Bergeron. Beide sind geschmacklich wunderbar. Beide blühen spät, sind also etwas sicherer vor Spätfrösten. Die Kuresia pflückt sich selber aus - die Bereron will ausgedünnt werden. Bisher (5 bzw 4 Jahre) sehen beide sehr gesund aus.Daß Aprikosen keine sichere Ernte bedeuten, anfällig sind und und und - nehme ich alles gern in Kauf. Am Baum ausgereifte Aprikosen sind (für mich) einfach unschlagbar.lg wanda
Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Wenn die Zabergäu Renette so starkwüchsig ist, bleibe ich wohl doch eher beim Topaz. Der wäre auch leichter zu bekommen.Das Marillen bei uns wachsen ist überhaupt keine Frage, es gibt hier in der Gegend viele auch sehr alte große Bäume. Da wir auch schon ein Bäumchen im Garten haben, ist die Befruchtung auch kein Thema. Aber ja, der Geschmack der Früchte direkt vom Baum ist einfach unschlagbar - zumindest wenn man die richtigen Sorten hat.Danke für den Hinweis mit dem Ausdünnen, darüber hatte ich mir bis jetzt noch überhaupt keine Gedanken gemacht.Bei dem Bäumchen das wir im Garten haben sind von den Massen an Früchten gerade mal vier bis zur Reife am Baum geblieben. Wenn ich selbst ausdünne und nicht der Baum wäre mir das vielleicht sogar lieber.
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Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Topaz kenne ich und habe ihn beim Bauern auch schon geerntet - in meinen Garten kommt der nicht!Ich finde die Lubera-Züchtungen Bionda Marylin und Bionda Patrizia besser.Bei den Marillen schau bitte auf die Unterlage! Ich würd' mir nie wieder eine auf St. Julien A kaufen, die wachsen nicht gescheit, wenn da die Monilia reinkommt geht's nur mehr rückwärts. Nimm die starkwüchsigste der möglichen Unterlagen, am besten was arteigenes!
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Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Was genau gefällt Dir nicht am Topaz?Danke für den Tipp bezüglich der Unterlage, ich werde darauf achten.
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Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Topaz kommt mir vor wie hackfester Hartschaumstoff getränkt mit bunt parfümiertem Zuckerwasser. Diese hartfeste Textur - krach! - ein Stück runtergebissen - dann wenn der Saft draussen ist, nur mehr leerer Schaumstoff. Ich mag Äpfel, die man mit geschlossenen Augen kauen kann und bis zum Abgang Aroma haben und gut sind.Aber klar, dass die Topazfreunde das nicht so stehenlassen können... .
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- cydorian
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Re: Kleiner Obstbaum für den Garten - aber welcher?
Ist reine Geschmackssache. Und sehr unterschiedlich. Ich finde z.B. die meistverkauften Apfelsorten im Supermarkt grässlich. Aber das darf jeder selbst entscheiden.Deshalb mein Rat, die Sorten nach Möglichkeit zu probieren, die man sich in den Garten setzt. Bei Topaz ist es einfach, den gibts im Bioladen. Für alte Sorten gibts einige spezialisierte Anbauer, man kann auch bei einem Obst- und Gartenbauverein nachfragen (Mitglieder, Vereinsgarten mit dieser Sorte) und dann gibts noch Obstlehrpfade, Obstsortenmuseen... oder hier aus dem Forum findet sich jemand, der eine bestimmte Sorte hat und zu Selbstkosten verschickt.