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Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?! (Gelesen 42918 mal)
Moderator: cydorian
- cydorian
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Re: Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
Insbesondere Topaz steht sehr gut auf M111. Topaz ist kragefäuleanfällig, M111 bremst das gut. Und dieses Jahr hat man wieder gemerkt, dass trockenverträgliche Unterlagen immer wichtiger werden, auch das ist M111.
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Re: Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
Ich habe ihn zufällig gesehen iim hiesigen Gartencenter - eigentlich nicht die typische Bezugsquelle. Mir war die Unterlage fast egal, Hauptsache nicht M9/M27, und da habe ich zugegriffen.@ ThüringerMM 111 ist natürlich ein Traum für einen Obstanbauer. Leider nur extrem schwer zu bekommen.
Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)
Re: Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
Das ist wohl richtig.... Am Anfang habe ich den Bäumen vier bzw. drei Seitenäste belassen (Saftwaage) und versucht, die Leitäste mit Bindematerial in einen günstigen Winkel zum Stamm zu bringen...
Es wäre der falsche Fred, daher nur kurz: Ich schneide meine HSt zum Ende der Vegetationszeit. Wegen der Spitzenförderung wird man Anfang September am Ende der Vorjahrestriebe mehrere starke diesjährige Neutriebe finden, in verschiedenen Winkeln. Da sie zum Ende des Jahres bereits verholzt sind, kann man die zu steilen Triebe wegschneiden und bequem den geeigneten auswählen. Ansonsten schlank schneiden und leicht schräges Fruchtholz im unteren Teil der Leitäste lassen. Den Mitteltrieb lass ich nicht viel höher wachsen als die Leitäste, quasi als Spindel inmitten der Krone. Das ist es eigentlich schon... Um zum Thema Topaz zurückzukommen: er reagiert bei mir nicht steilwüchsiger als andere. Mein Topaz steht ~15 m vom Waldrand und ist schon daher lichthungrig. Mit dem beschriebenen Schnitt kommt er dennoch in die gewünschte Form. GrußAyamoKonterkater hat geschrieben:Leider haben beide Bäume so reagiert, daß die Leitäste in einem Bogen wieder nach oben und in Richtung Sonne wachsen.
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
Re: Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
Hallo,ich habe den Apfel Rubinola probiert und irgendwie gefällt mir der Geschmack nicht ganz, da dieser Apfel einen leichten negativen Beigeschmack hatte. Diesen kann ich nicht beschreiben (dunkel vielleicht?). Meine Frau war der gleichen Meinung. Wie schmeckt euch dieser Apfel? Resi fand ich vom Geschmack sehr gut und runder...GrüßeGregor
- cydorian
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Re: Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
Da die Geschmäcker verschieden sind, zeigt das nur, dass man die Apfelsorte unbedingt selbst probieren sollte, die man sich in den Garten setzen will.Ich finde Rubinola okay, relativ süsslich-belanglos, halt diese permanent wiederholte Stilsosse, in der immer Golden Delicious mitschwingt. Wenn du den jetzt probiert hast, dann hast du ihn jenseits seiner Lagerfähigkeit probiert. Es ist eigentlich mehr ein Herbst- wie ein Winterapfel. Es kann sein, dass das vermeintliche Fehlaroma durch Gäraromen oder muffige Lagerung verursacht wurde. Probiere ihn mal im Oktober.
Re: Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
Ich habe ihn zur Erntezeit probiert. Dieser war ausgereift.
Re: Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
Ich habe das Paar als Paar in meinem Obstgarten stehen - Rubinola als Busch auf MM106 und Topaz (als rote Mutante) auch als Busch auf M26, direkt nebeneinander.Sie sind dieses Jahr im 5. Standjahr und haben letztes Jahr erste nennenswerte Erträge gebracht. Rubinola wächst sehr schön gleichmäßig und verzweigt sich ganz gut. Dass die Äste schnell verkahlen, kann ich auch bestätigen. Die Früchte hängen meist an den Triebenden, wo die Terminalknospe meist immer eine Blütenknospe ist, erkennt man auch gut an dem nachfolgenden Bild. Der Baum ist nicht alternierend, er trägt keine Unmengen, aber dafür jährlich eine konstante Menge, sofern der Witterungsverlauf gut ist. Der kleine Korb unten ist die Gesamternte von 2015. Es gab absolut null Schorf, was aber mit Sicherheit auch dem sehr warmen und trockenen Jahr 2015 zu verdanken ist. Aber auch sonst sind bisher keine Krankheiten aufgetreten. Die Äpfel kann man ab ca. Ende August ernten. Da sind sie auch noch feinsäuerlich und erfrischend, mit zunehmender Reife werden sie immer süßer und weicher. Auf dem Lager wird die Schale fettig, der Apfel schmeckt dann intensiv süß und sehr parfümiert bei leicht mürben, aber noch etwas saftigen Fruchtfleisch. Allgemein finde ich den Apfel recht lecker und auch Rückmeldungen von Verwandten waren nur positiv, eine Tante wollte dann sogar selbst einen Rubinola in ihrem Garten. Wenn er aber so intensiv süß schmeckt, finde ich ihn auch nicht mehr so lecker, deshalb versuche ich, die Äpfel so zeitig wie möglich verwertet zu haben, damit ich zu dem Zeitpunkt dann die richtigen Spätherbstsorten genießen kann.

Der (Rote) Topaz steht wie schon gesagt auf M26. Bei mir hat er schon im ersten Jahr Anzeichen der Kragenfäule gezeigt:(Die Baumscheibe war zu dem Zeitpunkt etwas bewachsen, da ich einige Zeit weg war und nicht jäten konnte, wurde dann aber sofort nachgeholt)
Bisher gedeiht er und trägt schöne, bisher schorffreie Äpfel, die super schmecken. Ich finde den Topaz herrlich erfrischend-säuerlich und ausgewogen mit gutem Aroma.
Solange er die Kragenfäule übersteht, bringt er mir hoffentlich noch ein paar Jahre gute Äpfel, ich würde mir aber definitiv wieder einen Topaz pflanzen.





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Re: Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
Ich kenne Topaz als Hochstamm vom Bauern - und vom Bioladen. Ersteren durfte ich selber ernten, der Baum macht keinen so gesunden Eindruck, ein paar Äste sind dürr. Eigentlich sieht sogar der Golden Delicious (ebenfalls Hochstamm) beim gleichen Bauern besser aus - nur müsste er den ausdünnen.Was ich aber überhaupt nicht verstehen kann, ist der Hype, der um diesen Apfel gemacht wird - "jeder" mag Topaz. Klar ist er knackig, gibt eine Menge bunt parfümiertes Zuckerwasser frei, aber danach kommt nichts mehr, das Fruchtfleisch schmeckt beim längeren Kauen so fad wie zweimal ausgekochtes Suppenfleisch. Da habe ich von einem Apfel, der den Geschmack kontinuierlich bis zum Abgang freigibt, doch mehr.
Cum tacent, consentiunt.
Audiatur et altera pars!
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- Konterkater
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Re: Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
Ich habe heute nach fünf Standjahren heute meinen ersten Rubinolaapfel geerntet...
... und bin restlos begeistert.
Knackig, saftig, erfrischend und sehr wohlschmeckend.
Auch der Topaz trägt bereits rund 15 Äpfel, wie die Rubinola auch.
Die bisherige Einschätzung, daß bei einem Sämlings-Hochstamm erst nach neun Jahren mit einem Ertrag zu rechnen ist, kann ich bei meinem schweren und nährstoffreichen Lehm-Ton-Boden nicht bestätigen. 5 Jahre haben bei mir beide Bäume gebraucht :D.
... und bin restlos begeistert.
Knackig, saftig, erfrischend und sehr wohlschmeckend.
Auch der Topaz trägt bereits rund 15 Äpfel, wie die Rubinola auch.
Die bisherige Einschätzung, daß bei einem Sämlings-Hochstamm erst nach neun Jahren mit einem Ertrag zu rechnen ist, kann ich bei meinem schweren und nährstoffreichen Lehm-Ton-Boden nicht bestätigen. 5 Jahre haben bei mir beide Bäume gebraucht :D.
- dmks
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Re: Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
Rubinola reißt mich so ein bißchen hin und her...
Als Apfel an sich ist er ohne Frage durchaus okay, und vom Wuchs her sehr gutmütig.
....jetzt das "aber":
Sonnenbrandanfällig, Apfelwickler und Apfelsägewespe...es ist bei mir ein "Schnippelapfel"; werde ihn im Frühjahr umveredeln - allerdings relativ lang, so daß einige Zweige verbleiben. Denn ganz missen will ich ihn auch nicht.
Als Apfel an sich ist er ohne Frage durchaus okay, und vom Wuchs her sehr gutmütig.
....jetzt das "aber":
Sonnenbrandanfällig, Apfelwickler und Apfelsägewespe...es ist bei mir ein "Schnippelapfel"; werde ihn im Frühjahr umveredeln - allerdings relativ lang, so daß einige Zweige verbleiben. Denn ganz missen will ich ihn auch nicht.
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
cydorian hat geschrieben: ↑20. Okt 2011, 18:08
Ich finde sie auch okay, aber nicht überragend, die Konsistenz des Fruchtfleischs ist mir wie bei fast allen kommerziellen neuen Sorten allerdings zu grob, zu wenig knackig, was dem Kriterium der Transportfestigkeit geschuldet ist. Ist natürlich Geschmackssache.
[/quote]
[quote author=cydorian link=topic=43045.msg1507487#msg1507487 date=1319181075]
Schale und Fruchtfleischkonsistenz sind aus meiner Sicht typische Probleme bei Neuzüchtungen, denn sie sind auf Transportfestigkeit getrimmt. Weder gibt es die zarten, im Mund fast schmelzenden Äpfel noch die krachenden, langbrechenden "Spritzer" wie z.B. Brettacher (der bei unseren Grosseltern einmal Haupt-Marktsorte war). Die Norm sind immer irgendwie leicht zähe, grobzellige und feste Klunker. Topaz gehört da noch zu denen, wo es nicht ganz so schlimm ist.
Wie gesagt, das soll nicht heissen dass die Neuen Schrott sind, aber solche Defizite gehören halt auch dazu, werden aber grundsätzlich ausgeblendet im Schönsprech der Züchter und Plantagenbetreiber Richtung Kunde.
Danke, cydorian!
Nun weiß ich endlich, wieso ich nach dem Obst- und Gemüseeinkauf in den Supermärkten meistens ohne Äpfel rauskomme. Dieser kommerzielle geschmackliche Einheitsbrei spricht mich einfach nicht an. Besonders nach den Verkostungen im eigenen Garten und bei den Nachbarn, - die Supermarktsorten können da geschmacklich nicht mithalten.
Topaz schmeckt in der Tat etwas besser, als der übliche Einheitsbrei, etwas süßer. Wenn ich auf Topaz treffe (letztes Jahr mehrmals im Hagebau-Baumarkt), :) nehme ich immer einen Sack mit. Einen kommerziellen Apfel würde ich als Feinschmecker im eigenen Garten alledings nicht pflanzen. Wozu die Müh, wenn man diesen gelegentlich kaufen kann? Für den eigenen Garten gibt es sicherlich geschmacklich bessere Sorten.
Eine andere geschmacklich aus dem Einheitsbrei etwas herausragende kommerzielle Sorte wäre übrigens Nicoter bzw. Kanzi, eine Kreuzung aus Gala und Braeburn. Leider ist das eine Clubsorte, man kann sie privat nicht kaufen. Auch soll die Sorte sehr anfällig für Schorf und Krebs sein, was sie für den Kleingarten nicht gerade prädestiniert.
- Konterkater
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Re: Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
@Tester 32
Cydorian hat geschrieben, daß er Rubinola viel zu spät im Oktober gegessen hat, wenn ich mich richtig erinnere.
Der Apfel hält sich nicht sehr lange, daß ist ein Nachteil dieser Sorte.
Aber jetzt Mitte/Ende August - offiziell ist es ein Septemberapfel - hat mir der Apfel supergut geschmeckt. Rubinola kann meiner Meinung nach durchaus mit Pink Lady verglichen werden.
Genauso knackig, genauso saftig und ähnlich phantastisch im Geschmack.
Und Rubinola wird im Erwerbsanbau berücksichtigt, vor allem für die Apfelsaft- und Apfelweinindustrie.
Cydorian hat geschrieben, daß er Rubinola viel zu spät im Oktober gegessen hat, wenn ich mich richtig erinnere.
Der Apfel hält sich nicht sehr lange, daß ist ein Nachteil dieser Sorte.
Aber jetzt Mitte/Ende August - offiziell ist es ein Septemberapfel - hat mir der Apfel supergut geschmeckt. Rubinola kann meiner Meinung nach durchaus mit Pink Lady verglichen werden.
Genauso knackig, genauso saftig und ähnlich phantastisch im Geschmack.
Und Rubinola wird im Erwerbsanbau berücksichtigt, vor allem für die Apfelsaft- und Apfelweinindustrie.
Re:Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
Mediterraneus hat geschrieben: ↑19. Okt 2011, 11:01
Mich würde mal interessieren, ob in 10 Jahren noch jemand Robinola und Topaz kennt ;)
Nach 6 Jahren sind beide jedenfalls im Standardsortiment jeder guten Baumschule gelandet - Topaz wird nach wie vor als Speiseapfel verkauft, dürfte also als Plantagenobst immer noch gute Erträge liefern.
Bin gerade über den Thread gestolpert, weil wir für eine befreundete Familie einen süßen milden Apfel(baum) besorgen sollten.
Gibt es aktuelle Erfahrungsberiche zu den Sorten?
Re: Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
Mir fällt gerade wieder ein, dass mein Rubinola in diesem Frühjahr erstaunlich gut Früchte angesetzt hat, trotz starkem Spätfrost wo es fast alle anderen Sorten erwischt hat. Allerdings habe ich bis auf zwei Äpfel die ich übersehen habe alle Ansätze abgebrochen. Der Baum ist noch nicht so alt. Die zwei Äpfel haben die Meisen abgepickt und dann die Hornissen wie Lampignons ausgehöhlt...
Zuwachs war dieses Jahr rechtzufriedenstellend auf MM106.
Zuwachs war dieses Jahr rechtzufriedenstellend auf MM106.
- Thüringer
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Westthüringen
Re: Rubinola und Topaz - ein Paar der Zukunft?!
Von den beiden genannten Sorten habe ich nur "Topaz" und bin sehr zufrieden. Dem M26-Baum habe ich später noch einen auf MM 111 in die Nachbarschaft gesetzt, aber der muss erst noch erwachsen werden. Er ist ein Winterapfel, worüber man sich klar sein muss; geerntet wird jetzt im Oktober, im Dezember/Januar ist er genussreif, d.h. man braucht eine geeignete Lagerffläche. Ich möchte diese Sorte nicht mehr missen.
Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)