Staudo hat geschrieben: ↑18. Sep 2016, 21:03 Mein Großvater holte sich in der Tat das Laub für seine Blumenerde aus dem Park. Allerdings waren seine Produktionsmengen getopfter Blumen eher winzig.
Ich habe auch mal das großzügig angefallene Laub des angrenzenden Waldstreifens zur Verrottung auf einen Haufen gegeben. In freudiger Erwartung von Laubhumus. Die Wildschweine haben meine Erwartungen etwas in die Breite getreten und zunichte gemacht :-\ :D Aber das viele Eichenlaub, das dabei war, hätte das Ergebnis wahrscheinlich ohnehin wenig brauchbar gemacht.
Also, zumindest Flor***rd will für ein torffreies Substrat mit grenzwertigen Salzgehalten (Kompost) gut ein Drittel mehr haben als für ein Standardtorfsubstrat mit Tonanteil. Ca. 80€ je cbm statt 55€. Dazu kommt ein Salzgehalt von, ich meine, 3,2 oder sogar 3,5 g/l im Vergleich zu 1,8-2,5 g/l bei Torfsubstraten. Salzempfindliche Kulturen killt das zuverlässig wenn sie nicht im Freiland stehen, zu Lasten der Wurzelbildung geht das alle Mal.
Übrigens: gute Holzfasern die relativ stickstoffstabil waren hatten wir schon vor etlichen Jahren (Pietal, Toresa). Waren als Zuschlagstoff super, als Grundstoff schlicht zu teuer. Schade eigentlich, damit ließ sich sehr gut kultivieren, Vieles was heute als Holzfaser in Substraten (besonders günstigen Substraten) ist, ist echt die Pest! Hält kaum Wasser, frisst Massen an Stickstoff und fällt in kurzer Zeit in sich zusammen und hat damit alle Eigenschaften die ein Torfersatzstoff nicht haben sollte....
Was man über mich sagt(e): Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Was ist eigendlich mit dem "Abfall" aus den Biogasanlagen, die vergorene Mais Silage? Das fällt ja tonnenweise an. Kann das ein Torfersatz sein? Oder ist das eher Kompost?
LG Venga
Schlagfertigkeit ist der Einsatz von Intelligenz mit erhöhter Geschwindigkeit.
Das Gärsubstrat ist vor Allem eins: Volldünger! Hier bei uns wird das Gärsubstrat den maisliefernden Bauern flächenanteilig wieder zur Verfügung gestellt als organischer Grunddünger. Konsistenz von Gülle, mit Schleppschläuchen eingebracht bringt es ähnlich viele Nährstoffe wie z.B. Blaukorn mit gerinfügig weniger Stickstoff.
Was man über mich sagt(e): Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
An der Biogasanlage um die Ecke liegt auf einer "Mistplatte" immer für einige Zeit eine Menge trocken aussehendes Substrat. Ich dachte, die trennen irgendwie Flüssiges vom Festen. Fragen konnte ich bisher nicht. Ich sehe da nie jemanden, wenn ich vorbei fahre.
LG Venga
Schlagfertigkeit ist der Einsatz von Intelligenz mit erhöhter Geschwindigkeit.
Ich hole so 1x im Jahr auch "Ausräummaterial" von der Biogasanlage im nächsten Dorf. Am liebsten für die Nachbearbeitung, frisch ausgeräumt und noch warm. Selten direkt angewendet und wenn, nur eine geringe Menge. Das setze ich auf einer Miete an. Entweder sowie abgeholt oder füge noch das Obersiebmaterial (das Grobe welches darüber wegfällt) vom Kompost dazu. Wenn es übrig hat gebe ich auch Laub dazu. Gartenerde geht auch.
So nach ca. 12 - 15 Wochen hat sich das weiter entwickelt zu kompostartiger Erde.
... und braucht damit wieder einen vernünftigen Partner, der Struktur, Luft und Wasser ins Substrat reinbringt.
Manche Mischungen auf Kompost/Ziegelsplitt-Basis sind wenigstens so strukturstabil, dass sie in einem Jahr nur etwa 10-20% Volumenverlust haben. Ich finde das eine Katastrophe für Dauerpflanzungen in Kübeln.
Holzmulm nehme ich ganz gerne um kleine Pflanzen schnell mal für ein paar Wochen oder Monate zwischenzuparken.
Im kleinen Topf mit vorsichtig giessen geht das ganz ok.
Holzmulm sammle ich in Gewässernähe, manchmal fallen mir da ein paar geeigente, mehr oder weniger Tote Bäume auf. Wenn der Pilz im richtigen Stadium der Holzzerstörung ist, nehme ich mir ab und an kleinere Mengen mit.
Früher gab es Vierecktöpfe in 9x9x10 cm und 9x9x7 cm. Letztere werden nicht mehr hergestellt. Evtl. liegen in einer Staudengärtnerei irgendwo ein paar gebrauchte herum.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Altes Thema, alte Sache, aber mal wieder ein neues Beispiel: ein nochmaliger Versuch mit handelsüblicher, teurer, torffreier Blumenerde. :P Schaun wir mal, was Gladiolus carneus mit dem Myzel im Wurzelraum anfängt. Vielleicht verstehen sich die beiden ja. Habt Ihr Erfahrungen?
das scheint mir ein argument für nachhaltige moorbewirtschaftung zu sein. :P
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Interessant, Gartenplaner. Wann gibt die Politik (auch) diesbezüglich Gas? ;) . In der Schweiz gab/ gibt es Bemühungen Torf zu reduzieren. Für mich als Hobbygärtnerin v.a. im Detailhandel beim Kauf von Erde sichtbar. Torffrei ist dort eindeutig im Trend und wird gut gekauft, es gibt aber auch noch Erde mit geringem Torfanteil. Jardin Suisse hat, musste sich ja auch mit dem Thema beschäftigen. https://www.jardinsuisse.ch/de/umwelt/umweltschutz/torfreduktion/ Runterscrollen, siehe z.B. Torfreduktionsstrategie.
Dieser Punkt daraus scheint mir u.a. wichtig. Es ist halt alles extrem vernetzt in unserer Welt. . "Verhinderung von Wettbewerbsverzerrungen Eine Benachteiligung der inländischen Produktion gegenüber dem Import ist zu verhindern. Im Ausland sind Torfsubstrate in der Pflanzenproduktion die Regel. Die Produktion in torfreduzierten und torffreien Substraten ist durch höhere Kosten der Substrate, aufwendigere Kulturführung und einer oft längeren Kulturdauer insgesamt teurer. JardinSuisse fordert, dass sich der Handel beim Import von Zierpflanzen an die gleichen Zielsetzungen hält (Torfanteile in den Importpflanzen). Dabei wird erwartet, dass die Behörden alle verfügbaren Mittel und Massnahmen ergreifen. Als Bemessungsgrundlage sind durch die Behörden verlässliche Importzahlen zu erheben."