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Nisthilfen für Wildbienen (Gelesen 418987 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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Katrin
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Katrin » Antwort #570 am:

Oh - das ist ja mal ein interessantes Werkzeug! Es erscheint mir etwas übertrieben, das nur zum Schneiden von Schilf anzuschaffen, aber vielleicht hat ja jemand aus meinem Bekanntenkreis sowas. Danke für den Tipp! Ich habe mich wirklich schon gefragt, wie man Schilf jemals vernünftig schneiden könnte ;).
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Chica
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Chica » Antwort #571 am:

Ich habe einzelne Röhrchen mit der Japansäge hergestellt bin aber insgesamt eher kein Freund dieses Materials. Die Halme sind nicht sicher hohl und reißen tatsächlich ständig längs. Da macht Bambus viel weniger Arbeit und ist robuster und damit viele Jahre nutzbar. Ich habe schon einen Gärtner mit einem Bambus im Visier, diese Pflanze wird jedes Jahr geschnitten 8).
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Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Chica
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Chica » Antwort #572 am:

So, mit den entsprechenden Bohrerrückseiten habe ich einige Löcher mit Durchmesser 5-8 mm etwa 2-3 cm tief im Abstand von mindestens 10 cm gebohrt. Das sollte als Anreiz für die selbstgrabenden Wildbienenarten genügen. Nun sind noch vier Monate Zeit zum Trocknen, dann wird die Steilwand ins Bienenhaus eingepasst. Und dann hoffe ich auf viele Nutzer :D.

Bild
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Roeschen1
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Roeschen1 » Antwort #573 am:

Mein Tipp,
mach ganz viele Bohrlöcher in den Lehm, die Löcher waren bei mir schnell bezogen.
Bei mir hat keine Biene gegraben aber die Löcher wurden gern angenommen.
Es gehen auch Hölzer vom Holunder, das weiche innere Mark wird von den Bienen entfernt.
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Chica
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Chica » Antwort #574 am:

Welchen Sinn sollte es machen den Aufwand zu betreiben für eine Steilwand ein extra Kistchen zu bauen, Lehm-Feinputz zu besorgen, Boden heranzuschaffen, alles zu vermischen, mit Wasser anzurühren, in das Kistchen zu füllen und Monate trocknen zu lassen um darin dann Wildbienen nisten zu lassen, die nicht selbst ihre Nester graben und die viel einfacher und besser in Bambusröhrchen, Holzbohrlöchern, Pappröhrchen und Schilfrohr untergebracht sind ??? ? Meine Steilwand ist explizit für selbstgrabende Arten gedacht! Dazu sollten die Grabe-Animationslöcher nicht tiefer als 2-3 cm sein und einen Abstand von mindestens 10 cm haben, da die Bienen mitunter verzweigte Gänge graben, wie hier bei Werner David unter "Künstliche Löswände" sehr anschaulich zu lesen ist.
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Roeschen1
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Roeschen1 » Antwort #575 am:

Ich schreibe von meinen Erfahrungen,
ich habe Gartenlehm genommen und mit vielen verschieden Löchern bestückt. Es kommen unterschiedliche Bienen und Wespenarten aber gegraben hat keine. Die Löcher gehen bis zur Rückwand.
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oile
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

oile » Antwort #576 am:

Chica beschäftigt sich sehr ernsthaft mit Wildbienen und bereitet Nisthilfen gezielt auf die Besiedelung vor. Für Bienen, die vorgefertigte Löcher benötigen, hat sie schon einiges gebaut. Jetzt geht es um Arten, die auf freie Lehmwände angewiesen sind. Von solchen Plätzen gibt es nicht allzu viele.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Chica
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Chica » Antwort #577 am:

Ja, danke Oile, wahrscheinlich manchmal etwas zu ernsthaft ::). Aber ich denke, wenn ich mir schon die ganze Mühe mache, dann soll das auch unbedingt funktionieren. Wenn im übernächsten Jahr die einmal gegrabenen Nester von den selbstgrabenden Arten nicht mehr genutzt werden, ziehen da natürlich auch Wildbienen ein, die fertige Röhren nutzen, je nach Durchmesser etwa Osmia cornuta, bicornis, eine der acht schon vorkommenden Arten oder vielleicht auch eine neue Megachile-Art, Dornroeschen.
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Roeschen1
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Roeschen1 » Antwort #578 am:

Dann wünsche ich deinem Projekt viel Erfolg, es würde mich freuen, wenn du nächstes Jahr davon berichtest.
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Chica
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Chica » Antwort #579 am:

Danke, berichten werde ich auf alle Fälle und Dank Fotokurs hoffentlich mit noch besseren Fotos ;).
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schober
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

schober » Antwort #580 am:

Bei Löchern bis zur Rückwand werden wahrscheinlich die Mauerbienen einziehen, die ja längere leere Gänge bevorzugen.
Auch Lehmwespen sind dann gern Besiedler, wenn sie bis Mitte Frühling noch immer offen sind.
Wenn man wirklich Lehmwandbesiedler anlocken will, macht man nur ganz kurze Löcher, die eben Pelzbienen & Co anlocken. 1cm genügt.
Diese graben dann in ihrem Sinne die speziellen Brutkammern hinterhalb dieser Eingangslöcher zurecht.
Bei mir kommt übrigens auch die Schornsteinwespe an diese Lehmmauern. Diese bevorzugt ebenfalls nur ganz kurze Löcher, mit etwa 5mm Durchmesser. Bei der Pelzbiene wird 10mm gerne angenommen.







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Chica
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Chica » Antwort #581 am:

So, die Steilwand ist unter Aufbietung aller zur Verfügung stehenden Kräfte und mit dem Akkuschrauber zum temporären Rückbau der Bienenhausgrundkonstruktion in der Hand :o jetzt richtig platziert. Alles steht noch, thanks god :-X. Das Lehm-Boden-Gemisch scheint noch etwas feucht zu sein aber die Bienen werden dann schon wissen, ob es brauchbar ist. Natürlich- das lebhafteste Haustier immer mittendrin ::).

Bild Bild

Zusätzlich ist ein Nistkistchen für die Frühlingsmauerbienen fertig geworden (es musste an den Eingängen gründlich nachgeglättet werden), das kann man im Herbst öffnen und ggf. auch einmal ein paar Kokons verschenken.

Bild
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Dicentra
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Dicentra » Antwort #582 am:

Chica hat geschrieben: 16. Mär 2017, 09:20
So, die Steilwand ist unter Aufbietung aller zur Verfügung stehenden Kräfte und mit dem Akkuschrauber zum temporären Rückbau der Bienenhausgrundkonstruktion in der Hand :o jetzt richtig platziert.

Das klingt nach Schwerstarbeit. Wieso musstest Du das Haus halb abbauen?

Es wird Dich nicht überraschen, dass mir das lebhafteste Haustier ausnehmend gut gefällt ;).

Für mein Insektenregal habe ich vor einiger Zeit ein paar Bambusstäbe zugesägt, ausgehöhlt, hinten wieder verschlossen und geglättet. Die Abschnitte kamen vorerst in eine leere Konservendose als Halterung. Es ist erstaunlich, wie viele davon in so eine läppische Dose reinpassen. Wenn das Wetter irgendwann endlich besser werden sollte, nehme ich die nächste Ladung in Angriff. Die Bambusstäbe liegen schon bereit.

Nächste Woche werde ich das Drahtgitter abnehmen, das als Schutz vor Räubern während des Winters dient. Ich habe beobachtet, dass das Viereckgeflecht die anfliegenden Bienen anscheinend irritiert, jedenfalls kamen sie nicht gut damit zurecht. Die Zahl der Anflüge nistwilliger Bienen nahm rapide zu, als ich das Gitter voriges Jahr abnahm.
Es gibt nichts Beruhigenderes als eine schnurrende Katze.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Chica » Antwort #583 am:

Dicentra hat geschrieben: 19. Mär 2017, 18:51

Das klingt nach Schwerstarbeit. Wieso musstest Du das Haus halb abbauen?

[/quote]

Weil der Rahmen um mm zu groß geraten war :-\. Das Kistchen hätte ich nicht transportieren können, nie im Leben :o. Da hat sich Junior bald einen Ast abgebrochen und der ist 1,98 m hoch und 3 mal in der Woche beim Fitti ;).

[quote author=Dicentra link=topic=31571.msg2834424#msg2834424 date=1489945868]

Es wird Dich nicht überraschen, dass mir das lebhafteste Haustier ausnehmend gut gefällt ;).



Das ist aber nicht Lilly, die sich so genüßlich auf dem Aquarium von Dir kraulen ließ ;). Die beiden können nicht mal meine Nachbarn unterscheiden 8).
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Chica
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Re: Nisthilfen für Wildbienen

Chica » Antwort #584 am:

It's bee time my friends- yeah :D :D :D.

Ich habe soeben die ersten Hörnerbienenmänner gesichtet 8), Osmia cornuta in beige und in dunklerem braun, wie im letzten Jahr. Und dieser Brummton- hmmmmm :D. Hat mir gefehlt :o.

Bild Bild Bild
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