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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 218876 mal)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Wohl auch ein amtlich geprüftes Pestizid der Agrarindustrie.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Biologischer Pflanzenschutz. (Hab mal 'ne Weile Gemüsebau gemacht) ;)
Raubmilben, Bacillus thuringensis , Marienkäfer, Schwebfliegenlarven und noch viele weitere sind da ganz stark im Einsatz.
Ohne chemische Mittel geht es dennoch nicht. Wobei Nützligsschonung im Interesse des Betreibers liegt. Ist dann immer ein Drahtseilakt/ eine Frage der Schadschwelle.
Zur Bestäubung im Gewächshaus werden Hummelvölker eingesetzt - mit dem positiven Nebeneffekt, daß sie nach getaner Arbeit in die Umgebung entweichen.
Raubmilben, Bacillus thuringensis , Marienkäfer, Schwebfliegenlarven und noch viele weitere sind da ganz stark im Einsatz.
Ohne chemische Mittel geht es dennoch nicht. Wobei Nützligsschonung im Interesse des Betreibers liegt. Ist dann immer ein Drahtseilakt/ eine Frage der Schadschwelle.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Staudo hat geschrieben: ↑24. Jul 2017, 22:53Selene10 hat geschrieben: ↑24. Jul 2017, 22:49
In Mals im Vinschgau hat die örtliche Bevölkerung darüber abgestimmt, ob weiterhin Pestizide auf dem Areal der Gemeinde ausgebracht werden sollen oder nicht.
75% der Stimmberechtigten haben sich dagegen ausgesprochen, siehe z.B. Artikel im der Zürcher Zeitung "Biolandwirtschat im Südtirol - ein Dorf kämpft gegen die Agrochemie" (kann keinen Link setzen)
Hat der Verstand abgestimmt oder das Bauchgefühl?
Ich denke, sowohl konventionell arbeitende Bauern als auch Biobauern haben sich vor der Abstimmung ins Zeug gelegt, um ihre Mitbürger zu informieren.
Ich finde diese Initiative bemerkenswert, unabhängig davon, wie sie ausgegangen ist, weil die Bewohner entschieden haben, was auf ihrem Terrirorium gemacht bzw. unterlassen werden soll.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich finde derartige Abstimmungen populistisch.
Man könnte auch darüber abstimmen, ob man im Winter auf Streusalz auf Straßen und Gehwegen verzichtet, hierzulande wird munter gestreut, von privat und von Gemeinde und Landkreis - in der Oberrheinebene, wohlgemerkt, nicht im Gebirge.
Ich bin mir aber recht sicher, wie die Abstimmung ausfiele.
Man könnte auch darüber abstimmen, ob man im Winter auf Streusalz auf Straßen und Gehwegen verzichtet, hierzulande wird munter gestreut, von privat und von Gemeinde und Landkreis - in der Oberrheinebene, wohlgemerkt, nicht im Gebirge.
Ich bin mir aber recht sicher, wie die Abstimmung ausfiele.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
dmks hat geschrieben: ↑24. Jul 2017, 23:55
Biologischer Pflanzenschutz. (Hab mal 'ne Weile Gemüsebau gemacht) ;)
Raubmilben, Bacillus thuringensis , Marienkäfer, Schwebfliegenlarven und noch viele weitere sind da ganz stark im Einsatz.
Ohne chemische Mittel geht es dennoch nicht. Wobei Nützligsschonung im Interesse des Betreibers liegt. Ist dann immer ein Drahtseilakt/ eine Frage der Schadschwelle.
Zur Bestäubung im Gewächshaus werden Hummelvölker eingesetzt - mit dem positiven Nebeneffekt, daß sie nach getaner Arbeit in die Umgebung entweichen.
Das Entweichen ist leider eine Gefahr für die natürlichen Bestände. Krankheiten und genetische Fehlanpassungen durch die Zuchtbedingungen haben da ähnliche Auswirkungen wie Farmlachse auf die natürlichen Bestände.
Sie sind nun mal genetisch viel weniger divers und verdrängen vermutlich auch seltnere Arten.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Eine Wiese am Waldrand, 25 m breit 150 lang, inmitten seit 30 Jahren eine sehr tiefe, unübersehbare Senke mit Wasserstand bis zu 50 cm (10 m breit/50 m lang). Das letzte, einzige Jahr gab es kein Wasser dort. Die Wiese wurde in den 30 Jahren einmal p.a. gemäht. Seit 2 Jahren hat man dort auch einen Hochstand errichtet für die Freizeit/Urlaubsjäger.
In diesem Jahr wurde dort Mais angebaut - warum, frage ich mich. Mittlerweile ist der Mais logischerweise abgesoffen.
Warum müssen solche Miniflächen bewirtschaftet werden... und dann noch voraussehbar komplett uneffektiv?, wenn eh von allem zu viel da ist und die Preise fallen, den Lohn nicht mehr decken? Fördergelder für Unwetterschäden bei Ernte? Geht sowas nach Fläche?
Das ist eine echte Frage... ich will niemanden provozieren. Sowas allerdings leuchtet nicht ein.
In diesem Jahr wurde dort Mais angebaut - warum, frage ich mich. Mittlerweile ist der Mais logischerweise abgesoffen.
Warum müssen solche Miniflächen bewirtschaftet werden... und dann noch voraussehbar komplett uneffektiv?, wenn eh von allem zu viel da ist und die Preise fallen, den Lohn nicht mehr decken? Fördergelder für Unwetterschäden bei Ernte? Geht sowas nach Fläche?
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Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
partisaneng hat geschrieben: ↑25. Jul 2017, 08:20
Das Entweichen ist leider eine Gefahr für die natürlichen Bestände. Krankheiten und genetische Fehlanpassungen durch die Zuchtbedingungen haben da ähnliche Auswirkungen wie Farmlachse auf die natürlichen Bestände.
Sie sind nun mal genetisch viel weniger divers und verdrängen vermutlich auch seltnere Arten.
Verwendet wird Bombus magnus - Große Erdhummel. Weit verbreitetes heimisches Insekt. Solche Hummelvölker werden auch gern von Biobetrieben und alternativen Kleingärtnern gekauft.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
toto hat geschrieben: ↑25. Jul 2017, 18:55
Eine Wiese am Waldrand, 25 m breit 150 lang, inmitten seit 30 Jahren eine sehr tiefe, unübersehbare Senke mit Wasserstand bis zu 50 cm (10 m breit/50 m lang). Das letzte, einzige Jahr gab es kein Wasser dort. Die Wiese wurde in den 30 Jahren einmal p.a. gemäht. Seit 2 Jahren hat man dort auch einen Hochstand errichtet für die Freizeit/Urlaubsjäger.
In diesem Jahr wurde dort Mais angebaut - warum, frage ich mich. Mittlerweile ist der Mais logischerweise abgesoffen.
Warum müssen solche Miniflächen bewirtschaftet werden... und dann noch voraussehbar komplett uneffektiv?, wenn eh von allem zu viel da ist und die Preise fallen, den Lohn nicht mehr decken? Fördergelder für Unwetterschäden bei Ernte? Geht sowas nach Fläche?
Das ist eine echte Frage... ich will niemanden provozieren. Sowas allerdings leuchtet nicht ein.
Ich vermute mal das der Mais als Lockfutter für Wildschweine angebaut wurde.
Unkraut ist die natürliche Opposition zur Diktatur des Gärtners.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
toto hat geschrieben: ↑25. Jul 2017, 18:55
Eine Wiese am Waldrand, 25 m breit 150 lang, inmitten seit 30 Jahren eine sehr tiefe, unübersehbare Senke mit Wasserstand bis zu 50 cm (10 m breit/50 m lang). Das letzte, einzige Jahr gab es kein Wasser dort. Die Wiese wurde in den 30 Jahren einmal p.a. gemäht. Seit 2 Jahren hat man dort auch einen Hochstand errichtet für die Freizeit/Urlaubsjäger.
In diesem Jahr wurde dort Mais angebaut - warum, frage ich mich. Mittlerweile ist der Mais logischerweise abgesoffen.
Warum müssen solche Miniflächen bewirtschaftet werden... und dann noch voraussehbar komplett uneffektiv?, wenn eh von allem zu viel da ist und die Preise fallen, den Lohn nicht mehr decken? Fördergelder für Unwetterschäden bei Ernte? Geht sowas nach Fläche?
Das ist eine echte Frage... ich will niemanden provozieren. Sowas allerdings leuchtet nicht ein.
Es gibt eine "Greening-Verpflichtung", dadurch ist geregelt daß Dauergrünland nicht umgepflügt werden darf.
Ausgenommen von diesem Gesetz sind Betriebe die keine Förderung erhalten ...und Ökolandbaubetriebe 8)
Wer also konventionell arbeitet oder Förderungen in Anspruch nimmt darf das beispielsweise nicht.
Der Sinn dieser Ausnahmen - daß gerade Ökolandbau es darf bleibt mir verschlossen.
Achja - natürlich die Quelle:
http://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/landwirtschaft/gruenlandumbruch#textpart-1
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
R hat geschrieben: ↑25. Jul 2017, 21:18
Das ist eine echte Frage... ich will niemanden provozieren. Sowas allerdings leuchtet nicht ein.
[/quote]
Ich vermute mal das der Mais als Lockfutter für Wildschweine angebaut wurde.
Na prima, bis jetzt waren die Biester noch nicht im Dorf.
Tolle Einladung 8) ;D ;D ;D
Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
dmks hat geschrieben: ↑25. Jul 2017, 21:20
Es gibt eine "Greening-Verpflichtung", dadurch ist geregelt daß Dauergrünland nicht umgepflügt werden darf.
Es könnte allerdings sein, dass die Fläche zum privaten Wald daneben gehört. Dann darf der Besitzer vermutlich damit machen, was er will. Mais dann als Lockmittel, damit die Urlaubsjäger auch nen Braten haben :D... kennt man irgendwoher.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Auch Wildfütterungsflächen unterliegen gesetzlichen Bestimmungen, in denen Worte wie "wahrscheinlich", "vermutlich", "kann sein" nicht vorkommen ;)
Darüber hinaus ist entsprechend vorgeschrieben womit zur Wildfütterung begrünt werden darf.
Mal Beispiele typischer Mischungen:
http://meiners-saaten.de/files/ym-1120rsp-bp-files/ym-1120rsp-bp-content/downloads/BGruen%202017/Bl%C3%BCh-%20und%20Wildacker-%20Mischungen.pdf
Darüber hinaus ist entsprechend vorgeschrieben womit zur Wildfütterung begrünt werden darf.
Mal Beispiele typischer Mischungen:
http://meiners-saaten.de/files/ym-1120rsp-bp-files/ym-1120rsp-bp-content/downloads/BGruen%202017/Bl%C3%BCh-%20und%20Wildacker-%20Mischungen.pdf
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Brandenburger Streusandbüchse / 7b / 42 m
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
OT:
[URL=https://www.youtube.com/watch?v=6EAVJK1BJOA]__ :D__[/url]
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Erwarte nichts, doch rechne mit allem!
- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Hier in Brandenburg gibt es so viele Wildschweine daß Frischlinge, Überläufer und Keiler ganzjährig bejagt werden. Lediglich Bachen genießen eine etwas mehr als sechsmonatige Schonzeit.
Die Jäger geben sich alle Mühe (über 70.000 erlegte Tiere im letzten Jahr) - aber dieser Schweinemassen werden sie nicht Her und so gibt es Wildschweinfleisch direkt vom Jäger zu sehr günstigen Preisen. :D
Die Jäger geben sich alle Mühe (über 70.000 erlegte Tiere im letzten Jahr) - aber dieser Schweinemassen werden sie nicht Her und so gibt es Wildschweinfleisch direkt vom Jäger zu sehr günstigen Preisen. :D
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
dmks hat geschrieben: ↑25. Jul 2017, 23:50
Hier in Brandenburg gibt es so viele Wildschweine daß Frischlinge, Überläufer und Keiler ganzjährig bejagt werden. Lediglich Bachen genießen eine etwas mehr als sechsmonatige Schonzeit.
Die Jäger geben sich alle Mühe (über 70.000 erlegte Tiere im letzten Jahr) - aber dieser Schweinemassen werden sie nicht Her und so gibt es Wildschweinfleisch direkt vom Jäger zu sehr günstigen Preisen. :D
Hier auch, ich habe mindestens 6 Schweineschädel auf dem Grundstück als Deko - von "unseren" Wildschweinen am Spieß gedreht über offenem Feuer.
Warum müssen diese Massen dann noch zusätzlich angefüttert werden?
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