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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 218306 mal)
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- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ist flächendeckend vorhanden. Zumindest in einem Radius von hier von ca. 30km. Sowohl auf den Ackerflächen, Straßen, Autobahn, Ruderalflächen, Tagebaurekultivierung und in Wohngebieten von Klein- und Großstadt (hab auch Fotos von Beständen auf Grünanlagen neben der Kita).
An sich nicht problematisch - solang man nicht allergisch ist...
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Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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- RosaRot
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Das Rapsfeld vor der Tür, von dessen Beerntung ich am 28. Juli schrieb, stand bis zum heutigen Tag halb gemäht mit Streifen. Pünktlich zum Sonntagabend tauchten heute die Mähdrescher wieder auf, (sogar einer mit Kettenfahrwerk), im Gefolge ein weithin rot leuchtendes Jägerlein, dass sich tüchtig einstauben ließ und auf Schweine hoffte. (Die Schweine habe ich letztmalig am 29. Juli gehört). Ziemlich sicher dass kein Schwein so dumm sein würde, hier noch im halb abgemähten Raps zu sitzen (in einer Vollmondnacht), nahm ich das Fernrohr um das Geschehen zu verfolgen und war sehr zufrieden, als der letzte Halm gemäht und der Jäger unverrichteter Dinge wieder abziehen musste (was er auch unverzüglich tat). Die Nachbarn von rechts (Rehe) wollten wie jeden Abend ins Freie treten, drehten aber ab, als sie mich bemerkten. Der allgemeine Frieden der Siedlung hier blieb gewahrt - wieder Stille. :)
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Bei uns wird heute der Raps hinterm Grundstück gemäht - seit 18 Uhr bis eben - mit nur EINEM Mähdrescher :o ;D... ca. 140 ha, nun hat er wohl Pause. Immerhin ist er ein/zweimal halb rundherum :D
Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
So ein Kettenfahrwerk hätte ich gerne für meinen Rasenmäher.
Es gibt momentan wohl nix bodenschonenderes.
Hier sind die Spätkartoffeln vom Laub her recht weit unten, Gänsefuß, Hirse und andere Samenunkräuter, auf die ich im Garten absolut keine Lust hätte, setzen jetzt fleissig Samen an.
Ist es billiger die stehen zu lassen und in der Folgekultur zu bekämpfen oder was spricht für eine Nichtbekämpfung vor der Ernte?
Ist das willkommener Humus in den humuszehrenden Kartoffeln?
Es gibt momentan wohl nix bodenschonenderes.
Hier sind die Spätkartoffeln vom Laub her recht weit unten, Gänsefuß, Hirse und andere Samenunkräuter, auf die ich im Garten absolut keine Lust hätte, setzen jetzt fleissig Samen an.
Ist es billiger die stehen zu lassen und in der Folgekultur zu bekämpfen oder was spricht für eine Nichtbekämpfung vor der Ernte?
Ist das willkommener Humus in den humuszehrenden Kartoffeln?
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Kurzer Wortwechsel mit den Mähdreschern Raps:
Und was ist mit der Wiese?
Schulterzucken.
Warum habt Ihr das bestellt?
Schulterzucken und: mussten wir ja.
Warum?
Weil die Obrigkeit das so wollte.
Warum?
Weil das sonst kein Feld mehr ist.
Ist doch seit 30 Jahren kein Feld, sondern Wiese!
Ja, einmal muss ja ...
Und die Tiere?
Ach, die kommen wieder....
::) ::) :o ::) ::)
Das wars erst einmal - bis auf die ausstehende Antwort auf mein Schreiben.
Und was ist mit der Wiese?
Schulterzucken.
Warum habt Ihr das bestellt?
Schulterzucken und: mussten wir ja.
Warum?
Weil die Obrigkeit das so wollte.
Warum?
Weil das sonst kein Feld mehr ist.
Ist doch seit 30 Jahren kein Feld, sondern Wiese!
Ja, einmal muss ja ...
Und die Tiere?
Ach, die kommen wieder....
::) ::) :o ::) ::)
Das wars erst einmal - bis auf die ausstehende Antwort auf mein Schreiben.
Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ach ja, ich fragte, wie sie den See beernten wollen.
Sie hoffen auf einen trocknen September... oder Frost.
Nächstes Jahr soll da wieder "Wiese" sein.
Sowas macht einfach nur stumm. Landwirtschaft, Dein unbekannter Nachbar.
Immerhin weiß ich jetzt, wem es gehört: kein "Privatbauer", sondern ehemalige...
Sie hoffen auf einen trocknen September... oder Frost.
Nächstes Jahr soll da wieder "Wiese" sein.
Sowas macht einfach nur stumm. Landwirtschaft, Dein unbekannter Nachbar.
Immerhin weiß ich jetzt, wem es gehört: kein "Privatbauer", sondern ehemalige...
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- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
thuja hat geschrieben: ↑6. Aug 2017, 22:05
Hier sind die Spätkartoffeln vom Laub her recht weit unten, Gänsefuß, Hirse und andere Samenunkräuter, auf die ich im Garten absolut keine Lust hätte, setzen jetzt fleissig Samen an.
Ist es billiger die stehen zu lassen und in der Folgekultur zu bekämpfen oder was spricht für eine Nichtbekämpfung vor der Ernte?
Wie kann man die bekämpfen vor der Ernte?
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Jäten? Musste ich mal im Landdienst und ist viele Jahre her. Es war Sommer und sehr, sehr heiss auf dem Kartoffelfeld. :P :P
- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Bei kleinen Flächen vielleicht sogar machbar...!
Wenn's mehr wird - der hiesige Agrarbetrieb bestellt beispielsweise 60 Hektar mit Kartoffeln - ich glaube spätestens da ist Schluß mit Jäten :D
Wenn's mehr wird - der hiesige Agrarbetrieb bestellt beispielsweise 60 Hektar mit Kartoffeln - ich glaube spätestens da ist Schluß mit Jäten :D
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
nach der Rapsernte - Lachmöwen, Sturmmöwen und noch eine Spezies - der Weizen im Hintergrund steht (liegt ;)) noch






Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Gestern Abend war ich auf dem Geburtstag einer alten Freundin aus Jugendtagen, die in einem bäuerlichen Haushalt geboren wurde und saß zusammen mit den letzten verbliebenen Vollerwerbslandwirten im Dorf an einem Tisch.
Thema waren die Wegeseitenränder, über deren verfrühte Mahd in den letzten Wochen in der Tagespresse berichtet und auch in Leserbriefen diskutiert wurde. Ich habe mich zurückgehalten und mir gedacht: "Halte bloß die Schnauze, sonst bricht hier heute noch ein Krieg aus".
Die Flurbereinigung hat ihnen große, zusammenhängende Ackerflächen beschert und durch die Reduzierung der Wirtschaftswege sind ohnehin ein Großteil dieser wichtigen ökologischen Randsituationen verlorengegangen. Und dann ackert ihr inzwischen auch noch bis auf wenige cm an die inzwischen komplett befestigten Wege. Hier sollten die Katasterämterämter vielleicht einmal nachmessen?
Durch zwei Biogasanlagen im Dorf ist der Maisanteil an der Ackerfläche immer noch extrem hoch, obwohl sie inzwischen wohl selbst festgestellt haben, dass die Dauerkultur doch wohl nicht so ganz optimal ist. Die Wildkrautbekämpfung wird nur noch mittels Glyphosaten durchgeführt, was sicher auch sehr förderlich für die Artenvielfalt der Ackerrandstreifen ist.
Ein Feldhase mit Namen "Horstmann" hat dies wohl inzwischen begriffen und hat mittlerweile Asyl in den Gärten unserer Dorfrandsiedlung gefunden. Den bodenbrütenden Vogelarten dieser Randbiotope kann ich leider kein Asyl gewähren, weil "Lotti" (meine Katze) ihnen wohl nicht sehr viel Bruterfolg gönnen würde.
Ein paar Kilometer weiter gibt es eine Umgehungstraße mit Fahrradweg und Entwässerungsgraben bis zur nächsten ackerbaulichen Nutzung. Hier konnte man in den letzten Wochen beobachten, was an botanischer Artenvielfalt hier möglich wäre. Aber auch hier war die Straßenmeisterei mit dem Mulcher schneller als ich mit dem Fotoapparat. :P
Thema waren die Wegeseitenränder, über deren verfrühte Mahd in den letzten Wochen in der Tagespresse berichtet und auch in Leserbriefen diskutiert wurde. Ich habe mich zurückgehalten und mir gedacht: "Halte bloß die Schnauze, sonst bricht hier heute noch ein Krieg aus".
Die Flurbereinigung hat ihnen große, zusammenhängende Ackerflächen beschert und durch die Reduzierung der Wirtschaftswege sind ohnehin ein Großteil dieser wichtigen ökologischen Randsituationen verlorengegangen. Und dann ackert ihr inzwischen auch noch bis auf wenige cm an die inzwischen komplett befestigten Wege. Hier sollten die Katasterämterämter vielleicht einmal nachmessen?
Durch zwei Biogasanlagen im Dorf ist der Maisanteil an der Ackerfläche immer noch extrem hoch, obwohl sie inzwischen wohl selbst festgestellt haben, dass die Dauerkultur doch wohl nicht so ganz optimal ist. Die Wildkrautbekämpfung wird nur noch mittels Glyphosaten durchgeführt, was sicher auch sehr förderlich für die Artenvielfalt der Ackerrandstreifen ist.
Ein Feldhase mit Namen "Horstmann" hat dies wohl inzwischen begriffen und hat mittlerweile Asyl in den Gärten unserer Dorfrandsiedlung gefunden. Den bodenbrütenden Vogelarten dieser Randbiotope kann ich leider kein Asyl gewähren, weil "Lotti" (meine Katze) ihnen wohl nicht sehr viel Bruterfolg gönnen würde.
Ein paar Kilometer weiter gibt es eine Umgehungstraße mit Fahrradweg und Entwässerungsgraben bis zur nächsten ackerbaulichen Nutzung. Hier konnte man in den letzten Wochen beobachten, was an botanischer Artenvielfalt hier möglich wäre. Aber auch hier war die Straßenmeisterei mit dem Mulcher schneller als ich mit dem Fotoapparat. :P
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Nachtrag bevor ich ins Bett gehe...
Ich bin kein "Zugezogener" sondern als Kind eines Landarbeiters (damals nannte man dies hier noch "Heuerling") hier geboren und habe die Entwicklung bzw. Zerstörung einer vielfältigen und ehemals kleinteiligen Agrarwirtschaft und -landschaft in unserem Dorf seit über 50 Jahren miterlebt.
Ich bin kein "Zugezogener" sondern als Kind eines Landarbeiters (damals nannte man dies hier noch "Heuerling") hier geboren und habe die Entwicklung bzw. Zerstörung einer vielfältigen und ehemals kleinteiligen Agrarwirtschaft und -landschaft in unserem Dorf seit über 50 Jahren miterlebt.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
- RosaRot
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- Registriert: 11. Mai 2007, 20:53
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Wann wäre denn der optimale Zeitpunkt für die Mahd?
(Hier ärgert mich das Abraspeln auch immer sehr.)
(Hier ärgert mich das Abraspeln auch immer sehr.)
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
- Natternkopf
- Beiträge: 7378
- Registriert: 13. Dez 2014, 19:40
- Kontaktdaten:
-
CH, Limpachtal/BE Klimazone 6a 475müM 🎯
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
RosaRot hat geschrieben: ↑9. Aug 2017, 22:43
Wann wäre denn der optimale Zeitpunkt für die Mahd?
(Hier ärgert mich das Abraspeln auch immer sehr.)
Die Bodenbrütenden Insekten [Wespen (Ach die!) Hummeln ( Jö, aber d a s geht nicht!) 🐝 ] sind noch nicht erwähnt, den der Kettenschäger ist gründlich.
Grüsse Natternkopf
🌿 Zerkleinern, Mischen, Feucht 👍 halten, Zudecken. 🛌
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
In der Natur geht es um Populationen, nicht um Individuen. Auch Autofahrer bringen Unmassen Insekten um. Hier hat die regelmäßige Mahd der Straßenränder für äußerst üppige Armeria-maritima-Bestände gesorgt. Das wird vielen Insekten gefallen. Die Mähzeitpunkte werden von den Straßenmeistereien festgelegt. Die werden kaum auf Naturschutzbelange Rücksicht nehmen können.
Die Streuobstwiesen mähe ich irgendwann im Juli, wenn die Hauptblüte durch ist. Von der kleinen Obstwiese (2000 m²) holen der Nachbar und ich Kaninchenfutter. Dort entsteht ein wildes Mosaik aus gemähten und nachwachsenden Stellen. Das ist für die Insekten vermutlich ideal. Daneben ist eine große Wiese, die mehrmals im Jahr abgeerntet wird, um Silage zu gewinnen. Dort ist nicht viel los.
Die Streuobstwiesen mähe ich irgendwann im Juli, wenn die Hauptblüte durch ist. Von der kleinen Obstwiese (2000 m²) holen der Nachbar und ich Kaninchenfutter. Dort entsteht ein wildes Mosaik aus gemähten und nachwachsenden Stellen. Das ist für die Insekten vermutlich ideal. Daneben ist eine große Wiese, die mehrmals im Jahr abgeerntet wird, um Silage zu gewinnen. Dort ist nicht viel los.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck