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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 218328 mal)

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lerchenzorn
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

lerchenzorn » Antwort #300 am:

biene100 hat geschrieben: 18. Aug 2017, 10:14
... "Wenn der Klempner zu Euch kommt, um ein Rohr zu verlegen, dann sagt Ihr dem ja auch nicht, wie das zu laufen hat, oder?" :)
Tja, genauso denk ich mir auch oft. Also bitte etwas mehr Vertrauen und Respekt wär nicht schlecht. ...


Respekt, sicher. Vertrauen gerne, wenn es verdient ist. Aber ich schaue beim Handwerker schon hin ...
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hargrand
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

hargrand » Antwort #301 am:

*räuspert*
Mich würde interessieren was ihr von dem von mir genannten Zwiespalt haltet, bzw. Wie ihr das seht. Bitte ein paar Meinungen! :)
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dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #302 am:

Was genau ist die Fragestellung?
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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lerchenzorn
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

lerchenzorn » Antwort #303 am:

Dieser Zwiespalt ist immer da. Wenn es Dir selbst auf den Nägeln brennt, die Vielfalt in Deinem Grünland zu steigern, geht das sicher nur über Streckung der Mahdtermine und eine gewisse Aushagerung. Wenn das nicht zum übrigen Betriebskonzept passt, wird es schwierig. Grundsätzlich solten Tierbestand und Futteraufkommen aus der Betriebsfläche im Einklang stehen. - Schreibt einer, des es nicht hinbekommen muss und leicht reden kann. :-[

Eins lässt sich aber sicher sagen: 5 oder 6 Schnitte im Jahr kommen nicht nur aus dem guten Niederschlag. Da muss schon einiges an Dünger auf die Fläche kommen. Das zusammen kann nur zu recht einförmigen Grasbeständen führen.

Hast Du mal an ein Schnupper-Praktikum in einem (Öko-)Betrieb nachgedacht, der gezielt artenreiches Grünland erhält? Nur, um ein paar Grundsätze und Kniffe mitzubekommen, nicht, um Deinen Betrieb umzudrehen.
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hargrand
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

hargrand » Antwort #304 am:

hargrand hat geschrieben: 18. Aug 2017, 08:10
Dass schlimme finde ich, dass nicht der Ampfer gezielt sondern eben auch Löwenzahn und co. Mitbehandelt wird.
Klar, wer hat schon die Zeit jede Einzelpflanze Ampfer zu spritzen.

Ich bin selber am Überlegen ob unsere Wirtschaftsweise gut ist.
Unsere Wiesen werden 5- (meistens) 6 mal im Jahr gemäht, zum einen weil der Nährwert sonst stark abnimmt , zum anderen weil die Tiere älteres Futter ganz einfach links liegen lassen und nicht fressen. Sind auch Feinschmecker.
Pro Mahd kommt aber trotz der häufigen Schnittnutzung einiges an Masse zusammen weil es bei uns eigentlich genug Niederschlag gibt.
Mit der häufig Nutzung nimmt man nun aber eine Verdrängung mancher Arten in Kauf. Hmm. Würde man weniger Oft mähen, müsste man deutlich mehr Kraftfutter einsetzen.
(Wir setzen im Vergleich sehr wenig ein)
Das würde bedeuten Getreideanbau auf anderen Flächen wird ausgeweitet.
Nochmal Hmm.
Es gibt halt doch immer mehr als eine Seite zu betrachten.

Die Fragestellung ist eigentlich:
Was ist stärker zu gewichten ?
-geringerer Kraftfutterbedarf und damit weniger Getreideanbau für die Tierhaltung
-sinkende Artenvielfalt auf Grünflächen aufgrund von häufigerer Schnittnutzung von Grünland.
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hargrand
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

hargrand » Antwort #305 am:

Danke für deine Einschätzung, Lerchenzorn. :)
Unser Betrieb biologisch bewirtschaftet, allein schon deswegen wird ausschließlich mit betriebseigenem Wirtschaftsdünger gedüngt. ;)
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thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #306 am:

@RosaRot: mehrzinkiger Sauzahn, einen Krail habe ich, die letzten Jahre intensiv genutzt. Was mir dabei fehlt ist das flächige, es sind beim betrachten ja doch nur 4 Zinken mit 3 Lücken dazwischen am Grund vom Bearbeitungshorizont. Dazwischen 3 Lücken und viel überlockerte Erde darüber. Zum flüssigen durchziehen zu viel Erde die sich vornedran häufelt, geht man flacher, bin ich zwar mit zufrieden, aber es ist eben nicht das was ich suche.
Wenn ich in die so gelockerte Erde Bohnen drücke, ist das eine Korn gerne mal 10cm tief drin und das übernächste nur 3. Die Reihen sehen danach wie gewollt aber nicht gekonnt aus, einfach nur lückig, nix was zufrieden stellt.

@hargrand:
wenn die den Ampfer und Löwenzahn und Co. alles auf einen Rutsch bekämpfen, vielleicht ists ihnen zu viel.
Ich sehe das hier bei den Hobbygemüsegärtnern, die jäten oft erst Unkraut wenn sichs ausgesamt hat, oder giessen erst wenn schon deutliche Trockenschäden da sind und alles hinterherhinkt. Saubere Arbeit sieht jedenfalls anders aus.
Andere bauen sogar Hochbeete und schmieren Platten in Beton drumrum, weil sie mit echtem Boden garnicht klarkommen.

Vielleicht haben die Bauern bei dir auch zu viel zu tun und werden nicht mehr einig.

Ich bin froh, das ich nix dokumentieren muss. Ich habe heute meinen Rasen fertig gemäht, 2 Minuten bevors geschüttet hat, danach habe ich mich entschlossen, die Äpfel doch erstmal hängen zu lassen, weil der Boden zu nass ist. Morgen abend sieht es vielleicht besser aus. Den gestern gepflanzten Kohl angeguckt, angiessen erstmal nicht nötig. Danach Merlan essen gehen weil Helferfest, morgen früh gut 3000m² Rasen mähen (mit 42cm Schnittbreite, vorher Rasenmäher auf den Fahrradanhänger pascken und durch die Gegend kutschen), wenn ich damit fertig bin, stehen die Leute von der Tanzschule da, Saisonabschluss. Das geht bis Nachmittag und dann kommen die Tomaten dran, die seit 3 Tagen aufs ernten warten.
Wäre ich Bauer, müsste ich das wesentliche noch dokmentieren.
Als Hobbygärtner bin ich froh, dass ich meist nur Aussaat- und Erntetermine aufschreibe.

Im Beruf gäbs dafür Dresche.
Meine Meinung ist, wir sind alle nur Menschen.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #307 am:

Speziell zum Löwenzahn, zur Obstblüte blüht bei mir keiner, danach lasse ich ihn eher gewähren und nehm mal was mit fürs Kaninchen.
Rasen habe ich neu angelegt, weil man auf dem verunkrauteten Grünstück vorher das Mulchmaterial nicht mehr für die Gemüsebeete zum mulchen nehmen konnte.

Ein Randstück in der Anlage, wenns wieder trocken ist, werde ich dort evtl die Brennesseln unter den Obsbäumen abmähen, jetzt kann man ja wieder (Glasflüglerzikade).

Prinzipiell versuche ich den ungedüngten Spielplatz in der Gartenanlage so zu mähen, dass Kinder Sträusschen pflücken können, sich auch einiges davon aussamen kann, alles in allem aber immernoch als Kinder-Familientauglich durchgeht und nicht allzuviel Beschwerden von Ordnungsfanatikern kommen. Das Wespennest im Boden bleibt ungestört, Bäume drumrum mit strauchigem Unterholz werden wie Knicks behandelt.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #308 am:

hargrand hat geschrieben: 18. Aug 2017, 22:19Was ist stärker zu gewichten ?
-geringerer Kraftfutterbedarf und damit weniger Getreideanbau für die Tierhaltung
-sinkende Artenvielfalt auf Grünflächen aufgrund von häufigerer Schnittnutzung von Grünland.
Ich persönlich tendiere da eindeutig zu intensiverem Getreideanbau.
Politisch die Zucht und Forschung fördern, privat den Mehrertrag dadurch wenn möglich nicht verhökern, sondern wenn geeignete Flächen da sind, wissenschaftlich begleitet extensivieren, zB als Demobetrieb bzw Forschungsprojekt. Wenn potentiell geeignete Flächen nicht da sind, die Fruchtfolge strecken.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #309 am:

hargrand hat geschrieben: 18. Aug 2017, 22:19
Die Fragestellung ist eigentlich:
Was ist stärker zu gewichten ?
-geringerer Kraftfutterbedarf und damit weniger Getreideanbau für die Tierhaltung
-sinkende Artenvielfalt auf Grünflächen aufgrund von häufigerer Schnittnutzung von Grünland.


Das ist wohl immer eine wirtschaftliche und eine Gewissensentscheidung!
Als Landwirt sind die Flächen der wesentlichste Wirtschaftsfaktor - zum einen sollen sie möglichst viel Ertrag bringen, andererseits das eben auch über einen zukünftigen Zeitraum. Es bringt also nix (wie oftmals vorgeworfen) die Flächen durch Überweidung oder Überdüngung zu ruinieren.
Wie weit man da geht muß jeder selbst mit sich ausmachen und an den örtlichen Gegebenheiten anpassen. Auch auf Nutzwiesen ist ein gewisser Anteil an Kräutern nicht nur notwendig für die Tiergesundheit, sondern gehört auch einfach dazu.

Fazit: Bevor "ans Limit" gemäht oder gedüngt wird lieber prozentual den Einsatz von Getreide oder Futterpflanzen aus dem Feldanbau erhöhen.
8) Meine Meinung.

Und auf unseren Weiden/Nutzwiesen gibt es nicht nur Löwenzahn als Blühpflanzen ;) Dennoch entsprechen sie natürlich nicht der Vielfalt einer Magerwiese! Und nicht der Artenzusammensetzung meiner Kindheit, da sich auch die Nutzungsgewohnheiten und andere äußere Bedingungen (Grundwasserspiegel ist auf eine Fläche beispielsweise von -2m auf wenige cm gestiegen, Nährstoffeintrag aus der Luft hat stark abgenommen) sehr verändert haben. Es ist halt immer ein Kompromiss und ein sich verändernder Prozess.
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #310 am:

Möchte mal was Positives erwähnen:
Der eine unserer Bauern erlaubt mir zu fährten auf seinem Acker.
Zusätzlich aber darf ich auch Stroh nach der Mahd vom Acker holen. Stroh benutze ich gern zum Einstreu für Hühner. Ich trockne es in diesem Jahr noch nach, weil grad das Stroh in den Treckerspuren sehr dick liegt und z.T. auch noch etwas feucht ist - welch Wunder in diesem Jahr. Der Bauer hatte sogar einen Randstreifen so gemäht, dass längeres Stroh übrig blieb, knochentrocken. Ich nutze aber gern das Kleingehäkselte.
Ich finde das ausgesprochen nett.

Es gibt auch Bauern, die jegliches Betreten des Ackers strikt verbieten.

Bild
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dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #311 am:

toto hat geschrieben: 7. Aug 2017, 19:41
- bis auf die ausstehende Antwort auf mein Schreiben.


Kam da eigentlich inzwischen eine Antwort aus dem Amt?
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #312 am:

Bezüglich erntefähige Kartoffeln auf dem Acker und Spätverunkrautung mit Samenunkräutern drin und auf Kleinflächen wäre jäten evtl noch machbar; ich würde da gerne nochmal drauf zurückkommen.
dmks hat geschrieben: 7. Aug 2017, 22:20
Bei kleinen Flächen vielleicht sogar machbar...!
Wenn's mehr wird - der hiesige Agrarbetrieb bestellt beispielsweise 60 Hektar mit Kartoffeln - ich glaube spätestens da ist Schluß mit Jäten :D
Hier steht nicht nur auf einem Schlag zwischen dem totem Laub, ob nun sikkiert oder durch Pilz kaputt, erstmal egal, massenweiße Gänsefuß, Amaranth und alles ähnliche was man nicht zur Samenreife kommen lassen möchte. Das steht gut einen Meter hoch, lange nach der Unkrautblüte, das Kartoffellaub schon wenigstens 4 Wochen kaputt, die Knollen von Drahtwürmern und Pilz langsam angegriffen, und da ist weit und breit kein Roder in Sicht.
Tage später, Gänsefuß samt bereits aus, da wird dann mal geerntet.
Jetzt ist hier eine Chio-Chips-Fasbrik nebenan, viele Kleinbauern machen nur die Kartoffelsorten für die, einmal alles verkauft, kein Ärger mit Großmarkt oder einlagern usw.

Also Knolle braucht keine harte Schale zum lagern, Unkraut wächst darüber und setzt Samen an, Knolle wird im Boden von Tag zu Tag nicht besser, gefühlt wenns zu spät ist passiert dann mal was und danach wird zB. im Winterweizen mind. 2 mal behandelt. Kommen Zwiebeln danach, kommen die Jätetrupps nicht nach.

Ich verstehe es wirklich nicht, ich würde im Garten so nicht wirtschaften, ist man dankbar für die Biomasse als Humusquelle und nimmt dafür (behandelbare) Unkrautsamen in Kauf oder ist die Gewinnspanne bei (Verarbeitungs)Kartoffeln so schlecht, dass sich das etwas zeitigere Ernten nicht rechnet, wenn man im dümmsten Fall noch zwischenlagern muss?

Einige betroffene Äcker sind nicht die bestgepflegtesten, aktuell steht Mais drauf, mit gut 3m vom Rand rein Hirse und Co, großer Randstreifen mit null Ertrag und viel Unkrautsamen, weil im Frühjahr die HPPD´s nicht sauber gespritzt worden sind. Da hat der Fahrer mit dem Spritzgestänge gehadert (Vorgewende und auf der anderen Randseite üppige Brombeeren), andere Fehler in anderen Jahren sind auch zu beobachten.

Was sagt die `gute fachliche Praxis´ bzw Beratung dazu?
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #313 am:

Gänsefuß, Melde, Hirse... Ja klar, können durchaus problematisch sein im Kartoffelbestand. Die Bekämpfung ist aber ab einem gewissen Zeitpunkt ebenfalls problematisch - wenn halt keine Rückstände in den Kartoffeln sein sollen und ein erheblicher Kostenfaktor sind Herbizide sowieso.
Dann ist es wahrscheinlich oftmals deutlich günstiger diese Unkräuter mit 'runter zu schlägeln und mit den Folgen zu leben. Ein Großteil dieser Unkrautsaaten läßt sich gut durch Bearbeitung zwischen der Fruchtfolge (Keimung und Dezimierung durch mehrmalige Bearbeitung) oder mit günstigeren Herbiziden handhaben.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #314 am:

Totes Kartoffellaub sollte eigentlich keine Herbizide mehr aufnehmen. Nennenswerte Rückstände würde ich nicht erwarten. Zu teuer, ok, ein Argument. Wenn die Braunfäuletriebe schon nicht sikkiert werden, dann erst recht kein Unkraut. Kann ich nachvollziehen.

Unkrautsamen schlegeln und mit der Ernte in den Boden sieben, danach falsches Saatbett: Kartoffeln allein sind schon Humuszehrer, 2 mal falsches Saatbett danach frisst noch mehr Substanz vom Acker.

Explizit übertriebenen Humusersatz kann ich in den Fruchtfolgen hier auch nicht erkennen. In den Zuckerrüben steht viel Gänsefuß, Mais wird wie Weizen auch bis fast runter gemäht, als Zwischenfrucht wieder Naturbegrünung und wenn Gemüse drauf steht, jäten sich die Arbeiter halb bucklig.
Ich wollte die Fläche ungern übernehmen.
Nematoden gut, aber Unkrautsamenbank nichts für Gärtner.
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