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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2403888 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Ayamo
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Ayamo » Antwort #7740 am:

Schalli hat geschrieben: 21. Aug 2017, 17:02
in so einer Sortenbeschreibung müssten auch Fotos mit rein z.B von wenigstens einen Blatt um eventuellen Unsicherheiten bei vermuteten Fehlkäufen nachgehen zu können, ...

Ja, und zwar immer mit Zollstock daneben oder 1-Euro-Münze...

Ich finde die Idee auch gut und würde mitmachen. Ehrlich gesagt hatte ich erst Zweifel, einfach wegen des Arbeitsaufwandes für einzelne, und wenn man dann winogrona oder winorosl vor Augen hat...
(Du hast ja als Moderator sicher schon eh' gut zu tun, Cydorian.)

OT: Das Kauderwelsch der Übersetzungsmaschinene ist übrigens nicht so schlimm, wenn man in andere Zielsprachen übersetzen lässt; das liegt einfach an der wegen der Struktur des Deutschen. Und irgendwann gewöhnt man sich ja an die immer gleichen seltsamen Ausdrücke wie "Vielfalt" statt Sorte.

Eigentlich müsste das Ganze ja wirklich eher wie ein Verzeichnis sein, in dem dann zu jeder Sorte komprimiert die Erfahrungen verschiedener Leute wiedergegeben werden (jeweils unter Angabe ihres Standortes, womöglich auch Schnitt / Behandlung ja/nein - ohne diese Info sind die Einschätzungen nur halb soviel wert).
Und in immer gleicher Reihenfolge der Daten - sonst wird es eine Textsammlung...
Aber erfordert das nicht eine andere Struktur? ???
Und für Zweifel an der Echtheit einer Sorte auch ein Kästel?

Immerhin können dann mal die unterschiedlichen Meinungen zu MB einfach nebeneinander stehen... 8)
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)
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silesier
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

silesier » Antwort #7741 am:

Siebenstein hat geschrieben: 21. Aug 2017, 16:53
Ich finde Muscat bleu nach wie vor Klasse! Geht bei mir absolut ohne Pflanzenschutz. Meistens schöne, große Trauben. Schmeckt absolut lecker. Die essen sogar meine Kinder - trotz Kernen. Ich würde sie wieder pflanzen!

Zeige Bilder von deinem MB. Sind drei Klone. Alle haben identische Blättern aber Trauben sehen anderen aus.
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Urmele
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Urmele » Antwort #7742 am:

Dietmar hat geschrieben: 21. Aug 2017, 16:26
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Tasson zum Beispiel war bei mir die reine Katastrophe, andere finden die Sorte super.


Warum? Wegen der niedrigen Pilzfestigkeit oder der niedrigen Frostfestigkeit?


Mit Frost habe ich so gut wie keine Probleme. Meine Reben stehen ausnahmslos an Mauern. Freistehend könnte ich den Tafeltraubenanbau hier komplett vergessen. Ich habe eine freistehende Königliche Ester, die friert mir regelmäßig runter :-X

Das Problem war Pero... K. Lutschitij vom Jakob ist genauso klassifiziert wie Tasson. K.Lu. war und ist bei mit absolut gesund, steht 3m weiter als Tasson stand, beide die gleichen Behandlungen. Tasson hatte jedes Jahr Pilzbefall, letztes Jahr richtig krass.

Hier der Unterschied voriges Jahr:
K. Lutschistij
[URL=http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=b7c55a-1503332792.jpg][IMG]http://www.bilder-upload.eu/thumb/b7c55a-1503332792.jpg[/img][/URL]

Tasson
[URL=http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=72e641-1503333011.jpg][IMG]http://www.bilder-upload.eu/thumb/72e641-1503333011.jpg[/img][/URL] [URL=http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=343077-1503333103.jpg][IMG]http://www.bilder-upload.eu/thumb/343077-1503333103.jpg[/img][/URL]

Nur falls jemand auf die Idee kommen sollte, als das Holz dort aufgerichtet wurde war die Rebe schon so krank. Das heißt vorher hätte Tasson noch den Vorteil gehabt sehr luftig zu stehen.
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #7743 am:

Ich hatte ja schon geschrieben, dass es von Muskat Bleu verschiedene Klone gibt, z.B. Muskat Garnier, aber viele haben gar keinen anderen Namen. Jede Rebschule hat ihre eigenen "Mutterpflanzen", die eigene Auslesen der Rebschulen sind. Man kennt so etwas auch von Weintrauben, wo es zum Teil Dutzende verschiedene Klone gibt, dort allerdings mit Code-Nummern und jeder Klon unterscheidet sich etwas von den anderen.

Warum gibt es so verschiedene Erfahrungen mit MB?

- Einfluß von Klima, Mikroklima, geschützter oder weniger geschützter Standort
- Von welchem Klon wurde das Edelreis geschnitten?

Ich hatte mehrere MB, die ich zusammen in irgendeinem Gartenmarkt gekauft hatte. Da war nicht erkennbar, von welcher Rebschule diese stammten. Ich hatte jedenfalls Pech. Meine MB stammten von einem minderwertigen Klon.

Es gab diverse Züchtungsversuche bei MB, um die Verrieselungsanfälligkeit zu reduzieren, aber die grundlegenden Nachteile besitzen alle Klone:
- die vier großen Kerne - es dürfte wohl kaum eine andere Tafeltraubensorte geben, die so viele und große Kerne bei kleinen Beeren besitzt.
. die sehr zähe Beerenhaut - man kaut auf dieser wie auf Kaugummi rum
- der für mich viel zu späte Reifetermin - da in meinem Klima alle Sorten ca. 6 Wochen später reifen als in einem Weinbauklima

Die zähe Beerenhaut soll der Hauptgrund dafür sein, dass zwar die Blätter etwas mit Pero und Oidium befallen werden, aber kaum Trauben und Beeren. Die Pilzsporen kommen einfach nicht durch diese Beerenhaut.

Ein Punkt wurde bereits angedeutet. Die Wüchsigkeit ist sehr viel niedriger als die vieler osteuropäischer Sorten (bei gleicher Unterlage), was bedeutet, dass die Reben dichter stehen können, die Fruchtruten nicht so lang werden und relativ wenige Geiztriebe entstehen. --> ist also pflegeleichter bezüglich Laubarbeit
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #7744 am:

Pilzfestigkeit bei Tasson und Co.:

Da ich im Sommer bis zu 4 Wochen in Urlaub fahre, müssen die Reben diese Zeit ohne zu spritzen überstehen, ohne Oidium oder Pero zu bekommen, auch bei ungünstiger Witterung. Auch mittelpilzfeste Sorten wie Kodrianka, habe ich alle gerodet. Jetzt habe ich nur noch Sorten mit 7 Punkten. Seitdem habe ich Null Befall mit Oidium und Pero, dafür bei Ontario Probleme mit dem Sauerwurm (nicht alle Trauben). Die anderen Sorten haben die Traubenwickler bis jetzt verschmäht.
Es kann aber auch sein, dass es daran liegt, dass die Ontario als Weinbäumchen erzogen worden ist. Damit ist die Rebe nicht so luftig wie die am Spalier. Auf die Pilzfestigheit hatte diese recht dichte "Baumkrone" bisher keine negativen Auswirkungen, nur Botrytis an den vom Sauerwurm befallenen Beeren.

Es gibt ja tolle Sorten mit geringerer Pilzfestigkeit, aber die verkneife ich mir.
ToLu

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

ToLu » Antwort #7745 am:

...aber Schmidt weißt bzgl. des Standorts bei der MB schon darauf hin (quasi durch die Blume? ;)):
Zitat: ...Bei einem ungeschützten Standort neigt die Sorte zum Verrieseln der Blüte...
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #7746 am:

Bisher hatte bzw. habe ich ca. 40 verschiedene Sorten, aber nur 2 verrieselten fast immer sehr stark: MB und Lakemont.
ToLu

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

ToLu » Antwort #7747 am:

@Dietmar,

wo kaufst du denn deine Reben die mit (mind. 7?) Punkten (von Käufern?) bewertet werden? (Gern auch per PN ;))
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #7748 am:

@ToLu

Guckst Du ins Postfach.

Es gibt diverse weitere Rebschulen in Polen und Tschechien.
ToLu

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

ToLu » Antwort #7749 am:

Dietmar hat geschrieben: 21. Aug 2017, 19:39
@ToLu

Guckst Du ins Postfach.[/quote]

Danke. :)

[quote]Es gibt diverse weitere Rebschulen in Polen...


Dorthin ich habe es - zumindest bis zum (nicht mehr vorhandenen) Schlagbaum - nur 4 Km... ;)
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #7750 am:

silesier kennt die polnischen Rebschulen sicher besser als ich.
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Micha74
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Micha74 » Antwort #7751 am:

jakob hat geschrieben: 21. Aug 2017, 07:19
cydorian hat geschrieben: 19. Aug 2017, 22:50
Ich glaube nicht, dass der Verweis auf russische Seiten und radebrechende Übersetzerprogramme den Leuten über Baldurs Dreier-Sparpack "Vanessa New York Venus" hinaushilft.

Vielleicht ist es auch eine Schnapsidee, aber reine Sortenbeschreibungen in einem eigenen Thread könnten leichtere Zugänge schaffen und brauchbarer sein. Da verschwindet auch nicht alles in den Tiefen eines endlosen Chats. Diskutiert, kritisiert und alles übrige zu "Sorten und Anbauerfahrungen" wie bisher hier im Thread. Was spricht dagegen, was dafür?


Eine sehr gute Idee!!! Aber nicht wie der Dietmar sich vorstellt weil wer soll sie alle Beschreiben? Wer hat sie alle ausprobiert? in Russland sind Leute aus dem Institut wo 2.500 Traubensorten im bestand haben...
Aber wie im Forum und jeder schreibt Erfahrungen nur über diese Sorte rein! Das wehre doch toll?Oder
Sorten Beschreibung:
Muskat Blau
Talisman
Vanessa
Veles
Lakemot
Arkadia
Kodrianka

Leute und was meint ihr?


Ich finde es ist eine gute idee, der Name der Sorte ,und dann sollten forum Mitglieder ihre Erfahrungen und Fotos dazu Posten können .
Das würde vielen Suchenden helfen.
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #7752 am:

@ToLu

Guckst Du in Postfach!
ToLu

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

ToLu » Antwort #7753 am:

Dietmar hat geschrieben: 21. Aug 2017, 20:39
@ToLu

Guckst Du in Postfach!


Danke und danke für den Tipp (per PN). :)
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
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silesier
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

silesier » Antwort #7754 am:

Im einer bekannter Rebschule, die wurde wegen fehlenden Nachfolger geschlossen habe ich Mutterpflanze von MB gesehen. Überhaupt nicht ähnlich mit MB von Hr.Wolf und Hr.Jäger mit mehr runden und verrieselten Beeren mit viel mehr Muskat Geschmack als meine. Wenn das wurde vermehrt und weiter verkauft dann ist mir leid der jeniger welcher sie hat. Meine Frau liebt diese Sorte wegen sehr angenehmen Muskat, ganz leichten.
Hatte ich auch Probleme mit Verrieselung. Ich wagte mich zu machen eine Methode aus russischen YT wo die Frau kürzte alle Gescheine um fast Hälfte. Ich dachte mir was habe ich zu verlieren, sowieso sind sie jedes mal verschossen und zwischen viele unreife Beeren, die Traubenspitzen auch nicht immer reif. Das kostete nur ein neue Erfahrungen. Fakt 10, 15 Beeren weniger aber der Rest doppelt so groß, das war voller Erfolg. Mein Dunja, Ajwaz, Arkadia. Pamiati Zuwariela, Timur fast alle gekürzt ich bin überrascht wie das hat geholfen. Nicht wie im Weinbau erste Reduzierung im Erbsen Stadium. Aloschenkin hat sich damit super bedankt mit tollen Trauben.
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