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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2448018 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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ToLu

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

ToLu » Antwort #7785 am:

Dietmar hat geschrieben: 23. Aug 2017, 19:48...Den Gärtnern in der märkischen Streusandbüchse empfehle ich Obiges, da Bentonit nicht anderes als Lehmkügelchen sind, die bei Feuchte aufquellen...


Also wir haben hier im Garten seinerzeit 30cm Mutterboden aufgetragen - darunter ist natürlich der pure Sand (das Land hier war bis 1984 Spargel-Acker).
Sind 30cm zu wenig?
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #7786 am:

Kannst Du den Begriff Mutterboden beschreiben? Es gibt viele Arten.

Reben sind, wenn das nicht durch Gefäße oder toniger Erde behindert wird, Tiefwurzler. Ältere Reben können es auf bis zu 7 .... 11 m bringen.

Wenn die Rebenwurzeln aber in den oberflächennahen Bodenschichten Nährstoffe (z.B. Humusgabe) oder Wasser (häufige Bewässerung) finden, dann bilden sich keine tiefen Wurzeln bzw. verkümmern diese. Der Nachteil davon ist, dass Reben mit nur oberflächennahen Wurzeln empfindlicher auf Trockenheit reagieren, d.h. wer einmal täglich gießt, muss das ewig bei Trockenheit tun.

Bei "normalem" Boden kann man aber mit seiner Bewässerungstechnik (und junge Reben haben noch keine tiefen Wurzeln) die Bildung tieferer Wurzeln fördern, indem man außer in extremer Hitze und Trockenheit nicht täglich bewässert, sondern nur alle paar Tage und dafür mehr. Da dringt das Wasser auch in größere Tiefen ein. Bei Trockenheit trocknet der Boden on oben nach unten, d.h. die Wurzeln wachsen der Feuchte nach unten nach. Ob das jedoch bei Sandboden geht bzw. Sinn macht, weiß ich nicht.

Es könnte also eventuell sein, dass Du im Urlaub Freund oder Nachbarn bitten musst, die Reben auch im größeren Alter bei Trockenheit zu gießen. Weißt Du, wie tief bei Dir das Grundwasser steht?

Meine ältesten Reben brauche ich auch bei langanhaltender Trockenheit nicht zu gießen, da deren Wurzeln sicher schon bis ins ca. 2 ... 3 m tiefe Grundwasser reichen. Bei lang anhaltender Hitze und Trockenheit trocknet mein Boden aber bis mehr als 1 m Tiefe völlig aus, d.h. er wird staubtrocken, so dass dagegen die Sahara ein Feuchtbiotop ist. Deshalb muss ich jüngere Reben zielgerichtet bewässern, um das Tiefenwachstum der Wurzeln zu befördern.
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #7787 am:

Bei Weintrauben (Keltertrauben ) ist die Anfälligkeit für Stiellähme auch sortenabhängig. Beispiel:

"hohe Anfälligkeit: Riesling, Traminer, Gutedel, Faberrebe, Bacchus, Optima, Dornfelder
mittlere Anfälligkeit: Kerner, Müller-Thurgau, Scheurebe, Morio, Portugieser
geringe Anfälligkeit: Burgundersorten, Silvaner, Ortega, Ehrenfelser, Huxelrebe, Siegerrebe"

aus http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/ALL/7DFC26AB26817D87C1256FEA002FBCF5?OpenDocument

Bei Tafeltrauben gibt es sicher auch eine Sortenabhängigkeit, aber fast keine offiziellen Infos dazu. Hier seid Ihr als Erfahrungsträger gefragt.
ToLu

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

ToLu » Antwort #7788 am:

Dietmar hat geschrieben: 23. Aug 2017, 20:32
Kannst Du den Begriff Mutterboden beschreiben? Es gibt viele Arten.[/quote]

Lass es mich mal so definieren: Wenn es z.B. 3x regnet und ich grubber oder hacke dann nicht, dann wird der Boden quasi so hart wie Beton.

[quote]Weißt Du, wie tief bei Dir das Grundwasser steht?

Also der Schlagbrunnen ist 8m tief. Aber wo nun - also in welcher Tiefe - der Grundwasserspiegel beginnt, weiß ich leider nicht...
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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #7789 am:

Da ist er nun: http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,61590.0.html
Mit einem ersten Beispieleintrag.
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #7790 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Lass es mich mal so definieren: Wenn es z.B. 3x regnet und ich grubber oder hacke dann nicht, dann wird der Boden quasi so hart wie Beton.


Das ist quasi das Gegenteil von Sandboden. Hier ist der Lehmanteil schon wieder zu groß. Du bräuchtest einen Boden, der dazwischen liegt.
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #7791 am:

@Cydorian

Das ist doch super. Besser kann man eine Tafeltraubensorte nicht beschreiben.

Ein Kleines noch: Ist es möglich, den gesamten Thread in das "Unterforum" zu verschieben.

Dieses oben im Obstforum angeheftete Unterforum wurde deshalb geschaffen, well einige der Threads, welche seltener aufgerufen werden, schnell von dem Startverzeichnis des Obstforums in der Versenkung verschwinden. Ist dies der Fall, dann braucht man nicht zu suchen, sondern kann über das Unterforum sofort den Thread finden.

Vielleicht sollte man unter dem Sortennamen auch die Eltern nennen, falls diese bekannt sind. Aus diesen Eltern kann man auf Sorteneigenschaften "spekulieren", welche nicht bekannt sind bzw. in anderen Datenbanken nicht vermerkt sind.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #7792 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Ein Kleines noch: Ist es möglich, den gesamten Thread in das "Unterforum" zu verschieben.


Danke!
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Urmele » Antwort #7793 am:

Diese Vorlage ist sehr schön. Vielen Dank Cydorian!

Habe vorhin probeweise einen Versuch gestartet. Muss noch ein paar Bilder machen, dann wage ich mich an die erste Beschreibung ;)
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #7794 am:

War denn keiner von Euch gestern zum Tafeltraubentag und kann ausführlich berichten?
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Zwischen

Dietmar » Antwort #7795 am:

Elegant Sverhranny hat einen SAT-Wert von nur ca. 2100 (Weinbauklima > 2700). Das bedeutet, dass diese Sorte auch in weniger sommerwarmen Gebieten, wie z.B. in Norddeutschland, reif wird. Auch eine stundenweise Beschattung wird toleriert.
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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #7796 am:

Abgetrennt. Diskussionen und Ergänzungen hier rein. In "nur eigene Sortenbeschreibungen" nur eigene Sortenbeschreibungen. Mach eine über deine Elegant Tafeltraube und stell sie dort ein. Wäre eh interessant, Sorten die in einem sehr kühlen Kaltluftsee-Standort wachsen zu beschreiben.
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Rib-2BW
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Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)

Rib-2BW » Antwort #7797 am:

Mein Komentar kann gerne gelöscht werden:

Dietmar hat geschrieben: 27. Aug 2017, 09:07
Zu Muskat Blau:

Für schlechtere Lagen (Dresden, außerhalb des Elbtales 183 m ü. NN) ist MB weniger gut geeignet, da zu spät reifend. In manchen Jahren wird MB gar nicht vollreif. Die Frostfestigkeit ist nicht so gut wie angegeben. Auch verholzte Triebe frieren ganz schön zurück, aber die Reben sind deswegen nicht eingegangen.

Was mir heuer aufgefallen ist, an einjährigen Langtrieben wachsen an diesjährige Trieben, jeweils zwei Trauben; an auf zwei-augen zurückgeschnittene Trieben, wachsen an den diesjährige Trieben, jeweils nur eine Traube.



Da muss ich wiedersprechen. Bei mir, 350 m. Ü. NN, Mittelgebirge, habe ich bezüglich der Ausreife von MB, keine Probleme. Triebe, die nicht ausreichend verholzt sind, frieren zurück, ansonsten keine Probleme. Die Pflanze steht frei am Spalier. Verrieselung kann ich nicht feststellen. Ich weiß aber nicht, welchen Typ ich habe. Sie leidet sehr an Wespenfraß und ist auch platzanfällig.

Was mir heuer aufgefallen ist, an einjährigen Langtrieben wachsen an diesjährige Trieben, jeweils zwei Trauben; an auf zwei-augen zurückgeschnittene Trieben, wachsen an den diesjährige Trieben, jeweils nur eine Traube.
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Dietmar
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Re: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)

Dietmar » Antwort #7798 am:

Die Höhe über NN ist nicht das einzige Kriterium für das Klima am Standort. Deshalb hatte ich Dresden mit angegeben. In Ostdeutschland und Teilen Bayerns ist das Klima deutlich kontinentaler als anderswo in D.

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Rib-2BW
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Re: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)

Rib-2BW » Antwort #7799 am:



Zum Klima bei mir:

Ich liege im Jahresverlauf 2-3 Wochen hinter Marburg, was 30 km entfernt ist. Die Höhe tut ihr Übriges

Klimadaten von Marburg

Auch dieser, also mein Beitrag, kann, wenn gewünscht, gelöscht werden.
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