lerchenzorn hat geschrieben: ↑28. Sep 2017, 21:06 Verständliche Antwort aus Sicht des Konzerns und eine unglückselige, verfahrene Situation. ... Ich sehe nur, dass das ganze auch politisch komplexe Ursachen hat und es viele sind, die sich an die Nase fassen müssen. [/quote]
Ja. Ich sehe allerdings weit und breit keine Möglichkeit für ein Schlichtungsverfahren, obwohl das dringend nötig wäre.
Der Lobbyismus von Firmen in Brüssel wurde und wird immer wieder kritisch beäugt, das ist auch gut so. Inzwischen hat aber auch Greenpeace längst sein Büro direkt neben der EU-Kommission.
[quote author=lerchenzorn link=topic=31295.msg2953130#msg2953130 date=1506625572] Kann man es den NGO angesichts solcher Äußerungen verübeln, dass sie die gegebene Empfehlung umgesetzt haben? Das ist eine Frage, die ich für mich noch nicht beantwortet habe.
Ich fürchte, dass die derzeitige Eskalation langfristig Natur- und Umweltverbänden, aber auch anderen Verbänden und NGO auf die Füße fällt. Sie sind dabei, solche Entscheidungen, wenn sie ihnen nicht gefallen, zu reinen Machtfragen hochzupuschen, um dann - ganz populistisch - ihre Ziele durchzusetzen und dazu objektive Bewertungs- und Entscheidungsverfahren auszuhebeln.
Was macht man, wenn die Rechte sich derselben Verfahrensweise bedient und so - entgegen aller Ratschläge und Bewertungen - sich auf diese Weise durchsetzt, um das Asylrecht abzuschaffen, Schengen loszuwerden, die Freizügigkeit innerhalb der EU für Arbeitnehmer einzuschränken und und und? Gruseliger Gedanke.
bristlecone hat geschrieben: ↑28. Sep 2017, 20:38 ... Man stelle sich das umgekehrt vor: Behörden kommen aufgrund sorgfältiger Bewertungen zu dem Schluss, dass ein Gebiet besonders schützenswert ist. Darauf hin wird systematisch Druck aufgebaut, dass dieser Schluss nur auf Betreiben von Umweltschützern zustande gekommen wäre und selbige sich im Parlament den Vertretern von Kohleindustrie oder Bauträgern stellen sollen. ...
Das geschieht in Deutschland auf lokaler und regionaler Ebene alltäglich.
Ja. Macht es das besser? Nach dem Motto: Rache ist Blutwurst? ;)
lerchenzorn hat geschrieben: ↑28. Sep 2017, 21:06 Kann man es den NGO angesichts solcher Äußerungen verübeln, dass sie die gegebene Empfehlung umgesetzt haben? Das ist eine Frage, die ich für mich noch nicht beantwortet habe.
Ich fürchte, dass die derzeitige Eskalation langfristig Natur- und Umweltverbänden, aber auch anderen Verbänden und NGO auf die Füße fällt. Sie sind dabei, solche Entscheidungen, wenn sie ihnen nicht gefallen, zu reinen Machtfragen hochzupuschen, um dann - ganz populistisch - ihre Ziele durchzusetzen und dazu objektive Bewertungs- und Entscheidungsverfahren auszuhebeln.
Was macht man, wenn die Rechte sich derselben Verfahrensweise bedient und so - entgegen aller Ratschläge und Bewertungen - sich auf diese Weise durchsetzt, um das Asylrecht abzuschaffen, Schengen loszuwerden, die Freizügigkeit innerhalb der EU für Arbeitnehmer einzuschränken und und und? Gruseliger Gedanke.
Sehe ich genauso und das Verhalten der NGO wenig weitsichtig. Das hat sich vermutlich aus der von mir oben beschriebenen, früheren Hilflosigkeit hochgeschaukelt und nun ist da sehr schwer wieder rauszukommen. Da die Umwelt- und Naturschutzverbände in ihrer Breite auch weiterhin keine vergleichbaren Möglichkeiten wie die Industrielobbies haben, auch wenn sie Büros in Brüssel beziehen konnten, wird die Verlockung zu medienwirksamen Kampagnen bleiben.
Ebenso wird es ein Wunschtraum bleiben, dass Konzernvertreter ihre Interessen gegenüber der Politik ohne sachfremde und kaum weniger populistische Argumente anbringen. Das liegt ihnen nicht im Blut.
;D Es ging doch gerade um Blutwurst - reicht dir das nicht, wär Dir Hackfleisch lieber?
Übrigens: Derselbe Sven Giegold, der so stolz auf seinen populistischen Erfolg ist, macht sich - zu Recht - Sorgen über den Ausgang der Bundestagswahl.
"Die zentrale Arena der Rechtspopulisten ist der gesellschaftliche Diskurs. Schon lange bevor die AfD in den Bundestag eingezogen ist, hat sie öffentliche Debatten dominiert und die Themenagenda mitbestimmt. Ihre Problembeschreibungen und Deutungsansätzen wurden von Medien und anderen Parteien aufgegriffen."
Da sollten ihm, was die Methodik angeht, gewaltig die Ohren klingeln.
der link sieht komisch aus und funzt auch nicht. :-\
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos