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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 218201 mal)

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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #330 am:

Nun denn - hier einige Bilder von der ehemaligen Wiese... die sinnfrei mit Mais besät wurde.
Eine einzige Matsche.

Die Frage: Antwort? Natürlich keine Antwort.
Welchen Weg geht man dann weiter? Ich habe nur eine einzige Frage: warum ... als einfacher Anwohner.
Es war weder eine "Eingabe" noch eine "Kritik", sondern nur eine Fragestellung. Text gern zur Verfügung per pn.

Hier die Bilder des Jammers:


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Wenn ich diese Bilder hier nochmal sehe (und ich fahre täglich daran vorbei), kommen mir die Tränen... ich denke an "Energie", an "Hunger", an "Wildschweine", die hier in unserem Dorf bisher noch nie waren, denn knapp 100 m hinter dem Wald ist die Bundesstraße, und noch nie haben sich binnen der letzten 30 Jahre auf dieser Wiese Wildschweine getummelt, noch nie... (die zwei "Hoch"sitze=Klappergestelle sind nicht mal 100 m entfernt von Wohngebäuden)... an die vertriebenen Haubenlerchen, an Laubfrösche und Molche... "wohin" soll ich denken, ohne wütend zu werden?
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martina 2
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

martina 2 » Antwort #331 am:

Über die Sinnhaftgkeit sogenannter Ausgleichsflächen gab es letzten Donnerstag einen Beitrag im BR in der Sendung Quer.
Schöne Grüße aus Wien!
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Roeschen1
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Roeschen1 » Antwort #332 am:

Mein 1. Gedanke war, da möchte jemand Wildscheine mästen. Für den Weihnachtsbraten?
Mich macht Naturzerstörung auch wütend.
Da muß ich an das Bahnprojekt denken, ...Eidechsenumsiedlung...
Die Bahn hat einmal geantwortet und ihr tun verteidigt.
Meine erneuten Einwände, alle bis auf 1 Eidechse waren abgewandert, wurden nicht beantwortet.
Das ist ganz klar rechtswidrig, die Mauereidechsen sind streng geschützt.
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #333 am:

martina hat geschrieben: 29. Nov 2017, 14:20
Über die Sinnhaftgkeit sogenannter Ausgleichsflächen gab es letzten Donnerstag einen Beitrag im BR in der Sendung Quer.


Da fasst man sich an den Kopf.... macht sprachlos.
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obst
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

obst » Antwort #334 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Mein 1. Gedanke war, da möchte jemand Wildscheine mästen. Für den Weihnachtsbraten?
Mich macht Naturzerstörung auch wütend.


Ich schätze eher, dass es sich um einen wegen der Feuchtigkeit nicht aberntbaren Acker handelt, davon gab es dieses Jahr in vielen Gegenden sehr viele Flächen. Aus Spass lässt wohl kein Landwirt eine Fläche so zurück. Die Landwirte sind die letzten, die Wildschweine unterstützen wollen, da diese ihnen beträchtliche Schäden verursachen. Im übrigen ist nicht nur Mais auf den Flächen geblieben, genauso waren vielfach Kartoffeln und Rüben auch nicht zu ernten wegen der starken Niederschläge.

Dass die Landwirte inzwischen mehr Mais anbauen statt Grünland, darf niemanden verwundern. Der Nährwert einer Maisfläche ist wesentlich höher als der Nährwert einer Weide. Die meisten Landwirte müssen aufgrund der geringen Milchpreise und der gleichzeitig hohen Pachten und hohen Kosten zugekauften Futters sehr genau kalkulieren.
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #335 am:

obst hat geschrieben: 29. Nov 2017, 15:33
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Mein 1. Gedanke war, da möchte jemand Wildscheine mästen. Für den Weihnachtsbraten?
Mich macht Naturzerstörung auch wütend.


Ich schätze eher, dass es sich um einen wegen der Feuchtigkeit nicht aberntbaren Acker handelt, davon gab es dieses Jahr in vielen Gegenden sehr viele Flächen. Aus Spass lässt wohl kein Landwirt eine Fläche so zurück. Die Landwirte sind die letzten, die Wildschweine unterstützen wollen, da diese ihnen beträchtliche Schäden verursachen. Im übrigen ist nicht nur Mais auf den Flächen geblieben, genauso waren vielfach Kartoffeln und Rüben auch nicht zu ernten wegen der starken Niederschläge.

Dass die Landwirte inzwischen mehr Mais anbauen statt Grünland, darf niemanden verwundern. Der Nährwert einer Maisfläche ist wesentlich höher als der Nährwert einer Weide. Die meisten Landwirte müssen aufgrund der geringen Milchpreise und der gleichzeitig hohen Pachten und hohen Kosten zugekauften Futters sehr genau kalkulieren.


Du hast leider nicht mitgelesen: diese Fläche ist seit 30!!! Jahren eine unbearbeitete Feuchtwiese - nur hat sie scheinbar noch keine Taufe bekommen, als solche bezeichnet zu werden. Sie wurde 30 - in Worten dreißig! Jahre nicht bearbeitet.

Der Nährwert von Mais auf einer Fläche, die bekannt für höhere Wasserstände ist, ist gleich NULL.

Wenn ein Landwirt also eine solche "Wasserfläche" bearbeitet, muss das andere Gründe haben - auf meine Frage ans Landwirtschaftsministerium für Natur!!! und Umwelt!!! habe ich bis heute keine Antwort.
Mutmaßungen nutzen also nichts.

Ich würde sehr gerne eine Begründung erfahren... ansonsten kann ich nur denken: dumm.
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Roeschen1
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Roeschen1 » Antwort #336 am:

Eine mögliche Erklärung,
man wollte Mais für eine Biogasanlage anbauen, das gibt zumindest mehr Kohle als eine Feuchtwiese.
Dann wurde leider der viele Regen zum Verhängnis.
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #337 am:

Dornroeschen hat geschrieben: 29. Nov 2017, 16:02
Eine mögliche Erklärung,
man wollte Mais für eine Biogasanlage anbauen, das gibt zumindest mehr Kohle als eine Feuchtwiese.
Dann wurde leider der viele Regen zum Verhängnis.


Es hat NICHTS mit dem Regen in diesem Jahr zu tun! Dort steht seit 30 Jahren Wasser - daher auch die Laubfrösche und Molche. Ansonsten wären die ja wohl nicht da - die Molche brauchen Wasser.
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Staudo
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Staudo » Antwort #338 am:

Der einzige Grund, der mir einfällt, sind die Flächenprämien. Vielleicht will der Bauer die Fläche anmelden. Oder sie ist schon seit Jahren angemeldet und drohte bei einer Kontrolle herauszufallen, weil dort kein Ackerbau stattfindet. Unser Bauer hat aus diesem Grund gerade einen "wilden" Weg über eine Wiese abgesperrt.
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #339 am:

Staudo, so wird es sein. Es ist die ehemalige LPG... "schön", dass ihnen solch Unfug dann nach 30 Jahren einfällt. Daher erhalte ich auch keine Antwort, weil einerseits die staatlichen Kontrollmechanismen versagten und andererseits die Nachfolgefirma (Agrargemeinschaft irgendwas) der LPG sich unbegründbar nicht kümmerte - ... also Schlamperei zu gut deutsch.
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Staudo
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Staudo » Antwort #340 am:

Ich sehe es eher in Gesetzen, die falsche Anreize schaffen. Derzeit laufen zumindest in unserer Gegend umfangreiche Kontrollen, bei denen alle nicht bearbeitbaren Flächen herausgerechnet werden. Früher reichten die Flurkarten, danach Satellitensfotos. Jetzt wird vor Ort kontrolliert.
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #341 am:

Staudo hat geschrieben: 29. Nov 2017, 17:20
Ich sehe es eher in Gesetzen, die falsche Anreize schaffen. Derzeit laufen zumindest in unserer Gegend umfangreiche Kontrollen, bei denen alle nicht bearbeitbaren Flächen herausgerechnet werden. Früher reichten die Flurkarten, danach Satellitensfotos. Jetzt wird vor Ort kontrolliert.


Vorort-Kontrolle finde ich ok. Nur sollten die, die kontrollieren - z.B. auch jetzt aktuell kontrollieren und sich von ihrem Sessel im Büro hoch bewegen, um zu sehen, was die Realität ist.

Falls sie diese brache (Wiese!) Fläche vorher "kontrollierten", hätte ihnen auffallen müssen (oder sind das keine Fachleute?... wenn Otto-Normalverbraucher das schon auffällt?), dass diese Fläche nicht bewirtschaftbar ist.
Die Agrargemeinschaft ist natürlicherweise auf ihren Vorteil bedacht - jetzt allerdings haben sie aus meiner Sicht den Nachteil. Denn ohne Ernte... ... was soll nun mit der runtergewirtschafteten Fläche passieren? Liegenlassen? Ich darf gar nicht dran denken, echt nicht...

Meist sind Gesetze ok. Doch nirgendwo auf der Welt funktionieren Gesetze ohne Kontrolle.
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Staudo
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Staudo » Antwort #342 am:

Ich wäre dafür, die gesamten Flächen zu fördern und nicht bearbeitbare Landschaftselemente mit einer Extraprämie zu belohnen. Dann würden plötzlich Strauchgruppen, Wasserlöcher und Feldraine interessant. Im Gegenzug kann man die Grundprämie senken, so dass der finanzielle Rahmen gewahrt bleibt. ;)
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Eva

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Eva » Antwort #343 am:

Ja, das klingt gut, Staudo!

Allerdings sind so weit ich weiß gerade die Flächenprämien für extensiv bewirtschaftete Flächen reduziert worden...
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #344 am:

Mit der Förderung wird etwas unterstützt, was nicht ohne "Stütze" existieren kann, irgendwas ist daran "nicht richtig" aus meiner Sicht. Förderungen werden oft missbraucht, da wissen wir alle. Ich habe ein gespaltenes Verhältnis zu Förderungen jeglicher Art, das gebe ich ehrlich und gerne zu.
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