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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 217820 mal)
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- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich vermute weiterhin, daß es einfach darum ging eine Umwidmung als Grünland zu vermeiden. Das passiert automatisch, wenn entsprechend lange kein Ackerbau stattfindet - und verringert den Wert der Flächen erheblich. Eine Nutzung des angebauten Getreides (Mais) erfolgte ja nicht. Und zum Wildschweine anlocken geht flacher Bewuchs und Mais im Herbst als Körner ausstreuen viel besser!
Schade drum um das Feuchtbiotop ist es allemal... :-\
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
In der Stadt finden sich für solche Flächen manchmal Bürger, denen etwas an der Erhaltung von Biotopen liegt.
Das allerletzte Mittel, sowas zu erhalten, ist dann oft kaufen. Meist gehts auch ohne kaufen. Kooperationen sind ganz gut, wenn Besitzer und Schützer konstruktiv zusammenarbeiten.
Das allerletzte Mittel, sowas zu erhalten, ist dann oft kaufen. Meist gehts auch ohne kaufen. Kooperationen sind ganz gut, wenn Besitzer und Schützer konstruktiv zusammenarbeiten.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- Alstertalflora
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Die Umwidmung in Dauergrünland geschieht doch automatisch schon nach 5 Jahren (wenn ich mich recht erinnere), Toto schrieb aber (siehe Beitrag #330), dass dort seit 30 Jahren eine Wiese gewesen sei. Insofern verwundert mich das doch schon.
Mein Verpächter baut seit 2013 ununterbrochen Mais auf dem Feld neben meiner Weide an. Da muss man sich dann nicht über Schädlinge wie den Maiszünsler - und den daraus resultierenden Einsatz von Spritzmitteln - wundern. Ein anderes Maisfeld von ihm, das ehemals (feuchtes) Dauergrünland war (und das er noch rechtzeitig umgebrochen hatte, bevor dies verboten wurde), konnte aufgrund der Witterung dieses Jahr nicht abgeerntet werden. Ich hoffe nur, dass er dafür nicht auch noch eine Entschädigung einkassiert.
Mein Verpächter baut seit 2013 ununterbrochen Mais auf dem Feld neben meiner Weide an. Da muss man sich dann nicht über Schädlinge wie den Maiszünsler - und den daraus resultierenden Einsatz von Spritzmitteln - wundern. Ein anderes Maisfeld von ihm, das ehemals (feuchtes) Dauergrünland war (und das er noch rechtzeitig umgebrochen hatte, bevor dies verboten wurde), konnte aufgrund der Witterung dieses Jahr nicht abgeerntet werden. Ich hoffe nur, dass er dafür nicht auch noch eine Entschädigung einkassiert.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
es ist MV... und obgleich ich die Landschaft, meine Heimat hier, sehr liebe, stehe ich auf Kriegsfuß mit der ständig anwesenden Ignoranz. Man sagt auch: "In Mecklenburg geht die Welt hundert Jahre später unter." Und leider verhalten sich Behörden und unbelehrbare Landwirtschaft (siehe Ackerrandflächen, wo hier schon zauberhafte blühende Ackerränder gezeigt wurden...) genau so: hundert Jahre später...
Diese Ignoranz macht mich wütend. Selbst wenn ich die Fläche kaufen wollte, würde das vermutlich nicht vor dem Jahr 2050 passieren... (gibt es auch ein smilie für Wut?)
Diese Ignoranz macht mich wütend. Selbst wenn ich die Fläche kaufen wollte, würde das vermutlich nicht vor dem Jahr 2050 passieren... (gibt es auch ein smilie für Wut?)
Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Alstertalflora hat geschrieben: ↑29. Nov 2017, 18:24
Die Umwidmung in Dauergrünland geschieht doch automatisch schon nach 5 Jahren (wenn ich mich recht erinnere), Toto schrieb aber (siehe Beitrag #330), dass dort seit 30 Jahren eine Wiese gewesen sei. Insofern verwundert mich das doch schon.
Ich kenne auch nur die prinzipielle Rechtslage und da ist es so.
Was ich nicht weiß...wie ist es wenn die Fläche länger unbeachtet und somit 'durch's Kataster gerutscht' ist und mal eben Tatsachen geschaffen werden? Den Versuch ist es dann durchaus wert. Die Umwidmung bedeutet einen Wertverlust von etwa 30% - bei den hiesigen Bodenpreisen sind das je Hektar um die 3000 Euro. (Durchschnittswert Ackerland über 9000 Euro; Grünland etwa 6000 Euro) Oder andersrum: die Umwandlung von Grün- zu Ackerland ergibt einen Zuwachs betriebswirtschaftlich von 50%
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Vielleicht stand die Fläche als Ackerland im Kataster. Mit den einsetzenden Kontrollen fiel auf, dass dort gar kein Acker ist. Also wurde sie kurzerhand wieder (auch nach Jahrzehnten) zum Acker gemacht. Das würde auch das beharrliche Schweigen erklären.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Staudo hat geschrieben: ↑29. Nov 2017, 20:17
Vielleicht stand die Fläche als Ackerland im Kataster. Mit den einsetzenden Kontrollen fiel auf, dass dort gar kein Acker ist. Also wurde sie kurzerhand wieder (auch nach Jahrzehnten) zum Acker gemacht. Das würde auch das beharrliche Schweigen erklären.
ja, dem stimme ich vorbehaltlos zu. Der angrenzende Wald ist Privatbesitz, soweit ich weiß. Hier im "Osten" ist es eben so, dass neben der Enteignung vor 89 (oder wie immer man das nennen will - ich will das nicht weiter ausdehnen) es durchaus auch Grundstücke/Flächen gab (und scheinbar noch gibt), deren Besitzer sich nie mehr weiter gekümmert haben, kümmern wollten oder nicht konnten, weil verstorben. Ich weiß das von Häusern, die verfielen usw. Ist wirklich ein anderes Thema.
Aber in diesem Zusammenhang kann ich mir durchaus vorstellen, dass so eine kleine Fläche, ungenutzt usw., einfach mal nie vermessen wurde, nie eingetragen wurde... und nach dem Motto: wer zuerst kommt... sicherlich auch irgendwie unvorstellbar... aber nun ja, passiert eben... und wenn nicht kontrolliert wird... nun ja...
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
So etwas gibt es in Deutschland nicht. ;) Irgendjemandem gehört die Fläche, das ist absolut sicher und anhand des Grundbuchs nachvollziehbar. Wie gesagt, ich tippe eher darauf, dass die Fläche laut Kastaster als Acker galt und ganz normal bei den Flächenprämien angemeldet wurde. Damit sie nicht aus der Förderung fällt, wurde kurzerhand der Zustand "Acker" wieder hergestellt.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
abgesoffener Acker, der dann gefördert wird - obgleich vorher bekannt?
Nur eine Frage, keine Ironie o.ä.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Auch ohne Fördermittel oder Erträge (im buchhalterischen Sinne)
Welcher Unternehmer würde einen solch enormen Wertverlust eines seiner Hauptproduktionsmittel und des Buchwertes hinnehmen wenn es sich mit einfachen und preiswerten Mitteln vermeiden läßt?
(mal rein wirtschaftlich gedacht - die Verantwortung die wir darüber hinaus für unsere Flächen haben ist ein weiteres Thema)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich weiß nicht, wieviele landwirtschaftlich genutzte Grundstücke es in Deutschland gibt. Es werden ein paar Millionen sein. Wenn der Nutzer (Eigentümer oder Pächter) auf dem Grundbuchauszug "Acker" stehen hat, ist das so lange Acker, bis jemand nachgucken geht. ;)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Staudo hat geschrieben: ↑29. Nov 2017, 20:43
Ich weiß nicht, wieviele landwirtschaftlich genutzte Grundstücke es in Deutschland gibt. Es werden ein paar Millionen sein. Wenn der Nutzer (Eigentümer oder Pächter) auf dem Grundbuchauszug "Acker" stehen hat, ist das so lange Acker, bis jemand nachgucken geht. ;)
heißt: ich könnte nochmal den Naturschutz o.ä. informieren, anschreiben... und Anträge stellen, dass es wieder Wiese wird?
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich denke, wenn es nicht umgewidmet wurde dann war und ist es Acker; mit letztmaliger Bearbeitung/Fruchtanbau 2017.
Wäre aber interessant, wie die Rechtslage wirklich ist!
Ein kompetenter Partner (Naturschutzverein oder so) der zumindest in Zukunft ein Auge drauf hat ist sicher eine Nachfrage wert!
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Staudo hat geschrieben: ↑29. Nov 2017, 20:43
Ich weiß nicht, wieviele landwirtschaftlich genutzte Grundstücke es in Deutschland gibt.
Deutschland ist definitiv grün. :)
(Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/flaeche-boden-land-oekosysteme/flaeche/struktur-der-flaechennutzung)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
dmks hat geschrieben: ↑29. Nov 2017, 20:47
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Wen genau anschreiben? Idee?
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