Ja darum kannst du hier ja auch nichts beitragen. :( Wenn deine Staudenbeete voll gespickt sind mit Frühlingszwiebelblühern habe ich dafür ein gewisses Verständnis, musste meine Schnittlogistik deswegen auch ein wenig ändern. ;)
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Gutaussehende Stauden im Winter (Gelesen 17638 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re: Gutaussehende Stauden im Winter
Ja darum kannst du hier ja auch nichts beitragen. :( Wenn deine Staudenbeete voll gespickt sind mit Frühlingszwiebelblühern habe ich dafür ein gewisses Verständnis, musste meine Schnittlogistik deswegen auch ein wenig ändern. ;)
- Apfelbaeuerin
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Re: Gutaussehende Stauden im Winter
hemerocallis hat geschrieben: ↑11. Dez 2017, 18:27
alle die hier genannten Stauden liegen im Winter längst zermatscht am Boden und frieren dann zu großen Platten zusammen, unter denen die Wurzelstöcke faulen. Selbst die fünf hohen Sedum-Arten, die ich hier im Garten habe, haben noch nie bis zum Winteranfang durchgehalten.
Die ersten Jahre habe ich noch auf den vielgerühmten Winteraspekt gehofft - blöderweise gibt es hier keinen Raureif und die schönen Effekte in den Gartenzeitschriften hab ich hier in den vergangenen 20 Jahren ein einziges Mal gesehen. Inzwischen ist mir die Beseitigung des faulenden Matsches im Frühling längst zu ärgerlich und es wird abgeräumt, bevor der große Regen kommt.
Der Winteraspekt hier wird durch immergrüne Stauden und Gehölze erzeugt - der Rest wäre unansehnlich oder eben nur in 2D von oben betrachtet sichtbar, weil am Boden liegend. :-\
Das kann ich voll und ganz so unterschreiben. Nach meinen eigenen Erfahrungen komme ich nicht umhin, einen Winteraspekt durch schön bleibende Stauden für ein frommes Märchen zu halten. Die Kombination "Stauden - Winter - schön" funzt einfach nicht bei mir, brauch ich auch nicht, weil für den Winteraspekt Buchskugeln, -hecken, Bäume und andere Gehölze sorgen. Dazu kommt noch, dass ich viele der gezeigten vertrockneten braunschwarzen Gebilde überhaupt nicht schön finden kann. Sicher Geschmackssache!
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin
Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergangenheit.
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Re: Gutaussehende Stauden im Winter
Aber viele Lebewesen finden das halt schön :-\
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Re: Gutaussehende Stauden im Winter
Vermutlich liegt in Apfelbäuerin ganz richtig: Viele finden Welkes einfach hässlich, weil es mit Vergehen, Kaputtgehen, Sterben gleichgesetzt wird. Und auch wenn ich pearls diesbezügliche Ausführungen dazu immer recht creepy fand, vielleicht hat das schon auch mit dem Perfektheitsanspruch unserer Gesellschaft zu tun. Und da sind Zugeständnisse auf den ersten Blick bahnbrechend, auf den zweiten aber maximal marginal (Schauspieler, die ausehen wie du und ich? Aber nur mit perfekt weißen Zähnen und umwerfender Frisur. Gärten im Winter? Gerne, aber mit möglichst vielen immergrünen Stauden und Gehölzen und mit Struktur).
Ich dagegen finde, im Winter darf es ruhig auch mal grau und matschig, braun und schon direkt nach dem Folgeprodukt, nämlich Kompost, aussehen. Woher kommt der Anspruch, im Winter soll es auch gut aussehen? Wer hat denn Zeit, im Winter bei Tageslicht den Garten ob seiner Trübseligkeit zu bedauern? Ich bin folglich auch dem inflationärem Einsatz von wintergrünen Stauden gegenüber sehr skeptisch eingestellt: Wir verfolgen damit ein Ziel, das komplett fern der Realität liegt (Ja, das tun Gärten sowieso. Aber ich finde, hier noch mehr als sonst.).
Aber zum Thema: Ich mag bei Stauden im Winter die schönen Brauntöne, die subtilen Kontraste: Schwarze Rudbeckia-Köpfe zu silber-weißen Stängeln von Perovskia, wollige Veronia zu Gerippen von Eupatorium, Wolken aus Gypsophila zu Kerzen von Agastachen. Und ja, dann kippt das alles auch mal um... es darf, im Frühling treibt es dann ja eh wieder geordnet aus. Und wo Frühlingsblüher kommen, schneide ich natürlich auch jetzt schon weg! Für mich ist Staudenschnitt kein Dogma, sondern Gartenrealität, die ich selber bestimme.
Ich dagegen finde, im Winter darf es ruhig auch mal grau und matschig, braun und schon direkt nach dem Folgeprodukt, nämlich Kompost, aussehen. Woher kommt der Anspruch, im Winter soll es auch gut aussehen? Wer hat denn Zeit, im Winter bei Tageslicht den Garten ob seiner Trübseligkeit zu bedauern? Ich bin folglich auch dem inflationärem Einsatz von wintergrünen Stauden gegenüber sehr skeptisch eingestellt: Wir verfolgen damit ein Ziel, das komplett fern der Realität liegt (Ja, das tun Gärten sowieso. Aber ich finde, hier noch mehr als sonst.).
Aber zum Thema: Ich mag bei Stauden im Winter die schönen Brauntöne, die subtilen Kontraste: Schwarze Rudbeckia-Köpfe zu silber-weißen Stängeln von Perovskia, wollige Veronia zu Gerippen von Eupatorium, Wolken aus Gypsophila zu Kerzen von Agastachen. Und ja, dann kippt das alles auch mal um... es darf, im Frühling treibt es dann ja eh wieder geordnet aus. Und wo Frühlingsblüher kommen, schneide ich natürlich auch jetzt schon weg! Für mich ist Staudenschnitt kein Dogma, sondern Gartenrealität, die ich selber bestimme.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
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Re: Gutaussehende Stauden im Winter
Mal davon abgesehen, dass es im Winter auch selten gutaussehende Gartenbesitzer/innen im Garten zu sehen gibt 8)
Ich mag im Winter das leuchtende Strohgelb von Sesleria autumnalis. Ist aber wieder ein Gras und somit Themaverfehlung.
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Re: Gutaussehende Stauden im Winter
Ich denke, es kommt auch sehr darauf an, in welcher Region man wohnt. Für mich, wo es im Winter vielleicht zwei, dreimal schneit und der Schnee meistens nur ein, zwei Tage liegenbliebt, oder höchstens mal eine oder zwei Wochen, wäre ein komplett abgeräumter Garten ohne jegliche Struktur oder überhaupt "Volumen" ausgesprochen langweilig.
Klar, es ist "unordentlich", und die Braun- und Grautöne haben nur wenig mit der sommerlichen Blütenpracht zu tun, aber so ist es nunmal in der Natur. Was schon im Spätherbst zermatscht am Boden liegt, räume ich nach Möglichkeit auch weg, ebenso Stauden, die bereits im Frühsommer geblüht haben, ganz einfach aus logistischen Gründen, weil ich ansonsten gar nicht alles schaffen würde.
Der Rest bleibt aber bewusst stehen, und wenn durch einen Starkregen oder Schneefall mal etwas umfällt, kann man das an einem trockenen Tag problemlos entfernen - dauerhafte Schneedecken gibt es hier ja wie gesagt nicht. Manchmal haben die stehengebliebenen Stängel dann Schneekrönchen, vielleicht gibt es auch einmal Raureif, und auch wenn es nur ein paar Tage im Jahr sind, kann man sich umso mehr daran erfreuen.
Klar, es ist "unordentlich", und die Braun- und Grautöne haben nur wenig mit der sommerlichen Blütenpracht zu tun, aber so ist es nunmal in der Natur. Was schon im Spätherbst zermatscht am Boden liegt, räume ich nach Möglichkeit auch weg, ebenso Stauden, die bereits im Frühsommer geblüht haben, ganz einfach aus logistischen Gründen, weil ich ansonsten gar nicht alles schaffen würde.
Der Rest bleibt aber bewusst stehen, und wenn durch einen Starkregen oder Schneefall mal etwas umfällt, kann man das an einem trockenen Tag problemlos entfernen - dauerhafte Schneedecken gibt es hier ja wie gesagt nicht. Manchmal haben die stehengebliebenen Stängel dann Schneekrönchen, vielleicht gibt es auch einmal Raureif, und auch wenn es nur ein paar Tage im Jahr sind, kann man sich umso mehr daran erfreuen.
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Re: Gutaussehende Stauden im Winter
So mache ich das auch.
Ich denke mir dann, dass das für die Pflanzen selbst ja ein gewisser Winterschutz ist.
Für die Generation "Clementine" wäre Hosta vielleicht in diesem Thema die ideale Staude. Von deren Blättern ist momentan schon fast alles weg, liegt flach am Boden oder ist schon am anrotten.
Ich denke mir dann, dass das für die Pflanzen selbst ja ein gewisser Winterschutz ist.
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Re: Gutaussehende Stauden im Winter
Also ich mag meine Hostas zur jeder Jahreszeit. Schon wenn sie langsam einziehen und die Blätter eine schöne Herbstfärbung annehmen, kommt allmählich das Fußvolk zur Geltung und man freut sich schon auf die Cyclamen, Hepatica und die ersten Schneeglöckchen..
Re: Gutaussehende Stauden im Winter
Katrin hat geschrieben: ↑13. Dez 2017, 13:58
Und auch wenn ich pearls diesbezügliche Ausführungen dazu immer recht creepy fand, vielleicht hat das schon auch mit dem Perfektheitsanspruch unserer Gesellschaft zu tun.
wo habe ich das denn geschrieben?
Gesellschaftskritik liegt mir fern. Ich mag allerdings Menschen, die den Tod nicht verdrängen. Deshalb mag ich auch Gärten von Menschen, die Pflanzenskelette im Winter dulden und deren eigene Schönheit erkennen.
Auch finde ich, dass offener Boden nicht wintertypisch ist. Ich sehe hier in der Landschaft und entlang von Straßen einige grüne Stauden. Gräser gehören dazu.
Im Wiesengarten habe ich mich über die prallen Knospen von Helleborus foetidus gefreut. Hesperis matronalis trägt gerade neue Blattrosetten hoch oben auf den Stängeln, die wie transparent sind, wodurch die zu schweben scheinen. Die Rosetten.
Einen Winteraspekt, den ich bisher nicht wieder in der Pflanzung herstellen konnte, fand ich vor Jahren besonders schön. Vernonia crinita und Calamagrostis 'Karl Foerster'. Auch im Wiesengarten sehe ich aktuell an keiner Stelle offenen Boden.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re: Gutaussehende Stauden im Winter
Das hast du nicht wortwörtlich geschrieben, aber du hattest - meiner Erinnerung nach - häufig gesellschaftspolitische Themen mit gärtnerischem Verhalten verquickt und auch damit erklärt, was ich mal mehr, mal weniger nachvollziehbar fand. Deswegen musste ich an dich denken.
Deine Kombination ist für mich ein herrliches Bild und ich finde es genauso schön, wie gerade blühend. Dass manche Menschen das so nicht empfinden können, weiß ich mittlerweile. Nachvollziehbar ist das nicht für mich.
Deine Kombination ist für mich ein herrliches Bild und ich finde es genauso schön, wie gerade blühend. Dass manche Menschen das so nicht empfinden können, weiß ich mittlerweile. Nachvollziehbar ist das nicht für mich.
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Re: Gutaussehende Stauden im Winter
Ich habe jetzt kein Bild dazu - aber die Fruchtstände von Alant machen im Winter immer noch eine sehr gute Figur und viele Agastachen...
Re: Gutaussehende Stauden im Winter
Phlomis russeliana ist schon genannt worden?
Wenn meine Seele Urlaub braucht, gehe ich in meinen Garten.
Re: Gutaussehende Stauden im Winter
Raublattastern und Solidago sehen auch noch ansprechend aus.
Ach und Digitalis ferruginea finde ich um diese Jahreszeit auch noch sehr schön.
Ach und Digitalis ferruginea finde ich um diese Jahreszeit auch noch sehr schön.
Wenn meine Seele Urlaub braucht, gehe ich in meinen Garten.
Re: Gutaussehende Stauden im Winter
Hier noch mal eines von Digitalis ferruginea ( ich konnte mich nicht entscheiden).
Echinacea wäre auch noch schön, aber die Kugel sehen schon sehr berupft aus,
irgendjemand hat die wohl zum fressen gerne. :D
Echinacea wäre auch noch schön, aber die Kugel sehen schon sehr berupft aus,
irgendjemand hat die wohl zum fressen gerne. :D
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Re: Gutaussehende Stauden im Winter
Ganz sicher! Ist eben wie immer, jeder machts so wie es ihm gefällt und beliebt. Da mein Garten und meine Pflanzen vor Allem mir selbst Freude bereiten sollen, scheint mir dies, zumindest für mich, sinnvoll.
(Ganz schön viele ichs...)
Vieles schneide ich ab, was aber noch halbwegs taugt bleibt wenigstens länger stehen, einen kahlen Garten im Winter finde ich grausam. Überdies gefällt es mir, wenn sich der eine oder andere Frühlingsbote an Vorjahresresten vorbeidrängt. Genauso wie die Austriebe von bspw. Taglilien oder Iris, wenn sie aus den Matten mit altem Laub rausquellen. Phönix aus der Asche undso.