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Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren (Gelesen 7549 mal)

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pearl
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Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

pearl »

das erste deutschsprachige Werk über Freiland-Stauden - Anzucht, Pflege und Verwendung aller Bekannten in Mitteleuropa im Freien kulturfähigen ausdauernden krautigen Gewächse ist von Ernst Graf Silva Tarouca herausgegeben worden. Die Autoren waren außer ihm

Georg Arends,
Goss & Koenemann,
Camillo Karl Schneider,
James Veitch & Sons und
Franz Zemann

Im Auftrag der Dendrologischen Gesellschaft für Österreich-Ungarn

bei G. Freytag, Leipzig und F. Tempsky, Wien

1910


edith Schneider bekommt sein i auf dem richtigen Platz
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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Roeschen1
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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

Roeschen1 » Antwort #1 am:

1910 war die Gartenwelt noch eine andere?
Grün ist die Hoffnung
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pearl
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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

pearl » Antwort #2 am:

nach den beiden Kriegen sind von Rudloff und Leo Jelitto 1950 und 1951 zehn Hefte mit dem Titel

Die Freiland-Schmuckstauden herausgegeben worden. Der Ur-Jelitto.

In der Reihe Grundlagen und Fortschritte im Garten- und Weinbau im Verlag Eugen Ulmer in Stuttgart.

I. Anzucht und Kultur von M. Eiselt und G. Krüssmann
II. Acaena bis Azorella von C. R. Jelitto
III. Baptisia bis Dryopteris von Wilhelm Schacht
IV. Echinops bis Kniphofia von Fritz Nobis
V. Lamium bis Orytropis von Heinz Hagemann
VI. Paeonia bis Pyrethrum von Leo Jelitto
VII. Ramondia bis Synthyris von Wilhelm Schacht
VIII. Tanacetum bis Zygadenus von Friedrich Meyer
IX. Verwendung und Pflege der Freiland-Schmuckstauden in Garten, Park und Landschaft von C. R. Jelitto
X. Herkunft der Stauden und Entwicklung der Staudenzucht

eins ist offensichtlich. Damals hatte man keine Angst vor zu viel Text. Es bestand auch keine Notwendigkeit Lesern die Lektüre durch bunte Bilder, kolorierte Textblöcke und Merksätze in großen Lettern schmackhaft zu machen. Es wurde vorausgesetzt, dass der Leser konzentriert und interessiert war und dass er einen Text selbst ohne Hilfe erfassen konnte. Es müssen tolle Zeiten gewesen sein.
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pearl
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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

pearl » Antwort #3 am:

Krokosmian hat geschrieben: 29. Jan 2018, 15:47

Zur Züchtungsgeschichte gibt es einen kleinen Anriss ausgewählter Gattungen in der alten "Freilandschmuckstaude" (Band I: Sortiment, Band II: Kultur, Vermehrung, Verwendung usw.). Immer noch lesenswert, zumal ja selbst schon wieder fast historisch.

[/quote]
Krokosmian hat geschrieben: 29. Jan 2018, 23:42
[URL=https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Leo-Jelitto-und-Wilhelm-Schacht+Die-Freiland-Schmuckstauden-1-und-2/id/A02gvqJ401ZZ3?zid=9aa700972df7704c4ae48fcab71008f2]Die Beiden, meine ich!!![/url]



Die Freiland-Schmuckstauden 1 und 2

Leo Jelitto und Wilhelm Schacht

1963 und 1966

im Eugen Ulmer Verlag

[quote author=Krokosmian link=topic=57412.msg3018108#msg3018108 date=1517265723]

Ob sichs lohnt, weiß ich nicht, möchte sie für mich nicht missen. Wenn man was über die Vermehrung nachlesen will, ohne großartige Einrichtungen hinterm Haus zu haben, hilft Band II durchaus auch heute noch praktisch, Band I beschreibt in einem Buch das damalige Sortiment, ist natürlich nicht mehr updodate, aber trotzdem nett anzuschauen, besonders weil man ja weiß, was sich bei einzelnen Gattungen noch getan hat. Und es fehlt anderseits Manches, was man damals als Kraut, heute als unverzichtbar ansieht. Für mich haben die beiden Bücher halt auch noch ideellen Wert, weil meine Mutter sie wiederum von ihren Eltern geschenkt bekommen hatte... kennt man ja, sowas. Und mir gefällt auch noch der ganze Nierentischkrempel, da passt das dazu.

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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

pearl » Antwort #4 am:

pearl hat geschrieben: 29. Jan 2018, 23:21

Jelitto Schacht Feßler Die Freiland-Schmuckstauden, und Feßler Köhlein Kulturpraxis der Freinland-Schmuckstauden

Ob es sinnvoll ist die allererste Ausgabe antiquarisch zu bestellen?
[/quote]

Die dritte Ausgabe

Die Freiland-Schmuckstauden. Handbuch und Lexikon der winterharten Gartenstauden.
Jelitto, Leo [Begr.] Wilhelm Schacht[Hrsg.] Alfred Feßler [Hrsg.]
Eugen Ulmer., 1985


Kulturpraxis der Freiland-Schmuckstauden
von Alfred Feßler (Autor),‎ Fritz Köhlein (Autor)
1. November 1997
Ulmer Verlag


[quote author=Krokosmian Neue Bücher link=topic=57412.msg3017748#msg3017748 date=1517237227]

Ähnlich dann in der als "Neuauflage des zweiten Bands" gepriesenen "Kulturpraxis der Freilandschmuckstauden" aber auch da nur ein paar Gattungen und, so mein Eindruck bei den Perspektiven der Züchtung, eher das Wunchdenken des Autors wiedergebend.

Trotzdem vielleicht der lesenswerteste Teil des Ganzen, dieses Werk nehme ich dem Ulmer-Verlag irgendwie übel, da praktisch schon bei Erscheinen vielfach nicht mehr aktuell. Gelinde gesagt. Ich kenne Gärtner, die sich die alte Version kopiert haben, da mehr damit anzufangen war. Und die Neue tatsächlich zurückgaben. Hätte ich auch tu sollen, kostete damals ein kleines Vermögen :(. Aber auch das ist OT, weils ja wirklich kein neues Buch mehr ist.

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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

pearl » Antwort #5 am:

Krokosmian hat geschrieben: 29. Jan 2018, 23:42
... die letzte Ausgabe von 2003 (2 Bände, nur Sortiment), welche hier wiederum neben dem Computer steht. Welche aber ja auch teilweise schon wieder von der Zeit überholt ist.



Leo Jelitto, Wilhelm Schacht, Hans Simon

Die Freiland-Schmuckstauden. Handbuch und Lexikon der Gartenstauden. Neu hrsg. von H. Simon. Leo Jelitto, Wilhelm Schacht, Hans Simon. 5., überarbeitete Auflage 2002. 976 S., (Band 1 und 2 zus.), 1023 Farbfotos, geb. mit SU. ISBN 978-3-8001-3265-2. € 199,00


schlage ich immer wieder nach. Das Konzept einzelne Autoren zu den Gattungen beitragen zu lassen, auf die sie spezialisiert sind, finde ich gut.
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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

pearl » Antwort #6 am:

Zukunftsmusik:

Krokosmian hat geschrieben: 30. Jan 2018, 17:09

Inken hat geschrieben: 30. Jan 2018, 06:06
Eine aktuelle komplette Bearbeitung...


wäre eine feine Sache!!!
Und ein Mammutwerk, vielleicht ein digitales, dadurch eventuell flexibleres? Man könnte vielleicht nur das rausziehen (und bezahlen ;)), was man wirklich will... Träumen darf man ja mal, ist beim Wetter schließlich auch Usus ;).


stimme ich unbedingt zu!
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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

lerchenzorn » Antwort #7 am:

pearl hat geschrieben: 10. Feb 2018, 12:51
das erste deutschsprachige Werk über Freiland-Stauden ...


Soweit es ausschließlich um Stauden geht, wird es das sein. (Ich habe da nicht den Überblick.)

Zuvor hat aber bereits Vilmorin´s Blumengärtnerei (ab 1873) einen sehr reichen Überblick und Kulturhinweise zu einem sehr breiten Sortiment an Freilandstauden geboten. Die 3. Auflage von 1896 liegt hier rum, herausgegeben von Siebert und Voß, mit hervorragender Nomenklatur. Viel enger bedruckt als die erste, mit einer Fülle von Arten, bei der ich nicht weiß, was aus dem für mich in dieser Zeit vorstellbaren Sortiment fehlen sollte.

Bei Silva Tarouca & Schneider beeindrucken mich die wunderbaren Schwarz-Weiß-Fotografien.
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RosaRot
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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

RosaRot » Antwort #8 am:

pearl hat geschrieben: 10. Feb 2018, 13:14
nach den beiden Kriegen sind von Rudloff und Leo Jelitto 1950 und 1951 zehn Hefte mit dem Titel

Die Freiland-Schmuckstauden herausgegeben worden. Der Ur-Jelitto.
....
eins ist offensichtlich. Damals hatte man keine Angst vor zu viel Text. Es bestand auch keine Notwendigkeit Lesern die Lektüre durch bunte Bilder, kolorierte Textblöcke und Merksätze in großen Lettern schmackhaft zu machen. Es wurde vorausgesetzt, dass der Leser konzentriert und interessiert war und dass er einen Text selbst ohne Hilfe erfassen konnte. Es müssen tolle Zeiten gewesen sein.


Genau dies (nur von mir anders formuliert) bemerkte ich gestern am Kaffeetisch und las aus der Ausgabe 1963/66 vor. Solche Sätze zu lesen (auf Deutsch) ist eine Wohltat, dazu kommen ein ordentlicher Satz, ein gut lesbare Typographie, ordentliche Spalten und keinerlei Rechtschreib- oder Grammatikfehler...
Viele Grüße von
RosaRot
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pearl
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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

pearl » Antwort #9 am:

RosaRot, wir werden alt! Klagen wir besser nur im Verborgenen. Junge spotten zu gerne über langsame und umständliche Alte Leute.
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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

RosaRot » Antwort #10 am:

;D

(es ist ja nicht so, dass man nicht auch whatsappen könnte...) ;)

Silva-Tarouca fehlt mir aber noch, steht schon auf dem Merkzettel.


Viele Grüße von
RosaRot
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Krokosmian
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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

Krokosmian » Antwort #11 am:

Ob das Fehlen von Bildern 1950/51 anfangs, als zwölf Jahre Tausendjähriges noch nachwirkten, auch ein wenig an den damaligen Möglich- und Gegebenheiten, gelegen haben mag... Nach Farbe und Opulenz hat es wohl so rein prinzipiell gedürstet, man denke an Sissi & Co..
Nur mal so dahinüberlegt.

pearl hat geschrieben: 10. Feb 2018, 13:14
...Es wurde vorausgesetzt, dass der Leser konzentriert und interessiert war und dass er einen Text selbst ohne Hilfe erfassen konnte. Es müssen tolle Zeiten gewesen sein.


Das stelle ich bei der "Freilandschmuckstaude" aus den 60ern immer wieder fest, wenn es auch recht viele (SW-)Bilder beinhaltet. Keine Farbe, ist aber auch nicht notwendig. Besonders da trifft Dein letzter Satz bei mir voll ins Mark!
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pearl
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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

pearl » Antwort #12 am:

X. Herkunft der Stauden und Entwicklung der Staudenzucht ist vom Autor Friedrich Meyer mit den Worten eingeleitet:

"Dieses Buch ist ein erster Versuch, die Herkunft und die züchterische Entwicklung einer natürlichen Gruppe gärtnerischer Kulturpflanzen zusammehängend darzustelllen." Er bedauert auch nicht so viel Platz zu haben um auf einige Gattungen speziell und ausführlicher einzugehen. Das bedauere ich auch. Er dankt folgenden Firmen:

G. Arends,
K. Foerster,
W. Pfitzer,
Nonne & Hoepker,
W. Lindner,
A. Marxsen
B. Ruys
W. Kesselring

Ich habe Iris, Päonia und Phlox nachgeschaut.

Iris - perfekt! Die Wildform der meisten hohen Arten sei nicht mehr zu finden. Er hat eine Karte gezeichnet, die veranschaulicht in welchen Breitengraden Bart-Iris vorkommen. (Er schreibt übrigens, dass Iris barbata nur ein Gruppenname sei. Es gäbe keine natürliche Pflanze mit diesem Namen.):

"Botanisch ist diese Gruppe heute kaum noch zu entwirren. Die Formen sind durch wandernde Völkerstämme, später wohl auch durch Handelskarawanen, nach verschiedenen Richtungen hin verschleppt worden. In Mittelasien sind Typen gefunden worden, die sehr wahrscheinlich vom Westen her früher eingeführt worden sind, ... . Bei anderen geht der Wanderweg vermutlich vom Osten nach dem Westen."

Die Karte zeigt, dass die Bart-Iris von Portugal im Westen über die wärmeren Teile von Mittel- und Südeuropa und Vorderasien bis Mittelchina verbreitet sind. Also rund um den Globus beschreibt ihr Verbreitungsgebiet sinus und cosinus Wellen um die Breitengrade der südlich gemäßigten Zonen. Sieht sehr nach den historischen frühen Handelsverbindung über die Seidenstraße aus. Die Routen sind aber offenbar schon in vorhistorischen Zeiten von Menschen in beiden Richtungen bewandert worden.

Wobei man fantasieren kann, wie eng unsere Kultur mit der asiatischen verknüpft ist. Das Christentum mit dem Buddhismus. Gandhāra, graeco-buddhistische Kunst ... . Die Bart-Iris wäre dann sowas wie ein Symbol dieser Geschichte.
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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

pearl » Antwort #13 am:

zu den cytologischen Verhältnissen der Gattung Päonia schreibt Friederich Meyer:

"In der Natur treten diploide und tetraploide Arten nebeneinander auf. ... In den meisten Fällen korrespondiert je eine diploide und eine tetraploide Art miteinander. In allesn Fällen ist dann die diploide Art auf einen mehr oder weniger engen Raum geschränft, während die tetraploide imstande ist, ein meist wentlich größeres Gebiet zu besiedeln und auch zu halten. "

Die Tabelle zeigt für die diploide Kaukasus-Päonie, Paeonia mlokosewitschii die tetraploide Entsprechung Paeonia wittmanniana mit den Varietäten Paeonia wittmanniana var. nudicarpa und Paeonia wittmanniana var. macrophylla.

Im Text dazu:

"alle diploiden Arten lassen sich nur schwer miteinander kreuzen. ... Die diploide Paeonia mlokosewitschii lässt sich mit der tetraploiden Parallelart Paeonia wittmanniana kreuzen; aber die Zahl der erzielbaren keimfähigen Samen scheint nur gering zu sein.

Ich habe eine evolutionsbiologische Idee, woran das liegen könnte.
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Re: Die Freiland-Schmuckstauden - Ausgaben und Autoren

pearl » Antwort #14 am:

beim Phlox meint er, dass alle alle Sorten "unseres heutigen großen Sortiments als reine Abkömmlinge von Phlox paniculata angesehen werden" müssen. Ein Phlox amplifolia Britton veröffentlicht 1901 wird nicht erwähnt. Phlox paniculata: "Die Art war um 1700 ... bekannt; 1732 kam sie in Kultur durch Sherard; Bartram sandte sie 1743 an P. Collinson.

Was mich sehr gewundert hat, es gibt detailreiche Verbreitungskarten von Phlox der Sektion Ovatae, der langgriffeligen Phloxe. Auch in die Apalachen hinein.

Die Sektion Paniculatae, östliche Sommerphloxe mit geaderten Blättern, nur mit Vorkommen "längs des Ohio; Indiana, nördlich Georgia, Arkansas, nördliches Kansas, ostwärts bis zum mittleren New York. Dünn bewaldete Flußniederungen, auf reichen Böden mit fast neutraler Reaktion."

Es gab wohl damals keine Unterscheidung zwischen Phlox amplifolia und Phlox paniculata.
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