Danke sehr für den Link. So etwas Schwarzrotbuntes flog hier tatsächlich herum. Ha, bei dem Legebohrer hatte ich schon den Verdacht, dass sie ein Schmarotzer ist. Außerdem krabbelte sie nur an den Nisthilfen herum und zeigte ansonsten kein Interesse daran, selbst "Hand" für den Bau anzulegen.
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Nisthilfen für Wildbienen (Gelesen 411152 mal)
Moderator: partisanengärtner
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Danke sehr für den Link. So etwas Schwarzrotbuntes flog hier tatsächlich herum. Ha, bei dem Legebohrer hatte ich schon den Verdacht, dass sie ein Schmarotzer ist. Außerdem krabbelte sie nur an den Nisthilfen herum und zeigte ansonsten kein Interesse daran, selbst "Hand" für den Bau anzulegen.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Leucogenes hat geschrieben: ↑27. Mai 2018, 13:03
Bei meiner ca 9 Jahren alten Nisthilfe habe ich das Gefühl, je mehr ich es vernachlässige, um so besser wird es angenommen.
[/quote]
Die Grundkonstruktion sieht super aus :D, wenn Du noch die Porotonsteine und Kienäppel rausnimmst hast Du neuen Platz für Nisthilfen, die die Bienen auch annehmen ;). Hast Du beobachtet, wer in Deinem Häuschen nistet?Spatenpaulchen hat geschrieben: ↑27. Mai 2018, 17:52
Heute zeigte meine Frau mir triumphierend das gute Stück: es ist zu zwei Dritteln bewohnt.
Da hat sicher Osmia bicornis zugeschlagen, sie nistet überall. Der Meister hat hier zusammengetragen wo schon Nester gefunden wurden. Das liest sich amüsant:
Insektenfraßgänge in Holz
Löcher in Löß- und Lehmwänden
alte Nester von Pelzbienen (Anthophora plumipes, Anthophora fulvitarsis)
Ritzen im Wandverputz
Ritzen von Fensterrahmen
Schilfrohr von Reetdächern
Löcher von Strangfalzziegeln
Türschlösser
Löcher in Bücherregalen (bei länger geöffnetem Fenster)
eine leere Streichholzschachtel
eine Patronenhülse
eine Tapetenrolle
die Falten zusammengeklappter Sonnenschirme
ein zusammengelegter Papierbogen
eine Flöte
ein Gummischlauch
in der Hülle eines Gasgrills
im Auspuffrohr eines Mopeds
Für die anderen, spezialisierteren Arten ist das undenkbar ;). Schon Osmia cornuta ist da anspruchsvoller.
[quote author=Dicentra link=topic=31571.msg3094039#msg3094039 date=1527459090]
Der Lehmklotz hat doch einige Interessenten gefunden. Drei der Löcher gehen deutlich in die Tiefe. Inzwischen scheint dort aber Ruhe eingekehrt zu sein.
Das klingt spannend, ist es Anthophora plumipes gewesen?
Hier konnte ich letztens mit einem Schauder Anthrax anthrax beim Schlupf zusehen :o. Ist der nicht ein bisschen spät ???
Überall schließen Solitäre Faltenwespen gefüllte Niströhrchen, ich freue mich, dass sie sich hier so zahlreich vermehren konnten.
Die Nistverschlüsse sind eindeutig von denen der Frühlingsmauerbienen zu unterscheiden, entweder ist Grünzeug eingearbeitet oder ein Berg schwarzer Masse aufgetragen. Schade, dass die Unterscheidung der Arten so schwierig ist.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Die letzten Osmia florisomnis bauen in den äußeren Nistverschluss zusätzliche Teilchen wie Steinchen, Holzspäne oder Mörtelstückchen ein.

Die Rückseite des Bienenhauses habe ich mit zusätzlichen Himbeerruten gespickt. Ich traue mir nicht die alten zu entfernen, diese sind eindeutig benutzt, ich habe aber nicht herausgefunden von wem und kenne daher den Nistrhythmus der Tiere nicht. Es kommen ja einige Bienenarten aber auch Grabwespen und Solitäre Faltenwespen in Frage. Die Schnittflächen sind gesägt, beim Schneiden mit der Gartenschere zersplittert die Rute. Der Abstand der Ruten ist sicher zu gering aber besser als gar keine hoffe ich.


Die Rückseite des Bienenhauses habe ich mit zusätzlichen Himbeerruten gespickt. Ich traue mir nicht die alten zu entfernen, diese sind eindeutig benutzt, ich habe aber nicht herausgefunden von wem und kenne daher den Nistrhythmus der Tiere nicht. Es kommen ja einige Bienenarten aber auch Grabwespen und Solitäre Faltenwespen in Frage. Die Schnittflächen sind gesägt, beim Schneiden mit der Gartenschere zersplittert die Rute. Der Abstand der Ruten ist sicher zu gering aber besser als gar keine hoffe ich.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Mein Totholzplatz ist etwas zugewachsen. Coronilla varia als Raupenfutter für unzählige Schmetterlinge (wie Colias croceus/hyale/alfacariensis, Erynnis tages, Glaucopsyche alexis, Leptidea sinapis, Plebeius argus/argyrognomon, Polyommatus bellargus/daphnis/icarus/coridon, Pyrgus malvae) macht sich wunderbar dort im Sand. Schauen wir, ob im Holz noch ein selbstnagendes Bienchen erscheint.

An den Blüten der Kronwicke haben ganz sicher einige Freude.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Bei mir fliegen kleine schwarze Bienchen alle möglichen Strukturen an, die rund sind und einen Gang vermuten lassen. Aber ich habe bisher keine gesehen, die freie Gänge/ Löcher besiedelt hätte. Ein Foto habe ich nicht, dafür sind sie zu schnell.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Sandbiene hat geschrieben: ↑28. Mai 2018, 16:59
Vielleicht beim nächsten Mal einfach auf das Entkalken verzichten? :-\
Ja, wäre wohl sinnvoll. Und gleich besseres Material nehmen. Aber besser so, als wenn die Teile bewohnt gewesen wären und dann durch die Witterung zerbröselten.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Ja, war sie. Sandbiene hat bestätigt, dass es die helle Form gewesen sein könnte.
Dein Dschungel sieht toll aus. Der Mohn gefällt mir ganz besonders.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Ich frage mich wie man bei Anthophora plumipes feststellen kann, ob sie tatsächlich Nistzellen angelegt hat. Ich hatte bisher immer grabende Weibchen, das Loch war aber irgendwann ausgebrochen. Eins ist in diesem Jahr ziemlich tief gegraben, man kann aber mit der Taschenlampe nicht um die Ecke schauen :-\.
Nach dem Dschungel kannst Du hier mal schauen. Ich komme im Moment zum Fotografieren nicht an meinen Hang, weil überall Papaver rhoeas in der Wiese steht :o.
Gestern gab's hier ein besonders hübsches Exemplar von Chrysis cyanea oder fasciata, die sich nur durch die Anzahl der Zähne des Hinterrands des letzten Tergites unterscheiden lassen. Crysis fasciata hat als Wirte die Solitären Faltenwespen Odynerus laevipes und Discoelius dufourii und Crysis cyanea die Trypoxylon-figulus-Gruppe und Trypoxylon clavicerum. Die gibt's hier vermutlich alle, Faltenwespen in allen Arten und die Töpfergrabwespe sowieso.

Der Hit des gestrigen Nachmittags :D : Ich habe endlich die Tiere erwischt, die sich zum ersten Mal schon vor zwei Jahren in die senkrecht ausgerichteten Brombeerstängel gruben um dort Nester zu bauen.

Auch die schon vorhandenen, bereits in den Vorjahren gegrabenen Löcher werden offensichtlich genutzt.

Ich dachte erst ich sehe Osmia truncorum, war aber ganz sicher, dass diese nur in waagerechten Hohlräumen nistet. Außerdem sind die Hochsommerbienen noch nicht geschlüpft. Nachdem ich den Meister befragt hatte, war klar, dass es nur Osmia leucomelana oder claviventris sein kann, die Schwarzspornige oder die Gelbspornige Stängel-Mauerbiene. Putzig kleine Bienchen um die 7/8 mm mit gelb und orange gefüllten Bauchbürstchen :D, die in rasendem Tempo kopfüber in das weiche Mark tauchen. Hier und hier gibt's noch mehr dazu. Jetzt muss ich nur noch den Sporn finden ???. Außerdem noch Werner David über dessen Neudorff-Video ich mich bald schlapp gelacht habe. Der Mann hat Spaß ;D.
Die so schnelle Besiedlung der neuen Himbeerruten, nur gut ich hatte sie vorgestern noch angebunden, freut mich total. Damit gibt's hier Bienenart Nummer 11 in den Nisthilfen :D.
Nach dem Dschungel kannst Du hier mal schauen. Ich komme im Moment zum Fotografieren nicht an meinen Hang, weil überall Papaver rhoeas in der Wiese steht :o.
Gestern gab's hier ein besonders hübsches Exemplar von Chrysis cyanea oder fasciata, die sich nur durch die Anzahl der Zähne des Hinterrands des letzten Tergites unterscheiden lassen. Crysis fasciata hat als Wirte die Solitären Faltenwespen Odynerus laevipes und Discoelius dufourii und Crysis cyanea die Trypoxylon-figulus-Gruppe und Trypoxylon clavicerum. Die gibt's hier vermutlich alle, Faltenwespen in allen Arten und die Töpfergrabwespe sowieso.
Der Hit des gestrigen Nachmittags :D : Ich habe endlich die Tiere erwischt, die sich zum ersten Mal schon vor zwei Jahren in die senkrecht ausgerichteten Brombeerstängel gruben um dort Nester zu bauen.
Auch die schon vorhandenen, bereits in den Vorjahren gegrabenen Löcher werden offensichtlich genutzt.
Ich dachte erst ich sehe Osmia truncorum, war aber ganz sicher, dass diese nur in waagerechten Hohlräumen nistet. Außerdem sind die Hochsommerbienen noch nicht geschlüpft. Nachdem ich den Meister befragt hatte, war klar, dass es nur Osmia leucomelana oder claviventris sein kann, die Schwarzspornige oder die Gelbspornige Stängel-Mauerbiene. Putzig kleine Bienchen um die 7/8 mm mit gelb und orange gefüllten Bauchbürstchen :D, die in rasendem Tempo kopfüber in das weiche Mark tauchen. Hier und hier gibt's noch mehr dazu. Jetzt muss ich nur noch den Sporn finden ???. Außerdem noch Werner David über dessen Neudorff-Video ich mich bald schlapp gelacht habe. Der Mann hat Spaß ;D.
Die so schnelle Besiedlung der neuen Himbeerruten, nur gut ich hatte sie vorgestern noch angebunden, freut mich total. Damit gibt's hier Bienenart Nummer 11 in den Nisthilfen :D.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Ach, Osmia claviventris zeigt eine deutliche Präferenz für Lotus corniculatus und Osmia leucomelana bevorzugt Fabaceae, alles da meine Süßen :D. Da waren sie wieder die Schmetterlingsblütler pearl ;).
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Erstmalig in diesem Jahr aufgestellt:gut belegtes 200 Zimmer Hotel aus Nistbrettchen die mit einem Spanngurt zusammen gezurrt sind. Man kann es öffnen zum reinigen und Parasiten entfernen.
Liebe Grüße von Susanne
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Unsere alten Garten- und Tröpfelschläuche haben draußen gelegen. Jetzt wollte ich sie zurechtschneiden und in den Beeten verteilen.
:o Alle offenen Enden sind zugemörtelt.
Bei einem Schlauch habe ich ein etwa 20cm langes Stück abgeschnitten, das hat leider nicht gereicht. Ich habe dabei kleine "Maden" gefunden. Wir haben die Bruthöhle wieder sorgfältig geflickt.
Um die Schläuche nutzen zu können, haben wir jetzt ca 50cm abgeschnitten und an der Hütte aufgehängt.
- eine etwas seltsame Deko -
Bei uns fliegt die schwarze Holzbiene viel herum. Könnte sie die Schläuche nutzen?
Morgen versuche ich mal Fotos zu machen.
:o Alle offenen Enden sind zugemörtelt.
Bei einem Schlauch habe ich ein etwa 20cm langes Stück abgeschnitten, das hat leider nicht gereicht. Ich habe dabei kleine "Maden" gefunden. Wir haben die Bruthöhle wieder sorgfältig geflickt.
Um die Schläuche nutzen zu können, haben wir jetzt ca 50cm abgeschnitten und an der Hütte aufgehängt.
- eine etwas seltsame Deko -
Bei uns fliegt die schwarze Holzbiene viel herum. Könnte sie die Schläuche nutzen?
Morgen versuche ich mal Fotos zu machen.
Eine Brille ist der Sieg der Neugier über die Eitelkeit. (Robert Lembke)
Re: Nisthilfen für Wildbienen
;D :-X
Welchen (Innen-)Durchmesser haben die Schläuche und damit die Nistgänge?
Welchen (Innen-)Durchmesser haben die Schläuche und damit die Nistgänge?
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Morgen messe ich nach. Ich schätze 1,5 cm.
Eine Brille ist der Sieg der Neugier über die Eitelkeit. (Robert Lembke)
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Vom Durchmesser her könnte das passen. Allerdings überlebt in solchen luft- und feuchtigkeitsundurchlässigen Schläuchen kaum etwas, weil darin die Gelege verpilzen.
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Dann gibt es für die Bewohner der Tröpfelschläuche ja Hoffnung. Die sind porös.
Eine Brille ist der Sieg der Neugier über die Eitelkeit. (Robert Lembke)