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Jostabeeren-sorten (Gelesen 19194 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Rib-2BW
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Re: Jostabeeren-sorten

Rib-2BW » Antwort #15 am:

Dass kann schon sein, dass da viele taub sind, keine Ahnung. Nicht umsonst hies es lange, dass sie nicht generativ verwehrbar seinen. Bald ist meine Josta so weit, dann mache ich eine Ähnliche Spielerrei und werde auch mir die Samen genauer angucken. ;D
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Hortus
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Re: Jostabeeren-sorten

Hortus » Antwort #16 am:

Hier noch ein aktuelles Bild vom diesjährigen Fruchtbehang meines bereits oben gezeigten Jochelbeer-Sämlings:
Dateianhänge
P6262347.JPG
Viele Grüße, 
Hortus
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Rib-2BW
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Re: Jostabeeren-sorten

Rib-2BW » Antwort #17 am:

Sieht sehr gut aus!
floXIII
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Re: Jostabeeren-sorten

floXIII » Antwort #18 am:

Es scheint bald neue Jostabeeren-Sorten im Handel zu geben. Hab gerade folgendes Video gefunden (Hoffe, das zählt jetzt nicht als Werbung): https://www.youtube.com/watch?v=tcOQrYyKJ2w
Fand das Video deshalb interessant, da meine Jostabeere, die ich schon seit 5-6 Jahren habe, immer nur winzige Erträge zeigt und der Geschmack der Beeren auch sehr zu wünschen übrig lässt.

@hortus: Der Fruchtbehang bei deinem Sämling ist echt der Wahnsinn :o
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Rib-2BW
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Re: Jostabeeren-sorten

Rib-2BW » Antwort #19 am:

Ich kenne es. Scheinbar haben sie aber noch keinen großen Wurf im Bezug auf Süße hinbekommen. Schön, dass aber daran gearbeitet wird.
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Elro
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Re: Jostabeeren-sorten

Elro » Antwort #20 am:

Ich habe eine Uraltsorte die bestimmt 25 Jahre in meinem Garten wächst.
Früher fand ich sie als Naschfrucht ganz nett, heute würde ich sie am liebsten ausrotten.
Mich stört die Säure und die ungleichmäßige Reife der einzelnen Traube.
Am Samstag habe ich geerntet und dabei Folgendes festgestellt:
1. an den Jungtrieben ist starker Fruchtbehang mit vielen und sehr großen Beeren
2. an diesen Trieben waren die Früchte alle gleich reif während an den dreijährigen Trieben hellrote und sogar grüne Beeren am Ende der Traube hingen.

Ich werde das Beobachten und habe deshalb alles was älter ist als letztes Jahr gewachsen abgeschnitten.
Wenn die Beeren dann wieder so gut tragen und gleichmäßig ausreifen heißt das für mich, daß es nicht an der Sorte sondern an der Pflege liegt. Was könnte man aus diesen Früchten rausholen würden sie auch noch bewässert werden ;)
Liebe Grüße Elke
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Nemesia Elfensp.
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Re: Jostabeeren-sorten

Nemesia Elfensp. » Antwort #21 am:

Elro hat geschrieben: 3. Jul 2018, 00:00
Was könnte man aus diesen Früchten rausholen
eine ganz hervorragende Marmelade/ein Fruchtpüree :) Ich habe gerade in diesem Jahr eine sehr leckere Mischung im Verhältnis 2/3 Josta mit 1/3 schwarzer Johannisbeere zu Fruchtpüree gekocht (die Früchte mit wenig Wasser bei milder Hitze etwa 30 Minuten köcheln, dann mit dem Püreestab zu Fruchtpüree verarbeiten) Dann 750ml Fruchtmasse mit 500g"2:1" Gelierzucker nach Rezept zu einer Marmelade kochen.

Auf diese Art und Weise kommt die Josta mit ihrer kecken Säure gut zur Wirkung, die etwas derbe Schale stört als Püree überhaupt nicht und das Aroma der schwarzen Johannisbeere dominiert nicht - ein tolles Ergebnis :D - ein bisschen frech, aber nicht zu sauer, mit sehr viel Aroma, sehr fruchtig!

Ich glaube ja, dass die Qualitäten der Jostabeeren einfach noch nicht richtig entdeckt wurden :D
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Rib-2BW
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Re: Jostabeeren-sorten

Rib-2BW » Antwort #22 am:

Nemesia hat geschrieben: 3. Jul 2018, 02:02
Ich glaube ja, dass die Qualitäten der Jostabeeren einfach noch nicht richtig entdeckt wurden :D


Oh, das würde ich so nicht sagen, eher vergessen. In der DDR scheint sie sehr beliebt gewesen zu sein. Die Marmeladen waren Bückware, mit der man sich etwas dazu verdienen konnte. Die Pflanze schien dort recht beliebt gewesen zu sein. So nach einer DDR-doku, die ich vor Jahren mal sah. Das "Säureproblem" scheinen aber auch alle etaplierten Sorten haben. Naja, das hat Ribes in der Regel so an sich ;D

Daher sollte man Josta eher als Verarbeitungsfrucht ansehen, als Naschfrucht, wobei eine gut durchgereifte Beere sehr wohl lecker ist.

Hier ein Bild von einer schönen Altpflanze, die ich letztes Wochenende, am Tag der offenen Gärten, hier in der Gegend, gesehen habe. der Stamm der Pflanze ist richtig dick. Dicker als man das hier auf dem Bild erkennen kann.
Dateianhänge
tmp_28107-download_20180703_1420581073782863.jpg
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Nemesia Elfensp.
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Re: Jostabeeren-sorten

Nemesia Elfensp. » Antwort #23 am:

Rib hat geschrieben: 3. Jul 2018, 14:23
Nemesia hat geschrieben: 3. Jul 2018, 02:02
Ich glaube ja, dass die Qualitäten der Jostabeeren einfach noch nicht richtig entdeckt wurden :D


Oh, das würde ich so nicht sagen, eher vergessen. In der DDR scheint sie sehr beliebt gewesen zu sein.
ja :) so gesehen - mir als Kind des Westens, sind während meiner Kindheit erst garkeine Jostabeeren "über den Weg gelaufen".
Auch im Schrebergarten meiner Grosseltern, oder in deren Nachbargärten gab es so etwas nicht. Man baute Erdbeeren und Kartoffeln an und es gab Buschbohnen, Möhren sowie Kohlrabi, ein bisschen Salat.
Johannisbeerhochstämmchen, Stachelbeerhochstämmchen und Apfel-, Birnen-, u. Kirschbäume, aber Josta? So etwas kannte die westliche Nachkriegsgeneration nicht (so meine anerzogene Perspektive).
Einen Blick über den gärtnerischen "Tellerrand", sprich über die Grenzen in andere Länder - und schon gar nicht in die DDR - war nicht üblich, nicht gewollt und wurde auch nicht gefördert. Nie im Leben wäre ich darauf gekommen, dass es in einem "Land des Mangels" irgend etwas geben könnte, was "wir" hier nicht haben. Wir hatten arme Verwandete in der DDR und die bekamen von Oma regelmässig Pakete gesand - das prägte meine Sicht der Dinge.

Meine ersten Jostabeeren habe ich verkosten können, als ich mir kurz nach der eigenen Familiengründung so einen Strauch Anfang der 80er Jahre in meinen ersten eigenen Garten gepflanzt hatte. Gärtner Pötschke hatte sie im Katalog und ich glaubte damals, es handele sich um etwas ganz neues ::) was natürlich falsch war, heute weiss ich dass.
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cydorian
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Re: Jostabeeren-sorten

cydorian » Antwort #24 am:

Da gab es keinen Unterschied. Jostabeeren waren auch in der DDR erst zu Beginn der 1980er Jahre breiter bekannt, im Zuge von Murawskis Sorte Jocheline 1983. Da fing auch im Westen die Verbreitung an, mit dort gezüchteten Sorten, Josta 1977 (erst die begründete den Namen Jostabeere!), Jogranda 1985, Jostine 1989. Baurs erste Versuche von 1922 schwirrten zwar auch selten in den Gärten herum, waren aber wenig geschätzt. Aus gutem Grund. Deren erster Vermarkungsversuch begann erst 1970 und hatte wenig Erfolg. Seine Sorten werden schon lange nicht mehr angeboten. Und bitte nicht die Züchter Baur aus Müncheberg mit Bauer aus Breitbrunn verwechseln.

Sie tauchte dann als Novität stark beworben in Gartenkatalogen auf. Gezüchtet dran wird bis heute, wirklich gezündet hat sie nie. Das nette "für Selbstversorger" ist die höfliche Umschreibung dafür.
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Nemesia Elfensp.
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Re: Jostabeeren-sorten

Nemesia Elfensp. » Antwort #25 am:

Hallo Cydorian,

Du schreibts:
cydorian hat geschrieben: 3. Jul 2018, 16:11
Da gab es keinen Unterschied. Jostabeeren waren auch in der DDR erst zu Beginn der 1980er Jahre breiter bekannt,[/quote] jetzt bin ich erstaunt. Ich dachte bisher, dass diese allererste Josta "Baurs erste Versuche von 1922" dann nach dem 2. WK durch die Mauer in der DDR "festgesessen" hat und Westdeutschland dadurch erst viel später von der Josta erfuhr............

Wo fand den diese erste Jostageburt in 1922 statt?

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00im Zuge von Murawskis Sorte Jocheline 1983. Da fing auch im Westen die Verbreitung an, mit dort gezüchteten Sorten, Josta 1977 (erst die begründete den Namen Jostabeere!), Jogranda 1985, Jostine 1989. Baurs erste Versuche von 1922 schwirrten zwar auch selten in den Gärten herum, waren aber wenig geschätzt. Aus gutem Grund. Deren erster Vermarkungsversuch begann erst 1970 und hatte wenig Erfolg. Seine Sorten werden schon lange nicht mehr angeboten. [/quote]spannend wie ein Krimi!

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Und bitte nicht die Züchter Baur aus Müncheberg mit Bauer aus Breitbrunn verwechseln.[/quote] danke für den Hinweis!

[quote]Sie tauchte dann als Novität stark beworben in Gartenkatalogen auf.
na, dem werde ich dann ja damals auch aufgesessen sein :)

[quote]Gezüchtet dran wird bis heute, wirklich gezündet hat sie nie.
Ja, jetzt will Lubera damit einen Erfolg versuchen. Wenn ich mir das oben verlinkte Video angucke, dann wird dort auch von Aussaat und Sämlingen gesprochen. Also müssen die Samen doch fruchtbar sein.

[quote]Das nette "für Selbstversorger" ist die höfliche Umschreibung dafür.
na, vielleicht ist's ja sogar gut, dass es so gekommen ist - von einer Jostaplantage habe ich jedenfalls noch nie etwas gehört und Jostamarmelade gibt es in keinem Supermarktregal.
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Re: Jostabeeren-sorten

Wurmkönig » Antwort #26 am:

Eine reine Jostamarmelade habe ich noch nicht gemacht, dafür sind die Sträucher zu klein. Aber als Beimischung - so 1/3 zu den Stachelbeeren, kommt das hervorragend an. Die Gläser sind immer ganz schnell weg und werden auch immer nachgefragt. Deshalb habe ich mir heuer noch einen 2ten Strauch zugelegt.
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Re: Jostabeeren-sorten

Wühlmaus » Antwort #27 am:

Die Josta habe ich wohl zwischen 1970 und 1975 in einem nachbarlichen Garten (bei Bonn) kennen gelernt.
Von diesem Stock wächst ein Ableger noch in unserem Garten. Gerade heuer trägt er sehr gut.
Aber irgendwie ist die Frucht nervig: der Geschmack ist gut und entwickelt sich wirklich erst durch das Kochen/Backen maximal. Aber wie schon geschrieben wurde, nerven die Blütenreste und das Rieseln der ungleich reifenden Trauben sehr...
WühlmausGrüße

"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Re: Jostabeeren-sorten

Nemesia Elfensp. » Antwort #28 am:

Meine Jostasamen stratifizieren derweil im Kühlschrank in einem Glas mit feuchter Perlite, fröhlich vor sich hin :D
Hier in diesem alten Pur-Faden zum Thema "Josta-Vermehrung" hat AndreasNB einige Sortenvergleichsbilder eingestellt - sehr aufschlussreich!
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Re: Jostabeeren-sorten

Elro » Antwort #29 am:

Nemesia hat geschrieben: 3. Jul 2018, 02:02
Elro hat geschrieben: 3. Jul 2018, 00:00
Was könnte man aus diesen Früchten rausholen
eine ganz hervorragende Marmelade/ein Fruchtpüree :)

So hatte ich das nicht gemeint, sondern was doch alles die Fruchtqualität und Fruchtgröße beeinflußt.
Das heißt, wenn man den Strauch durch Schnitt, Dünger, Mulch und regelmäßige Wassergabe gut pflegt bekommt man schöne und ganz viele Früchte ohne an den Sorten rumzuzüchten ;)
Liebe Grüße Elke
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