Alte Sache. Tomaten unter Folie haben weniger Aroma, das ist erwiesen, Hauptgrund ist das Licht. Die fürs Aroma sehr wichtige UV-Strahlung (die Pflanze schützt sich dagegen mit Stoffen, die für uns teilweise auch Aroma sind) wird stark gedämpft, auch die Licht-Gesamtmenge ist niedriger. Schon vor zehn Jahren hat man mit anderen Dachmaterialien experimentiert (unter anderem die Uni Würzburg hat da
geforscht), die mehr UV-B Strahlung durchlassen. Hat sich nicht durchgesetzt, die höheren Kosten kriegt man in der Praxis nicht wieder rein. Ebenso wie die Kosten für Zusatzbeleuchtung im UV-B-Bereich. Der Kunde kauft Tomaten auch so...
Grund 2 ist die Produktionsmengenmaximierung, Grund 3 die Zucht, Herauszüchten eines verkaufsunerwünschten Gens, das eine vollständige Rotfärbung verhindert. Normalerweise hätte auch eine reife Tomate beim Stängelansatz eine grüne Stelle. Und es ist auch für die Bildung von Aromastoffen wichtig. Tja.
Wegen Grund 1 baue ich ebenfalls schon lange nicht mehr unter Folie an. Nur noch zwei Pflanzen im Gewächshaus, wegen Ernteverfrühung. Wenn schon Eigenanbau, dann mit optimalen Geschmacksergebnissen, Sachen die man auch ähnlich gut kaufen könnte lohnen sich nicht. Ideal wäre eigentlich eine Folie, die sich nur nachts (gegen Tau) und bei Regen über ein offenes Gestell rollt und dann wieder zurück.
Gestern wieder einen Eimer voll geerntet. Herausragend unter den Ausprobier-Sorten fand ich unter anderem "Orange Queen", schmeckt kräftig, guter Ertrag, Pflanzengrösse gut, haltbar, sehr schöne leuchtend gelbe Sorte.
Nachreifen? Wozu, ausser um Reste zu verwerten?