maigr hat geschrieben: ↑10. Sep 2018, 21:51bisher konnte ich immer abnehmer finden. zum glück.
grad war ich im garten meiner kindheit, die apfelbäume (und das sind viele) hängen so voll wie nie. im haus leben inzwischen zwei personen. was sollen die mit den ganzen äpfeln anfangen? möchtest du äpfel? fragen sie bekannte und freunde. ja, antworten diese, aber hätten sie gerne gepflückt und vorbei gebracht.
Und schon wieder der Fehler, dass man alle Äpfel die rumliegen auch pflücken und essen muss. Oder wenigstens versuchen muss zu essen?! Wieso? Nach der gleichen Logik könnte ich nun jeden m² von meinem Garten umgraben und noch MEHR Tomaten und Bohnen pflanzen. Weil dann dürfte ja auch kein Unterschied zwischen vorhandener Nahrung und potentiell vorhandener Nahrung sein?! Und was ist dann mit dem englischen Rasen? Der ist okay, weil er gut aussieht? Aber keiner kann bestreiten, dass eine Streuobstwiese voll mit Äpfeln wunderschön aussieht. Oder ist es etwa das "verlorene Geld"?
Und mit der gleichen Logik kann ich dann auch weiterführen: Wieso sollte ich jetzt beim Kindergarten Rasen mähen wenn sie mich dafür nicht bezahlen? Da könnte ich lieber arbeiten gehen und Geld verdienen.
Und wieso überhaupt noch Zwischenfrüchte anbauen? Die bringen mir kaum bis gar kein Geld. Lieber gar nichts mehr machen und nur noch Biogasmais. Auf das Thema Umwelt wird hier in diesem Faden ja sowieso zu wenig eingegangen finde ich. Vielleicht sollte man manche Meckerer mal dazu verdonnern mit einer Lupe so einen Hochstamm rauf- und runterzukratzeln und eine Strichliste zu führen von Arten die er entdeckt.
Das sind immer so komische Gedankengänge die ich einfach überhaupt nicht nachvollziehen kann. Erst wird rumgejammert wegen den schönen Äpfeln, dann ist man
a) zu faul zu ernten
b) doch nicht so glücklich über die Qualität
c) kauft man sich doch lieber die Gala Wasseräpfel aus dem Bodensee für 5€ pro 5 kg Karton (und isst die dann auch nicht)
Ich glaube ich leide hier echt an einem Trauma, das bringt mich ja richtig zur Verzweiflung. Und ich glaube das ist hauptsächlich wegen diesen unsäglichen sozialen Normen die sich so eingebürgert haben. Wie bereits erwähnt, es ist okay:
a) Sein Geld mit anderen Hobbys aus dem Fenster zu hauen
b) Seine Freizeit mit gefährlicher und selten profitabler Waldarbeit zu verbringen
c) Täglich den gleichen Sch**ßjob zu machen anstatt sich weiterzubilden und mehr zu verdienen
d)....
Aber wehe da hängen noch ein paar Äpfel am Baum oder liegen gar am Boden. "Oh neeeeein, die schönen Äpfel. Und keiner isst sie. Wie schade. Ja, am Besten nun Stück für Stück die Anzahl der Bäume reduzieren, damit ich dieses rießengroßes Unglück nicht mehr betrachten muss."