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Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken (Gelesen 21476 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Feinschmecker
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

Feinschmecker » Antwort #75 am:

BernerRosenapfel hat geschrieben: 10. Sep 2018, 14:59
Worin besteht im frühen 21. Jahrhundert die wirtschaftliche Logik des Anbaus von Hochstämmen?

Die Zukunft der Streuobstwiese hängt von der Antwort auf diese Frage ab.

Ich kenne keine Antwort. Aber ich würde mich freuen, wenn es solche Antworten gäbe.


Hier eine Antwort: https://www.weinhalle.de/joerg-geiger.html
Quitten und mehr
mycorrhiza
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

mycorrhiza » Antwort #76 am:

maigr hat geschrieben: 10. Sep 2018, 21:51
bisher konnte ich immer abnehmer finden. zum glück.

grad war ich im garten meiner kindheit, die apfelbäume (und das sind viele) hängen so voll wie nie. im haus leben inzwischen zwei personen. was sollen die mit den ganzen äpfeln anfangen? möchtest du äpfel? fragen sie bekannte und freunde. ja, antworten diese, aber hätten sie gerne gepflückt und vorbei gebracht.


Und schon wieder der Fehler, dass man alle Äpfel die rumliegen auch pflücken und essen muss. Oder wenigstens versuchen muss zu essen?! Wieso? Nach der gleichen Logik könnte ich nun jeden m² von meinem Garten umgraben und noch MEHR Tomaten und Bohnen pflanzen. Weil dann dürfte ja auch kein Unterschied zwischen vorhandener Nahrung und potentiell vorhandener Nahrung sein?! Und was ist dann mit dem englischen Rasen? Der ist okay, weil er gut aussieht? Aber keiner kann bestreiten, dass eine Streuobstwiese voll mit Äpfeln wunderschön aussieht. Oder ist es etwa das "verlorene Geld"?
Und mit der gleichen Logik kann ich dann auch weiterführen: Wieso sollte ich jetzt beim Kindergarten Rasen mähen wenn sie mich dafür nicht bezahlen? Da könnte ich lieber arbeiten gehen und Geld verdienen.
Und wieso überhaupt noch Zwischenfrüchte anbauen? Die bringen mir kaum bis gar kein Geld. Lieber gar nichts mehr machen und nur noch Biogasmais. Auf das Thema Umwelt wird hier in diesem Faden ja sowieso zu wenig eingegangen finde ich. Vielleicht sollte man manche Meckerer mal dazu verdonnern mit einer Lupe so einen Hochstamm rauf- und runterzukratzeln und eine Strichliste zu führen von Arten die er entdeckt.

Das sind immer so komische Gedankengänge die ich einfach überhaupt nicht nachvollziehen kann. Erst wird rumgejammert wegen den schönen Äpfeln, dann ist man
a) zu faul zu ernten
b) doch nicht so glücklich über die Qualität
c) kauft man sich doch lieber die Gala Wasseräpfel aus dem Bodensee für 5€ pro 5 kg Karton (und isst die dann auch nicht)

Ich glaube ich leide hier echt an einem Trauma, das bringt mich ja richtig zur Verzweiflung. Und ich glaube das ist hauptsächlich wegen diesen unsäglichen sozialen Normen die sich so eingebürgert haben. Wie bereits erwähnt, es ist okay:
a) Sein Geld mit anderen Hobbys aus dem Fenster zu hauen
b) Seine Freizeit mit gefährlicher und selten profitabler Waldarbeit zu verbringen
c) Täglich den gleichen Sch**ßjob zu machen anstatt sich weiterzubilden und mehr zu verdienen
d)....

Aber wehe da hängen noch ein paar Äpfel am Baum oder liegen gar am Boden. "Oh neeeeein, die schönen Äpfel. Und keiner isst sie. Wie schade. Ja, am Besten nun Stück für Stück die Anzahl der Bäume reduzieren, damit ich dieses rießengroßes Unglück nicht mehr betrachten muss."
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555Nase
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

555Nase » Antwort #77 am:

<<< ;D ;D ;D

Alles nur Evolution, welche leider zum Glück nicht beeinflußbar ist.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Monti
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

Monti » Antwort #78 am:

Ich muss zugeben, du hast recht mycorrhiza. Man müsste auch in den Wald gehen, die ganzen Beerensträucher herauszureißen...
Ich bin auch der Ansicht, dass nicht alles Verwertet werden muss, dauern tuts mich trotzdem irgendwie. Steckt wohl in einem drin.
Aber selbst, wenn jeder akzeptierte, dass das Obst liegen bleibt, würden deswegen denke ich nur unwesentlich mehr Bäume erhalten bleiben.
Es steht einfach die Pflege dagegen und wirtschaftliche Interessen der Landwirte, die ich durchaus in Grenzen verstehen kann.
Und zum schön anschauen gibts ja Zieräpfel/Birnen.

Biebe noch der Naturschutz, der gehörte durchaus mehr beachtet. Auch, dass so Streuobstwiesen Auswirkungen auf das Kleinklima haben.
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cydorian
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

cydorian » Antwort #79 am:

mycorrhiza hat geschrieben: 11. Sep 2018, 01:01
Auf das Thema Umwelt wird hier in diesem Faden ja sowieso zu wenig eingegangen finde ich.


Wir müssen uns doch nicht gegenseitig versichern, was wir schon wissen.

Einen bisher nicht beschriebenen Wert hat die Streuobstwiese übrigens: Die der Hoffnung auf Grundstücksspekulation und des "Besitzens". Das ist mir schon oft begegnet. Eine schon lange aufgegebene Wiese bekam ich nicht, weil der Besitzer hoffte, ein Baugebiet würde sich enorm ausweiten und die Weise liegt dann am Rand davon, wäre dann viel mehr wert weil ja die vielen Bewohner nahe Freizeitgrundstücke wollten. Dasselbe Spiel in der Nähe des Friedhofs. Könnte ja mal sehr erweitert werden, dann gibts Geld.

Die Besitzerin einer Nachbarwiese von Meiner fragte ich, ob ich sie wiederbepflanzen dürfte, der Boden ist da ein bisschen besser wie bei Meiner 8aber immer noch für andere landwirtschaftliche Nutzung ungeeignet), da wären auch mal Birnen möglich. Nutzen, pachten, kaufen, ist mir völlig egal. Nix. Kein Interesse. Wuchert sie halt weiter zu und wird Müll abgeladen. Besser wie wenn da einer was pflanzt, wer weiss was dann passiert.

So ging es mir in Variationen fünfmal. Einer wollte nur verkaufen. Nur zum Baulandpreis. Im Biotop, Aussenbereich :-) 20000 EUR für eine kleine steinige Gebüschfläche.

Was ich sagen will: Es gibt durchaus auch ausserhalb des Speckgürtels Leute, die sich "artgerecht" mit Obstswiesen beschäftigen. Aber da sind eben noch mehr Gründe, wenn das nicht passiert und die liegen bei den Leuten, die ihr nie gepflegtes Erbstück lieber liegen lassen.
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

mycorrhiza » Antwort #80 am:

Es muss ja nicht unbedingt in der direkten Nachbarschaft was gebaut werden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Biotopwertverfahren#Berechnung_des_Biotopwerts_in_Ökopunkten

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Schritt 4: Der Wert einer jeder homogenen Teilfläche wird als „Fläche in Quadratmetern“ mal „spezifische Wertpunkte für den zugewiesenen Biotoptyp“ berechnet. (z. B.: Eine Streuobstwiese ist 5.000 Quadratmeter groß. Streuobstwiesen erhalten nach dem Verfahren 8 (von möglichen 10) Wertpunkten. Die betrachtete Streuobstwiese erhält danach 40.000 Ökopunkte). Aufsummiert ergibt sich der Wert des Planraums.


Diese Ökopunkte sind anscheinend viel wert. So ganz hab ich mich damit noch nicht beschäftigt weil das für mich sowieso noch nicht in Frage kommt. Habe für die Anlegung der Wiese eine Förderung bekommen und deswegen kann die Wiese noch nicht als Ökopunkte angerechnet werden. Außerdem weiß ich auch nicht wie es dann mit den anderen Fördermöglichkeiten aussieht? Ob die dann wegfallen? Aber das nur mal so als Info, vielleicht interessiert das Andere hier brennender.

Auch fällt mir bei der Situation ein Gespräch mit unserem Förster ein. Der hat mir von einem Mann im Nachbardorf erzählt der eine Streuobstwiese nur wegen der Förderung angelegt hat. Nagelt mich nicht auf die genauen Zahlen fest, aber 80% von den ursprünglichen Kosten wurden von einem Naturschutzverein übernommen (dazu zählen auch eigene Personalkosten und die kann man ja großzügig aufstellen) und dann gibt es jedes Jahr vom Staat nochmal 15€ pro Baum?!
Irgendwie so was um den Dreh hat er mir erzählt und anscheinend hat der besagte Herr auch gleich gesagt, dass er die Streuobstwiese nicht pflegen wird sondern nur auf die Fördergelder aus ist.
Also was haben wir da? Klar könnte er vielleicht bei den initialen Kosten einen 1000er Reingewinn raus holen. Und dann? Bei 100 Bäumen sind das dann 1500€ im Monat? Also für einen Rentner ein 13. Monatsgehalt?!

Aber erst in meinem vorherigen Post habe ich die undifferenzierte Denkweise mancher Menschen kritisiert. Von daher darf der gute Herr von mir aus machen was er will. :-X
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

cydorian » Antwort #81 am:

Bei den Punkten gehts um Ausgleichsflächen, ist für Gemeinden relevant.
Die ganzen Fördertricks bringen Privatleuten keine nennenswerten Einnahmen. Bei 1500 EUR Subventionen für Pflege einer Obstwiese gäbe es einen Run. Der sofort zusammenbricht, wenn die Förderung endet.
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

Amur » Antwort #82 am:

Feinschmecker hat geschrieben: 10. Sep 2018, 23:12
BernerRosenapfel hat geschrieben: 10. Sep 2018, 14:59
Worin besteht im frühen 21. Jahrhundert die wirtschaftliche Logik des Anbaus von Hochstämmen?

Die Zukunft der Streuobstwiese hängt von der Antwort auf diese Frage ab.

Ich kenne keine Antwort. Aber ich würde mich freuen, wenn es solche Antworten gäbe.


Hier eine Antwort: https://www.weinhalle.de/joerg-geiger.html


Das ist zwar kein Hobby, wird aber für die wenigsten machbar sein. Und wenn das dann mal öfter vorhanden ist, wird man schnell sehen wie auch dessen Keller sich füllen und nicht mehr genügend weggeht.
Nix um die breite, gemeine Obstwiese wieder wirtschaftlich zu machen.

Es gibt wohl hier ein Projekt die Fläche oder Bäume zertifizieren zu lassen, so dass man für das Saftobst mehr als das doppelte des Marktpreises bekommt. Hier bekommt man im Moment für 100kg grad mal 5€. Lohnt das Bücken nicht. Dann für Rehe und Wildschweine liegen lassen wenn mans selber nicht mehr verbrauchen kann.

Ich selbst presse jedes Wochenende zwischen 15-30L Saft und die Nachbarschaft bekommt davon bis er weg ist. Allerdings kostenlos, d. h. auch kein Einkommen. Aber da verwende ich die Äpfel vom Garten. Wenn die liegen bleiben stinks wochenlang sauer nach den faulenden Äpfeln. Die Terrasse liegt gleich neben an. Daher will ich die loshaben. Den Trester verteile ich dann unter den Bäumen draussen auf der Wiese. Könnte ich natürlich auch die Äpfel hinfahren, aber wenn ich sie schon aufsammle, dann werden die gesaftet. Die Ausrüstung hab ich, von daher geht das schon, auch wenns Zeit kostet.


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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

Mediterraneus » Antwort #83 am:

mycorrhiza hat geschrieben: 11. Sep 2018, 01:01
maigr hat geschrieben: 10. Sep 2018, 21:51
bisher konnte ich immer abnehmer finden. zum glück.

grad war ich im garten meiner kindheit, die apfelbäume (und das sind viele) hängen so voll wie nie. im haus leben inzwischen zwei personen. was sollen die mit den ganzen äpfeln anfangen? möchtest du äpfel? fragen sie bekannte und freunde. ja, antworten diese, aber hätten sie gerne gepflückt und vorbei gebracht.


Und schon wieder der Fehler, dass man alle Äpfel die rumliegen auch pflücken und essen muss. Oder wenigstens versuchen muss zu essen?! Wieso?


Da steckt der alte Gedanke drinnen, keine Lebensmittel vergammeln zu lassen.
Ich kenne das. Es kann Äpfel geben ohne Ende, es wird gejammert: Ach die vielen Äpfel, die viele Arbeit!!!
Dann beim zusammenlesen wird jedes noch so kleine Äpfelchen aus den Mauslöchern gepult, als obs dadrauf ankäme ::)

Die landläufige Meinung hier ist ja, Obstbäume machen Dreck. Sauerei. Alles liegt voller Äpfel. Deshalb wurden hier schon viele Streuobstbäume außerhalb der Ortschaft gefällt. Ich rede mir schon den Mund fusselig, den Leuten zu erklären, dass die Äpfel in der Landschaft nicht unbedingt jedes Jahr zusammengelesen werden müssen. Die können auch liegenbleiben. Und ja, das gibt kurzfristig eine Sauerei. Im Dezember müffelts und man tritt auch in faulige Äpfel, wenn man im Januar über die Wiese läuft. Stimmt alles. Nur, wie oft läuft man im Januar unterm Apfelbaum rum?
Spätestens im Frühjahr ist die "Sauerei" verrottet. Nix mehr da. Kompost!

Auch müssen solche Baumveteranen in der Landschaft nicht jedes Jahr geschnitten werden, die überleben auch so. Auch mal 20 Jahre. Und wer weiß, was bis dahin ist.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

Roeschen1 » Antwort #84 am:

Man pflanzt einen Apfelbaum,
wenn er blüht, erfreut man sich, am Duft, am Summen der Bienen, vielleicht brütet ein Vogel in ihm, auch das ist ein Grund zur Freude und dann reifen die Früchte, nicht jedes Jahr, manche Bäume machen eine Pause, dann kommt das Wetter ins Spiel.
Ein Spätfrost zur falschen Zeit und alles ist hin.
Früchte, Äpfel sind etwas Wertvolles, ein Geschenk der Natur, was wertvoll ist, laß ich doch nicht vergammeln.
Ein Teil der Äpfel unserer Obstwiese blieb immer für die Vögel hängen.
Wenn sie im Winter weich geworden sind, ist es ein wichtiges Winterfutter für Drosseln, da blieb kein einziger Apfel übrig.
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

Hyla » Antwort #85 am:

@Amur und Cydorian
Danke für die Erklärung mit dem Zaun. Ich bin halt kein Landwirt und wir haben ein Grundstück mitten im Dorf. Da ist ein Zaun zwingend nötig.

Ja, der ökologische Faktor. Der interessiert aber keinen. ::)
Als wir das hier übernommen haben, haben wir beim Umgraben im Vorgarten sage und schreibe 2, ja tatsächlich zwei, Regenwürmer im Vorgarten gefunden. Das ist nicht viel auf 200m2. Der restliche Garten war ähnlich steril dank Roundup.
Jetzt nach 13 Jahren brütet alljährlich ein Rebhuhn erfolgreich im Vorgarten, die Regenwürmer sind explodiert, die vollkommen weißen uralten Weinbergschnecken hatten nochmal Seniorensex. ;D
Hinten im Garten gibt's eine Bande Banditen - Siebenschläfer. Nach Fraßspuren gibt's auch ne Haselmaus.
Dazu kommt eine Gruppe Fledermäuse mit Winter- und Sommerquartier, Unken, Molche, Ringelnattern, Viktor, das Hermelin mit Familie, eine Familie Baummarder und eine ohrenbetäubende Schar von Kleinvögeln.
Dazwischen sind wir mit unseren zwei Hunden und den Hühnern. Ein Bienenvolk gibt's auch noch.
Die Passanten sehen aber nur unser wucherndes Unkraut und der Garten könnte ja soooo schön sein. ::)
Der Härtefall war ein Ehepaar, das jeden Sonntag mit dem Fahrrad vorbeikam und uns lauthals beschimpft hat.
Dumm gelaufen, irgendwann haben wir uns im Imkerverein getroffen. Das war denen peinlich. ;)
Aber es zeigt, was die Leute für eine Macke haben. Es ist wie mit dem Fallobst. Man kann auf seinem Eigentum machen, was man will, solange man nicht gegen Gesetze verstößt. Man muss Fallobst nicht zwingend verwerten und man muss Rasen nicht mähen.

Allerdings sind freie Grundstücke hier tatsächlich Spekulationsobjekte. Wir hatten auch schon Anfragen. :-\
Die Dörfer nahe VW sind so langsam dicht. Ich suche selber etwas Land für ein Arboretum und Auspflanzversuche, aber da ist kaum was zu machen.
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

Staudo » Antwort #86 am:

Hyla hat geschrieben: 11. Sep 2018, 10:49
die Regenwürmer sind explodiert


Oh.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

Hyla » Antwort #87 am:

;D ;D ;D
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

Roeschen1 » Antwort #88 am:

Champagner Bratbirnen Sekt, durfte ihn schon verkosten, schmeckt sehr lecker.
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken

Amur » Antwort #89 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 11. Sep 2018, 10:38

.. Deshalb wurden hier schon viele Streuobstbäume außerhalb der Ortschaft gefällt. ..


Auf Feldern gehen die Dinger einfach im Weg um. Da gehts ned um Dreck oder sonst was. Die aktiven Landwirte müssen heute in unseren kleinräumigen Flächen (verglichen mit den anderen Agrarnationen oder auch nur den östlichen Bundesländern) immer größere Flächen umtreiben.
Die Zeit das zu tun bleibt aber dieselbe. Und um so einen Baum rum zukurven kostet Zeit.
Ausserdem, das kann ich aus Erfahrung beim Mulchen sagen, bleibt entweder gern ein Stück vom Baum am Schlepper hängen oder umgedreht ein Stück vom Schlepper reisst der Baum ab. Beides unschön u. U. auch teuer. Und ja, auch die großen Schlepper und vor allem die dran hängenden Geräte haben noch empfindliche Teile die auch ein Obstbaum abreissen oder verbiegen kann.


nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
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