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Bär in Deutschland (Gelesen 37481 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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fars
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Re:Bär in Deutschland

fars » Antwort #210 am:

??? ??? ??? habe ich was überlesen?
sarastro

Re:Bär in Deutschland

sarastro » Antwort #211 am:

und wer hat hier jetzt einen Sonnenstich? ::)
Katrin
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Re:Bär in Deutschland

Katrin » Antwort #212 am:

Ich verstehe nicht, warum so unglaublich viele Menschen (meist sehr weit von allen Bärenvorkommen entfernt lebend) Partei für den toten Bären ergreifen und sofort Gleichnisse aufstellen, fast schon biblisches Gedankengut in seine Geschichte hineininterpretieren, eine Moral entdecken und dann glauben, dass dieser Bär auch unsere Enkelkinder noch beschäftigen wird!Wie kann man in einer Zeit, wo soviel Elend (bei Menschen und Tieren!) herrscht, soviel Aufhebens um ein einzelnes Tier machen? Ich finde die Schafe genauso bedauernswert, die gerissen wurden und wenn man davon ausgehen kann, dass ein verhaltensunauffälliger Bär das nicht tut, so ist der Abschuss eine völlig logische Lösung. Immer der Ruf nach einem Betäubungsgewehr! Wo hätte man ihn dann hintun sollen? In jedem umzäunten Gebiet wäre er wirklich bedauernswert gewesen. Und Umsiedeln in unbewohntes Gebiet und eine Art Therapie: Wer hätte das gezahlt? (sicher niemand derjeniger, die begierig Kuschelbären-lieber-Bruno-Presse gelesen haben....).Also ist er erschossen worden, getötet von Menschen. Wie täglich unzählige andere Tiere, für unser Essen, für unsere Kleidung oder aus purem Spaß. Das ist tragisch, aber das veranlasst mich weder zu glauben, der Bär 'sei aus blauem Himmel' gekommen, noch er hätte sich quasi geopfert, um uns Menschen nachdenklich zu machen. Mich machen Tiertransporte und der Schneckentod in Nachbars Garten sowie die Rattenschlagfallen in unzähligen Kompostern aber genauso nachdenklich - trotzdem würde mich jeder schräg ansehen, wenn ich einer geköpften Ratte Opferungsabsichten zwecks Aufruf an die Menschen, über ihr Tun nachzudenken, nachsagen würde. Klar ist ein Bär ein seltenes Wesen und alle lieben Bären, so was nettes, der Winnie Puh und der Bussi Bär und all das Viecherzeugs, was so herumschwirrt in unseren Köpfen, wenn wir 'Bär' hören; aber ich möchte mal sehen, was ein jeder der in Gedenken Brunos Diskutierenden sagen würde, wenn es ihr Schaf gewesen wäre, das er zerrissen hat oder wenn es sein Heimatort wäre, wo der Bär herumlief. Ich bin wahrlich nicht dafür, Tiere einfach umzubringen, aber ein Bär ist in unserer zivilisierten Welt leider nicht gut aufgehoben. Und jedem, der das bestreitet bzw. wünscht, der Bär hätte ewig weiterherumlaufen sollen, glaube ich nicht (oder er hat zumindest nicht über die Konsequenzen (und was wäre, wenn sie ihn beträfen) nachgedacht).Nun gut, der Bär ist tot. Ich wünschte, alle anderen verstorbenen Tiere würden ebenso bedauert. Die Schnecken, Mäuse, Spinnen, Frösche: Kurz alle, denen wir öfter begegnen als einen Bären und die, weil man sie kennt, viel leichtfertigter getötet werden. Und ich möchte jetzt nicht das leidige Schmerz-Argument bei den Schnecken hören, weil gespürt hat der Bruno auch nicht mehr. Es geht darum, dass der Bär, wie hier schon bemerkt, ein Symbol ist und selten unser Leben tangiert. Wären Bären klein und häufig, ungefährlich für Menschen und würden Salat fressen, würde es hier einen Thread geben, wie man ihnen am besten beikommen könnte. Das sind wir Menschen. Das zeigt mir der Bär.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

ich
sarastro

Re:Bär in Deutschland

sarastro » Antwort #213 am:

Diesen deinen Beitrag kann man wohl nur dick unterstreichen, Katrin! :P
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fars
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Re:Bär in Deutschland

fars » Antwort #214 am:

Genauso ist es, Katrin.
toto

Re:Bär in Deutschland

toto » Antwort #215 am:

Der Bär mit der falschen Farbe war halt zur falschen Zeit am falschen Ort und ist den falschen Menschen begegnet. Wäre er weiß gewesen und hätte andernorts an die Tür geklopft, wäre er per Shuttle zurück gebracht worden in seine eisige Welt...Trotzdem insgesamt traurig, wie ich finde....
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Silvia
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Re:Bär in Deutschland

Silvia » Antwort #216 am:

Immer der Ruf nach einem Betäubungsgewehr! Wo hätte man ihn dann hintun sollen?
Bärenpark Worbis z. B.
Katrin hat geschrieben:In jedem umzäunten Gebiet wäre er wirklich bedauernswert gewesen.
Aber deswegen töten? Was wissen wir, was für den Bären gut ist? Kann der Tod das in jedem Fall sein?
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Luna

Re:Bär in Deutschland

Luna » Antwort #217 am:

Wäre er weiß gewesen und hätte andernorts an die Tür geklopft, wäre er per Shuttle zurück gebracht worden in seine eisige Welt...
..... zuvor aber mit einem Chip versehen, wenn er sich das nächste Mal einer menschlichen Siedlung nähert, wird er auch erschossen.
toto

Re:Bär in Deutschland

toto » Antwort #218 am:

Schade....Wer wirklich mehr wissen möchte, hier: Seite 21-30 sehr interessant http://www.wwf.at/downloads/BMP05.pdf
toto

Re:Bär in Deutschland

toto » Antwort #219 am:

Für einen „Schadbären“, der „untragbare“ Schäden verursacht, wird nach dem österreichen BärManagementplan „Entfernen aus der Populaton“ empfohlen. Vorab gibt es aber noch andere Kriterien - z. B. (1) Bär hält sich über längeren Zeitraum regelmäßig in der Nähe von Bienenständen, Schlägerungsarbeiten oder auf, (2) Bär macht vereinzelt Schäden, (3) Bär macht wiederholt Schäden. Letztere drei sind „behandelbar“ - heißt, es gibt empfohlene Gegenmaßnahmen wie z.B. ... (1) Intensivierung der Schadensprävention, (2) Intensivierung des Monitorings, (3) Vergrämung, (4) Fang/Telemetrie.Wie ich diesen Managementplan Bär/ Österreich lese und verstehe, ist „ Die Entfernung eines Bären aus der Population ist die letztmögliche Managementmaßnahme.“ Des weiteren: "Nach Möglichkeit soll eine Entfernung aus der Population nicht ohne vorhergehende Versuche erfolgen, eine Verhaltensänderung durch den Einsatz von Vergrämungsmaßnahmen zu bewirken." Zudem wird diese Maßnahme als unpopulär bezeichnet. In keinem Medium - Internet, Presse oder sonstigen Medien - habe ich etwas erfahren können, ob man versucht hat z.B. die Schafe zu schützen ODER den Bär zu vergrämen ODER, ODER,ODER.... wie lange trieb er sein „Unwesen“? Weiß es noch jemand? Wieviel Zeit gab man ihm? 2 Wochen, vier Wochen???"Bären sind intelligent und besonders lernfähig, wenn es um die Erschließung von Nahrungsquellen geht. In der Kulturlandschaft kann das Konflikte hervorrufen. Es ist daher wichtig, Bären möglichst wenige Gelegenheiten zu bieten, unerwünschte Verhaltensweisen anzunehmen. Auch bei Schafen haben sich Elektrozäune bewährt. Wurden Schafe gerissen, informieren die Bärenanwälte die gefährdeten Schafhalter in der betreffenden Region über notwendige Maßnahmen zur Schadensvorsorge (z.B.nächtliche Elektro-Zäunung, Einstallung, ev. Behirtung). Generell sollten Schafe im Bärengebiet über Nacht nicht in deckungsreichem Gelände belassen werden.""Bären werden durch frei gelagerte Futtermittel angezogen. Deshalb ist es wichtig, Futtermittel nicht frei zugänglich, sondern bärensicher verschlossen zu lagern. Das gilt auch für die Lagerung von Fischfutter bei Fischteichen. Gewöhnt sich ein Bär an die Futterquelle in der Nähe von Menschen, so kann er seine natürliche Scheu abbauen und sich zu einem auffälligen Bären entwickeln." Ich denke, hier gäbe es Nachholbedarf. Sicher handelte es sich in diesem Fall um ein einzelnes Tier. Eine Poluplation beginnt immer mit EINEM Tier, siehe z.B. bei den Wölfen. Aber auch bei den Wölfen wird sofort nach Auftauchen eines einzelnen Tieres die Flinte gezückt und Hilfe geschrien. Vor dem Abschuß ( ein Grund findet sich immer ) gleichermaßen wie danach - oft sogar noch von den gleichen Leuten.Daher - bleibt es letztendlich eine „Grundsatzdiskussion“ - wollen/sollen die Bären wieder kommen oder eben grundsätzlich nicht? Darf der Wolf kommen oder darf er nicht?Es geht hier nicht um Abwägen, wie schlecht es wem geht und wie man Regenwürmer retten kann. Es geht doch vor allem um unsere Einstellung zum Tier. Wenn das Tier schlechthin uns nun einmal fremd geworden ist - schlimm genug. Man sollte wenigstens darüber nachdenken, ob man diese Fremdheit, Scheu und Bequemlichkeit verändern kann und darüber, ob und welche Einschränkungen man bereit wäre, hinzunehmen, um vielleicht wieder ein wenig mehr Natur zu erhalten.( Alle Zitate in Anführungszeichen aus dem Managementplan Bär/Österreich ).
max.
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Re:Bär in Deutschland

max. » Antwort #220 am:

@toto,
Eine Poluplation beginnt immer mit EINEM Tier,
oder vielleicht doch eher mit zweien?
toto

Re:Bär in Deutschland

toto » Antwort #221 am:

Schon das eine, was es wagt, hierher zu kommen, wird abgeschossen - siehe kurz zuvor Wolf... wie soll da ein Tier den Mut haben, seine Familie mitzubringen?
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Silvia
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Re:Bär in Deutschland

Silvia » Antwort #222 am:

Schon das eine, was es wagt, hierher zu kommen, wird abgeschossen - siehe kurz zuvor Wolf... wie soll da ein Tier den Mut haben, seine Familie mitzubringen?
Der Wolf (war es nicht eine Wölfin?) lief ja hier in der Nähe herum und wurde öfter gesichtet. Er wurde auch von einem Jäger mit Blattschuss erlegt, weil er bedrohlich direkt auf den Jäger zukam - wahrscheinlich im Seitgalopp. :(
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
murgas

Re:Bär in Deutschland

murgas » Antwort #223 am:

... wie soll da ein Tier den Mut haben, seine Familie mitzubringen?
Der Tag wird schön, wenn er mit solchen Sätzen beginnt.Danke. Danke auch für den Link zum Österreichischen Bärenmanagement. Das bayerische Umweltministerium hat den Managementplan offensichtlich gelesen und dann (nach Rücksprache mit den Tiroler Stellen) befolgt.Mal was ganz anderes: Wer könnte eigentlich noch ein Interesse daran haben, das bayerische Voralpenland mit Bären wie JJ1 zu besiedeln, wenn man einmal von BREHM-Lesern absieht?Man liest ab und zu von Bestrebungen, den gesetzlich verankerten freien Zugang zu den Wäldern einzuschränken. Die Bayerische Staatsregierung stoppt immer wieder einmal derartige Versuche, die damit beginnen, die Menschen auf erlaubte Wege zu zwingen und Zäune hochzuziehen und die damit enden, dass Wege im Wald für Menschen ganz gesperrt werden.Sind´s die Jagdrevierbesitzer? Die Pilzhändler? Oder wer? Meister Petz als Wächter des Waldes?
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Re-Mark
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Re:Bär in Deutschland

Re-Mark » Antwort #224 am:

Ein Bär, der Schafe nur aus Angst vor ihnen reißt, ein Bär, der 'nicht den Mut hat, seine Familie mitzubringen' (weil er in der Bildzeitung vom Wolf gelesen hat?)... ich danke den empörten Bärenschützern, dass sie sich nicht um wichtigere Dinge kümmern. Sie würden der guten Sache nur einen Bärendienst erweisen.Bye,Robert
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