AndreasR hat geschrieben: ↑4. Nov 2018, 11:36 Eigentlich müsste man den Urtyp der Gartentulpe wohl eher Tulipa × gesneriana nennen, weil es eben keine eigene Art, sondern seit jeher eine Hybride ist. ...
Nicht unbedingt. Wenn die Hybride sich ohne weitere Beteiligung der Eltern fortpflanzen und ausbreiten kann, wird er zur eigenständigen Art. Das ist bei der Gesner-Tulpe der Fall. Die Hybridschreibweise wird dann fallen gelassen.
Gilt das generell bei allen Hybriden, oder nur bei solchen, die "natürlich" entstanden sind, bzw. bei denen die Hybridisierung schon vor langer Zeit stattgefunden hat? Eine große Anzahl von Gartenpflanzen sind ja aus Kreuzungen entstanden, und auch wenn viele bei der generativen Vermehrung nicht echt fallen, gibt es ja durchaus auch Ausnahmen. Die müsste man dann ja alle als eigene Arten ausgliedern, oder?
Die hauptsächlichen Kriterien sind eine regelmäßige, eigenständige Reproduktion (kann auch vegetativ oder autogam sein, wenn das gattungs- oder gruppentypisch ist) und, dass die Sippe sich mindestens ein kleines Areal erschlossen hat. Das Alter der Sippenbildung oder die Natürlichkeit der Sippenbildung sind nicht vorrangig bedeutsam. Selbst wenn in Kultur hybridogen entstandene Sippen den Sprung in natürliche Lebensräume nicht schaffen, sich aber in Kulturbiotopen unabhängig von Kulturmaßnahmen selbst erhalten, können sie Artstatus entwickeln.
Tulipa gesneriana wird in der EuroMed-Datenbank als einheimisch in der Türkei und einigen kaukasischen Ländern geführt und mit unbekanntem Status für einige westeuropäische Länder. Die Schweizer Populationen von Tulipa grengiolensis gehören zum Beispiel dazu, die wohl als eingebürgert anzusehen sind.
lerchenzorn hat geschrieben: ↑4. Nov 2018, 19:53 Die hauptsächlichen Kriterien sind eine regelmäßige, eigenständige Reproduktion (kann auch vegetativ oder autogam sein, wenn das gattungs- oder gruppentypisch ist) und, dass die Sippe sich mindestens ein kleines Areal erschlossen hat. Das Alter der Sippenbildung oder die Natürlichkeit der Sippenbildung sind nicht vorrangig bedeutsam. Selbst wenn in Kultur hybridogen entstandene Sippen den Sprung in natürliche Lebensräume nicht schaffen, sich aber in Kulturbiotopen unabhängig von Kulturmaßnahmen selbst erhalten, können sie Artstatus entwickeln.[/quote]
Hört ich spannend an, also wird ein Hybrid zur Art?
[quote author=Hyla link=topic=59886.msg3190638#msg3190638 date=1541172525] Hast du vielleicht von dieser Tulpe ein oder zwei Fotos, Blüte und Blätter?
@Hyla. Nein ich habe leider heute kein Foto für Dich ;D. Aber diese Tulpe sieht aus wie eine völlig 0815 rote Gartentulpe ich werde versuchen Zwiebeln davon zu bekommen von der Frau und dann fotografiere ich sie, oder vorher im Frühling in ihrem Garten, wenn sie es erlaubt.
Von einer Tulpenart weiss ich sicher das sie selbstbestäubt werden kann und dann zahlreiche gesunde Samen ansetzt. T.sprengeri die am spätesten blühende Wilde. Vermutlich tun das auch viele der Hybriden. Ich kannte auch einige Gärten in denen die Apeldoorn in gelb und rot nahezu unkrautartig wuchsen. Die meisten sind aber inzwischen neu gestaltet und ohne solche Tulpen. Bei mir wachsen und vermehren sie sich noch, so auch in vielen Gärten die ich kenne. Allerdings nicht in solchen Massen wie in den alten Gärten die teils erst in den letzten Jahren neue Besitzer bekamen.
Wer näher in die Materie Wildtulpen/„Neotulpen“ eindringen will und des Englischen mächtig ist, für den ist nach wie vor dieses Buch eine gute Empfehlung: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,17730.msg2951858.html#msg2951858
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)