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Gräser (Gelesen 104612 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

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troll13
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Re: Gräser

troll13 » Antwort #495 am:

Schön ist es trotzdem... ;)

Der Standort bekommt nur am späten Abend Sonne und der Boden ist hier auch schwerer und Feuchtigkeit haltender als in anderen Ecken des Gartens.
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Molinia und Acer giseum November [800x600].jpg
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Junebug
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Re: Gräser

Junebug » Antwort #496 am:

Oh ja, wunderbar, genau so wär's toll! Und da ich nicht so furchtbar viele Exemplare brauche, kann man das ruhig mal auf einen Versuch ankommen lassen. :)

Blommor, berichte mal, falls Du es in näherer Zeit hinschaffst.
troll13
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Re: Gräser

troll13 » Antwort #497 am:

Andreas Kirschenlohr könnte übrigens eine vertrauenswürdige Bezugsquelle im deutschen Online-Handel sein. Sein Sortiment ist schon beindruckend.
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Junebug
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Re: Gräser

Junebug » Antwort #498 am:

Hab ich die Tage auch gedacht - ich plane halt gerade dieses Beet und lande ziemlich oft bei ihm. Und andere hier waren ja auch schon sehr zufrieden mit den Pflanzen von dort.
troll13
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Re: Gräser

troll13 » Antwort #499 am:

Mit Molinia könnte man auch ganz andere Gartensituationen entwerfen.

Dieses Bild stammt von einem Heidestandort hier ganz in der Nähe. Ich habe diesen Typ als M. caerulea 'Januarsberg' (Arbeitsname) im Garten und möchte ihn für mich vermehren. Er hat sich im letzten Jahr auch bei der allergrößten Dürre bewährt. Er ähnelt im Habitus 'Strahlenquelle', bleibt jedoch offenbar insgesamt niedriger.
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Molinia.jpg
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pearl
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Re: Gräser

pearl » Antwort #500 am:

na ja, Bilder vom Sommer und vom November sagen nichts über die erwünschte Standfestigkeit im Winter aus.

Aber muss das sein? Ich finde ein Gras unglaublich praktisch, das ich nicht abfackeln oder abschneiden muss, sondern einfach so zusammenraffen kann und weg damit.
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troll13
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Re: Gräser

troll13 » Antwort #501 am:

Wie hoch bewertet ihr den "Winteraspekt" von Gräsern überhaupt? Wie lange sollen sie denn "standfest" sein?

Ich fange im Januar an, alles herunterzusäbeln. Auch die Miscanthus-Horste... Nicht nur weil ich später kaum noch verhindern kann, dass ich die Frühblüher in den Beeten zertrampele sondern auch, weil spätesten ab Weihnachten die Halmblätter des Chinaschilfs durch den Garten wehen.

Undwirklich "standfest" sind auch Miscanthus und Panicum und Co. hier auch nur in schneelosen Wintern.
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Junebug
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Re: Gräser

Junebug » Antwort #502 am:

Länger muss es hier auch nicht durchhalten, es sind ja auch Frühblüher eingeplant. Wär halt schön, wenn man ein paar Raureiftage (davon gibt's hier eh nicht viele) mitnehmen könnte und die Fläche nicht monatelang leer wäre. Ist sie eh nicht, da kommt ja noch einiges anderes hin, aber im Idealfall spielt das Molinia auch ein paar Wochen mit.
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Re: Gräser

troll13 » Antwort #503 am:

Hab heute einmal versucht, mir einen Überblick über das Sortiment von Molinia caerulea und M. arundinacea zu verschaffen. Ich komme bislang auf 15 Sorten von M. caerulea und und 13 Sorten von M. arundinacea, die hier bei uns in den Anbieterlisten zu finden sind. Andreas Kirschenlohr hat mit 25 von 28 Sorten wohl mit Abstand das größte Sortiment.

Nach den Beschreibungen gibt es dabei offenbar wirklich auch deutliche Sortenunterschiede im Wuchs, der Blüten in Form und Farbe sowie der Laubeigenschaften, vor allem der Herbstfärbung. Eine richtige Sichtung gibt bislang nicht bzw. ich habe nichts darüber gefunden.

Eine Frage, die mir besonders am Herzen liegt, ist die, ob es neben morphologischen Unterschieden auch Unterschiede in der Eignung für konkrete Gartenstandorte gibt.

Mit Molinia caerulea kenne ich mich ein wenig aus, weil ich hier damit in meiner näheren nordwestdeutschen Umgebung schon einmal intensiver beschäftigt habe und von Heide-, Moor- und Waldstandorten Exemplare gesammelt und verglichen habe. Sortennamen von Kultivaren, wie 'Moorhexe' und 'Heidebraut' deuten darauf hin, dass sie aus ganz unterschiedlichen ökologischen Standortsituationen stammen. Zillmer (Senior) hat sie hier offenbar etwa 30 km südlich von mir als Wildfunde dementsprechend mit Sortennamen eingeführt. Haben sie vielleicht ganz unterschiedliche Standortansprüche? Darüber läßt sich kein Gärtner aus? :-\

Eigene Beobachtungen in dem Dürresommer 2018 mit gesammelten Wildfunden haben hier gezeigt, dass der gezeigte Typ mit dem Arbeitsnamen 'Januarsberg' von einem Heidestandort sich wesentlich besser gehalten hat als beispielsweise ein schöner, straff aufrechter Typ von einem Waldstandort.

Mag es solche Unterschiede auch bei Molinia arundinacea geben?
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Krokosmian
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Re: Gräser

Krokosmian » Antwort #504 am:

Krokosmian hat geschrieben: 16. Feb 2019, 22:55
Auch wenn es kein Molinia-Ersatz ist, letzthin sind mir meine Sorghastrum nutans `Sioux Blue´ (andere Sorten/Strains, sind da auch nicht schlechter) mit ihrer immer noch standfesten Wintersilhouette sehr positiv aufgefallen. Nachdem sie den Sommer schon sehr gut überstanden hatten! Allerdings muss ich zwischenzeitlich sagen, dass in meiner Wahrnehmung das Gras außerhalb der frisch offenen goldenen Blüte so harmonisch ist, dass ich es kaum noch sehe ;D.


Zur Vollständigkeit, Handybild, gestern Abend.

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Re: Gräser

Krokosmian » Antwort #505 am:

Und weil ich grad schon da war und sich die dreckigen Schuhe dann lohnen sollten, meine Calamagrostis-Reihe im Herbst und jetzt.

Krokosmian hat geschrieben: 9. Okt 2018, 20:25
Vor zweieinhalb Jahren habe ich mir mal die Sorten von Calamgrostis acutiflora gepflanzt, um sie für mich zu vergleichen, von links nach rechts, `Waldenbuch´, `Overdam´, `Karl Foerster´, `El Dorado´ (=`England´) und `Avalanche´. Da mir die Panaschierungen, abgesehen vom Austrieb und bei richtiger Nahbetrachtung, übers Jahr eh nicht so richtig auffallen, bleibt mir nur noch der Umriss und da überzeugt mich irgendwie die alte KF wieder und immer noch am meisten...
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Re: Gräser

troll13 » Antwort #506 am:

Bleibt jedoch Junebugs Suche nach halbwegs schattenverträglichen Gräsen, die eventuell auch noch Wurzeldruck ertragen müssen. Und da scheinen mir hohe Molinia für mich einfach noch an besten geeignet zu sein. :-\

Auf Krokosmians Fotos finde ich übrigens 'Waldenbuch' wesentlich interessanter, weil es es nicht so "massiv" erscheint wie 'K. F.'. Vielleicht bin ich aber auch nur von dem Einsatz von 'K. F.' als "Architektenpflanze" gelangweilt. ;)
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Junebug
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Re: Gräser

Junebug » Antwort #507 am:

Geht mir auch so mit 'Waldenbuch', troll, vielleicht weil es am moliniaähnlichsten aussieht und ich da eventuell gerade ein bisschen fixiert bin ;). Interessanter Vergleich auf jeden Fall, Krokosmian! Zu den verschiedenen M. arundinacea würd ich dann wohl mal bei Kirschenlohr anfragen, mal gucken, was er sagt. Tausend Dank fürs Nachforschen schon mal. :)

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pearl
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Re: Gräser

pearl » Antwort #508 am:

warum Kirschenlohr? Willst du hinfahren und selber schauen und vergleichen?
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Re: Gräser

Krokosmian » Antwort #509 am:

Junebug hat geschrieben: 19. Feb 2019, 22:37
...am moliniaähnlichsten ...


...ist Molinia selbst ;). Da sie zumindest im hiesigen Lehm außer an ganz miesen Stellen eigentlich überall wachsen und außer an ganz trockenen Stellen nirgendwo so richtig versagen, würde ich sie `Waldenbuch´ vorziehen.

Zu Calamagrostis: wenn ich für mich `Karl Foerster´ und `Waldenbuch´ gegenüberstelle, dann sieht letztere für mich insgesamt einfach irgendwie nach "Wald- und Wiesengras" aus (was es ja im Prinzip dem Fundort nach auch ist ;D). Die hellere, eigentlich fast weiße Blüte gefällt mir wenn sie frisch offen ist, das Laub finde ich dagegen etwas hungrig aussehend. Das mit der besseren Widerstandskraft gegen Rost nehme ich nur bei getopften Pflanzen so richtig wahr, ausgepflanzt verhält es sich ähnlich wie bei den Panaschierungen ;D.

Prinzipiell finde ich es immer sinnvoll, bei alten Sorten (und seien sie noch so bekannter Standard) immer wieder auch abzuklopfen, ob es im Lauf der Zeit vielleicht auch Verbesserungen gibt. Im Falle von Calamagrostis `Karl Foerster´ verstehe ich es aber durchaus, dass sie zu den "zehn Lieblingspflanzen der Gestaltungsszene" gehört ;D.
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