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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 219275 mal)

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RosaRot
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

RosaRot » Antwort #810 am:

Ach Biobauern haben hierzulande große Herden...
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dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #811 am:

Diese Stallungen (im Zeitungsartikel) und Haltungsform sind natürlich nicht Bio - hab aber mal per Luftbild vermessen und komme auf etwa 17m² pro Kuh.
Den Futtergang und technische Einrichtungen mal abgezogen sollte es aber für jedes Tier noch der Fläche eines Kinderzimmers (im geförderten Wohnungsbau 10m²/sozialer Wohnungsbau 12m²) entsprechen. ;)
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RosaRot
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

RosaRot » Antwort #812 am:

Ich muss direkt mal nachfragen, was die Unterschiede zwischen modernen konventionellen und modernen Bioställen sind - als Laie sehe ich da keinen - die Einrichtung solcher modernen Ställe ist im Prinzip gleich. ???
Die Unterschiede liegen evtl. beim Platzangebot und sicher bei Fütterung und Weidegang.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #813 am:

Obs den Kühen gutgeht ist trotzdem unabhängig von Bio.
Und dann bleibt die Frage wieviel Quadratmeter Futterproduktionsfläche jeder Kuh zusteht und wie es dort und drumrum aussieht.
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dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #814 am:

Hab jetzt keine konkreten Zahlen - denke aber daß die Flächen dieses Betriebes bei über 2.000 Hektar liegen. Sieht hierzulande so aus:
Dateianhänge
DSCI0901.JPG
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thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #815 am:

Wäre in der Pfalz undenkbar, viel zu weitläufig.

Ist das noch ein LPG-Erbe?
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dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #816 am:

Ja, die hiesigen größten 3 Agrarbetriebe sind aus ehemaligen LPG's hervorgegangen, haben teils unterschiedliche Strategien verfolgt; aber auch in bestimmten Punkten als 'ARGE' (Arbeitsgemeinschaft) zusammengearbeitet.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #817 am:

RosaRot hat geschrieben: 24. Feb 2019, 19:55
Ich muss direkt mal nachfragen, was die Unterschiede zwischen modernen konventionellen und modernen Bioställen sind - als Laie sehe ich da keinen - die Einrichtung solcher modernen Ställe ist im Prinzip gleich. ???
Die Unterschiede liegen evtl. beim Platzangebot und sicher bei Fütterung und Weidegang.


Und in der (kostenpflichtigen) Zertifizierung ;)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #818 am:

Es gibt ja nicht wirklich viel Tierhaltung in der Pfalz. Es werden auch kaum noch neue Ställe genehmigt wenn den überhaupt klar ist, wie die aussehen sollen. Die Dörfler wollen sowas nicht mehr im Dorf haben, Bürgermeister will wiedergewählt werden, basta.

Es gibt aber auch Ausnahmen, bei denen Rinder neben der Fleischproduktion auch zur Pflege von Magerstandorten eingesetzt werden. Vielleicht wäre sowas auch in Brandenburg denkbar.
https://www.oekolandbau.de/verbraucher/demonstrationsbetriebe/demobetriebe-im-portraet/rheinland-pfalz/galloway-zucht-am-adelberg/
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #819 am:

:D Klar!
Haben auch schon Auerochsen hier!
http://www.dissen-striesow.de/seite/11610/spreeaue.html
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #820 am:

Vattenfall, der Klassenfeind als Starthilfe weil noch Vermarktungswege fehlen?
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Der Kot der Tiere ist die Basis für eine ganze Nahrungspyramide, für seltene Vogel- und Fledermausarten.
Habe übrigens die Tage dem Rhabarber Gülle spendiert. Vom Huhn. Mit ordentlich Ballaststoffen drin. Irgendwann hab ichs hoffentlich den Kleingärtnern hier mal beigebracht das sowas über den Weg von den Geflügelzüchtern mit dem Schubkarren holen besser ist als Rinderdungpelltes mit dem Auto kaufen. Mein Garten liegt direkt an einem Eingangstor. Ich werde wohl öfters dem Rasen etwas gönnen, ohne einregnen. Das man sich wieder an den Duft gewöhnen kann, der zahlreiche Insekten anlockt.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #821 am:

thuja hat geschrieben: 24. Feb 2019, 22:47
Vattenfall, der Klassenfeind als Starthilfe weil noch Vermarktungswege fehlen?


Ja klar, die Bergbaufirmen kassieren riesige Flächen ein - mehrere tausend Hektar - die dann erst viele Jahre später wieder (und nicht in gleicher Qualität) zur Verfügung stehen. Fläche ist das Hauptproduktionsmittel der Landwirtschaft. Da ist Kooperation gefragt und muß das Bild wenigstens nach außen stimmen! ;)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

lerchenzorn » Antwort #822 am:

Wenn ich mich richtig erinnere, ist das Spreeauen-Projekt Teil der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, die Vattenfall für die Abbaggerung des Lakomaer Teichgebietes erbringen musste. (Irgendwo mussten die paar tausend Rotbauchunken ja hin. :-X Und einiges andere auch.)

Extensive Beweidung mit Rindern und anderen Haustieren gibt es auch in Brandenburg, sowohl in landwirtschaftlichen Betrieben als auch in Naturschutzprojekten. Es ist nicht immer einfach und die Agrarfördermittel mussten mitunter erkämpft oder in komplizierten Klärungsprozessen frei gemacht werden. Gerade die Förderfähigkeit vielfältig strukturierter Flächen, die ja das eigentliche Ziel halboffener Weidelandschaften sind, ist immer wieder ein Balanceakt.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #823 am:

lerchenzorn hat geschrieben: 26. Feb 2019, 20:50
(Irgendwo mussten die paar tausend Rotbauchunken ja hin. :-X Und einiges andere auch.)

etwa 180.000 Tiere - hatte selbst auch so einige davon im Auto ;)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #824 am:

thuja hat geschrieben: 24. Feb 2019, 22:47
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Der Kot der Tiere ist die Basis für eine ganze Nahrungspyramide, für seltene Vogel- und Fledermausarten.
Irgendwann hab ichs hoffentlich den Kleingärtnern hier mal beigebracht das sowas über den Weg von den Geflügelzüchtern mit dem Schubkarren holen besser ist als Rinderdungpelltes mit dem Auto kaufen. Ich werde wohl öfters dem Rasen etwas gönnen, ohne einregnen. Das man sich wieder an den Duft gewöhnen kann, der zahlreiche Insekten anlockt.


Über den Begriff "Duft" läßt sich sicher streiten! ;D Allerdings kommen wir Landeier mit dem "Duft" in den Großstädten auch echt an Grenzen ;)

Okay, bringt aber zu einer anderen Überlegung, die schon lang im Kopf rumschwirrt: Was auf dem Land (noch stärker Kleinstadt)immer mehr abnimmt ist die "individuelle Tierhaltung". Also vom Kaninchen bis zu ein oder ein paar Mastbullen.
Der Effekt ist ja, daß aller zwei oder drei Tage immer jeweils ein kleiner Wiesenbereich gemäht wird, der Effekt sich über Wochen und Monate sozusagen zwei- bis dreimal quer über die Wiese zieht. Bei Beweidung auf geteilten Flächen ähnlich.

Jetzt findet das aber kaum noch statt; entweder Dauerweide oder Futter-Produktionsfläche. Also der- oder viermal im Jahr Komplettmahd. Im Stadt- oder Kleingarten saugt der Rasenmäher eh wöchentlich alles in den Fangkorb was wächst oder rumschwirrt. Im Bauerngarten tut's der Rasentrecker...Viele Höfe sind inzwischen auch nur Wohnort und nicht mehr Produktionsstätte, Restflächen zu Eigenheim-Baustellen von Stadtflüchtern geworden. Alles grünt und blüht - aber nicht mehr so wie vorher - und ohne Tiere und deren Scheiße. Der Begriff "Deutschland = grüne Wüste" taucht auch schon auf.

Ich kenn das ja selber: über den Rasen am Haus kann ich Sommernächtens gehen, über die Gänseweide manchmal nicht - da es dermaßen viel Fluginsekten gibt, daß man es einfach nicht aushält.

Die Frage die sich stellt: Was kann einen Anreiz geben oder was steuert gegen/kann jeder tun? Wenn Tierhaltung im kleinen nicht mehr lukrativ und Kacke auf dem rasen auch nicht jedermanns Lösung ist?
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