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Bristlecone hat geschrieben: ↑26. Mär 2019, 14:21 @Mangostan:
Hier geht es doch weder um Straftaten noch um einen Shitstorm, sondern um Bedauern. ::)
Ich würde dieses zuerst dem Eigentümer gegenüber ausdrücken. Braucht dann halt etwas mehr Mut, als das Missfallen in einem öffentlichen Forum zu posten.
pearl hat geschrieben: ↑26. Mär 2019, 14:23 ich berichte weiter und bedauere schon, dass auch dieses Thema, das sehr schmerzlich ist, von irgendwas zerschossen wird. Wieder mal.
"Zerschossen" werden soll hier gar nichts. Ein derartiges Bedauern - das ich ja wie geschrieben teile - kann man auch auf allgemeine Art äussern. Da muss man kein Foto posten und auch nicht sagen, wo das Haus ist. Es genügt, den Garten zu beschreiben und zu berichten, was geschehen ist. Mit dem elektronischen Vollangriff aus dem Netz setzt du den - dir nicht mal persönlich bekannten? - Eigentümer potentiellen Gefahren aus. Ein Social Media-Raid wie kürzlich in Berlin oder Frankfurt genügt und das Haus ist vollversprayt oder besetzt.
Nun, Street View zeigt jeweils eine Momentaufnahme zu Orientierungszwecken und keine Vorher-Nachher-Bilder mit Kommentaren zum Tun und Lassen eines Grundstückeigentümers. Ob und wie stark Privateigentum zu schützen ist, ist bekanntlich eine politische Frage. Die wurde für den jetzigen Zeitpunkt so entschieden, dass es innerhalb des Gesetzes zu respektieren ist. Das kann man ändern, wurde aber noch nicht geändert. Wenn geschützte Pflanzen entfernt wurden, ist das natürlich illegal. Aber ich würde auch in diesem Fall zuerst mal das Gespräch mit dem Eigentümer suchen, bevor ich sowas im Internet postete. Wenn das auch nicht hülfe, bliebe ja immer noch eine Strafanzeige.
Der Vorgarten ist prägend für das Straßenbild an dieser Stelle. Zu bedauern, dass er verschwunden ist und darüber nachzudenken, welche Gründe dazu geführt haben könnten, dürfte keine Straftat sein. Und eben, weil der Garten so prägend ist, wurde er von pearl in seinem Vorher und Nachher wahrgenommen. Vielleicht gibt es ja ein zukünftiges "Danach", dass auch wieder ein Garten wird? Der Garten ist allerdings (möglicherweise) auch ein Beispiel für allgemeine Entwicklungen, die zur Zerstörung von Vorgärten führen. Wo darüber diskutieren, wenn nicht in einem Gartenforum?
Es ist weniger das Wo als das Wie. Ich würde den bildlichen Bezug zum Eigentum mit Kommentaren vermeiden.
Hätte ich Zeit und Lust, könnte ich nun nach Heidelberg fahren und vor dem Anwesen demonstrieren. Mit sowas muss man heute rechnen, darum wäre ich zurückhaltender.
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Bristlecone hat geschrieben: ↑26. Mär 2019, 14:09 ???
Das Grundstück ist von der Straße aus einsehbar, und von da wurden auch die Fotos gemacht - ohne Betreten des Privateigentums Von unerlaubten Mitteln wie "Fotografieren von Leitern, Kränen, Hubbühnen oder Ähnlichem" aus ist auch nicht die Rede. Das Grundstück ist in Google Maps einsehbar.
Oh ja: Der so hoch gehaltene Schutz des Privateigentums. Der verbietet zum Glück noch (?) nicht die öffentliche Kritik und das Ausdrücken des Missfallens.
Nun, Street View zeigt jeweils eine Momentaufnahme zu Orientierungszwecken und keine Vorher-Nachher-Bilder mit Kommentaren zum Tun und Lassen eines Grundstückeigentümers. Ob und wie stark Privateigentum zu schützen ist, ist bekanntlich eine politische Frage. Die wurde für den jetzigen Zeitpunkt so entschieden, dass es innerhalb des Gesetzes zu respektieren ist. Das kann man ändern, wurde aber noch nicht geändert. Wenn geschützte Pflanzen entfernt wurden, ist das natürlich illegal. Aber ich würde auch in diesem Fall zuerst mal das Gespräch mit dem Eigentümer suchen, bevor ich sowas im Internet postete. Wenn das auch nicht hülfe, bliebe ja immer noch eine Strafanzeige.
Ooops - ich sehe hier nix Strafbares - wir haben Meinungsfreiheit und das Recht am Bild (das Foto oben ist von Pearl) - das sehe ich hier durchaus als gewahrt. Und du hast natürlich recht - da wird nix Geschütztes dabei sein - und gerade diese Hilflosigkeit dieser - aus gärtnerischer Sicht - sinnlosen Zerstörung zusehen zu müssen - ruft hier die Community auf den Plan. Ein Foto von der Straße aus gemacht läuft offenbar unter "Panoramafreiheit", dagegen kann sich der Eigentümer nicht wehren. Unterschiede gibt es bei Kulturgüter und Architekturkram.... (habe ich schnell mal gegoogelt)
Ein Gespräch muss man hier auch nicht suchen - der Drops ist gelutscht.
Wo, wenn nicht hier, können wir über so etwas ausgiebig wehklagen. ???
Du hast natürlich insofern Recht, dass die Möglichkeit, dieses Grundstück nun genau aufzufinden, Extremisten Tür und Tor öffnet....
mich macht das Verschwinden des sagenhaften Blauregens in derselben Straße und dieses Gartens nur darauf aufmerksam, wie plötzlich etwas vorbei sein kann. Ich merke mein Bedauern, dass ich den Blauregen vor ein paar Jahren nicht fotografiert hatte. Schade, schade, hatte er mich doch in vielen Jahren und während intensiver Lebensphasen begleitet. Jeden Mai freute ich mich wie bei der Begrüßung eines alten Freundes. Meine täglichen Fahrten vom Labor nach Hause, später meine Fahrten mit den Kindern zu ihrem Lieblingsspielplatz und jetzt meine Fahrten zu den Marsilius Arkaden. Da gab es über Jahrzehnte eine Kontinuität, die es in meinem Leben nicht gegeben hat. Insofern ist auch dieser Lebensabschnitt beendet.
Und wenn mich etwas im Straßenraum begeistert, dann habe ich immer meine Schnellkamera im Auto, die auch Saft genug hat, um solche Augenblicksansichten festzuhalten.
Aufmerksamer sein ist möglicherweise etwas, das ich lernen kann.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
@Pearl: Dafür habe ich volles Verständnis, wem geht das nicht so, man gewinnt Strassenkulissen lieb, bemerkt Veränderungen, die Verschlechterungen besonders. Hilflosigkeit ist oft der Zustand, denn man zu ertragen hat. Manchmal Wut auf den Besitzer, aber da wird es dann gefährlich. Ich habe seit je für die soziale Verantwortung des Eigentümers plädiert und das auch ab und zu Nachbarn gegenüber klar gemacht. Eine gesetzliche Pflicht dazu gibt es selten.
Gestern kam ich an einem Vorgarten vorbei, der durch einen riesigen Blauregen dominiert wurde. Das Haus wird seit längerem saniert. Der Blauregenstamm liegt an der Erde, ist aber noch da. Ich bin gespannt, was weiter passieren wird.
Blauregen, üppige Bepflanzung im Vorgarten, Rhododendron: das ist eine historische Dimension des Verständnisses von Vorgärten im Zusammenhang mit ihren Häusern, die seit längerem immer mehr Vergangenheit wird, nicht erst seit den Zeiten der Verschotterung.
Ich finde es richtig Stellung zu beziehen, wenn Natur zerstört wird. Das städtische Grün wird in immer höherem Maß verändert, zerstört, was Folgen hat für Mensch und Tier. Flächenverlust ist nur ein Punkt. Wenn keine Pflanzen mehr für Kühlung im Sommer vorhanden sind, erhöht sich die Temperatur und dennoch wird immer mehr versiegelt.
Ich finde es wichtig, jegliche Zerstörung von Grün "an den Pranger" zu stellen. Nur so wird wahrgenommen, dass etwas nicht richtig läuft. Bzw. es wird unbequem. Die öffentliche Meinung/Wahrnehmung hat bei vielen Menschen großen Einfluss auf ihr tun ;)
Deshalb finde ich z.B. auch die Facebook Seite GaertenDesGrauens ein wichtiges Mittel, auf kranke Fehlentwickungen in unseren Gärten aufmerksam zu machen.
man muss ja keine Namen nennen, oder Adressen angeben, der Betroffene erkennt sich schon selbst ;)
Letztlich fordert ihr, dass wir Gärtner uns einem öffentlichen Diktat zu unterstellen haben. Das kann es doch nicht sein. Klar, so ein Extrembeispiel wie das von Pearl berichtete lässt natürlich aufhorchen, aber wenn nun jeder damit rechnen muss, kritisiert zu werden, wenn er was anrichtet, was im allgemeinen grünen Mainstream nicht goutiert wird, gebe ich meinen Garten auf.