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Garten anlegen ohne Rasen (Gelesen 7551 mal)

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Rieke
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Re: Garten anlegen ohne Rasen

Rieke » Antwort #45 am:

Die Krone von dem einen Apfelbaum sieht nicht so gut aus. Die vielen recht dicken Äste, die kreuz und quer wachsen, aber anscheinend alle gekürzt wurden, dafür kaum noch dünne Zweige. Wenn Du von dem Baum was ernten möchtest, frag mal bei den Obstspezialisten im Forum nach. Ich vermute mal, daß der Baum nächstes Jahr viele Wasserschosse wachsen lseen wird.

Außerdem haben Apfelbäume recht flach verlaufende Wurzeln, die mindestens bis zur Kronentraufe reichen. Das reicht viel weiter, als die kleine Baumscheibe, die Du unter den Bäumen abgedeckt hast. In dem Bereich würde ich keine Beete anlegen, in denen man oft gräbt. In unserem ziemlich obstlastigen Garten war es daher schwer, Platz für ein Gemüsebeet zu finden.

Ich gehöre ja auch eher zu den Gärtnern, die erst mal abwarten. Aber ich kann verstehen, daß Du nach der erzwungenen Gartenabstinenz endlich wieder anfangen wolltest.
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thuja thujon
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Re: Garten anlegen ohne Rasen

thuja thujon » Antwort #46 am:

Nach 10 Jahren sich selbst überlassen bleibt von vielen (Schreber)Gärten nicht viel übrig, was erhaltenswert ist. Meist sind es nur Osterglocken und andere Wurzelunkräuter.
Ab und an gibts auch mal Pfingstrosen, meist an der falschen Stelle.
Es gibt jedenfalls Situationen, da ist ein Rundumschlag schon die beste Lösung. Hat man noch einen Plan wie es weitergeht, kann man manche Baustellen priorisieren und es kommt nicht alle Arbeit auf einmal.

Zu den Obstbäumen will ich nicht viel sagen, außer das jetzt die beste Zeit ist, sich in den Garten zu stellen und zu überlegen, welche Obstbäume noch dazukommen, wie groß sie werden sollen und was am vorhandenen Obst vielleicht an der falschen Stelle steht. Im Winter kann man ganz gut den groben Rahmen von Kronenausmaß, Beschattung usw abstecken. Die kleinen, niedrigeren Feinheiten der Staudenbeete sind was für übers Jahr.
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Gänselieschen
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Re: Garten anlegen ohne Rasen

Gänselieschen » Antwort #47 am:

@ Rieke, dann ist für mich auch erstmal klar, dass es sich nicht um die ersten gärtnerischen Versuche handelt und dass dieser Garten hier wohl 10 Jahre brach lag. Den Frühling hätte ich unbedingt noch abgewartet, falls doch noch ein paar hübsche Stauden auftauchen. Viel Wertvolles wird es wohl in der Tat dann nicht mehr gewesen sein. Meist holen sich ja vorher auch noch die lieben Nachbarn ein paar Schätzchen heraus...
Sternrenette

Re: Garten anlegen ohne Rasen

Sternrenette » Antwort #48 am:

Die Obstbäume brauchen fachkundigen Schnitt, aber vermutlich mußte man sich erst einen Weg durch den Dschungel bahnen.

Manche Unkräuter kriegt man nur durch Neuanfang in den Griff.
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partisanengärtner
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Re: Garten anlegen ohne Rasen

partisanengärtner » Antwort #49 am:

Außer Osterglocken findet man meist auch noch diverse Frühjahrsblüher Tulpen Schneeglöckchen Hyacinthen etc., glegentlich auch noch interessante Gehölze die man nur als ausgefuchster Fachmann bestimmen kann.
Ich gebe jedem Garten ein Jahr bis ich solche Eingriffe mache.
Wobei das bei mir auch ein wenig übertrieben ist.

Wenn alles total verunkrautet ist bekommt man das auch mit einem häufig gemähten "Rasen" in den Griff. Wenn man dann den Überblick hat wo welche Beikräuter lästig werden kann man dann auf diesem dann idealen Boden nach und nach die Gemüsebeete anlegen. Idealerweise kann man den anfallenden Rasenschnitt ja zum Vorbereiten der Beete nehmen.
Eine starke Grünschnitt-Schicht für ein halbes Jahr auf einer Fläche gepflegt ergibt idealen Gemüseboden ohne lästige Bodenbewegung mit idealer Krume und Schichtung. Die Würmer und anderen dort lebenden Mitbewohner sorgen dann für eine stabile Wasseraufnahmefähigkeit und Belüftung.

Das dauert also bis zu den ersten Beeten ein oder zwei Jahre. Man braucht aber dann deutlich weniger Muskelschmalz und spart lange Jahre Grabenkrieg mit pflanzlichen Mitbewohnern die sich partout nicht vertreiben lassen wollen.

Dagegen spricht vor allem die öffentliche Meinung der man sowas sehr lange erklären muss und in der Regel verstehen sie es im besten Fall nach Jahrzehnten. Die Anerkennung für massiven Muskel und Werkzeugeinsatz ist einem sofort gewiss.

Für das Biotop Garten mag die sanfte Methode besser sein aber man muß sehr lange Jahre mit den Nachbarn auskommen. Die verstehen den Ansatz erst mal nicht und wenn es dann ein wenig so aussieht wie sie es gerne hätten, nehmen sie einem das Rechthaben oft ein Leben lang krumm. Man hat ja auch so lange nicht auf Ihre Ratschläge gehört.

Die Gartenordnung ist ein weiteres Hindernis. Kleingärtner die dort was zu sagen haben, sind selten progressiv. Das wird einem in diesem Biotop schnell ausgetrieben.

Vernetzte Systeme haben keine Grenzen und da muß man Nachbarn genauso einbeziehen wie die anderen Lebewesen im Garten.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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thuja thujon
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Re: Garten anlegen ohne Rasen

thuja thujon » Antwort #50 am:

Das Problem von Rasenschntt zum mulchen nehmen ist bei Gundermann, Traubenhyazinte und Poa annua durchsetztem `Kräuterrasen´, dass das Unkraut auf den Beeten nicht weniger wird.

Ich habe mir meinen Rasen und einige Beete auch 8 Jahre angeguckt und als das mit Hahnefuß im Rasen und Unkrautverteilung durch mulchen mit Schnittgut immer schlimmer wurde dann doch die Neuanlage gemacht. Habs nicht bereut.
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neo

Re: Garten anlegen ohne Rasen

neo » Antwort #51 am:

partisaneng hat geschrieben: 27. Dez 1974, 11:54
Vernetzte Systeme haben keine Grenzen und da muß man Nachbarn genauso einbeziehen wie die anderen Lebewesen im Garten.

Das ist ja mal ein weiser Satz. :)
Gutes Wachsen und Werden deinem alten, neuen Garten @ Maria Elisabeth. ;)
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partisanengärtner
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Re: Garten anlegen ohne Rasen

partisanengärtner » Antwort #52 am:

@ Tt Nur vom Schauen wird sowas nicht weniger.
Ich weiss ja nicht welche Schichten Du drauf gibst, aber bei mir wird das in ein paar Stunden so warm das dort nichts mehr am Leben ist. Ob Poa oder was auch immer. Nur Winden im Untergrund und tiefwurzelnde Disteln und Löwenzahn muß ich mehrmals
rausstechen bis sie aufgeben.
Ich steche im niedrigen Rasen solche lästigen Dauerunkräuter raus und lass die ein paar Tage abtrocknen. In unseren heissen Sommern eine sichere Methode.
Gerade beim Hahnenfuß eine schnelle effektive Methode. Da ist nach einem Monat so gut wie keine Rosette mehr zu finden.
Außerdem sind gerade solche Unkräuter wegen der Inhaltsstoffe eine ideale Spurenelemente-Düngung für ausgelaugten Oberboden.

Ein Sonderfall:
Dauermulchen auf schwerstem schmierigen Mergel (Den schien die Ackerwinde zu lieben) liess diesen Boden geradezu luftig werden.
Alle Stauden und Zwiebeln legen da ordentlich zu und blühen üppig obwohl da noch eine Linde gepflanzt wurde und deren Wurzeldruck macht das nicht einfacher. Gepflanzt wurden von mir nur Reste vom Kompostplatz.

Die Stadtgärtner hatten da noch sehr stachlige Bodendecker-Rosen gepflanzt und den Boden im Frühling nackt gemacht. Das hat der Ackerwinde sehr gefallen.


Ich musste die Rosen jeden Frühling bodeneben schneiden um die Stadtgärtnerin davon abzuhalten entgegen der Anweisung ihrer Vorgesetzten diese immer noch zu pflegen und natürlich alle anderen Stauden dort zu jäten.

Drei Jahre heftiges Mulchen und eben dieser "Pflegeschnitt" führten zu gesunden Rosen und die Ackerwinde kommt ganz selten in ein paar Fädchen durch. Die entwurzele ich wenn sie mir gerade mal auffallen ein bis zweimal im Jahr und lasse sie an Ort und Stelle vertrocknen.
Das war eine Zeit lang auch ein Hundeklo. Der Rosenschnitt in 10 cm Stücken hat ihnen das verleidet.

Ackerwinde scheint Probleme mit einem solchen aufgegangenen lockeren Boden zu haben. die kommen immer schwächer obwohl ich da nie mit Rasen angefangen habe. Im Herbst liegen da 20 cm Lindenlaub drauf und im Frühling bekommen die extrem Holzlastigen Abfall vom Kompostplatz. Trotztdem wird da selbst Polsterphlox der die Ränder des Beetes besiedelt.
Jäten beschränkt sich auf 3-4 Stunden im Jahr. Wobei das mehr schauen als arbeiten ist.

Man braucht viel Geduld und Frustrationstoleranz wenn man noch mit Fachpersonal zu tun hat das Sprüche wie: Der Boden muß die Sonne sehen als Gärtnerwissen verbreitet.

Nach ein paar Jahrzehnten scheinen sie sich ein wenig abgeguckt zu haben. Übergriffe sind kaum noch vorhanden.

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Axel
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Re: Garten anlegen ohne Rasen

partisanengärtner » Antwort #53 am:

Wenn das mal ein Beet ist kann man meterlange Ranken aus der Umgebung ohne Gewalt rausnehmen,weil der Boden so locker ist.
Seltsamerweise wächst da alles ohne "Nachverdichtung" hervorragend.
Selbst nach wochenlanger Trockenheit gibt es unter der Linde kaum Trockenschäden. Es keimen und wachsen auch diverse erwünschte Einjährige und Zwiebelgewächse. Obwohl der Boden keine Sonne mehr sieht. Die schieben sich durch die dicke Fallaubdecke im Frühling.

Solange ich sie nicht versehentlich ausreiße blühen sie auch.
Gegossen habe ich die letzten zwei Jahre dort nicht mehr. Auch wenn einiges mal nach einem heissen Tag schlapp aussah.
Kann ich mir allerdings bei dem Wasserbedarf der umliegenden Pflanzflächen nicht wirklich erklären.


Das mit dem Erhitzen passiert natürlich nicht wenn man nur dünn mulcht. Da ist samendurchsetztes Mähgut ein totales nogo.

Zum Nachfüttern ist dann Heckenschnitt gehäckselt und feinstes samenfreies Rasenschnittgut das Richtige.
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Re: Garten anlegen ohne Rasen

Gänselieschen » Antwort #54 am:

Bei mir wächst immer viel Unkraut, wenn ich beim Mulchen noch sortieren würde, dann wurde ich garnichts mehr schaffen..... ich kann das einfach nicht so genau nehmen. Bei Grasschnitt versuche ich, dass es vor der BLüte ist, aber auch das klappt nicht immer. Die Pflanzen sind ja nicht blöd, die blühen tiefer auf gemähtem Rasen....
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Re: Garten anlegen ohne Rasen

oile » Antwort #55 am:

@Gänselieschen wir Latifundistas müssen halt großzügiger sein. ;D
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Re: Garten anlegen ohne Rasen

oile » Antwort #56 am:

@Partisanengärtner Du sprichst mir aus der Seele. :D
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Re: Garten anlegen ohne Rasen

Gänselieschen » Antwort #57 am:

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Re: Garten anlegen ohne Rasen

partisanengärtner » Antwort #58 am:

Man kann auch den saftigen Grasschnitt einen Tag lang auf einem Haufen liegen lassen. Das Gargut dann verteilen.
Muss man mögen und es sackt ja nach dem Garen ganz schön zusammen.

Wenn man ganz sicher gehen will kann man das Äußere bis zur gekochten Schicht abnehmen und in einer Mulde in der Mitte noch mal nachgaren. Geht schon nach ein paar Stunden gut.

Bei 150 qm würde ich aber mir keinen so großen Kopf machen, das hat man auch so schnell im Griff.

Wenn man es nicht so verbissen sieht und beim Garten genießen mal alles was gerade auffällt zupft ist das allenfalls Gymnastik.
Es empfiehlt sich nur da zu jäten wo man gerade steht und nicht die ganze Latifundie als Arbeitsaufforderung zu sehen.
Das kostet schnell die nötige Motivation. Bei 150 qm kann man es auch den Nachbarn zuliebe wie Arbeit aussehen lassen.
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Axel
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Re: Garten anlegen ohne Rasen

Alstertalflora » Antwort #59 am:

Wo wir gerade dabei sind: Ich überlege schon ne Weile, ob ich die Heulage, die die Pferde übriglassen, auch zum Mulchen, oder zum Kompostieren verwenden kann. Da wurde ja eine Milchsäure- Gärung durchlaufen. Ich denke, dass da keine Samen mehr keimen , aber schadet das saure Milieu evtl den Bodenlebewesen und/oder den Pflanzen? Macht Heulage gar den Giersch platt? Das wär ja mal nicht schlecht!
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