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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 219252 mal)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
;D
Es geht durchaus anders. Wenn ein Bauer mehrmals am Tag vom Stall zum Acker und zurück muss und dabei die Straße verdreckt, hilft vielleicht schon ein Warndreieick und ein notfalls selbst gemaltes Schild „Verschmutzte Fahrbahn“. Das setzt natürlich Einsicht voraus. Wenn der Bauer zum Feierabend mit einer Kehrwalze die Straße reinigt, sollten alle Gutwilligen zufrieden sein.
Es geht durchaus anders. Wenn ein Bauer mehrmals am Tag vom Stall zum Acker und zurück muss und dabei die Straße verdreckt, hilft vielleicht schon ein Warndreieick und ein notfalls selbst gemaltes Schild „Verschmutzte Fahrbahn“. Das setzt natürlich Einsicht voraus. Wenn der Bauer zum Feierabend mit einer Kehrwalze die Straße reinigt, sollten alle Gutwilligen zufrieden sein.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Bristlecone hat geschrieben: ↑18. Dez 2019, 12:06
Und zurück zur Straßenreinigung: ggf. Reinigung der Reifen vorm Auffahren auf die Bundesstraße.
Und dafür sorgen, dasd die Güllespritze nicht massiv leckt.
Mach das mal 8).
Wenn Du ein Gespann mit Trecker und Güllewagen hast und beide Teile vorm Verlassen des Acker reinigst, ist der Güllewagen wieder dreckig, bevor er auf der Straße ankommt. Das heißt: tTrecker auf dem Acker reinigen, so weit auf die Straße fahren, dass der Güllewagen gerade noch auf dem Acker steht, wobei dann der Trecker höchstwahrscheinlich beide Fahrspuren der Straße blockiert (Stichwort „ Schleppkurve“), dann den Güllewagen reinigen und schließlich, wenn Dir bis dahin kein Autofahrer in den Trecker reingebrettert ist, den Trecker besteigen und losfahren ::).
Halt, ich vergaß: Die wütend pöbelnde Meute der wartenden Autofahrer beruhigen...
Natürlich darf keine Gülle aus dem Wagen Tropfen, da sind wir uns einig
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Staudo, so läuft es eigentlich bei uns. Als die Zuckerrüben vom Acker geholt wurden, stand da ein Schild, und am nächsten Tag war alles sauber. Was ja bei dem hiesigen Boden durchaus nicht einfach ist.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Staudo hat geschrieben: ↑18. Dez 2019, 12:21
;D
Es geht durchaus anders. Wenn ein Bauer mehrmals am Tag vom Stall zum Acker und zurück muss und dabei die Straße verdreckt, hilft vielleicht schon ein Warndreieick und ein notfalls selbst gemaltes Schild „Verschmutzte Fahrbahn“. Das setzt natürlich Einsicht voraus. Wenn der Bauer zum Feierabend mit einer Kehrwalze die Straße reinigt, sollten alle Gutwilligen zufrieden sein.
Stimmt!
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Bristlecone hat geschrieben: ↑18. Dez 2019, 13:24Staudo hat geschrieben: ↑18. Dez 2019, 12:21
;D
Es geht durchaus anders. Wenn ein Bauer mehrmals am Tag vom Stall zum Acker und zurück muss und dabei die Straße verdreckt, hilft vielleicht schon ein Warndreieick und ein notfalls selbst gemaltes Schild „Verschmutzte Fahrbahn“. Das setzt natürlich Einsicht voraus. Wenn der Bauer zum Feierabend mit einer Kehrwalze die Straße reinigt, sollten alle Gutwilligen zufrieden sein.
Stimmt!
so ist es §1 StVO :)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Das hat sich subjektiv mit den Jahren verschlechtert. Zwei Faktoren fallen mir ein:
1. Traktoren, ihre Reifen und Geräte sind immer grösser und schwer geworden, graben sich tiefer in die Erde, nehmen mehr Klumpen mit.
2. es kümmern sich immer weniger Leute auf dem Traktor um geeignete Zeitpunkte. Es wird geackert bei stehendem Wasser, gefahren bei Bodenschmiere. Der Grund ist, dass immer mehr Geräte nur geliehen sind, nach Termin fahren und nicht nach Verhältnissen. Das eingesetzte Kapital in die teuren Maschinen muss sich lohnen, Ruhepausen quetschen nicht das Maximum raus, schlecht. Unser grösster Bauer vor Ort verleiht z.B. Maschinen samt seiner rumänischen Fahrer, ist was gemietet muss es rollen. Den riesigen Zuckerrüben - Vollernter habe ich neulich mit starken Lampen Samstag nachts um zwei auf dem Feld gesehen. Der läuft praktisch die ganze Saison pausenlos, völlig egal welches Wetter.
Noch was anderes ist mir aufgefallen, ebenfalls sicher sehr subjektiv und ohne allgemeinen Anspruch. Ich habe den Eindruck, die Furchen beim ackern werden immer höher, die Pflüge werden immer tiefer geführt. Ich sehe das, weil immer häufiger auf den Äckern plötzlich Tonstreifen und grosse Kalkblöcke nach oben gerissen werden. Der Boden hier auf vielen Flächen hat häufig geringe Mächtigkeit. Drunter kommt eine Tonschicht und sofort Kalkbruch, manchmal sogar sehr grob. Plötzlich wandert das nach oben, was früher nicht so war und optisch werden die Furchen auch immer mächtiger. Oder ist das "moderne" landwirtschaftliche Praxis geworden?
1. Traktoren, ihre Reifen und Geräte sind immer grösser und schwer geworden, graben sich tiefer in die Erde, nehmen mehr Klumpen mit.
2. es kümmern sich immer weniger Leute auf dem Traktor um geeignete Zeitpunkte. Es wird geackert bei stehendem Wasser, gefahren bei Bodenschmiere. Der Grund ist, dass immer mehr Geräte nur geliehen sind, nach Termin fahren und nicht nach Verhältnissen. Das eingesetzte Kapital in die teuren Maschinen muss sich lohnen, Ruhepausen quetschen nicht das Maximum raus, schlecht. Unser grösster Bauer vor Ort verleiht z.B. Maschinen samt seiner rumänischen Fahrer, ist was gemietet muss es rollen. Den riesigen Zuckerrüben - Vollernter habe ich neulich mit starken Lampen Samstag nachts um zwei auf dem Feld gesehen. Der läuft praktisch die ganze Saison pausenlos, völlig egal welches Wetter.
Noch was anderes ist mir aufgefallen, ebenfalls sicher sehr subjektiv und ohne allgemeinen Anspruch. Ich habe den Eindruck, die Furchen beim ackern werden immer höher, die Pflüge werden immer tiefer geführt. Ich sehe das, weil immer häufiger auf den Äckern plötzlich Tonstreifen und grosse Kalkblöcke nach oben gerissen werden. Der Boden hier auf vielen Flächen hat häufig geringe Mächtigkeit. Drunter kommt eine Tonschicht und sofort Kalkbruch, manchmal sogar sehr grob. Plötzlich wandert das nach oben, was früher nicht so war und optisch werden die Furchen auch immer mächtiger. Oder ist das "moderne" landwirtschaftliche Praxis geworden?
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
das hat ja auch Vorteile: ich fand in diesem Jahr schon das dritte, verrottete Hufeisen - so viel Glück!!! - kaum auszuhalten ;D
(den oberflächlichen Plastikmüll will ich lieber nicht aufführen)
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- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Gängige Praxis ist eine sich jedesmal ändernde Pflugtiefe - um die Bildung einer sogenannten "Pflugsole" zu vermeiden. Insbesondere auf schweren Böden.
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Mit der größeren Technik besteht auch die Möglichkeit, alte Pflugsohlen aufzureißen, in dem man mal etwas tiefer geht. Außerdem wachsen Steine aus dem Acker. Sie werden beim Pflügen ganz leicht angekippt, wodurch etwas Erde unter die Steine rutscht. Beim nächsten Pflügen werden sie dann wieder etwas mehr angekippt und irgendwann kommen sie nach oben. Alles das, was den Bauern als „Agrarpaket“ oder „Agrarwende“ verkauft werden soll, sind Höfesterbenbeschleunigungsgesetze. Vor allem die größeren Betriebe können Investitionen stemmen und die Buchhaltung ausufern lassen.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Um dabei noch ein oben genanntes Vorurteil anzusprechen:
Die größeren, schwereren und leistungsstärkeren Traktoren verdichten den Boden weit weniger als ihre leichten Vorgänger und sinken bei gleichen Bodenverhältnissen auch entsprechend weniger ein.
Was als erstes auffällt sind ja immer diese riesengroßen Räder (fürcht) - die haben aber einfach die Aufgabe und den Effekt, daß das Gewicht auf eine möglichst breite Fläche verteilt wird. Darum kann ein Traktor eben auch auf Flächen fahren, wo ein Auto hoffnungslos versinkt. Noch verstärkt wird dies bei Gummikettenantrieben. Wo mehr Gewicht notwendig ist (Straßentransporte, Pflügen) werden Zusatzgewichte angebracht und die Reifen mit Wasser befüllt.
Manche Maschinen fahren bei Bedarf dazu noch im "Dackelgang", also leicht schräg versetzt, wodurch keine doppelte Verdichtung entsteht.
Und zu guterletzt sind durch eine mehrfache Bearbeitungsbreite viel weniger Fahrspuren erforderlich.
Die größeren, schwereren und leistungsstärkeren Traktoren verdichten den Boden weit weniger als ihre leichten Vorgänger und sinken bei gleichen Bodenverhältnissen auch entsprechend weniger ein.
Was als erstes auffällt sind ja immer diese riesengroßen Räder (fürcht) - die haben aber einfach die Aufgabe und den Effekt, daß das Gewicht auf eine möglichst breite Fläche verteilt wird. Darum kann ein Traktor eben auch auf Flächen fahren, wo ein Auto hoffnungslos versinkt. Noch verstärkt wird dies bei Gummikettenantrieben. Wo mehr Gewicht notwendig ist (Straßentransporte, Pflügen) werden Zusatzgewichte angebracht und die Reifen mit Wasser befüllt.
Manche Maschinen fahren bei Bedarf dazu noch im "Dackelgang", also leicht schräg versetzt, wodurch keine doppelte Verdichtung entsteht.
Und zu guterletzt sind durch eine mehrfache Bearbeitungsbreite viel weniger Fahrspuren erforderlich.
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
Morgen - sehen wir dann.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Dackelgang, Wasserreifen .... *staunt*
Ich kenne das garnicht anders, als dass zur Erntezeit die Straßen verdreckt sind und zur Rübenzeit, als ich noch im Einzugsbereich der Zuckerfabrik wohnte, musste man auch schon mal gefühlte Ewigkeiten hinter den Treckern herkullern. Das war und ist m.M.n. eben so.
Ich kenne das garnicht anders, als dass zur Erntezeit die Straßen verdreckt sind und zur Rübenzeit, als ich noch im Einzugsbereich der Zuckerfabrik wohnte, musste man auch schon mal gefühlte Ewigkeiten hinter den Treckern herkullern. Das war und ist m.M.n. eben so.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Das ist doch mal eine klasse Idee. :D
Damit die Bauern trotz CO2-Steuer auf Kraftstoffe und Klimaabgabe auf die Fleischproduktion wettberwerbsfähig bleiben, müssten sie nur in größeren Einheiten produzieren und die Standards nach unten ausreizen, so weit es eben geht.
Damit die Bauern trotz CO2-Steuer auf Kraftstoffe und Klimaabgabe auf die Fleischproduktion wettberwerbsfähig bleiben, müssten sie nur in größeren Einheiten produzieren und die Standards nach unten ausreizen, so weit es eben geht.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Apropos Standards nach unten ausreizen.... :-X
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Nein. Das ist jemand seiner Verantwortung für die Tiere nicht nachgekommen.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Geld in die Staatskasse ist immer eine gute Idee! ;) Betrifft ja Importe von Billigfleisch aus Asien oder Argentinien nicht.
Heute war gut!
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