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Geänderte botanische Namen (Gelesen 49378 mal)
Re: Geänderte botanische Namen
Die Gärtner kümmern sich in erster Linie um ihre Pflanzen und erst danach um deren (Um-)Benennung. So kann es passieren, dass es im Artikelstamm Inkonsequenzen gibt.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Geänderte botanische Namen
Vielleicht bin ich ja einfach nur zu ungeduldig, wenn ich erwarte, dass sich auf Grund einer recht kurzen Meldung in der Gartenpraxis, die Artbezeichnungen in den Sortimenten der produzierenden Betriebe innerhalb eines Jahres ändern.
Es bleiben jedoch Fragen...
Zunächst scheint meine Kurzrecherche von gestern schon Reaktionen zu zeigen. Vor allem die "Phlox amplifolia" der zweiten Generation wie 'Christine', die Sorten von Schimana und Zillmer werden im Gegensatz zum letzten Jahr von einigen Betrieben nun als Phlox paniculata geführt. Stades Lösung, einfach in Klammern P. paniculata als Sysnomym dahinter zu setzen, scheint auch eine Reaktion zu sein.
Andererseits werden die vermeintlichen "Phlox amplifolia" der ersten Generation teilweise von denselben Gärtnereien weiterhin mit dem Artbezug Phlox amplifolia geführt. (Für diejenigen, die nicht so tief im Thema drin sind wie ich, gemeint sind Sorten wie 'Ashville 88' oder 'Great Smokey Mountains', die nicht hier in Europa entstanden sind sondern vom amerikanischen Naturstandort stammen. Ich rede hier von Pflanzen, die ich über zwei Jahre mit sogenannten "Wildformen" von Phlox paniculata vergleichen konnte und keinen signifikanten Unterschied erkennen könnte, der meiner Ansicht nach die Artzuordung zu Phlox amplifolia rechtfertigt. Aber letztlich bin ich ja auch nur ein botanisch interessierter Laie. ;))
Ingesamt frage ich mich, ob das Thema "Phlox amplifolia oder nicht" nach dem Artikel in der GP 10-2018 überhaupt einmal in Organisationen wie im Bund deutscher Staudengärtner zur Debatte gestanden hat. Aber auch bei den Liebhabergesellschten wie der ISU oder der GdS finden ich jedenfalls im Netz keinen Hinweis auf eine Beschäftigung mit der Frage.
Zudem irritiert mich eine Meldung auf gabot.de vom 05. 08. 2019 etwas. im letzten Absatz wird über ein Phlox Sortiment in der Staudensichtung berichtet. Ist damit die Phlox amplifolia Sichtung gemeint?
Falls das Thema zu speziell sein sollte, dürft ihr mich übrigens gerne in den Phloxfaden verschieben.
Es bleiben jedoch Fragen...
Zunächst scheint meine Kurzrecherche von gestern schon Reaktionen zu zeigen. Vor allem die "Phlox amplifolia" der zweiten Generation wie 'Christine', die Sorten von Schimana und Zillmer werden im Gegensatz zum letzten Jahr von einigen Betrieben nun als Phlox paniculata geführt. Stades Lösung, einfach in Klammern P. paniculata als Sysnomym dahinter zu setzen, scheint auch eine Reaktion zu sein.
Andererseits werden die vermeintlichen "Phlox amplifolia" der ersten Generation teilweise von denselben Gärtnereien weiterhin mit dem Artbezug Phlox amplifolia geführt. (Für diejenigen, die nicht so tief im Thema drin sind wie ich, gemeint sind Sorten wie 'Ashville 88' oder 'Great Smokey Mountains', die nicht hier in Europa entstanden sind sondern vom amerikanischen Naturstandort stammen. Ich rede hier von Pflanzen, die ich über zwei Jahre mit sogenannten "Wildformen" von Phlox paniculata vergleichen konnte und keinen signifikanten Unterschied erkennen könnte, der meiner Ansicht nach die Artzuordung zu Phlox amplifolia rechtfertigt. Aber letztlich bin ich ja auch nur ein botanisch interessierter Laie. ;))
Ingesamt frage ich mich, ob das Thema "Phlox amplifolia oder nicht" nach dem Artikel in der GP 10-2018 überhaupt einmal in Organisationen wie im Bund deutscher Staudengärtner zur Debatte gestanden hat. Aber auch bei den Liebhabergesellschten wie der ISU oder der GdS finden ich jedenfalls im Netz keinen Hinweis auf eine Beschäftigung mit der Frage.
Zudem irritiert mich eine Meldung auf gabot.de vom 05. 08. 2019 etwas. im letzten Absatz wird über ein Phlox Sortiment in der Staudensichtung berichtet. Ist damit die Phlox amplifolia Sichtung gemeint?
Falls das Thema zu speziell sein sollte, dürft ihr mich übrigens gerne in den Phloxfaden verschieben.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
- lerchenzorn
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Re: Geänderte botanische Namen
Das hört sich für mich nach einer kleinen Demo-Übung für die mitreisenden Journalisten an, ohne weitere Bedeutung. (" ... bei der Journalistenreise des Bundes deutscher Staudengärtner (BdS) am 25. Juli ...")
Re: Geänderte botanische Namen
Trotzdem beruht meine Irretation darauf, dass es gerade ein Phlox Sortiment ist. ???
Was kann das anderes sein als das Sichtungssortiment von Phlox amplifolia? :-\
Was kann das anderes sein als das Sichtungssortiment von Phlox amplifolia? :-\
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Re: Geänderte botanische Namen
Mal bei Frau Leyhe nachfragen?
Re: Geänderte botanische Namen
Es sind genau die Sorten, die bis vor zwei Jahren als Phlox amplifolia verbreitet waren. ;) Wie mit diesem Sortiment weiter verfahren wird, weiß ich nicht. Das Ziel der Presseveranstaltung war die Vorstellung der Sichtung. Vielleicht blühten die Phloxe gerade und fanden deshalb Aufmerksamkeit.
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Re: Geänderte botanische Namen
Staudo hat geschrieben: ↑19. Dez 2019, 07:23
Die Gärtner kümmern sich in erster Linie um ihre Pflanzen und erst danach um deren (Um-)Benennung. So kann es passieren, dass es im Artikelstamm Inkonsequenzen gibt.
Immerhin schaffen es die meisten Gärtner seit 200 Jahren nicht, ihre „Amaryllis“ korrekt als Hippeastrum zu bezeichnen ;D ;D ;D
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
Re: Geänderte botanische Namen
:-*
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re: Geänderte botanische Namen
Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, gab es in der DDR Pelargonien für die Balkonkästen zu kaufen. ;) Dafür hießen Blausternchen Scilla sibirica.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Geänderte botanische Namen - herausgefischt: Pseudofumaria alba
lerchenzorn hat geschrieben: ↑16. Dez 2019, 23:02
Linné hatte, was wir als Lerchensporn oder Erdrauch kennen, auch die Tränenden Herzen, in der Gattung Fumaria zusammengefasst. Die Pflanze, die wir seit Jahrzehnten als Corydalis ochroleuca in den Gärten kultivieren und seit einiger Zeit als Pseudofumaria alba anreden, ...
Ach ist das schön. Da hast Du Dich ja so richtig ausgetobt, Lerchenzorn. Danke dafür, ich fühle mich in lange vergangene Zeiten zurückversetzt. ;) ;D :D
Re: Geänderte botanische Namen
Staudo hat geschrieben: ↑20. Dez 2019, 13:23
Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, gab es in der DDR Pelargonien für die Balkonkästen zu kaufen. ;)
Ja, unter diesen Namen liefen sie auch in der Gärtnerei, in ich arbeitete. Die stinken elendiglich, wenn man sie für die Vermehrung zerschnippelt. :P
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Re: Geänderte botanische Namen - Namensregeln (englisch) erklärt
lerchenzorn hat geschrieben: ↑16. Dez 2019, 23:02
Linné hatte, was wir als Lerchensporn oder Erdrauch kennen, auch die Tränenden Herzen, in der Gattung Fumaria zusammengefasst.
[/quote]
Dass die Tränenden Herzen Dicentra spectabilis offenbar schon seit über 20 Jahren als Lamprocapnos spectabilis geführt werden, habe ich auch gerade erst bei Wikipedia gelesen. An den sperrigen Namen kann ich mich einfach nicht gewöhnen. Wenigstens bleibt's in der Familie.
[quote author=lerchenzorn link=topic=66134.msg3405642#msg3405642 date=1576656399]
Ich glaube, ich schreibe hier bald mal etwas darüber, warum der Name Corydalis nicht dasselbe ist wie der Name Corydalis. ;)
Was :o? Na da bin ich aber gespannt.
Es gibt nichts Beruhigenderes als eine schnurrende Katze.
Re: Geänderte botanische Namen
Sandbiene hat geschrieben: ↑21. Dez 2019, 18:03Staudo hat geschrieben: ↑20. Dez 2019, 13:23
Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, gab es in der DDR Pelargonien für die Balkonkästen zu kaufen. ;)
Ja, unter diesen Namen liefen sie auch in der Gärtnerei, in ich arbeitete. Die stinken elendiglich, wenn man sie für die Vermehrung zerschnippelt. :P
Und sind ökologisch völlig sinnfrei, zumindest in unseren Breiten, im Gegensatz zu Geranium, das je nach Art durchaus Raupenfutter für seltene Tagfalter ist.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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- dmks
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Re: Geänderte botanische Namen
Was jetzt Geranie heißt und in der DDR Pelargonie hieß ist dasselbe! ;)
Geblieben ist der botanische Name 8)
Geblieben ist der botanische Name 8)
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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