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Pflege/Fragen artenreicher Wiesen (Gelesen 11813 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

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Gartenplaner
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

Gartenplaner » Antwort #45 am:

Chica hat geschrieben: 2. Jan 2020, 19:20
...
Im Juli ist hier auf Sandboden auch nur Stroh zu finden, schon gleich nach den zwei letzten Trockensommern :-X.
...

Dann hättest du wahrscheinlich so oder so keine Nachblüte?
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Chica
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

Chica » Antwort #46 am:

Die ersten grünen Spitzen nach dem Frühling gab es hier wieder im September als auch wieder einmal Regen vom Himmel kam, blühen wollte da wohl nichts mehr wirklich. Ich pflege verschiedene Teilflächen unterschiedlich, eine wurde um Pfingsten herum zu Schweinchenheu, die andere vorm Haus bekam im November den Krokusschnitt und die auf dem Foto bleibt über Winter stehen.

Ich habe kurz die Tagfalter überflogen, 34 von 185 Arten sind Gräserfresser, die Augenfalter und einige Dickköpfe. Die überwiegende Anzahl frisst an Ein/Mehrjährigen, sehr viele davon an einheimischen Pflanzen die auf Wiesen vorkommen und die brauchen Futter ;.
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

Gartenplaner » Antwort #47 am:

Deshalb empfiehlt er ja auch, in jedem Garten wo es platzmäßig geht, möglichst eine kleine Fläche als Wiese zu gestalten ;)
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Katrin
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

Katrin » Antwort #48 am:

Es sieht halt im Moment gewöhnungsbedürftig aus (also weniger für mich, aber so generell)... und ich bin sehr unsicher, wann im Frühling ein guter Mahdzeitpunkt ist.... Ideen? März?
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wiese_winter.jpg
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lerchenzorn
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

lerchenzorn » Antwort #49 am:

Durchaus im März. Das ist immer noch eine gute mineralreiche Zufütterung, wenigstens für Kaninchen. Was Huftiere dazu sagen, weiß ich nicht.

Es ist in vielen Fällen besser, die Wiese über Winter auf dem Halm stehen zu lassen als sie mit einer dicken Mulchlage in die nasskalte Zeit zu schicken. Leider passiert genau das, das Mulchen im Spätherbst, hier in der Gegend sehr oft, um die Fördermittelansprüche zu sichern.

Was Staudo weiter oben zum Mulchen verlinkt hat, muss man genau lesen, weil eben das einmalige, aber jährlich wiederholte späte Mulchen der Wiesen für Struktur- und Artenreichtum meistens verheerend ist. Dass zweimaliges Mulchen mit einem frühen Pflegedurchgang dagegen förderlich ist, war mir, so deutlich, wie es in den süddeutschen Flächen herauskam, neu. Wir haben hier im Nordosten durch ungünstige Mulchverfahren schon wertvolle Vorkommen von Rosettenpflanzen und Arten mit fäulnisempfindlichen Wurzelstöcken verloren..
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Chica
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

Chica » Antwort #50 am:

Katrin hat geschrieben: 2. Jan 2020, 23:30
Es sieht halt im Moment gewöhnungsbedürftig aus (also weniger für mich, aber so generell)... und ich bin sehr unsicher, wann im Frühling ein guter Mahdzeitpunkt ist.... Ideen? März?


So spät wie möglich würde ich denken, nachdem alle Winterschläfer ausgeflogen sind, deutlich nach den ersten warmen Tagen. Hast Du einzelne besondere Insektenarten gesehen bisher? Cupido argiades, der Kurzschwänzige Bläuling, der bei mir schon Eier in den Rotkleeblüten abgelegt hat, fliegt erst ab Anfang Mai :-\. Ich finde das ziemlich schwierig. Wichtig ist sicher auch die Frage der Mähtechnik.
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

Amur » Antwort #51 am:

Wird auch drauf ankommen ob dort Frühjahrsblüher kommen (sollen?). Da wäre es früher wohl besser.
Wird da im Lauf des Jahres mal gemäht? Wenn ja könnte mal nur gewalzt werden? Wenn nein sollte man mal (muß nicht jedes Jahr) mulchen um die verbuschung zu verhindern. Kommt auf Boden und Klima an. Aber ihr werdet es nicht so trocken haben wie in Ostdeutschland.

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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

oile » Antwort #52 am:

Chica hat geschrieben: 3. Jan 2020, 08:26
Hast Du einzelne besondere Insektenarten gesehen bisher? Cupido argiades, der Kurzschwänzige Bläuling, der bei mir schon Eier in den Rotkleeblüten abgelegt hat, fliegt erst ab Anfang Mai :-\. Ich finde das ziemlich schwierig. Wichtig ist sicher auch die Frage der Mähtechnik.


Das hängt doch davon ab, wo er sich verpuppt.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Chica
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

Chica » Antwort #53 am:

Cupido argiades war jetzt nur ein Beispiel von hier. Die Raupen krabbeln ein paar Meter, innerhalb der Wiese, und verpuppen sich da, denke ich.

edit
"Verpuppung zwischen trockenen Blättern" steht bei "Schmetterlinge, Die Tagfalter Deutschlands", ...der Raupenfutterpflanzen Rot-Klee, Gewöhnlicher Hornklee, Sumpf-Hornklee und Luzerne, nehme ich an.
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

lerchenzorn » Antwort #54 am:

Amur hat geschrieben: 3. Jan 2020, 08:29
Wird auch drauf ankommen ob dort Frühjahrsblüher kommen (sollen?). Da wäre es früher wohl besser. ...


Davon war ich ausgegangen. Ich dache, dass es um Katrins Kies-/Trockenbeet geht. Auch darin lassen sich Streifen und Flecken mit trockenen Halm- und Stengelstrukturen aussparen. Im Ganzen stehen gelassen, verdeckt es aber die Frühlings-Geophyten.
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

Katrin » Antwort #55 am:

Das war dann missverständlich... nein, ich bin umgezogen (alter Garten und Trockenbeet existieren natürlich weiter und werden weiterhin betreut) und habe jetzt etwas mehr als 1ha Magerwiese. Sie soll als Heu genutzt werden (für Damhirsche) und wir haben sie letzten Sommer Ende Juli erst geheut und dann wieder durchtreiben lassen. Das ist für die Insekten sicher super, für eine sinnvolle Bewirtschaftung aber eher suboptimal... im kommenden Jahr werden wir mehr Hirsche haben, daher wird laufend ein Teil gemäht werden - das erscheint mir sehr praktisch, auch in Hinblick auf diese streifenweise Ernte, die den Insekten ganz sicher entgegenkommt. Gemäht wird mit einem Balkenmäher, beim großen Mähdurchgang letzten Sommer leider noch mit einem Kreiselmähwerk, ein anderes ist angedacht. Gemulcht sollte keinesfalls werden! In Zukunft wird ein größerer Abschnitt etwas früher geheut (Anfang/Mitte Juli), ein weiterer Teil dann streifenweise gemäht und zugefüttert... es ergibt sich also nur für dieses Frühjahr die Frage nach dem Schnitt des ziemlich verfilzten Bereichs (der echte Magerbereich wurde heuer noch gar nicht gemäht und sieht dünner aus als das am Bild).

Zeit zur Tierbestimmung hatte ich heuer leider nicht, Chica. Aber ein paar Stellen werden definitiv auch in Zukunft ungemäht überwintern dürfen. Frühblüher gibt es dort keine, es ist kein Garten und ich werde auch keine einbringen. An feuchterer Stelle (habe ich auch 8)) werde ich Narzissen und Camassien einbringen und einheimisches Nass-Zeugs. Da waren bislang nur hohes Gras und Kohldisteln.
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

Katrin » Antwort #56 am:

Das ist der ungemähte Magerhügel. Rechts ist der Boden fett (wahrscheinlich aufgeschüttet, eine Senke ist noch erkennbar) und um Vordergrund gibts einen Junikäferschaden, da werde ich heimische Magerwiesenarten ansiedeln, eh praktisch, muss ich nicht graben.
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magerwiese_katrin_1.jpg
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

Katrin » Antwort #57 am:

Das ist der weniger magere Teil im Mai. Andere Bilder habe ich nicht :o... das wird heuer dann nachgeholt.
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wiese_mai2.jpg
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Gartenplaner » Antwort #58 am:

Na, das sieht doch schon sehr gut aus!
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen

Roeschen1 » Antwort #59 am:

Katrin hat geschrieben: 3. Jan 2020, 18:08
Das ist der weniger magere Teil im Mai.

Zu der Magerwiese würde Origano und Wiesensalbei,
für den anderen Teil Wiesenwitwenblume, Wiesenflockenblume passen.
Narzissen sind giftig, deshalb wurden sie von den Bergwiesen im Wallis entfernt, wo Weidetiere grasen. An den Steilhängen findet man sie noch.
Grün ist die Hoffnung
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