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Pflege/Fragen artenreicher Wiesen (Gelesen 11750 mal)
Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
Schlüsselblumen sind für feuchtere Standorte in der Wiese geeignet, aber
im Gartenhandel werden Zuchtformen angeboten, nicht die Wildform.
im Gartenhandel werden Zuchtformen angeboten, nicht die Wildform.
Grün ist die Hoffnung
- maigrün
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
ein eigener thread zur pflege von wiesen ist eine gute idee. es gibt hier im forum schon viele beiträge dazu, man müsste sie halt einfach mal zusammenstellen.
hier schon mal ein posting von gartenplaner, der auf einige threads hinweist.
hier schon mal ein posting von gartenplaner, der auf einige threads hinweist.
Gartenplaner hat geschrieben: ↑12. Okt 2013, 15:44
Zu dem Thema gabs schon einige Threads, z.B. hier, hier und hier
Die Kamille wird schnell verschwinden, das sind typische Ackerarten oder solche, die "gestörte" Böden brauchen - sprich regelmäßig aufgerissen, umgegraben usw.
Am sinnvollsten wäre, eine Wiesenblumensaatmischung entsprechend dem "fetten" Boden jetzt auszusäen, in eurem Fall auch mit den dazu passenden Gräsern in der Mischung - wobei es schon nicht schlecht wäre, wenn der neu aufgelaufene Raps nochmal untergegraben würde.
In anderen Threads hatte ich auch schon gute Saatanbieter genannt, wiederhole es aber gern nochmal hier:
Saat-Anbieter sind:
Rieger Hofmann
Hof Berg-Garten (Unter Rubrik Samen - Samenmischungen im Onlineshop schauen)
Syringa (Unter Rubrik Blumenwiesen oben auf Startseite, dann Blumenwiesenmischungen auf der rechten Seite oben schauen)
Voitsauer Wildblumensamen
Saaten Zeller
Mein Garten ist eigentlich eine Obstwiese auf feucht-wechseltrockenem, nährstoffreichem Lehm, was eurem Standort ziemlich ähnlich zu sein scheint.
Allerdings musste ich erstmal versuchen, den Boden abzumagern, damit die Gräser schwächer wurden und ich überhaupt Blütenpflanzen einsäen konnte.
Von Hof Berg-Garten habe ich schon ein paarmal die Mischung "Eldorado" als Impfung für meine Wiese genommen.
Die haben auch Mischungen OHNE Grassamen!
Von Syringa habe ich die Universalmischung 06 für ein umgebrochenes Quadrat 2011 genommen, das ist schon ganz schön geworden.
Es gibt aber auch eine Fettwiesenmischung 02
Von Voitsauer Wildblumensamen hab ich nur einzelne Arten bezogen.
Sämtliche einheimischen Wiesenblütenpflanzen sind gute Insektenmagneten und Futterpflanzen, ihr könnt ja zu Universalmischungen noch einzelne Arten-Saaten extra dazu kaufen und mit aussäen, wenn der Imker da noch spezielle Tipps hätte.
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
Hier gibt's Saatgut von wilden Schlüsselblumen:
https://www.jelitto.com/de/Saatgut/Stauden/PRIMULA+elatior+Wildform+Portion+en.html?listtype=search&searchparam=primula
https://www.jelitto.com/de/Saatgut/Bio+Saatgut/PRIMULA+veris+Portion+en.html?listtype=search&searchparam=primula
https://www.jelitto.com/de/Saatgut/Stauden/PRIMULA+elatior+Wildform+Portion+en.html?listtype=search&searchparam=primula
https://www.jelitto.com/de/Saatgut/Bio+Saatgut/PRIMULA+veris+Portion+en.html?listtype=search&searchparam=primula
Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
Alpine Wiese mit Schlüsselblume und Sodanelle.
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
Roeschen1 hat geschrieben: ↑30. Dez 2019, 11:44
Schlüsselblumen sind für feuchtere Standorte in der Wiese geeignet, aber
im Gartenhandel werden Zuchtformen angeboten, nicht die Wildform.
Primula veris wächst auf trockenen Standorten, Primula elatior und P. vulgaris brauchen es feuchter.
Hier auch nochmal Links zu Blumenwiesen-Themen, teilweise mag es sich mit den Links weiter oben doppeln:
Wiesenblumen aussäen, Magerwiese/Magerrasen, Wildblumenwiese, ein paar Fragen, Bisheriger Acker zu Streuobstwiese - Blütenreiche Wiese für die Bienen?, Magerwiese/Magerrasen, Wiesenblumen aussäen, heimische Blumenwiese für Schatten, 2000m² halbschattige Blumenwiese anlegen
Auch ein recht aktuelles Thema zur Pflege:
Blumenwiese pflegen und mähen
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“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
Diesen Standort der P. veris würde ich als nicht trocken bezeichnen.
So sind auch meine Erfahrungen aus dem Schwarzwald, sie stehen eher am Waldrand, wo es schattiger und feuchter ist.
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
Ja, aber welche Art?
Schattiger und Waldrand klingt für mich nach Primula elatior.
Zu Primula veris sagt wiki:
"...Als Standorte werden Raine, Halbtrockenrasen, trockene Wiesen, lichte Laubwälder, Waldränder und Waldschläge insbesondere von krautreichen Eichenwäldern, mitteleuropäischen Flaumeichenmischwäldern, west-submediterranen Flaumeichenwäldern, Hainbuchenwäldern oder auch Seggen-Buchenwäldern bevorzugt. ..." und solche Halbtrockenrasen mit P. veris kenne ich auch aus eigener Anschauung.
Sie ist daran angepasst, da sie notfalls im Sommer ganz einzieht und kein Laub mehr hat, im Herbst treiben sie dann neue Blätter, war bei mir letztes und dieses Jahr so.
Sie wächst auch an feuchteren Stellen, ja, bei mir in der Wiese z.B. sowohl an den Stellen, die letzten Sommer braun waren als auch an den Stellen, die noch ein bisschen grün geblieben sind.
Schattiger und Waldrand klingt für mich nach Primula elatior.
Zu Primula veris sagt wiki:
"...Als Standorte werden Raine, Halbtrockenrasen, trockene Wiesen, lichte Laubwälder, Waldränder und Waldschläge insbesondere von krautreichen Eichenwäldern, mitteleuropäischen Flaumeichenmischwäldern, west-submediterranen Flaumeichenwäldern, Hainbuchenwäldern oder auch Seggen-Buchenwäldern bevorzugt. ..." und solche Halbtrockenrasen mit P. veris kenne ich auch aus eigener Anschauung.
Sie ist daran angepasst, da sie notfalls im Sommer ganz einzieht und kein Laub mehr hat, im Herbst treiben sie dann neue Blätter, war bei mir letztes und dieses Jahr so.
Sie wächst auch an feuchteren Stellen, ja, bei mir in der Wiese z.B. sowohl an den Stellen, die letzten Sommer braun waren als auch an den Stellen, die noch ein bisschen grün geblieben sind.
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
Roeschen1 hat geschrieben: ↑30. Dez 2019, 12:20Dicentra hat geschrieben: ↑29. Dez 2019, 23:20Megaclown hat geschrieben: ↑29. Dez 2019, 22:54
Wo ich mich nach wie vor auch hart tue, ist der schattigere Bereich. Hier wird es immer moosiger, ist ja auch klar, wenn Nährstoffe weniger werden.
In moosigen, (halb-)schattigen Bereichen würden sich Primula veris recht wohl fühlen. Falls sie Dich interessieren, kann ich Dir im Sommer Samen schicken.
Das sind Zuchtformen der Schlüsselblumen, schön im Garten, gehören meiner Meinung nach nicht auf eine Wiese.
Hierzu wollte ich noch was schreiben: Ich sehe das genauso wie Du, Roeschen. Zuchtformen gehören nicht auf die Wiese, ich bin allerdings davon ausgegangen, dass es sich bei dem Angebot von Dicentra um die echte Primula veris handelt. Bei den Coums, die wir auch angesprochen hatten, bin ich mir dahingehend unsicher. Sie würden mir klasse gefallen, kommen aber in der Natur nicht bei uns vor.
Ähnlich hatte ich schon einmal bei den von Gartenplaner und Hausgeist gezeigten Crocus speciosus in der Wiese gehadert. Bis jetzt konnte ich widerstehen. Aber es gefiele mir schon.
Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
@Megaclown
wo sind deine Wiesen?
Tiefland, Höhenlage?
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
Ich finde, man muss hier unterscheiden, ob es sich um eine Wiese handelt, die in/an altem Grünlandbestand/Naturschutzgebieten etc., außerhalb vom Siedlungsbereich liegt, oder eine Wiese, die Teil eines Gartens ist, der im Siedlungsbereich liegt oder "nur" an Intensivgrünland grenzt.
Die Ansalbungsdiskussion wurde hier schon ziemlich umfangreich und differenziert geführt.
Wie ich da schon ausführte, schaffen es die Samen der meist Wiesenblumen eh nicht sehr weit weg von der Mutterpflanze.
Mein Garten liegt innerhalb einer Ortschaft, grenzt an andere Gärten und die Bahnlinie, dahinter Intensivgrünland.
Ich entwickle meine Wiese so, wie ich das tue, aus pragmatischen, naturschützerischen - aber ganz wichtig, auch ästhetischen! - Gründen.
Deshalb habe ich massenweise Crocus tommasinianus, Narcissus pseudonarcissus ssp. lobularis, Narcissus poeticus, Crocus speciosus gepflanzt und sich langsam entwickelnde Versuche mit Scilla siberica gemacht.
Ich versuche auch Colchicum autumnale minor anzusiedeln, die massenweise in den Wiesen hinterm Dorf zu meiner Kindheit wuchs und komplett dort verschwunden ist, aber die findet man nicht im Handel und Entnahme irgendwo in freier Wildbahn steht ja außer Frage.
Da hab ich mit großer Freude und Dankbarkeit ein Angebot von Knollen und Samen hier im Forum aus einer privaten Wiese angenommen, irgendwo in Deutschland.
Also nicht autochthon oder regional.
Gleiches bei dem Wiesenblumensaatgut, es gibt in der direkten Umgebung nur Grünland, das ab Anfang Mai gemäht wird, deshalb habe ich Samen bei Wildblumensaatgutanbietern bestellt.
Ich habe auch mehrfach Saatgut von Blumen geordert, die die Blütezeit verlängern sollten, also nicht unter dem Gesichtspunkt, ob sie überhaupt in der Umgebung vorkommen/vorkamen.
Ich werde wahrscheinlich auch noch eine ordentliche Menge Knautia macedonica-Samen ordern und aussäen, weil unter den gekauften und ausgesäten Knautia arvensis-Samen auch eine K. macedonica auflief, in der Wiesenkonkurrenz überlebte und blühte - und die Farbe einfach klasse ist!
Man könnte allerdings auch eine interessante Diskussion daraus zimmern, dass ich Himantoglossum hircinum bei Erdorchideengärtnern gekauft und in der Wiese ausgepflanzt habe - die Samen sind staubfein, fliegen kilometerweit, die Art kommt in Luxemburg Richtung Mosel vor, es würde mich nicht wundern, wenn nicht auch ein paar Kilometer weiter im aufgelassenen Tagebau.
Meine Gepflanzten sind natürlich nicht autochthon.
Allerdings würde der staubfeine Samen auch davongetragen werden können, wenn ich die Art in einem "Gartenbeet" stehen hätte....
Inzwischen hab ich 7 Sämlinge, von denen einer dieses Jahr wieder geblüht hat und habe davon den Samen wiederum in der Wiese verteilt.
Übrigens, aus dem aufgelassenen Tagebau hat wahrscheinlich ein Samenkorn von Ophrys apifera seinen Weg in meine Wiese gefunden, ist gekeimt, hat es bis zur Blüte 2013 geschafft.
Die Samen hab ich dann ganz gezielt an vielen Stellen in meiner Wiese verteilt und vorletzten Herbst über ein Dutzend Sämlinge gefunden, von denen 7 dieses Jahr blühten.
Die Ansalbungsdiskussion wurde hier schon ziemlich umfangreich und differenziert geführt.
Wie ich da schon ausführte, schaffen es die Samen der meist Wiesenblumen eh nicht sehr weit weg von der Mutterpflanze.
Mein Garten liegt innerhalb einer Ortschaft, grenzt an andere Gärten und die Bahnlinie, dahinter Intensivgrünland.
Ich entwickle meine Wiese so, wie ich das tue, aus pragmatischen, naturschützerischen - aber ganz wichtig, auch ästhetischen! - Gründen.
Deshalb habe ich massenweise Crocus tommasinianus, Narcissus pseudonarcissus ssp. lobularis, Narcissus poeticus, Crocus speciosus gepflanzt und sich langsam entwickelnde Versuche mit Scilla siberica gemacht.
Ich versuche auch Colchicum autumnale minor anzusiedeln, die massenweise in den Wiesen hinterm Dorf zu meiner Kindheit wuchs und komplett dort verschwunden ist, aber die findet man nicht im Handel und Entnahme irgendwo in freier Wildbahn steht ja außer Frage.
Da hab ich mit großer Freude und Dankbarkeit ein Angebot von Knollen und Samen hier im Forum aus einer privaten Wiese angenommen, irgendwo in Deutschland.
Also nicht autochthon oder regional.
Gleiches bei dem Wiesenblumensaatgut, es gibt in der direkten Umgebung nur Grünland, das ab Anfang Mai gemäht wird, deshalb habe ich Samen bei Wildblumensaatgutanbietern bestellt.
Ich habe auch mehrfach Saatgut von Blumen geordert, die die Blütezeit verlängern sollten, also nicht unter dem Gesichtspunkt, ob sie überhaupt in der Umgebung vorkommen/vorkamen.
Ich werde wahrscheinlich auch noch eine ordentliche Menge Knautia macedonica-Samen ordern und aussäen, weil unter den gekauften und ausgesäten Knautia arvensis-Samen auch eine K. macedonica auflief, in der Wiesenkonkurrenz überlebte und blühte - und die Farbe einfach klasse ist!
Man könnte allerdings auch eine interessante Diskussion daraus zimmern, dass ich Himantoglossum hircinum bei Erdorchideengärtnern gekauft und in der Wiese ausgepflanzt habe - die Samen sind staubfein, fliegen kilometerweit, die Art kommt in Luxemburg Richtung Mosel vor, es würde mich nicht wundern, wenn nicht auch ein paar Kilometer weiter im aufgelassenen Tagebau.
Meine Gepflanzten sind natürlich nicht autochthon.
Allerdings würde der staubfeine Samen auch davongetragen werden können, wenn ich die Art in einem "Gartenbeet" stehen hätte....
Inzwischen hab ich 7 Sämlinge, von denen einer dieses Jahr wieder geblüht hat und habe davon den Samen wiederum in der Wiese verteilt.
Übrigens, aus dem aufgelassenen Tagebau hat wahrscheinlich ein Samenkorn von Ophrys apifera seinen Weg in meine Wiese gefunden, ist gekeimt, hat es bis zur Blüte 2013 geschafft.
Die Samen hab ich dann ganz gezielt an vielen Stellen in meiner Wiese verteilt und vorletzten Herbst über ein Dutzend Sämlinge gefunden, von denen 7 dieses Jahr blühten.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
Bei unserer Baumwiese, die außerhalb der Siedlung an das größte Naturschutzgebiet grenzt, habe ich auch gezielt manche Arten angesiedelt (Wiesensalbei, Origanum vulgare) aber ein großes Spektrum war vorhanden. Muscari, Narzissen und Pfingstrosen waren schon da und haben sich Jahrzehnte an der Trockensteinmauer gehalten.
Grün ist die Hoffnung
Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
Puuh, da hast du dir ja ganz schön Mühe gegeben, Gartenplaner. Danke für deine Mühe, die Du dir gemacht hast. Da ist sehr viel Interessantes dabei.
Zum Hintergrund bei mir: Die Wiese liegt am Ortsrand inmitten von Intensiv-, Extensivgrünland sowie Streuobstwiesen. Sie liegt auf etwa 520mm über NN in der Fränkischen Alb. Ich sag mal etwas provokant: Wenn das hier so weitergeht, ist das hier in 10-20 Jahren alles bebaut und somit platt gemacht.
Anfangs stand dort eine Gartenhütte, und ich war komplett uninteressiert, was Garten als auch Naturschutz anbetrifft. Dann hat mir mein Schwiegervater einiges an Wissen vermittelt, da meine Schwiegereltern selbst einen großen Garten haben und mein Schwiegervater selbst sich in der Natur und im Garten sehr gut auskennt. Anfangs konnte ich einen Star nicht von einer Amsel unterscheiden. Mittlerweile leite ich Vogelstimmenwanderungen. :-X
Einen Teil haben wir dann als Ziergarten angelegt (von ca. 5000m² etwa 2000m²). Hier daheim hab ich nur einen kleinen Vorgarten. Umrahmt ist die Wiese im Norden von einer 3m breiten Hecke mit Halterbäumen, im Süden von einem Wald in Hanglage.
Im Ziergarten lass ich die "Sau raus". Da dürfen dann auch Magnolien und Rhododendron wachsen, Japanahorn, gefüllte Rosen usw.
Auf der Wiese nebenan bin ich aber bisher genauso strikt gegensätzlich unterwegs. Die Bewirtschaftung wird so versucht, wie es naturschutzfachlich aus meiner Sicht am besten ist. Das schließt die Optik aber keinesfalls aus. Das meint die Art der Wiesenbewirtschaftung (Sensenmahd und Abtragen), Einbringen von frisch gemähtem Gras von "guten" Wiesen, Ausbringung von Samen von erwünschten Pflanzen hier aus der Gegend, selbstgezogene Pflanzen von Samen hier aus der Gegend.
Die angrenzende Hecke ist durch mehr Vielfalt verbessert worden (Pflanzen von Eberesche, Hundsrosen, Haselnuss sowie vieles andere mehr)
Die Wiese ist nördlich begrenzt von einer kleinen Trockensteinmauer, die Wald- und Zauneidechsen anzog. Die waren vor Jahren auch noch nicht da. Weiter ist geplant, ein Sandarium mit Totholz anzulegen.
Irgendwann sind dann noch Bienen dazugekommen. Das sind mittlerweile 24 Völker. Ich weiß um die Diskussion von Wildbienen und Honigbienen. Ich bitte, dieses Fass nicht neu aufzumachen. Ich kann nur so viel sagen, da ich mir da mittlerweile glaube, ein Urteil erlauben zu können. Die Wildbienen (sowohl Vielfalt als auch Masse) sind wesentlich mehr geworden, seit ich das mit den Bienen betreibe. Da hat einfach das "Mehr" an Nektar- und Futterpflanzen überwogen.
Ich bin dabei keinesfalls missionarisch unterwegs. Ich hab ja selbst gewissermaßen ein schlechtes Gewissen bei der Umwandlung des Teils zum Ziergarten. Fast alles wird aber meiner subjektiven Einschätzung, was den Naturschutz angeht, unterworfen. Im Ziergarten wird jetzt noch ein Beet angelegt, was insektenfreundlich sein soll. (Sonnig und trocken, so wie es Kathrin mal gezeigt hatte, nur leider wesentlich kleiner)
Ich finde das im Gegenteil klasse, was du machst, Gartenplaner. Ich bin da nicht päpstlicher als der Papst. Ich ziehe da wirklich den Hut vor deinem Engagement, ich finde es schon gut, wenn jemand den Naturschutz immer im Auge hat. Viele im Forum hier machen bewusst/unbewusst schon viel, in dem sie einen Garten haben.
Ich wollte nur mal ein bisschen weiter ausholen, damit man auch den Background hat, was meine Wiese anbetrifft. Tschuldigung, dass dies ein bisschen länger geworden ist.
Zum Hintergrund bei mir: Die Wiese liegt am Ortsrand inmitten von Intensiv-, Extensivgrünland sowie Streuobstwiesen. Sie liegt auf etwa 520mm über NN in der Fränkischen Alb. Ich sag mal etwas provokant: Wenn das hier so weitergeht, ist das hier in 10-20 Jahren alles bebaut und somit platt gemacht.
Anfangs stand dort eine Gartenhütte, und ich war komplett uninteressiert, was Garten als auch Naturschutz anbetrifft. Dann hat mir mein Schwiegervater einiges an Wissen vermittelt, da meine Schwiegereltern selbst einen großen Garten haben und mein Schwiegervater selbst sich in der Natur und im Garten sehr gut auskennt. Anfangs konnte ich einen Star nicht von einer Amsel unterscheiden. Mittlerweile leite ich Vogelstimmenwanderungen. :-X
Einen Teil haben wir dann als Ziergarten angelegt (von ca. 5000m² etwa 2000m²). Hier daheim hab ich nur einen kleinen Vorgarten. Umrahmt ist die Wiese im Norden von einer 3m breiten Hecke mit Halterbäumen, im Süden von einem Wald in Hanglage.
Im Ziergarten lass ich die "Sau raus". Da dürfen dann auch Magnolien und Rhododendron wachsen, Japanahorn, gefüllte Rosen usw.
Auf der Wiese nebenan bin ich aber bisher genauso strikt gegensätzlich unterwegs. Die Bewirtschaftung wird so versucht, wie es naturschutzfachlich aus meiner Sicht am besten ist. Das schließt die Optik aber keinesfalls aus. Das meint die Art der Wiesenbewirtschaftung (Sensenmahd und Abtragen), Einbringen von frisch gemähtem Gras von "guten" Wiesen, Ausbringung von Samen von erwünschten Pflanzen hier aus der Gegend, selbstgezogene Pflanzen von Samen hier aus der Gegend.
Die angrenzende Hecke ist durch mehr Vielfalt verbessert worden (Pflanzen von Eberesche, Hundsrosen, Haselnuss sowie vieles andere mehr)
Die Wiese ist nördlich begrenzt von einer kleinen Trockensteinmauer, die Wald- und Zauneidechsen anzog. Die waren vor Jahren auch noch nicht da. Weiter ist geplant, ein Sandarium mit Totholz anzulegen.
Irgendwann sind dann noch Bienen dazugekommen. Das sind mittlerweile 24 Völker. Ich weiß um die Diskussion von Wildbienen und Honigbienen. Ich bitte, dieses Fass nicht neu aufzumachen. Ich kann nur so viel sagen, da ich mir da mittlerweile glaube, ein Urteil erlauben zu können. Die Wildbienen (sowohl Vielfalt als auch Masse) sind wesentlich mehr geworden, seit ich das mit den Bienen betreibe. Da hat einfach das "Mehr" an Nektar- und Futterpflanzen überwogen.
Ich bin dabei keinesfalls missionarisch unterwegs. Ich hab ja selbst gewissermaßen ein schlechtes Gewissen bei der Umwandlung des Teils zum Ziergarten. Fast alles wird aber meiner subjektiven Einschätzung, was den Naturschutz angeht, unterworfen. Im Ziergarten wird jetzt noch ein Beet angelegt, was insektenfreundlich sein soll. (Sonnig und trocken, so wie es Kathrin mal gezeigt hatte, nur leider wesentlich kleiner)
Ich finde das im Gegenteil klasse, was du machst, Gartenplaner. Ich bin da nicht päpstlicher als der Papst. Ich ziehe da wirklich den Hut vor deinem Engagement, ich finde es schon gut, wenn jemand den Naturschutz immer im Auge hat. Viele im Forum hier machen bewusst/unbewusst schon viel, in dem sie einen Garten haben.
Ich wollte nur mal ein bisschen weiter ausholen, damit man auch den Background hat, was meine Wiese anbetrifft. Tschuldigung, dass dies ein bisschen länger geworden ist.
- Dicentra
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Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
Roeschen1 hat geschrieben: ↑30. Dez 2019, 12:20Dicentra hat geschrieben: ↑29. Dez 2019, 23:20
In moosigen, (halb-)schattigen Bereichen würden sich Primula veris recht wohl fühlen. [...]
[/quote]
Das sind Zuchtformen der Schlüsselblumen, schön im Garten, gehören meiner Meinung nach nicht auf eine Wiese.
Davon wissen meine nichts. Ich kann nicht mit Sicherheit ausschließen, dass es ursprünglich züchterisch bearbeitete Sorten waren, aber mittlerweile dürfte davon nichts mehr übrig sein. Ich hatte zwei oder drei Exemplare der gelben Form irgendwann gekauft und die werden von Jahr zu Jahr üppiger. Vor ein paar Jahren habe ich die zauberhafte rote Form vom partisanengärtner bekommen und seitdem mendeln sie frischfröhlich durch den Garten. Also, was sind nun "echte" Primula veris ;)?
[quote author=Megaclown link=topic=66240.msg3411125#msg3411125 date=1577727369]
Bei den Coums, die wir auch angesprochen hatten, bin ich mir dahingehend unsicher. Sie würden mir klasse gefallen, kommen aber in der Natur nicht bei uns vor.
Ähnlich hatte ich schon einmal bei den von Gartenplaner und Hausgeist gezeigten Crocus speciosus in der Wiese gehadert. Bis jetzt konnte ich widerstehen. Aber es gefiele mir schon.
Ich würde es mit den Cyclamen probieren. Was die Crocus speciosus angeht - warum nicht? Falls Du Zweifel hast: Es müssen ja nicht unbedingt Herbstkrokusse sein, die frühblühenden Krokusse sähen auch großartig aus und wären zudem willkommenes Bienenfutter.
Es gibt nichts Beruhigenderes als eine schnurrende Katze.
Re: Pflege/Fragen artenreicher Wiesen
Dicentra,
deine Primelwiese ist sehr hübsch,
sie, die rote Form sowieso, sehen auf deinem Foto sehr nach Zuchtform aus.
Wenn meine blühen, zeige ich ein Foto, sie sind viel kleiner.
deine Primelwiese ist sehr hübsch,
sie, die rote Form sowieso, sehen auf deinem Foto sehr nach Zuchtform aus.
Wenn meine blühen, zeige ich ein Foto, sie sind viel kleiner.
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