kaliz hat geschrieben: ↑10. Jan 2020, 18:48 Hm, ich war die letzten drei Wochen nicht im Garten weiß also nicht wie tief es da runter gegangen ist, davor lag die Tiefsttemperatur bei etwa -8°C.
-8,1 am 12.12.19 in Wien Auhof/Mariabrunn offizielle ZAMG Messung. . In der Senke sammelt sich die Kaltluft. Jubiläumswarte 450Hm hatte zum gleichen Zeitpunkt -3,9.
Hab letzes Jahr im März Steckhölzer geschnitten im kühlen Keller gelagert. Im Mai draussen in die Erde gesteckt (der war dann sehr kühl) sind auf 70/80cm gewachsen. Leichter Hang und leichter Boden. Ca. 95% Erfolgsrate. Sie stehen dort noch gut gemulcht. Es sind drei Noname hier aus der Gegend mal schauen ob die Früchte hier auf 1100m ausreifen. Mir wurde empfohlen sie in Töpfe zu pflanzen weil dann schon dieses Hahr tragen würden, was meint ihr?
Roeschen1 hat geschrieben: ↑10. Jan 2020, 15:59 Ich denke, Feigenstecklinge im Freiland machen erst nach Mai Sinn bei uns.
Nach dem letzten Frost. Hier war er am 20.3.2019 letztes Jahr und da auch nur -1 bis -2. Das hätte dem nackten Steckling in der Erde nichts gemacht. Etwas Risiko kann man schon nehmen wenn man soviele Stecklinge hat, dass man München-Augsburg pflastern könnte. ;D
Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe.
Ich bezweifle, dass sie im Topf prinzipiell schneller furchten als im Freiland ausgepflanzt.
thogoer hat geschrieben: ↑10. Jan 2020, 20:30 Na klar! Allerdings wenn sie im Topf eher fruchten weiss ich früher ob sie für hier taugen. Vielleicht mache ich halbe halbe, Versuch macht klug.
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
Arandir hat geschrieben: ↑11. Jan 2020, 15:01 Ich bezweifle, dass sie im Topf prinzipiell schneller furchten als im Freiland ausgepflanzt.
Sehe ich auch so. Dazu kommt noch der Stress vom Umpflanzen vom Freiland in die Kübel. Besser die Pflanzen da lassen wo sie sind und wo wich ihre Wurzeln ungehindert entwickeln können
nach 529 Seiten mitlesen und lernen ist es an der Zeit mich für die ganzen Tipps zu bedanken, die hier gegeben werden. Besten Dank! ;)
Die "Feigensucht" hat bei mir eigentlich recht harmlos angefangen, als ich mir bei Ebay ein paar Feigensamen von einer "Pfälzer Fruchtfeige" ersteigerte. Die Anzucht hat super viel Spaß gemacht und im Sommer hatte ich einen ganzen Haufen Feigenpflanzen ;D.
Nachdem ich mich in die Thematik zur Qualitätslotterie bei Sämlingen eingelesen hatte, hab ich mir mehr und mehr (hoffentlich) sortenechte Feigen besorgt. Über den Winter sind jetzt noch eine Menge Stecklinge hinzugekommen, welche gerade (hoffentlich) brav wurzeln. Jetzt geht mir, trotz großer Wohnung und großem Grundstück, so langsam der Platz aus und ich muss mich bremsen :).
Vielleicht noch eine Frage in die Runde, ich hab immer noch so knapp 30 Sämlingspflanzen von der "Pfälzer Fruchtfeige", welche ja recht wahrscheinlich eine Brown Turkey ist. Denkt ihr, dass es Sinn macht unter den Sämlingen nach "verbesserten Eigenschaften" zu suchen, oder lohnt sich das bei Brown Turkey nicht?
Seb hat geschrieben: ↑11. Jan 2020, 16:46 Vielleicht noch eine Frage in die Runde, ich hab immer noch so knapp 30 Sämlingspflanzen von der "Pfälzer Fruchtfeige", welche ja recht wahrscheinlich eine Brown Turkey ist. Denkt ihr, dass es Sinn macht unter den Sämlingen nach "verbesserten Eigenschaften" zu suchen, oder lohnt sich das bei Brown Turkey nicht?
Sämlinge sind so eine Art Lotto: Wenn man Glück hat, ist unter den Sämlingen einer, der genauso gut oder besser als die bestehende Sorten ist. Richard Cox, der die berühmte Apfelsorte Cox's Orange gezüchtet hat, hatte nur ganz wenige Sämlinge, ich glaube es waren fünf.
Normalerweise werden bei der modernen Sortenzucht tausende Sämlinge geprüft, um dann eine oder einige wenige vielversprechende neue Sorten zu bekommen. Der Aufwand ist immens und bis man eine Sorte soweit getestet hat, dass man sie allgemein empfehlen und verbreiten kann, dauert es beim Apfel etwa 25 bis 40 Jahre.
Erfolgversprechender scheint es mir zu sein systematisch die Feigenbäume in der Umgebung zu beobachten und zu schauen, ob dort reichtragende Bäume mit gutschmeckende Feigen zu finden sind.
Man kann fragen, ob man mal eine Feige versuchen darf, ob viel draufhängt, sieht man ja meistens und man kann auch schauen, ob der Stamm Frostschäden davongetragen hat. Ich habe es noch nicht erlebt, dass ich mir keine Steckhölzer schneiden durfte.
Manchmal findet man sogar in Deutschland Zufallssämlinge. Im etwas verwilderten Hof meiner Nichte wachsen zum Beispiel zwei verschiedene Feigen-Zufallssämlinge, die ich seit einiger Zeit beobachte. Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, findet man vielleicht selbst auch mal einen Feigen-Zufallssämling.
Viele heutige Apfelsorten stammen von Zufallssämlingen, z.B. Boskoop, Ingrid-Marie, Golden Delicious, Braeburn, Granny Smith, etc.
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
Ich suche noch Steckhölzer oder besser Wurzelaustriebe von guten Feigensorten, die viele oder ausschließlich Blühfeigen tragen, vor allem suche ich Noire de Caromb.
Zu Tausch kann ich leider nicht sehr viel anbieten: vor allem "Ronde de Bordeaux", aber auch "Sultane" und Feigensorten, die ich in Hausgärten, wie im letzten Posting beschrieben, gefunden habe.
Eine davon ist ein Zufallssämling, woher die anderen stammen weiß ich nicht. Die erste, den Zufallssämling, habe ich "Dietzfeige" getauft, die zweite "Schillerfeige". Eine dritte Sorte, die ich so gefunden habe, habe ich "Friedrichfeige" genannt.
Wie gut diese Feigen wirklich sind, kann ich noch nicht genau sagen, weil ich sie noch nicht so lange beobachte und weil ich auch noch keine größeren Bäume am gleiichen Standort habe, um sie wirklich vergleichen zu können.
Ich habe auch eine Feigenbaum, der extrem Frosthart ist. Er hat die beiden harten Winter 2008/2009 und 2009/2010 an einem Standort völlig unbeschadet überstanden, an dem die direkt danebenstehende Ronde de Bordeaux bis auf den unteren Stamm zurück gefroren ist. Es handelt sich dabei um einen Baum der nur Blühfeigen tragt. Also eine Sorte für sehr kalte Standorte mit kurzer Vegetationszeit.
Diese Feige hat nur einen entscheidenden Nachteil: Sie schmeckt sehr schlecht. Das Fruchtfleisch ist sehr trocken und fast ohne Aroma, die Feigen sind lediglich mehr oder minder süß. Aber wenn jemand Feigen für kalte Standorte züchten will, ist das vielleicht gar keine sooo schlechte Sorte.
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
Für wirklich sehr kalte (winterkalte) Standorte sind solche Sorten wenig geeignet, da regelmäßiges Rückfrieren droht und die Ernte dadurch entfällt. Da wo es sommerkühl ist oder wo die Vegetationszeit kurz ist, würde ich es auch evtl. mit solchen Sorten (neben Sorten mit den frühesten Herbstfeigen) versuchen.
Generell bleiben die Blütenfeigen qualitativ (und häufig auch quantitativ) hinter den Herbstfeigen zurück. Ausnahmen gibt es aber. Die Dauphine soll genauso viele Blütenfeigen haben und sie sollen geschmacklich okay sein, die Grise de St. Jean soll Blütenfeigen haben die zu den besten gehören (manche sagen von sogar interessanterem Geschmack als die Herbstfeigen) und relativ viele. GdSJ habe ich kürzlich als ganz kleine Pflanze erworben. Ob GdSJ für eine Auspflanzung in Mitteleuropa geeignet ist, bleibt zu klären. Beide kann man im Internet für recht wenig Geld bestellen. Desert King wäre ein weiterer ein Kandidat (keine oder kaum Herbstfeigen bei uns), ich habe eine im Herbst über eine online Tauschbörse erhalten.
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Erfolgversprechender scheint es mir zu sein systematisch die Feigenbäume in der Umgebung zu beobachten und zu schauen, ob dort reichtragende Bäume mit gutschmeckende Feigen zu finden sind.
Das würde ich wirklich gerne machen, allerdings habe ich hier in meiner Ecke noch nirgends Feigen entdeckt. Ich habe schon den Verdacht, dass ich der einzige Verückte bin ;D Dennoch werde ich es versuchen. Die Sommer sind meist heiß und trocken und die Winter werden immer milder. Außerdem habe ich eine recht lange Südwand, die ich an die 3-4 "Gewinnerfeigen" vergeben kann. Das "Screening" nach den besten Sorten wird auf jeden Fall dieses Jahr eröffnet.
Mein Plan mit den Sämlingen ist es, an einer halbwegs passenden Stelle eine Hecke zu pflanzen. Eventuell sind ja ein paar ganz harte Pflanze dabei, die sich mit der Zeit etablieren. Zur Not hab ich dann eben eine Zierfeigenhecke ;)
Kann jemand Literatur zur Vererbung bei Sämlingen empfehlen, die aus parthenocarpen Früchten hervorgegengen sind?
Scheinbar kommt vor allem auf die männliche Feige an von der der Pollen kommt. Nach dieser Quelle kann der parthenocarpe Charakter nur durch den Pollen vererbt werden. Außerdem muß der Pollen von einer heterogenen Feige kommen sonst werden es nur männliche Feigen.