555Nase hat geschrieben: ↑5. Jan 2020, 08:15 was soll das Stehenlassen dieser "Stummel" bewirken, außer Verstümmelung ?
Ich würde es halt so machen, um die Wundflächen zu minimieren. Wenn man diesen ganzen Quirl wegnimmt, ist die Gesamtfläche der Wunden im Verhältnis zur Baumgröße gewaltig. Du hast schon recht. Wir können uns hier die Köpfe heiß diskutieren. Schneiden muss Steven selbst. ;D
Wundflächenminimierung ist natürlich Gebot, wie sich das ferndiagnostisch mit den Wachstumsgesetzen vereinbaren läßt... ??? Jeder Frisör gestaltet schöne Frisuren oder rasiert die Glatze, gestorben ist deswegen noch keiner. ;D
ich bin etwas verwirrt aber auch schlauer. Meine geplante Vorgehensweise (nach den Ratschlägen hier); Ich mache ein Foto (bei Licht) von dem Delinquenten. Damit gehe ich zu der Baumschule, bei der ich den Baum gekauft habe. Der Besitzer soll auch noch seine Meinung sagen. Wenn wir in etwa konform gehen, werde ich alle Äste, die ich nicht mag, mit einer scharfen Säge entfernen. Nicht ganz bis an den stamm (der Fachbegriff ist mir entfallen). Und dann drückt mir die Daumen, dass der Baum damit klarkommt.
Haare sind nun mal nicht lebendig und man kann einen Baum durch Schnitttechnik und falschen Zeitpunkt sehr wohl umbringen. In meinem Fall waren es aber ausgewachsene Bäume die dann dran glauben mussten.
Bei so jungen Bäumen ist das deutlich risikoärmer.
Unten ein paar schwächere Zweige wegnehmen seh ich auch nicht kritisch. Die starken würde ich nur aufasten und nicht rausnehmen.
Höhenbegrenzung geht nach meiner Erfahrung nur bedingt und nur mit Sommerschnitt bei Kirsche. Schneiden im Winter Frühjahr bedingt durch die in Stamm und Wurzel eingelagerten Reserven nur stärkeren Austrieb und ein Ungleichgewicht im Wachstum. Das würde ich vielleicht bei einem vergreisten Baum versuchen und dann sehr vorsichtig rangehen. Kirschen sind im Alter sehr leicht zu erledigen.
StevenH hat geschrieben: ↑5. Jan 2020, 09:29 was genau ist damit gemeint? "Aufasten" ist doch, die unteren Äste weg zu schneiden. Also muss ich die "rausnehmen".
Ich vermute, er meint die dicken Äste wie den Stamm zu behandeln. Also dranlassen, aber davon abgehende Zweige entfernen.
555Nase hat geschrieben: ↑5. Jan 2020, 08:15Bäume gehen wegen ganz anderen banalen Dingen ein, aber nicht wegen Rumschnippeln und was soll das Stehenlassen dieser "Stummel" bewirken, außer Verstümmelung ? Es macht zwar jeder anders aber wie es wirklich richtig ist, hat auch noch keiner festgestellt. :P
So ganz stimmt das nicht, es wurde untersucht, es hat nur noch nicht jeder mitbekommen. Da hapert es etwas am Wissenstransfer. Hier eine Leseprobe: https://www.bod.de/booksample?json=http%3A%2F%2Fwww.bod.de%2Fgetjson.php%3Fobjk_id%3D1020687%26hash%3D6b05126fab71b8931558d5a93e1cf2a9
Ich kann das Buch nur empfehlen. Es ist eins von 3 Baumschnittbüchern, die man unbedingt haben sollte.
Ich habe mit Heiner Schmids `Obstbaumschnitt´ angefangen, das waren die Grundlagen die sich mit zunehmender Praxis als Unfug erwiesen haben, waren aber trotzdem wertvoll und sollte man kennen. `Notenschlüssel der Natur 2000´ hat zusammen mit der Praxis die Augen geöffnet. Anschließend kam Fritz Georg Zahn mit seinem Werk und Alex Shigo hat man bis dahin auch längst kennengelernt. Mehr brauchts meiner Menung nach nicht zwingend zum lesen, sondern Praxis und noch viel mehr Praxis. Dann gehts schneiden auch ohne Wasserschosser und ohne nicht überwallen wollende Wunden usw. `Der Baumpfleger´ ist dann meiner Meinung nach für den Hobbygärtner schon verzichtbar.
Wie stehen die Chancen, dass ich in den Stamm 2 oder 3 Reiser einsetzen kann? In der Höhe, in der die Äste wachsen sollen. Oder im August 2 oder 3 Augen, auch in den Stamm? Ist das zu laienhaft gedacht oder besteht die Möglichkeit, dass das klappt?
Ich würde erst mal abwarten, ob der Baum überlebt, sonst ist die Mühe umsonst. Okulation und Plattenokulation geht auch bei Kirschen. Das macht man im Sommer. Willst du mehrere Sorten auf dem Baum haben? Welchen Zweck hat der Betonring am Fuss?
mehrere verschiedene Sorten Kirschen ist mein Ziel. Hatten meine Eltern im garten. 3 Sorten, jede schmeckte anders, jede wurde unterschiedlich reif. War ein mächtiger Kirschbaum. Der Betonring: Habe ich bei jedem Baum. ist ein ganz normaler Kanalring. Die Feder gieße ich mit Reparaturzement aus und drücke da Trommelsteine rein. Dient als Gießring und verhindert, dass die Wurzeln nach oben kommen. Der Ring ist nur 40cm hoch.
Gerade bei Kirsche kommen die Wurzeln auch weiter entfernt hoch. Ansonsten ist der Baum in 2 JHahren aus dem betonring rausgewachsen, sprich, du musst außerhalb giessen wenn der Baum Wasser bekommen soll.
Die äste hättest du auf Astring entfernen sollen, so fehlt die natürliche Barriere. Warte den Gummifluss mal ab, wenn oben genug Triebwachstum ist würde ich die anderen kirschensorten auf die leitäste veredeln, nicht in den Stamm rein. Wenn du noch mehr Austriebe willst an dem kahlen Stammteil, versuchs mit kerben. Dafür ists aber eigentlich schon ein Jahr zu spät. Armes Bäumchen...
der Betonring ist ein 120cm Kanal. Innendurchmesser 100cm. Geht 40cm (können auch 50cm sein) in den Boden. Nach unten offen. Wenn der Baum so mächtig ist, dass der Betonring stört, nehme ich meine große Flex und weg ist er. Ich mache das mit jedem Baum. Die Pflaume, der Apfel und die Birne, alle 3 wesentlich größer wie die Kirsche, kommen damit gut zurecht. Natürlich kommen einige Wurzeln irgendwo hoch. Aber direkt vom Stamm geht keine los. Ich denke, ich habe auf "Astring" geschnitten. Ich habe den Ast da abgesägt, wo das "Gegriesel" anfängt.
Bei grossem Astschnitt an Kirschen beginnt unterhalb der Schnittstelle oft eine V-förmige Rindennekrose, die sich den Stamm oder Ast herunter fortsetzt. Warte ab, ob der Baum überlebt, ob die Schnittstellen noch überwallt werden können.
mir ist schon klar, dass der Schnitt ziemlich einschneidend war. Wenn der Baum dadurch abstirbt, ok, dann ist das so. Dann kaufe ich einen, der die erwünschte Höhe schon mitbringt.