verwurzelter Baum im Gewächshaus: Ausgrabhilfen (Gelesen 4267 mal)

[Gartenplaner]

So sehr kann ich ihn oberirisch gar nicht zurückschneiden, daß der oberirdische Teil volumensmäßig dem Wurzelballen entspricht. Auch Baumschuler und (Landschafts)-gärtner dürften doch Situationen kennen in denen sie mit einem Minibagger nicht an den Baum kommen. Welche Lösungen haben diese für solche Situationen ?
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Warum nicht? Wird bei Bonsais genauso gemacht.

Baumschuler und Landschaftsgärtner stellen Kübel so auf, dass sie mit Maschinen problemlos dran kommen, fürchte ich ;)
Die haben meist auch so eine Baumverpflanzmaschine, dafür brauchts Platz drumherum.

Wenn du eh in einen neuen Topf nochmal pflanzen willst, scheint mir das Abhacken oder Absägen der aus dem bisherigen Topf durch die Wasserabzugslöcher austretenden Wurzeln und starkem Rückschnitt der Krone das einzig Machbare zu sein.

Ich hab meine 'Seedless Che' letzten Herbst ausgepflanzt, die hat aber lange noch keinen 10cm-Stamm.
Bei meinem letzten Besuch Anfang März sah alles so aus, als ob zumindest der erste Winter schon gut geschafft worden ist.

[partisanengärtner]

Mal eine ganz andere Idee.
Das Gewächshaus versetzen an eine andere Stelle und den Baum lassen könnte vielleicht einfacher sein.

[Smiley]

Ich schätze der Baum ist eher durch geistige, denn Muskelkräfte heil und weiterwachsend aus dem Boden zu bekommen.

[Smiley]

Hier gehts nicht um ein Gewächshaus in Gartenhausgröße. (In diesem Kontext: Leider).

[Ekwisetum]

Wenn man z.B. an Straßen Leitungen verlegen will, ohne die Wurzel von Bäumen mit dem Bagger zu zerstören, kann man auch mittels Pressluft die Erde wegblasen, um die Wurzeln freizulegen.
Interessanter Leitfaden dazu:

https://cdn.shopify.com/s/files/1/2656/7538/files/AirSpade_Guide_German_lr.pdf

Man kann die Wurzeln zunächst freilegen und dann entscheiden, ob und wo man kappt.

[Gartenplaner]

Sehr interessant, danke fürs Posten!

[Smiley]

@Ekwisetum

das ist ausgesprochen spannend und wahrscheinlich auch umsetzbar. Ich danke Dir sehr ! :)


@ Gartenplaner

Rückschnitt a la Bonsai machen Cudranias eher nicht mit. Bei Gärtnermethoden für engstehende Bäume meinte ich den Einsatz in Kundengärten. Falschplatzierte bzw. (zu) engstehende (Kübel)Bäume - den Fehler mach glaub ich nicht nur ich. Danke Dir auch. :)

[Ekwisetum]

Noch ein Video dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=rMIbv6cdAsk

[Gartenplaner]

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@ Gartenplaner

Rückschnitt a la Bonsai machen Cudranias eher nicht mit. Bei Gärtnermethoden für engstehende Bäume meinte ich den Einsatz in Kundengärten. Falschplatzierte bzw. (zu) engstehende (Kübel)Bäume - den Fehler mach glaub ich nicht nur ich. Danke Dir auch. :)

Also - vor ein paar Jahren hab ich einen ersten Versuch gemacht, meine draußen zu überwintern, noch im Topf, aber der im Boden eingesenkt.
Es war ein eher normaler Winter und fast der gesamte veredelte Trieb der 'Seedless Che' ist erfroren (obwohl sie eigentlich doch winterhart sein soll)
Das war aber kein großes Problem, aus dem Edelreisstummel unten trieb sie kräftig durch und formte wieder einen Strauch über ein paar Jahre.
Insofern sehe ich keine so großen Schwierigkeiten bei einem Rückschnitt ???

Sehr kleine Minibagger oder genügend Manpower, dass eben ein paar Mann etwas per Hand bewegen - was anderes haben auch die meisten Betriebe nicht.

[Querkopf]

Beim Umpflanzen von Gehölzen hat mir schon mehrfach die "Teich-Methode" geholfen.
Was ich damit meine, hatte ich hier mal Schritt für Schritt beschrieben für den Umzug eines Philadelphus.
Das Verfahren braucht Zeit, und es verursacht eine Riesensauerei ;). Aber es funktioniert hier im Lehmboden vorzüglich. Neben dem Philadelphus habe ich auf diese Art unter anderem auch alte, sehr große, extrem tief wurzelnde Rosen aus dem Erdreich "geschwemmt". Und alle Gehölze, deren Wurzeln ich mit Hilfe eines temporären Teichs gelockert habe, sind am neuen Platz ohne Probleme weitergewachsen.

Vielleicht wäre sowas auch in deinem Gewächshaus machbar?

edit: Danke für die "Air-Spade"-Links, Ekwisetum, das scheint ein grandioses Verfahren zu sein.
Der Denkansatz bei meinem "Teich"-Verfahren ist ähnlich: nicht die Wurzeln aus der Erde holen, sondern die Erde von den Wurzeln entfernen. Das mit Druckluft zu tun, ist sicherlich verlässlicher, "sauberer" und professioneller, als dafür Wasser zu benutzen.

[partisanengärtner]

Dieser Vorschlag ist mir auch gerade eingefallen. Da reicht eigentlich ein Gartenschlauch und ein paar Eimer zum abschöpfen des losgeschwemmten Erdreichs.
Dauert halt unter Unständen ein paar Tage.

Wenn der freigeschwemmte Bereich groß genug ist kann man ja die äußeren und tieferen noch festsitzenden Wurzelteile kappen.
Das geht dann mit einer scharfen Astschere ganz gut und heilt auch viel besser ab als die ausgefransten Spatenstiche.

[Smiley]

Es ist eine Freude Euch zu lesen. Herzlichen Dank daß Ihr Euch so für meine Cudrania ins Zeug legt. Erde vor Wurzelkappung von Wurzeln trennen ist die zündende Idee. Jetzt muß ich schauen auf welche Weise ich diese Idee am besten umsetzen kann. Die Wassermethode ist wahrscheinlich die Alltagsnäheste. Ich werde Euch berichten.

Danke auch für die Schilderung der Cudraniaerfahrungen. Ich hatte bisher den Eindruck, daß Cudrania bei Schnitt nicht wieder von unten durchtreibt.

Viele Grüße von Smiley

[Ekwisetum]

Im Gewächshaus ist die Wassermethode wahrscheinlich besser. Durch Druckluft können ja auch Steine durch die Gegend geschleudert werden.

[Aquilegia vulgaris]

@ Aquilegia:

Cudrania-Früchte sind gut essbar, aber es gibt geschmacklich durchaus Besseres. Im Spätherbst aber einen solch behangenen Baum vor sich zu haben ist schon eine Freude. Falls die Cudrania überlebt und auch diesen Spätherbst Früchte hat kannst Du gern ein paar haben.

Vielen Dank für die Info. Ja also, die Früchte würden mich schon interessieren. Vielleicht komme ich im Herbst darauf zurück!

[Natternkopf]

Alternative zu Druckluft -> Absaugen des Erdreiches.

Grüsse Natternkopf