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Was vom Pferd (Gelesen 101672 mal)

Über Hund und Katz... und alle anderen Haus und Nutztiere

Moderator: Nina

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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #255 am:

;D Nein... aber was es war, weiß ich nicht mehr. Ich kann auch niemanden mehr fragen; viele leben nicht mehr, der Rest zerstreute sich in alle Winde, als das Institut schloß und der Verein den Bach runterging. Und Freundin B. hat zweimal dort gearbeitet, aber nur einen kleinen Teil dieser ca. 23 Pferdejahre.
Eine Gesellschaft von Schafen muss mit der Zeit eine Regierung von Wölfen hervorbringen. - Juvenal

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Weidenkatz
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Re: Was vom Pferd

Weidenkatz » Antwort #256 am:

Ich tippe auf "appeldwatsch" ;)...
Das ist Dialekt, bei uns in der Gegend (Norddt, HH) heisst das soviel wie bisschen dumm, linkisch,...
Eine Bibliothek, ein Garten und eine Katze - drei wichtige "Dinge" zum Glück!
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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #257 am:

Ah - der Groschen will immer noch nicht fallen, aber ich werde noch mal schauen, in welchem Zusammenhang ich das vieleicht notiert habe - danke, Weidenkatz! Die das sagte, war jedenfalls keine Hessin, könnte also sein. :)
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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #258 am:

Asinella hat geschrieben: 20. Mai 2020, 21:55
Der muss eindeutig Esel in seiner Ahnengalerie haben, das kann gar nicht anders sein ;D ;D.
Das erinnert schwer an Lucy, an der ist auch ein Dipl. Ing. verloren gegangen. Bitter war nur, als der Karabiner, der die Kette über den Riegel am Stall sicherte durch einen Schraubkarabiner ersetzt wurde. Karabiner war anspruchsvoll, aber mit genügend Willen und Ausdauer, und das hat sie, machbar. Der Schraubkarabiner war der Gipfel der Bosheit, sie stand zähneknirschend davor:ich weiß genau, wie das Sch..ding funktioniert, aber ich krieg es nicht auf. In dem Fall sind Hufe halt doch unpraktisch. Vom Zahlenschloss haben wir abgesehen, das hätte sie sicher irgendwann geknackt ;D.
Und anbinden? Du glaubst doch wohl nicht, dass Du mich einfach so anbinden kannst, ohne mich zu fragen. Ja wo sind wird denn! - Ja wo isse denn wieder ?[/quote]

;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Das habe ich eben erst gesehen, ich habe Lachtränen in den Augen. Ah, wie schön... Ja, es besteht eine starke Ähnlichkeit. ;)

Als ich dann den eigenen Stall hatte, tat's der normale - sehr schwergängige! - Riegel nicht, ich mußte einen Sicherheits-Schweineriegel an der Futterkammer anbringen, und auch an dem machte er sich mit großer Ausdauer zu schaffen.

Ah, das mit dem Zahlenschloß ist köstlich. Schade, daß mir das nicht eingefallen ist! ;) ;D ;D ;D

Nachtrag:
[quote]sie stand zähneknirschend davor


Ich sehe sie vor mir und kichere immer noch. ;D ;D ;D
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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #259 am:

Ich habe nachts im Bett noch gekichert. ;)
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Der Spätherbst brachte nicht nur Hagebutten und Birnen und Äpfel und Pflaumen und Mais fürs Fettepony; er brachte auch Herrn Lehr. Das kam durch die Wutz.
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Frau Winterling hatte ein kleines Abenteuer vorgeschlagen - mit der Fähre über den Main fahren und auf der anderen Seite einfach mal ins Blaue reiten. Das war wirklich ein Abenteuer; niemand – außer Gustav und Erika vielleicht – hatte das je gemacht vor Angst, die Pferde könnten durchdrehen – der scheppernde Krach der eigenen Hufe auf dem Metall, die dichtgedrängten Autos, der Lärm, der Qualm, das Vibrieren. Wir aber waren frohen Mutes.
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Der schöne Plan scheiterte daran, daß man kein Geld mitgenommen hatte. Wir standen vor der Fähre im Nachbarort, die Pferde bauten sich schon ein wenig auf - denn Fähre-Fahren war ja doch wirklich etwas sehr Außergewöhnliches -, und wir beide krempelten alle Taschen um: nichts, kein Groschen (bei den Rallyes, die ich später ab und an ritt, hätte das Punkteabzug bedeutet: Kein Telefongeld für einen eventuellen Notfall!).
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Was tun? Für alles andere war es nun schon fast zu spät am Tag. Wir ließen unsere Überraschungstour sausen und übten stattdessen, da wir nun schon mal da waren, im Ort Stadtverkehr. Sowas kann ja nie schaden - immer mal wieder gelassen vor roten Ampeln stehen, sich davon überzeugen, daß Lastwagen nur brüllen, aber nie wirklich zubeißen, einparken. Wir stießen überall auf großes Interesse und bekamen von netten Menschen sogar eine Plastiktüte mit Äpfeln geschenkt, bevor wir uns auf den Heimweg machten.
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„Tara, jetzt können wir auf dem Rückweg eigentlich noch den Graben am Gartenzwergehaus üben“, Frau Winterling dachte wie immer praktisch, „unser Abenteuer kriegen wir heute sowieso nicht mehr.“ Das Gartenzwergehaus stand für sich allein am Ende einer ganz wunderbaren Galoppstrecke und hatte, nun ja, Gartenzwerge. Viele Gartenzwerge.


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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #260 am:

Ti war mit einem gelangweilten Hopser über den nicht allzu breiten Graben. Er kannte das längst.
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„Komm, Sokran!“ Der Hengst weigerte sich beharrlich. Es dämmerte schon.
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„Auf, Sokran, gibt Äpfelchen! Äpfelchen, Sokran!“ Der Hengst setzte mißtrauisch eine Zehenspitze in den Graben.
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Ti schnorchelte. Ich traute meinen Augen nicht – „Frau Winterling, da is’ ne Wildsau!“
.
„Jaja. Komm, Sokran!“
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Ti tänzelte. „Da ist ein Wildschwein, Frau Winterling!“
.
„Sokran, gibt Äpfelchen!“
.
Die Wutz kam auf Ti zu. Dem Fetten Pony war das gar nicht geheuer. Es sprang ein paar Schritte rückwärts. Das Schwein eilte vorwärts. Beide schnorchelten; beide machten einen langen Hals –
.
„Da ist ja tatsächlich ein Wildschwein!“ Endlich kam Frau Winterling übern Graben. „Ist ja noch klein.“
.
Das war es. Das Mini-Wildschwein saß auf den Schinken und spielte Nasenreiben mit Ti. Faßte Zutrauen und sauste unter Tis Bauch. Das Fette Pony hüpfte rückwärts, mit allen Vieren zugleich. Der Hengst hüpfte aus Sympathie mit.
.
Das Schwein hüpfte hinterher.
.
Die Wutz hatte Ti ins Herz geschlossen. Der machte klar, daß das nicht auf Gegenliebe stieß: Das Schwein oder er – wenn die Wutz blieb, dann war er draußen! Ich saß ab und fuchtelte mit dem freien Arm, Frau Winterling wedelte mit dem Apfelsack. Das Schweinchen ließ sich nicht vertreiben.
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Nun gab es zwar allerlei in Tarahausen, aber keine wilden Wutzen. Die hier mußte irgendwo ausgebüxt sein. Komisch war auch, daß dieses Tier zwar genau aussah wie ein Wildschwein, aber bei seiner Größe eigentlich noch hätte Frischlings-Streifen tragen müssen. Es war aber schwarzbraun.
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„Was machen wir denn jetzt mit dir?“ Frau Winterling schmolz erkennbar dahin, wie immer, wenn es um verlassene Tiere ging. „Wir müssen es fangen und ins Tierheim bringen.“
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„’Ne Sau ins Tierheim bringen? Wie denn!“ Ich war schon außer Puste.
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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #261 am:

„Frau Ehrmann wohnt doch irgendwo zwei Straßen weiter,“ überlegte meine Begleiterin. Frau Ehrmann war eine der Feindinnen aus der Feldscheune. „Das Schwein folgt uns mit Sicherheit. Das scheint Pferde zu mögen. Wir sperren es dort in die Garage, dann soll das Tierheim es morgen abholen.“
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Wir hielten am ersten Haus. Frau Winterling eilte zur Tür. „Entschuldigen sie, wir sind zwei Reiterinnen. Wir haben ein Wildschwein im Schlepptau. Können sie uns sagen, wo die Familie Ehrmann wohnt?“
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Argwöhnische Gesichter erschienen im Türrahmen. Man hat nicht jeden Abend zwei Pferde, zwei fremde Frauen und eine Sau im Dunkeln vor der Haustüre stehen.
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Stumm deuteten die Bewohner aufs nächste Haus.
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Frau Winterling hielt sich nicht auf und lief ein Haus weiter. „Frau Ehrmann, wir brauchen Hilfe. Steh, Sokran, verdammt noch mal! Frau Ehrmann, wir haben ein Wildschwein auf den Fersen...“ Die ganze Familie eilte auf die Straße.
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„Mein Gott, und ich hab’ gedacht, ihr habt was getrunken“, entschuldigte sich Frau Ehrmann. Auch auf die Feindinnen aus der Feldscheune konnte man zählen, wenn es um Tiere ging. Natürlich durfte man das Schwein in die Garage sperren!
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Jahaaaa - wenn man es kriegte!
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Rosenfee
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Re: Was vom Pferd

Rosenfee » Antwort #262 am:

Cliffhanger....Tara, wo bleibt die Fortsetzung *trommelt mit den Fingern* ;)
LG Rosenfee
Waldschrat

Re: Was vom Pferd

Waldschrat » Antwort #263 am:

*trommelt mit*
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Bufo
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Re: Was vom Pferd

Bufo » Antwort #264 am:

*schwelgt derweil in Erinnerungen und macht den Lückenfüller*
.
Auf "meine" Gina, die mich so lange und geduldig spazieren trug war immer Verlass. Meistens schlenderten wir selbstvergessen alleine durch Wald und Feld. Oft schaute ich nicht so richtig hin, wo ich entlangritt. Es gab so viel Wichtigeres zu sehen, die Welt war voll von Fichtenblüten oder Pilzen oder Rehen oder...
Dann kam irgendwann die Zeit nach Hause zu reiten, damit sich die Pferdebesitzer keine Sorgen über unseren Verbleib machten. Tja, wo war ich jetzt eigentlich und wo geht es zurück? ???
An der nächsten Wegekreuzung ließ ich Gina entscheiden. Die hatte schließlich den größeren Kopf und konnte sich daher mehr merken. Es ging immer gut. :D
Beste Grüße Bufo
Waldschrat

Re: Was vom Pferd

Waldschrat » Antwort #265 am:

:D
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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #266 am:

Bufo hat geschrieben: 21. Mai 2020, 19:59An der nächsten Wegekreuzung ließ ich Gina entscheiden. Die hatte schließlich den größeren Kopf und konnte sich daher mehr merken. Es ging immer gut. :D


:D :D ;D

So habe ich es auch gemacht, die Viecher haben einen wahnsinnig guten Ortssinn. Ich war an den Wochenenden oft ganztags unterwegs, es waren weite Ritte nach Karte, und manchmal habe ich mich verritten. Ti kannte die Worte "nach Hause!", und er wußte es immer. Allerdings wußte er es besser: nicht, wie ich gekommen war, sondern wie der Vogel fliegt, er wußte pfeilgerade die kürzeste Richtung und brach auch durch Gebüsch; ich lernte mich ducken und den Kopf neben seinem Hals halten! Und auf die Brille aufpassen. ;)
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Waldschrat

Re: Was vom Pferd

Waldschrat » Antwort #267 am:

Schön :D
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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #268 am:

- Längst war es stockdunkel; die Straßenlaternen brannten. Die Familie Ehrmann scheuchte das Schwein die Straße runter. Und zurück. Das war ein Tanz! Die Pferde tanzten mit. Ti tanzte mir auf den Fuß.
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Die Wutz flüchtete sich unter seinen Bauch. Jetzt mußte Frau Winterlings Zeh dran glauben. Frau Winterling fluchte; dann fielen ihr die Äpfel ein. Aber die Wutz wollte keine Äpfel! Sie zischte wieder ab wie ein geölter Blitz.
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Die Ehrmannsche Großmama kam mit Sack und Kartöffelchen. Die Sau wollte leider auch keine Kartöffelchen. Und schon gar nicht in den Sack! Sie wollte unter’n Bauch. Gaß’ rauf, Gaß’ runter; der Radau zog noch die Nachbarn auf die Straße. Gut fünfzehn Mann feuerten schließlich die Schweinejäger begeistert an.
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Herr Ehrmann bekam ein Bein zu fassen und fast Sokrans Huf an den Kopf - die Sau flutschte unter Tis Bauch.
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„Mein Gott, sie blutet!“ Hatte Sokran sie erwischt? Das entschied die Sache. Ich hatte die Faxen dick: „Wir sperren sie in der Feldscheune in die leere Box.“ Mitkommen würde sie, da war ich sicher, das Problem war ja eher, sie von Tgnous loszueisen.
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Es waren zweieinhalb Kilometer.
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Frau Ehrmann fuhr mit dem Audi - Warnblinker an - im zweiten Gang vorneweg. Dahinter kam der völlig entnervte Tignous. Dann die Wutz. Frau Winterling hinter ihr, sie führte den aufgeregten Hengst und versuchte mit der anderen Hand, die kleine Sau von Tis Hinterbeinen wegzuwedeln. Langsam blieb ihr die Luft weg.
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Die Prozession verursachte fast einen Auffahrunfall. Die Leute hielten an und drehten die Scheibe runter, um besser sehen zu können.
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Vor der Feldscheune gab ich Gas, um die Pflegemädchen zu warnen: „Frau Winterling kommt gleich mi’m Wildschwein um die Ecke. Kerstin, Ti absatteln, Michaela, die leere Box auf. Stroh rein.“ Die Mädels flitzten.
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Auto, Pferd und Wutz erschienen. „Da is’ ja wirklich’n Wildschwein! Wir dachten, Du hättest ’nen Anfall!“ Michaela ließ vor Staunen das Schwein fast durch die Tür entschlüpfen.
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Noch zweimal die Stallgasse rauf und runter, dann hatte man die Wutz in der Box. Das Schweinchen schnupperte befriedigt an den Nachbarn: Pferde. Es fühlte sich offensichtlich zu Hause. Die Pferde, von denen die meisten sich schon zum Schlafengehen fertiggemacht hatten, waren auf einmal durch die Bank hellwach. Was war das denn für ein Besuch mitten in der Nacht! Ein aufgeregtes Schnobern, Schnuppern, Schorcheln kam aus allen Richtungen.
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„Futter! Was fressen Wildschweine?“ Frau Winterling hatte einen ausgeprägten Fütterungstrieb. Tis Gerste, Katzenfutter und Milch wurden verrührt. Die Wutz fraß. Verletzt war sie nicht.
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Erst jetzt dachte man betreten an die Reaktion der Damen. Und Igor! Und Anton Kaiser! Mit Pfleger und Betriebsleiter lagen wir sowieso schon im Clinch. Egal erstmal, das war morgen. Jetzt jedenfalls hatten wir die Sau wenigstens für die Nacht endlich unter Dach und Fach.
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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #269 am:

Weil die Geschichte nur halb so nett wäre, wenn ich nicht auch die Zeitung zitierte - und weil es unfair und verboten wäre, sie zu zitieren, ohne sie zu nennen - lesen wir gleich den Namen, aber den vergessen wir dann bitte auch gleich wieder, ja? :P ;)
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Das Reiterstübchen lachte sich wieder einmal halbtot, als Frau Winterling und ich erschöpft unsere Geschichte erzählten. Aber Gernot hatte eine Idee: „Geh‘ ma‘ beim Schäfer. Der hat lauder so Viecher. Bolnische Wollschwein odder so. Am Ortseigang vo‘ X.“ Ich fuhr hin - da war niemand zu Hause. Aber wir mußten das Schweinchen aus dem Stall schaffen! Und zwar schnellstens! Wenn van Krachten das erfuhr…!
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Am nächsten Morgen fuhr ich nochmal ergebnislos hin. Was tun? Ich bat die Kollegen der Tageszeitung, einen Aufruf zu veröffentlichen. Dann probierte ich es noch mal telefonisch im Nachbarort “beim Schäfer“.
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„X mein Name, Offenbach-Post. Frau Schäfer, uns ist ein Schwein zugelaufen; vermissen sie eins?“
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„Ja, e schwarzes“, sagte die Frau Schäfer, „E klaa Wildsau. Hawwe se’s jetz bei sich?“
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„Ich rufe von der Redaktion aus an. Wildschweine haben wir hier nicht.“ Naja, das konnte man so und so sehen. „Das Schwein steht in Tarahausen bei van Krachten.“
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Beim Gedanken an die Damen wurde mir arg mulmig. „Können sie’s heute nachmittag vielleicht bitte abholen?“
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„Heud nedd. Morsche villeischd“, meinte die Dame bräsig.
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„Frau Schäfer, in diesem hochnoblen Reitstall gibt es hochnoble Pferde. Und deren hochnoble Besitzer haben vielleicht was gegen ihre Sau. Sind Sie doch bitte so nett...“ Ich schwitzte.
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Doch die Dame war von beneidenswerter Unbekümmertheit: „Heud nedd. Villeischd morsche.“
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