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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2416392 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Starking007
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Starking007 » Antwort #9015 am:

Juneberry hat geschrieben: 14. Sep 2020, 15:00
Juneberry hat geschrieben: 22. Aug 2020, 12:07
Kurzer Bericht zur Tafeltraube Vanessa...

Die Vanessa ist jetzt in voller Reife und hat sich geschmacklich noch um Quantensprünge verbessert. Die Trauben sind prall aneinandergedrängt und haben zum Teil noch eine zweite Lage darunter. Wie dennoch alle miteinander reif werden können und zugleich nicht die geringsten Druckstellen bekommen, ist mir ein Rätsel. Die Verluste durch Wespen sind marginal und wir haben hier im Moment das Gefühl, einem persönlichen Terrassenwunder beizuwohnen. Mal sehen, wie es im nächsten Jahr aussieht.


Dass es Venus ist?????
Gruß Arthur
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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9016 am:

Wild hat geschrieben: 17. Sep 2020, 19:01
Ich würde auch gerne mal die Experten hier wegen einer eventuellen Sortenbestimmung einer weißen Tafel- (oder großbeerige Wein-)sorte.


Sieht ein bisschen wie Suzi aus, aber da kommen noch viele andere Sorten in Frage. Hervorstechende Merkmale hat sie ja nicht. Es kann natürlich keine neuere Sorte sein, wenn sie schon vor >20 Jahren gepflanzt wurde.

Das brüchige Stielgerüst ist meistens sortenbedingt. Manche Sorten sind da problematisch, häufig die, die auch Stiellähme bekommen. Ich hab auch solche Kandidaten. Und die haben das auch, wenn weit und breit kein Mehltau zu sehen ist.
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enaira
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

enaira » Antwort #9017 am:

Frage an die Sortenkenner:

Ich habe keine Ahnung von Wein, würde aber gerne eine Pflanze setzen, an eine Pergola, an der vorher eine Kletterrose nicht so recht wollte.

Standort: eher halbschattig, vormittags Sonne, im Sommer auch noch in den Nachmittag hinein, zumindest im oberen Bereich
Boden: Das Beet ist an der Stelle leider von 2 Betonkanten begrenzt (Schmalseite und Weg) und nicht sehr tief. Der Boden tendenziell eher lehmig, würde aber ggf. mit Rindenhumus verbessert. Im Untergrund vermutlich grobe Lava oder dergleichen.
Platz: Die Pflanze würde relativ schmal hochgeleitet, oben dann in 2 Richtungen. In der einen Richtung ist nur etwa ein Meter Platz, dann kommen die Triebe der Kletterrose 'Trier', in der anderen Richtung ca. 3 Meter.
Das Foto ist schon älter, zeigt aber die Situation. Die rosa Rose ist weg (dort steht jetzt eine Clematis), und der Wein sollte rechts vom Eingang seinen Platz finden, dort, wo die rote Rose zu sehen ist.

Wünsche: schönes Blatt mit möglichst prachtvoller Herbstfärbung, nicht zu viel Schnittarbeit, gerne dunkle Trauben (muss aber nicht), die schmecken (nicht zu harte Schale, Kerne dürfen vorhanden sein).
Keine Ahnung, wie es mit der Befruchtung ist, bei manchen Sorten steht selbstfruchtend dabei. In den Nachbargärten wächst meines Wissens kein Wein.

Lassen sich meine Wünsche an diesem Standort erfüllen?
In Cydoras Garten gefällt mir 'Solara' schon sehr gut. Passt das? Alternativen?
Oder macht ein Wein an dieser Stelle aus eurer Sicht gar keinen Sinn?
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Liebe Grüße
Ariane

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9018 am:

Wein an dieser Stelle ist durchaus sinnvoll. Der Wunsch nach blauen Trauben passt zur Herbstfärbung, meistens sind es blaue Sorten die auch das Laub schön färben. Trauben "die schmecken", da stellt sich natürlich auch die Frage was dir schmeckt und dir gefällt. Muss es grossbeerig sein? Welche Konsistenz ziehst du vor? Reizen dich blumige Aromen oder stehst du mehr auf leckere Zucker-Säure ohne "irgendwas" dazu? 99% aller Sorten sind selbstfruchtbar, auch das ist also kein Problem.

Sorten mit viel Erbgut amerikanischer Rebarten färben meist kräftig. Beispiele: New York Muscat (Geschmack muss man aber mögen) oder Ontario, das sieht super aus. Oder "Venus", die auch schön grosse Blätter hat, interessantes Aroma, aber etwas glibberig. Auch "Galanth" ist sehr problemlos und färbt gut, neutrales Aroma aber ausgewogen und gut, wird auch überall reif. Die Sorten sind alle auch sehr krankheitsfest. In welches Klima sollen die denn? An der Küste? Am Oberrhein? Nicht alles gelingt überall. Koblenz, unten am Rhein? Das wäre ziemlich warm, Mehltauklima.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Wild Obst » Antwort #9019 am:

cydorian hat geschrieben: 17. Sep 2020, 21:12
Das brüchige Stielgerüst ist meistens sortenbedingt. Manche Sorten sind da problematisch, häufig die, die auch Stiellähme bekommen. Ich hab auch solche Kandidaten. Und die haben das auch, wenn weit und breit kein Mehltau zu sehen ist.


Ich habe extra heute noch einmal geerntet und getestet. Auch optisch 100% gesunde Trauben sind genauso brüchig oder zumindest nicht signifikant stabiler. Ich habe mir schon gedacht, dass eine Bestimmung nicht so einfach sein könnte, weil ich selber irgendwie bei durchsuchen Sortenlisten und Merkmalen online nicht wirklich genau passende Kandidaten gefunden hatte.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

enaira » Antwort #9020 am:

cydorian hat geschrieben: 19. Sep 2020, 11:28
Koblenz, unten am Rhein? Das wäre ziemlich warm, Mehltauklima.

.
Nicht unten am Rhein, sondern 13 km entfernt, Richtung Eifel. Schon 1 Woche Unterschied in der Forsythien-Blüte, aber leider auch Mehltauklima.
Ich hatte vergessen, dass Gesundheit für mich auch ein wichtiges Kriterium ist.
.
Geschmack: Auf jeden Fall am liebsten direkt zu essen, große Früchte wären nicht schlecht, aber auch nicht zwingend. Ansonsten sind wir in Bezug auf den Geschmack nicht allzu wählerisch. Was ich aber gar nicht mag, sind harte Schalen mit saurem Nachgeschmack.
Von den gekauften Trauben esse ich recht gerne die rosé bis dunkel gefärbten dattelfrüchtigen Sorten.
Liebe Grüße
Ariane

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9021 am:

In dem Klima sollten noch alle der genannten Sorten reif werden.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Rib-2BW » Antwort #9022 am:

@Wildobst: guck mal auf die Webpage der Rebschule Schmitt. Die haben eine rel. gute Filterfunktion, die man ein wenig zur Sortenbestimmung missbrauchen kann.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

enaira » Antwort #9023 am:

Kennt jemand 'Arkadia Rozowa'?
Oder 'Lira'?
Liebe Grüße
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

o0Julia0o » Antwort #9024 am:

Hi, ich möchte in Klimazone 7-8 Trauben zum Direktverzehr anbauen. Auf Sandboden. Volle Sonne.

Habe hier gelesen, dass folgende geschmacklich gut sein sollen:
Vanessa: rosa, kernlos
Venus: kernlos
Muscat bleu

Kernlos ist natürlich praktisch. Aber auch kein Muss. Große Trauben wäre auch schön. Natürlich auch kein Muss. Zumal, wenn dort viele Kerne drin sind, ist der Vorteil auch fast wieder weg. Kleine Trauben kann man auch gut mit der Zunge zerdrücken und die Kerne unzerkaut mitessen. Bei großen ist das ja nicht so möglich. Dann beiß man schonmal auf einen Kern, wenn man sie nicht alle ausgespuckt hat.

Geschmacklich suche ich auch gerne interesantte Sorten. Wenn ich schon verschiedene anbaue, dann sollen sie auch unterschiedlich schmecken. Aber bitter sollen sie nicht sein. Ich hatte mal die Lakemont (New York) - kernlose Tafeltraube - die fand ich auch lecker. Wenn auch nicht sehr ausgefallen.

Wichtig ist mir, dass sie robust sind gegen Krankheiten. Unterschiedliche Reifezeitpunkte wären logischerweise praktisch.

Gibt es da noch Empfehlungen?
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9025 am:

In deiner Liste fehlt eine frühreifende Sorte. Vanessa würde ich ersetzen durch etwas Frühes. Sehr frühe Sorten sind allerdings nicht kernlos. Galahad ist z.B. schön früh, wenn auch geschmacklich nicht der Brüller. Man ist bei den ersten reifen Trauben allerdings auch weniger anspruchsvoll, man ist vielmehr froh, die Erntesaision nach vorne gedehnt zu haben und schon was zu haben, wo andere noch warten und gar nix haben.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Juneberry » Antwort #9026 am:

Starking007 hat geschrieben: 17. Sep 2020, 21:06
Juneberry hat geschrieben: 14. Sep 2020, 15:00
Juneberry hat geschrieben: 22. Aug 2020, 12:07
Kurzer Bericht zur Tafeltraube Vanessa...

Die Vanessa ist jetzt in voller Reife und hat sich geschmacklich noch um Quantensprünge verbessert. Die Trauben sind prall aneinandergedrängt und haben zum Teil noch eine zweite Lage darunter. Wie dennoch alle miteinander reif werden können und zugleich nicht die geringsten Druckstellen bekommen, ist mir ein Rätsel. Die Verluste durch Wespen sind marginal und wir haben hier im Moment das Gefühl, einem persönlichen Terrassenwunder beizuwohnen. Mal sehen, wie es im nächsten Jahr aussieht.


Dass es Venus ist?????


Ich hatte deinen Beitrag gar nicht gesehen, hatte aber auch schon die Überlegung angestellt, ob man mir statt der damals bestellten Vanessa eine Venus geliefert hat, da alle beschriebenen Merkmale passen, die bei der Vanessa gar nicht zutreffen.

Schickt ihr euch manchmal gegenseitig Kostproben zu - z.B. um solche Fragen endgültig klären zu können? Oder reichen die Merkmale aus, um Sorten zu differenzieren?
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9027 am:

Venus und Vanessa unterscheiden sich optisch krass und Venus hat einen sehr ausgeprägten Geschmack. Foto und kurze Beschreibung reichen, um zu sehen ob da eine Verwechslung vorliegt.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Juneberry » Antwort #9028 am:

Ein Foto findest du über den Link in meinem Beitrag oder direkt in Beitrag #9005. Die Trauben sind eher klein, dunkelblau, lösen sich sehr leicht vom Stiel, habe ein eher weicheres kernloses Fruchtfleisch, das beim Daraufbeißen sofort bereit ist aus der Schale zu gleiten. Der Geschmack bei voller Reife ist süß, ganz leichter Foxton, leichte Säure - ich persönlich empfinde das Aroma als sehr breit aufgestellt/reichhaltig, was sie auch im Direktverzehr sehr attraktiv macht.

Reicht das an Information?
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Juneberry » Antwort #9029 am:

...was ich vergaß: Das Blatt ist ungewöhnlich groß.
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