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Welche Unterlage hat meine Birne? (Gelesen 4324 mal)
Moderator: cydorian
Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
Ja, Wurzelschäden kann ich dabei nicht ausschließen. Aber nach 9 Jahren ist Baum Nr. 2 ja auch noch nicht zu einem Prachtstück herangewachsen. Wie sinnvoll ist es, den Baum so zu lassen wie er ist? Ich würde den Baum gern ein wenig herausfordern wollen. Die Alternative wäre aufgeben (das habe ich bei Baum 1 vor).
- cydorian
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Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
Besonders Birnen auf Birnenunterlage verhocken auch mal. Hab ich selber schon erlebt. Das liegt vielleicht mit an der Pfahlwurzel von Pyrus, die Umpflanzen ab einem gewissen Alter nicht mehr so gut verträgt oder an überständiger Containerware. In einem Fall hab ich den Baum mit viel Pflege wieder flott bekommen, in anderen Fällen nicht. Vor allem dann nicht, wenn der Boden Probleme zeigte, Pyrus auf Pyrus braucht Tiefe. Hat man die nicht, hilft nichts.
Was du am Besten machst, hängt von deinen Wünschen, dem Platz und dem Aufwand ab, den du treiben willst. Willst du möglichst bald Birnen, egal wie? Hast du Zeit für Experimente? Gehts dir mehr um einen schönen, etwas grösseren Baum?
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Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
In unserem Vorgarten steht eine seit Jahren vor sich hin mickernde Birne (Hochstamm auf Sämling, Gräfin von Paris). Letztes Jahr habe ich in ihrem Wurzelbereich Kartoffeln in einer dicken Heu/Mulchschicht angebaut. Durch diese Düngung hat sie dieses Jahr immerhin einen Ertrag von mehreren kg gebracht und die Blätter sind nicht mehr gar so winzig. Zur weiteren Bodenverbesserung habe ich dieses Jahr Buschbohnen unter ihr ausgesät. Im Vorgarten ist der Boden ziemlich mäßig, allerdings nicht so sandig wie bei Dir. Die dicke Mulchschicht ist für den Baum schonender als eine Buddelei im Kronenbereich.
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Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
cydorian hat geschrieben: ↑30. Okt 2020, 23:15
... Pyrus auf Pyrus braucht Tiefe. Hat man die nicht, hilft nichts.
Was du am Besten machst, hängt von deinen Wünschen, dem Platz und dem Aufwand ab, den du treiben willst. Willst du möglichst bald Birnen, egal wie? Hast du Zeit für Experimente? Gehts dir mehr um einen schönen, etwas grösseren Baum?
Ich will in der Tat einfach einen Birnenbaum, der essbare Birnen trägt. Wenige Kilo reichen schon, ich will ja nicht gleich übertreiben. ;) Die Ernte muss nicht sofort sein, aber nach neun Jahren hätte ich gern entweder ordentliches Wachstum mit Aussicht auf eine birnenreiche Zukunft oder, wenn der Baum schon nicht wächst, jedes Jahr 3 Kilo Birnen. ;) Mein Experiment wäre jetzt die Buddelei. Was anderes viel mir nicht mehr ein. Was würdest Du tun?
Apropo Tiefe, der weiße Sand reicht einige Meter tief. Nicht weit von hier gibt es eine Düne. So sieht hier der Untergrund auch aus.
- cydorian
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Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
Wie gesagt, schnell und einfach wäre eine dicke Schicht auf die Baumscheibe, den Traufbereich, Pferdemist wenn du bekommen kannst. Das kann auch richtig viel sein. auf meinem flachgründigen, schnell trockenen Boden packe ich >20cm drauf.
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Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
Sandbiene hat geschrieben: ↑30. Okt 2020, 23:39cydorian hat geschrieben: ↑30. Okt 2020, 23:15
... Pyrus auf Pyrus braucht Tiefe. Hat man die nicht, hilft nichts.
Was du am Besten machst, hängt von deinen Wünschen, dem Platz und dem Aufwand ab, den du treiben willst. Willst du möglichst bald Birnen, egal wie? Hast du Zeit für Experimente? Gehts dir mehr um einen schönen, etwas grösseren Baum?
Ich will in der Tat einfach einen Birnenbaum, der essbare Birnen trägt. Wenige Kilo reichen schon, ich will ja nicht gleich übertreiben. ;) Die Ernte muss nicht sofort sein, aber nach neun Jahren hätte ich gern entweder ordentliches Wachstum mit Aussicht auf eine birnenreiche Zukunft oder, wenn der Baum schon nicht wächst, jedes Jahr 3 Kilo Birnen. ;) Mein Experiment wäre jetzt die Buddelei. Was anderes viel mir nicht mehr ein. Was würdest Du tun?
Apropo Tiefe, der weiße Sand reicht einige Meter tief. Nicht weit von hier gibt es eine Düne. So sieht hier der Untergrund auch aus.
Sandbiene, ich fühle mit dir.. und ich bin schockiert ob deiner Bilder.. Es ist bei mir nicht viel anders, nur dass meine Bäume noch nicht 9 Jahre stehen. Grausige Zukunftsaussichten.
Interessanterweise gibt es in meiner direkten Nachbarschaft trotzdem einige alte relativ große Birnbäume. Nicht vergleichbar mit den Riesen auf guten Böden, aber für hiesige Verhältnisse doch gute 6m hoch, nach wie vor wüchsig und reich tragend.
Wie haben die das geschafft vor einigen Jahrzehnten? In dem konkreten Fall hat es vielleicht auch was mit dem Grundwasserstand zu tun.. der ist bei uns recht flach, um die 2m, manchmal weniger. Ich könnte mir (mit meinem Laienverstand) denken, dass die Birnen auf Sämling, die einmal tief genug gewurzelt haben dann auch erfolgreich vorankommen.
Frage daher: wie tief ist denn bei dir das Grundwasser? Wenn das alles nichts hilft.. Tröpfchenbewässerung.. ( ???)
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Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
Ich habe hier auch eine Williams auf Sämling, Lehmboden, das Problem bei Williams ist sie wächst nicht. Geht auf Sämling auch als Spindel zu erziehen, andere Sorten würden 2m lange Triebe im Jahr machen. Es bräuchte starkwüchsige Sorten für diesen Pulversand.
Meine hatte einen Stammschaden, oder hat ihn immernoch, war überlastet durch zuviel Frucht letztes und vorletztes Jahr, heuer hab ich die Krone um die Hälfte zurückgenommen und massig Fruchtholz rausgeschnitten, damit sie mal wieder wächst. Nächstes Jahr.
Dazu bekommt sie spätestens im Februar sofort lösliches Nitrat, KAS. Damit es überhaupt die Chance hat, rechtzeitig zum Austrieb Mitte März bei den Wurzeln zu sein. Die nächsten 4 Wochen muss dann evtl auch gewässert werden. Ende Mai nach dem ersten Triebwachstum ist Wasser zunehmend uninteressant und die Saison für revitalisieren gelaufen. In Brandenburg vermutlich alles 2-3 Wochen später.
Das Bild ist etwa 5-6 Jahre nach dem Pflanzen.
Meine hatte einen Stammschaden, oder hat ihn immernoch, war überlastet durch zuviel Frucht letztes und vorletztes Jahr, heuer hab ich die Krone um die Hälfte zurückgenommen und massig Fruchtholz rausgeschnitten, damit sie mal wieder wächst. Nächstes Jahr.
Dazu bekommt sie spätestens im Februar sofort lösliches Nitrat, KAS. Damit es überhaupt die Chance hat, rechtzeitig zum Austrieb Mitte März bei den Wurzeln zu sein. Die nächsten 4 Wochen muss dann evtl auch gewässert werden. Ende Mai nach dem ersten Triebwachstum ist Wasser zunehmend uninteressant und die Saison für revitalisieren gelaufen. In Brandenburg vermutlich alles 2-3 Wochen später.
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Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bäumchen schon recht viel Wurzelmasse gebildet haben. Also wenn Du schon den Aufwand mit Graben und Boden verbessern betreibst, könntest Du sie doch gleich ausgraben und neu in verbesserten Boden setzen? (Ich habe aber keine Ahnung von Obstbau.)
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Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
h hat geschrieben: ↑31. Okt 2020, 12:36
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bäumchen schon recht viel Wurzelmasse gebildet haben.
[/quote]
Weiter aussen liegen die Feinwurzeln. Es wird nicht gut tun, dort umzugraben, wenn der Baum sowieso leidet.
[quote author=thuja thujon link=topic=67956.msg3582154#msg3582154 date=1604142121]
Ich habe hier auch eine Williams auf Sämling, Lehmboden, das Problem bei Williams ist sie wächst nicht. Geht auf Sämling auch als Spindel zu erziehen, andere Sorten würden 2m lange Triebe im Jahr machen.
Hier geht sie trotz armem Boden ab, meine schnittintensivste Birne. Auf besserem Boden ist sie ab Mittag etwas verschattet, da versagt sie. Alles auf Pyrus.
Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
ringelnatz hat geschrieben: ↑31. Okt 2020, 10:27
Frage daher: wie tief ist denn bei dir das Grundwasser? Wenn das alles nichts hilft.. Tröpfchenbewässerung.. ( ???)
Das kann ich Dir nicht genau sagen. Nachbars Brunnen ist wohl so um die 10 m tief (genau wussten sie es nicht). Da ich beim Nachgraben eines Müllloches hier bis 1,3 m gebuddelt habe, kann ich bestätigen, dass es in der Tiefe noch staubtrocken ist.
Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
cydorian hat geschrieben: ↑31. Okt 2020, 12:57thuja hat geschrieben: ↑31. Okt 2020, 12:02
Ich habe hier auch eine Williams auf Sämling, Lehmboden, das Problem bei Williams ist sie wächst nicht.
Hier geht sie trotz armem Boden ab, meine schnittintensivste Birne. Auf besserem Boden ist sie ab Mittag etwas verschattet, da versagt sie. Alles auf Pyrus.
Meine Mutter hatte auf Lehmboden eine Williams und ich musste regelmäßig in schwindelerregender Höhe dicke Schosser absägen. Gewachsen ist der Baum also gut und er hat trotz Küstenklima erfolgreich gefruchtet.
Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
cydorian hat geschrieben: ↑31. Okt 2020, 08:49
Wie gesagt, schnell und einfach wäre eine dicke Schicht auf die Baumscheibe, den Traufbereich, Pferdemist wenn du bekommen kannst. Das kann auch richtig viel sein. auf meinem flachgründigen, schnell trockenen Boden packe ich >20cm drauf.
Mh, ich habe immer im Kopf, dass auf die Baumscheibe nichts voluminöses rauf soll. Auf jeden Fall muss ja der Bereich direkt am Stämmchen freibleiben. Ich könnte natürlich mit etwas Abstand etwas Pferdemist aufbringen. Vermutlich würden dann die Amseln den Mist großflächig auf der Wiese verteilen. Regenwürmer gibt es hier nur wenige, die sich um das Einarbeiten des Mists in die Erde kümmern könnten. :-\
Ich habe heute einen Nachfolger für Baum 1 (auf Quitte besorgt). Unterlage ist Kirchensaller Mostbirne und aufgrund der Wüchsigkeit habe ich mich für 'Köstliche von Charneu' entschieden. Pflanzloch muss ich noch vorbereiten. Da ich mit der Größe inzwischen gern übertreibe, dauert das etwas.
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Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
Unserer Mickerbirne, 2011 gepflanzt und etwas über 2m hoch, hat das dicke Mulchpaket nicht geschadet. So was leckeres wie Pferdemist hatte ich leider nicht für sie, nur Grasschnitt, etwas Kompost und Hornspäne. Daraufhin hat sie in diesem Jahr zum ersten Mal normal große Birnen produziert und davon mehrere kg.
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Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
So ähnlich war das auf der Brezelwiese auch, als ich anfing, neue Bäume zu pflanzen. Ca. 2014 hat meine Nachbarin nicht mehr gewusst, wohin mit ihrem Kaninchenmist, und ich hatte schon ganz viel Grasschnitt auf den Baumscheiben (im Sandboden, aber nicht ganz so extrem, weil irgendwo in der Tiefe Lehmschichten sind).
Jedenfalls packte ich damals auch noch dick Kaninchenmist drauf, lüftete und wendete allerdings vorsichtshalber öfter mal. Den Bäumchen tat das gut! Mit angemessenem Abstand um den Stamm natürlich.
.
Einige Baumscheiben profitieren inzwischen auch von Tropfbewässerung. Diese erspart nicht die großen Extrabewässerungen bei extremer Hitze und Dürre, aber sie sorgt dafür, dass in der Grasschnitt-/Mist-/Mulchschicht die Feuchtigkeit erhalten bleibt und das Bodenleben weitergeht.
Jedenfalls packte ich damals auch noch dick Kaninchenmist drauf, lüftete und wendete allerdings vorsichtshalber öfter mal. Den Bäumchen tat das gut! Mit angemessenem Abstand um den Stamm natürlich.
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Einige Baumscheiben profitieren inzwischen auch von Tropfbewässerung. Diese erspart nicht die großen Extrabewässerungen bei extremer Hitze und Dürre, aber sie sorgt dafür, dass in der Grasschnitt-/Mist-/Mulchschicht die Feuchtigkeit erhalten bleibt und das Bodenleben weitergeht.
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Re: Welche Unterlage hat meine Birne?
Sandbiene hat geschrieben: ↑31. Okt 2020, 17:44
Vermutlich würden dann die Amseln den Mist großflächig auf der Wiese verteilen.
Deine Vermutung muss ich leider aus eigener Erfahrung bestätigen. Aber man kann was dagegen machen. Im Sommer werf ich noch groben Grasschnitt obendauf, das hält die Amseln ab. Ansonsten dünnes Vlies oder Kükendrahtzuschnitte. Sieht nicht immer schön aus, aber die Birnen dann um so schöner :-)