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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 217923 mal)

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dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #2115 am:

RosaRot hat geschrieben: 9. Feb 2021, 12:23
Also doch eher Alibipflanzungen, wenn es sich um Streifen entlang von Äckern bezieht.
Der Nutzen ist also wie vermutet eher zweifelhaft.


Nur zum Nachdenken:
Ich hab heute mal nachgemessen ;) Der letzte "Alibistreifen" an einem Ackerschlag hier direkt neben dem Dorf (gesamte Länge der Siedlung) hatte rund 5.200 Quadratmeter. Das mag wenig erscheinen, sind aber auf die angrenzenden Einwohner etwa 32,5 Quadratmeter Bienenweide je Haushaltsmitglied. Das schafft nicht jeder Blumengarten! Oder Balkonkasten.
Natürlich ist ein Blühstreifen keine Natur! Aber er ist anstatt der Ackerfrucht.
Das ist immer noch besser als nix - wenn es dort viele Honigbienen, Wespen und Hummeln zum Fressen hinzieht sind doch kleinere Wildbienen auch vorhanden. Und auch wenn sich dort eher die "großen" sattfressen nehmen diese den kleinen Spezialisten dann nicht mehr die Nahrungsgrundlage in den Magerflächen!
Er ist ja nicht losgelöst oder Ersatzweise zu den normal vorhandenen Randstreifen und Splitterflächen sondern zusätzlich. Eben ein erster Schritt. Und ist auch einige Jahre nachträglich sichtbar.
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RosaRot
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

RosaRot » Antwort #2116 am:

Du kommst dort ja sicher öfter vorbei und wirst sicher beobachten können, wer sich dort delektiert (und evtl. einfach mal berichten).
Schön sieht es auf jeden Fall aus. Die Imker im Ort wird's auch freuen.
Viele Grüße von
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #2117 am:

Es gibt noch einen Imker im Ort - mit zwei Völkern :-\

Nachtrag: Klar freut der sich! Auf dem immer mehr dominierenden dauergemähten Flächen die einst Acker, Garten und Wiese waren ist auch für Honigbienen meist wenig zu holen! Bin da selbst auch nicht raus - Gänseweide mag romantisch aussehen...aber nicht für Bienen!
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #2118 am:

Hab aber grad noch ein Foto gefunden (wie der Blühstreifen aufgenommen 2019)
Der "Bearbeitungsschatten" und Abstandsfläche ein Jahr nach einem solchen Blühstreifen.
Sonst wäre da nix. Oder einfach "Rasen" gemäht.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

RosaRot » Antwort #2119 am:

Schön und allemal besser als Rasen.
Blühen auf Deiner Gänseweide keine Gänseblümchen?
(Ich sah mal in Polen solche Gänseweiden, weiß von Gänsen und Gänseblümchen).

Zwei Völker ist aber wirklich etwas wenig.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

dmks » Antwort #2120 am:

Gänseblümchen sind hübsch :) aber temporär, und ein Zeichen von Überweidung - verglichen mit dem schlechtesten Blühstreifen ist das eher Einöde... ;)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

RosaRot » Antwort #2121 am:

Hast ja recht. :)
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Ayamo
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Ayamo » Antwort #2122 am:

Ich habe nur unregelmäßig Zeit, hier rein zu schauen, heute war mal so ein Tag, und ich muss doch gleich antworten.
Diese "Doku" ist recht unterhaltsam, die Verwendung der Wolle finde ich gut und hoffe, dass sie viele Käufer findet. Die Darstellung ist allerdings unausgewogen, schlecht oder gar nicht recherchiert, insofern eher ein unterhaltsamer Zusammenschnitt als eine sachliche Doku. Dazu hätte gehört, die Behörde (Landrätin) zu befragen, meinetwegen noch einen Sachverständigen. Alles nicht geschehen, es bleibt der medienwirksame Aufschrei des Jungunternehmers.

RosaRot hat geschrieben: 9. Feb 2021, 10:46
.... Inkompetenz von Behörden (bzw. zu vielen Behörden, die strukturbedingt(?) gegeneinander agieren) oder widersinnigen, völlig praxisfernen Bestimmungen/Gesetzen, begründet sind, ...
[/quote]

Da machst du es dir zu einfach. Ich denke auch, dass es grundsätzlich mal langsam reicht mit den Regelungen und einiges verschlankt werden kann. Allerdings ist der geschilderte Vorfall kein gutes Beispiel. Ob die Behörde, deren Mitarbeiter dir vermutlich gar nicht bekannt sind, inkompetent ist oder nur nach Gesetz entscheidet (und das muss sie), können wir gar nicht beurteilen. Dazu gibt es viel zu wenig Infos. und da halte ich es mit dem alten Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten". Immer beide Seiten hören.
Es gibt aber tatsächlich inkompetente Behördenmitarbeiter, wie in allen Bereichen.

Und möglicherweise sollte man einige Regeln mal modernisieren, sehe ich auch so. Passiert auch ständig, das hier einschlägige Baugesetzbuch wird auch dieses Jahr mal wieder novelliert, wie schon letztes Jahr, und ich finde, es wird verschlimmbessert, anderes aber ist ein anderes Thema.
Nächter Vorwurf: "völlig praxisfern"...
Kein Gesetz passt für alle Einzelfälle, die Regeln werden für vergleichbare Fälle möglichst gleich gemacht. Ziel des § 35 ist es tatsächlich, das Bauen im Außenbereich = Bereich außerhalb der Siedlungen einzuschränken. Dort soll das stattfinden, was dort besser hinpasst als in die Stadt oder ein Gewerbegebiet, nämlich Landwirtschaft, Forstwirtschaft usw. Da die Kulturlandschaft nicht schwarz-weiß aus Stadt und Land besteht, ist der zuständige § 35 BauGB sehr lang geworden...

Und: Bauen ist im Sinne des Gesetzes ist im Grundsatz einer Umnutzung gleich. Länder, wo die Leute bauen können, wo sie wollen, in denen solche Regeln nicht oder nur halbherzig Anwendung finden, kannst du viele sehen: Die zubetonierte spanische Küste, das wuchernde Umland der amerikanischen Städte, es reichen auch Frankreich oder Belgien oder Londons Umfeld...
Als die Wende kam, durfte übrigens jedes Dorf nun auch in Ostdeutschland bauen, was jeder dahergelaufene Investor vorschlug ("kommunale Planungshoheit" heißt das), ohne dass eine höhere Ebene das noch absegnen musste. Mit dem Ergebnis, dass in Ostdeutschland inzwischen mehr Center auf der grünen Wiese stehen als in Westdeutschland. Inzwischen wird in der ehem. DDR mehr Umsatz außerhalb der Stadtzentren gemacht als in denselben, natürlich mit dem Auto zu erreichen. Saalepark usw. Nicht sehr umweltfreundlich. Da ist Ostdeutschland dem Markt-Liberalismus näher als der westliche Landesteil...
Langer Rede kurzer Sinn: Trotz aller Unzulänglichkeiten ist die Konzentration der Bautätigkeit oder der gewerblichen Tätigkeit auf Siedlungen sinnvoll und einigermaßen gelungen und nicht "völlig praxisfern", auch wenn´s in etlichen Einzelfällen mal wehtut.

Und im Übrigen: ohne diese Regeln hätte Marco den Bauernhof vielleicht gar nicht so günstig kaufen können, denn ohne die einschränkenden Regeln des § 35 vergrößert sich der Käuferkreis für solche entlegenen Immobilien natürlich ganz ungemein. Denn dann könnten ja viel mehr Investoren dort ein Unternehmen starten, entsprechend mehr Nachfrage gäbe es.

In der Darstellung ab ca. 21:50 des Videos (Wolleverarbeiter) heißt es zunächst: Er brauche eine Umnutzung, die "auf dem Papier stattfindet".
Unsinn. Er braucht eine Baugenehmigung wie jedes Vorhaben, und da es vorher Agrar und dann Leerstand war und er eine Manufaktur/verarbeitendes Gewerbe starten möchte, ist es eine "Baugenehmigung für eine Umnutzung".
Natürlich muss er es bezahlen, wer denn sonst? ich oder andere hier? Zahlen soll natürlich derjenige, der einen Nutzen davon hat, das wäre bei einer Zulassung für ein PSM der Hersteller, zB Neudorff, und bei einer Baugenehmigung ist es der Bauherr. Völlig in Ordnung.
Das hat auch nichts mit Außenbereich zu tun, da hat er etwas nicht verstanden (was nicht schlimm ist), und der NDR hat es nicht erläutert, weil es wohl zu unterhaltsam war. Eine Baugenehmigung bräuchte er auch in der Stadt...

Um eine Baugenehmigung im Außenbereich zu erhalten, muss auch nicht der Flächennutzungsplan geändert werden, wie im weiteren Verlauf dargestellt wird. Unsinn. Da hätte ich auch die eine oder andere Frage an die Landrätin, aber da war der NDR ja erneut zu faul nachzufragen.
Der F-Plan ist eine Gesamtplanung für die ganze Gemeinde, eine Übersicht und Vorstufe für Bebauungspläne. Dort ist z.B. dargestellt, ob Marcos Gegend Dorf oder Landwirtschaft ist. für ein kleines Vorhaben würde man aber nichts ändern, könnte man gar nicht städtebaulich begründen. Eine Änderung des F-Plans wird üblicherweise nur bei größeren (ab ca 1 Hektar) Vorhaben nötig, und zwar nur wenn ein Bebauungsplan gemacht werden soll, der dem bisherigen F-Plan widerspricht. Wenn also dort, wo jetzt Gewerbegebiet ist, nun Wohngebiet entstehen soll.

Das ist hier nicht geplant, er braucht also nur eine Baugenehmigung für sein Vorhaben einer Umnutzung.

Wie bekommt man diese im Außenbereich? ein Blick ins Gesetz hilft.
www.gesetze-im-internet.de/bbaug/__35.html

Ganz leicht sind die sog. privilegierten Fälle:
- Älterer Bauer gibt seine Landwirtschaft auf, möchte dort aber wohnen bleiben.
- Sohn des Bauern will in der Scheune eine kleine Tischlerei starten.
- Denkmalgeschützte Mühle soll Feriengästen dienen, die den baulichen Unterhalt so finanzieren
usw...

Zu Marco: Da er kein landwirtschaftliches Vorhaben starten möchte, auch kein Wohnhaus plant und da die Ställe möglicherweise schon länger leerstehen, könnte § 35 Abs. 4 Nr. 4 BauGB helfen:

(4) Den nachfolgend bezeichneten sonstigen Vorhaben im Sinne des Absatzes 2 kann nicht entgegengehalten werden, ... (vereinfacht: können wegen Verträglichkeit genehmigt werden):

4. die Änderung oder Nutzungsänderung von erhaltenswerten, das Bild der Kulturlandschaft prägenden Gebäuden, auch wenn sie aufgegeben sind, wenn das Vorhaben einer zweckmäßigen Verwendung der Gebäude und der Erhaltung des Gestaltwerts dient,

Warum hierüber keine Genehmigung möglich sein soll, würde ich gern mal wissen. Wenn ich nächste Woche Zeit habe, schreibe ich den NDR an. Mit wenig Hoffnung, solche Anfragen werden meist nicht beantwortet.

Möglicherweise gibt es noch mehr Fakten, die meine Einschätzung beeinflussen oder abändern könnten. Dass das Amt einfach nur stur ist, kann ich mir nicht vorstellen. Der Bürgermeister setzt sich ja dafür ein und dürfte einen Draht zum LK haben.
Das ist aber alles nicht in der NDR-"Doku" dargestellt.

Nachtrag zuguterletzt:
[quote author=RosaRot link=topic=61430.msg3627602#msg3627602 date=1612863969]
.... Behörden...widersinnigen, völlig praxisfernen Bestimmungen/Gesetzen, begründet sind, die den Bauern das Leben schwer machen...

Er ist ja eben kein Bauer... Als genehmigungswillige Behörde würde ich ihn dann schon fragen, was machen wir, wenn der Betrieb (hoffentlich) wächst? Anbauen? Und 3 Jahre später noch mal anbauen? Und dann ein Hofladen und den noch mal vergrößern? so sieht die Praxis aus, und davor schreckt die Behörde vielleicht zurück. Ich würde ihm sein Vorhaben genehmigen, aber klar machen, das kleine Betriebe gut und sinnvoll sind (es sollen ja die gebäude nachgenutzt werden und auch neue berufliche Perspektiven auf dem Land geben). Bis auf unwesentliche Ergänzungen der Baulichkeiten würde ich aber keine größeren Betriebserweiterungen außerhalb der Stadt genehmigen. Alnatura hat auch mal klein angefangen...

edit: verständlicher ausgedrückt...
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

RosaRot » Antwort #2123 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00
Zitat von: RosaRot am 09. Februar 2021, 10:46:09
.... Inkompetenz von Behörden (bzw. zu vielen Behörden, die strukturbedingt(?) gegeneinander agieren) oder widersinnigen, völlig praxisfernen Bestimmungen/Gesetzen, begründet sind, ...

Da machst du es dir zu einfach. Ich denke auch, dass es grundsätzlich mal langsam reicht mit den Regelungen und einiges verschlankt werden kann. Allerdings ist der geschilderte Vorfall kein gutes Beispiel. [/quote]

Das Video war sicher Anlass für Bemerkungen, aber nicht Grundlage.
Grundlage meiner Einlassungen in diesem Thread überhaupt ist, wie eigentlich aus anderen Bemerkungen meinerseits bekannt sein müsste, dass ein Teil der Familie einen Landwirtschaftsbetrieb bzw. mehrere Betriebe, auch verarbeitend, führt und diverse (komplizierte) Problematiken ständig und sehr ausführlich innerhalb der Familie erörtert werden.
Zum Leben (und Bauen) im Außenbereich kann ich auf eigene Erfahrungen verweisen.

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Als die Wende kam, durfte übrigens jedes Dorf nun auch in Ostdeutschland bauen, was jeder dahergelaufene Investor vorschlug ("kommunale Planungshoheit" heißt das), ohne dass eine höhere Ebene das noch absegnen musste. Mit dem Ergebnis, dass in Ostdeutschland inzwischen mehr Center auf der grünen Wiese stehen als in Westdeutschland. Inzwischen wird in der ehem. DDR mehr Umsatz außerhalb der Stadtzentren gemacht als in denselben, natürlich mit dem Auto zu erreichen. Saalepark usw. Nicht sehr umweltfreundlich. Da ist Ostdeutschland dem Markt-Liberalismus näher als der westliche Landesteil...
Langer Rede kurzer Sinn: Trotz aller Unzulänglichkeiten ist die Konzentration der Bautätigkeit oder der gewerblichen Tätigkeit auf Siedlungen sinnvoll und einigermaßen gelungen und nicht "völlig praxisfern", auch wenn´s in etlichen Einzelfällen mal wehtut.


Völlige Zustimmung zum letzten Satz.

Zu den Sätzen davor: Ich darf davon ausgehen, dass Du nach der Wende mitbeteiligt warst in irgendeiner Weise an den damaligen Entscheidungen, Kreuzfeuer und Problematiken in denen Stadtverwaltungen etc. damals standen (auch weißt wie sie zusammengesetzt waren...), kennst, auch die Kämpfe von Bürgerbewegungen in diesen Prozessen miterlebt und evtl. auch selbst etwas mitgeprägt hast?
Du hast sicher auch schon 'dahergelaufene Investoren' (Bandbreite vom(internationalen) Hochstapler über Parteien bis zum (westdeutschen/internationalen) Großkonzern...) selbst in Aktion erlebt und konntest (umweltunfreundliche) Invest-Aktionen erfolgreich vereiteln?
Investoren 'inevestier(t)en' (in Form von Käufen oder Kaufversuchen) nicht nur auf der grünen Wiese sondern auch innerhalb von Orten. Je nachdem wie solche Aktionen ausgingen, erhielten Orte im Osten dann diese oder jene bis heute sichtbare oder nachwirkende Prägung.

[quote]Dass das Amt einfach nur stur ist, kann ich mir nicht vorstellen. Der Bürgermeister setzt sich ja dafür ein und dürfte einen Draht zum LK haben.


Ämter bestehen aus Menschen. Diese agieren und interpretieren aus ganz unterschiedlichen Grünen so oder so und verfügen über sehr viel, viel, wenig oder auch zuweilen keine Erfahrung/Talent/berufliche Voraussetzung usw. im Umgang mit Menschen oder speziellen Problematiken. Sind die Gesetzeslagen dann noch kompliziert und zudem weitere unterschiedliche höhere und niedere Verwaltungsebenen beispielsweise aus denkmalrechtlichen Gründen usw. usw. involviert...
Viele Grüße von
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Ayamo » Antwort #2124 am:

RosaRot hat geschrieben: 20. Mär 2021, 10:21
Ich darf davon ausgehen, dass Du nach der Wende mitbeteiligt warst in irgendeiner Weise an den damaligen Entscheidungen, Kreuzfeuer und Problematiken in denen Stadtverwaltungen etc. damals standen (auch weißt wie sie zusammengesetzt waren...), kennst, auch die Kämpfe von Bürgerbewegungen in diesen Prozessen miterlebt und evtl. auch selbst etwas mitgeprägt hast? [/quote]

Nein, schon vom Alter her nicht. Darf man sich erst ab 60 äußern oder reichen auch Argumente?
Die von mir kurz angerissenen Entwicklungen in Ostdeutschland sollten dem Verständnis eines gesetzlichen Rahmens (hier von Planung/Bau) dienen, es ging wohl nicht um persönliche Lorbeeren.

In den letzten Beiträgen schlossen sich hier einige Purler der reißerischen NDR-Doku an, die außer dem herrlich polternden Jungunternehmer die andere Seite gar nicht befragt. Hier war wohl etwas Kritik angebracht.

[quote author=RosaRot link=topic=61430.msg3651037#msg3651037 date=1616232084]
Ämter bestehen aus Menschen. Diese agieren und interpretieren aus ganz unterschiedlichen Grünen so oder so und verfügen über sehr viel, viel, wenig oder auch zuweilen keine Erfahrung/Talent/berufliche Voraussetzung usw. im Umgang mit Menschen oder speziellen Problematiken. Sind die Gesetzeslagen dann noch kompliziert und zudem weitere unterschiedliche höhere und niedere Verwaltungsebenen beispielsweise aus denkmalrechtlichen Gründen usw. usw. involviert...

Ja... ist ja richtig und überall so. Ändert alles nichts daran, dass diese "Doku" eher Infotainment ist, mit schönen Bildern und einem Hauptdarsteller. Beim Zuschauer (90% davon ohne Verbindung zur Landwirtschaft, aber mit dem Wunsch, ohne Restriktionen in der Natur bauen zu können, überspitzt gesagt) bleibt dann ein wunderbares Schwarz-Weiß-Bild. Die "sture Verwaltung" (Landrätin) wird nicht befragt, und vermutlich gibt es wegen Datenschutz auch keine Darstellung auf deren Website.

Ganz abgesehen davon macht der Typ eben keine Landwirtschaft, hier also eher OT. Der Schäfer auf dem Mönchgut macht Landwirtschaft, mit einem ziemlich großen Stall.

Wobei das schon ein interessantes Thema wäre "Was machen wir mit all den ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäuden, die von der heutigen Landwirtschaft nicht mehr genutzt werden ?"
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Staudo » Antwort #2125 am:

Verfallen lassen, da sie nicht ins Baurecht passen.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Alstertalflora » Antwort #2126 am:

Das wär bei einigen schönen alten Gebäuden aber jammerschade >:(.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Staudo » Antwort #2127 am:

Nun könnte man vorschlagen, dass der Ausbau einer alten Scheune zur Veredlung landwirtschaftlicher Produkte aus landschaftspflegerischer Sicht deren Rettung sein könnte. Geht aber nicht, Außenbereich.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

RosaRot » Antwort #2128 am:

Ayamo hat geschrieben: 21. Mär 2021, 11:29
RosaRot hat geschrieben: 20. Mär 2021, 10:21
Ich darf davon ausgehen, dass Du nach der Wende mitbeteiligt warst in irgendeiner Weise an den damaligen Entscheidungen, Kreuzfeuer und Problematiken in denen Stadtverwaltungen etc. damals standen (auch weißt wie sie zusammengesetzt waren...), kennst, auch die Kämpfe von Bürgerbewegungen in diesen Prozessen miterlebt und evtl. auch selbst etwas mitgeprägt hast? [/quote]

Nein, schon vom Alter her nicht. Darf man sich erst ab 60 äußern oder reichen auch Argumente?
Die von mir kurz angerissenen Entwicklungen in Ostdeutschland sollten dem Verständnis eines gesetzlichen Rahmens (hier von Planung/Bau) dienen, es ging wohl nicht um persönliche Lorbeeren.


Um Lorbeeren gings nicht, sondern um Erfahrungen. Ich wollte nur wissen, was ich mir bereits dachte. Danke! :)

[quote]Ganz abgesehen davon macht der Typ eben keine Landwirtschaft, hier also eher OT. Der Schäfer auf dem Mönchgut macht Landwirtschaft, mit einem ziemlich großen Stall.


Ob der den Stall auch(noch) hätte, wenn er die Wolle, so wie allgemein üblich nicht verkaufen könnte und allein von der (geförderten) Landschaftspflege leben müsste?



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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

RosaRot » Antwort #2129 am:

Fortsetzung der Marco/Nordwolle- Geschichte mit neuem Video zum Thema Bau...
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