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Pfirsiche - Sorten, Unterlagen... (Gelesen 24469 mal)
Moderator: cydorian
- cydorian
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Re: Pfirsiche - Sorten, Unterlagen...
Da ich auf Kalkgrund, aber obere Schicht neutral, auch ältere Pfirsiche auf Rubira habe (und wurzelechte), habe ich da eine gewisse Skepsis hinsichtlich der genauen Grenze. Bis ph neutral sind auch nirgends Chloroseeffekte zu sehen. Darüber würde ich wie bereits in #78 geschrieben in der Tat generell keine Pfirsichunterlagen nehmen, dass Pfirsich über ph 7 zu Chlorose neigt und früh abgeht ist seit 3000 Jahren bekannt. Dann ist Pfirsichmandelbastard oder Blutpflaume oder wuchskräftige Pflaumen wie Brompton zu empfehlen. Das grosse Problem ist, dass die sinnvollen Unterlagen wie üblich nicht zu haben sind. Selber veredeln, wenn man wenigstens die Unterlagen bekommt....
Re: Pfirsiche - Sorten, Unterlagen...
Bei der niederösterreichischen Baum- u. Rebschule Schreiber habe ich nun gelesen, dass Pflaumenunterlagen eine intensivere Bewurzelung aufweisen als Pfirsichsämlinge mit geringerer Feinwurzelmasse. Das könnte (zumindest zum Teil) die Ergebnisse der zweiten Untersuchung erklären.
Zu meinem konkreten Fall: Ich hätte gerne den Proskauer Pfirsich als Halb- bis Hochstamm und habe nach langem Suchen mittlerweile auch eine Baumschule gefunden, die ihn mir im Sommer veredeln würde, allerdings auf St. Julien A. Wenn ich die Mehrkosten übernehme, vermutlich auch auf anderer Unterlage.
Die chemische Zusammensetzung meines Bodens kenne ich leider nicht. Es handelt sich um einen Innenhof in einer historischen Altstadt, wo die Bodenzusammensetzung durch die jahrhundertelange Nutzung sehr heterogen ist. Relativ nah am geplanten Standort des Pfirsichbaums habe ich tiefer aufgraben müssen, und der Boden da sieht erstaunlich gut aus: ein dunkler, sehr tiefgründiger humos-lehmiger Sandboden. Oben kommt auf jeden Fall ein halber Meter Mutterboden, mit Komposterde verbessert. Am problematischen Boden wird's bei mir vermutlich eher nicht liegen. Gießen kein Problem.
Was mich mehr umtreibt, ist die Frosthärte der Unterlage, da ich mich hier in einer für Pfirsichbäume grenzwertigen Klimazone befinde und es alle heiligen Zeiten einmal schon bis -25° C gehen kann. Gleichzeitig dürfte der Baum im Zweifelsfall auch etwas kräftiger werden, also eher Hochstamm, kein Buschbäumchen, auch wenn es zum Schneiden nicht so praktisch ist. Pflaumenunterlagen wären wohl frosthärter als letztlich alle Alternativen. Eine Blutpflaumenunterlage ist nicht zu bekommem. Brompton wäre eine starkwachsende Option, der allerdings eine höhere Virenanfälligkeit nachgesagt wird. Dospina 235 und Docera 6 sind vermutlich für mich zu schwachwüchsig; außerdem kaum für Pfirsich getestet.
Damit wäre ich wieder bei St. Julien A. Die veredelnde Baumschule hat ein raueres Klima als bei mir, scheint mit Pfirsich auf St. Julien A gute Ergebnisse zu erzielen. Flora1957 berichtet ja auch Positives, wenn auch in günstigerer Lage. Die Angaben zu Frosthärte zu St. Julien A und Brompton, die ich gefunden habe, variieren übrigens für beide Unterlagen von frostempfindlich bis sehr frosthart.
Was meint ihr?
@Flora1957:
Welche Erdmischung würdest du mir denn empfehlen?
Zu meinem konkreten Fall: Ich hätte gerne den Proskauer Pfirsich als Halb- bis Hochstamm und habe nach langem Suchen mittlerweile auch eine Baumschule gefunden, die ihn mir im Sommer veredeln würde, allerdings auf St. Julien A. Wenn ich die Mehrkosten übernehme, vermutlich auch auf anderer Unterlage.
Die chemische Zusammensetzung meines Bodens kenne ich leider nicht. Es handelt sich um einen Innenhof in einer historischen Altstadt, wo die Bodenzusammensetzung durch die jahrhundertelange Nutzung sehr heterogen ist. Relativ nah am geplanten Standort des Pfirsichbaums habe ich tiefer aufgraben müssen, und der Boden da sieht erstaunlich gut aus: ein dunkler, sehr tiefgründiger humos-lehmiger Sandboden. Oben kommt auf jeden Fall ein halber Meter Mutterboden, mit Komposterde verbessert. Am problematischen Boden wird's bei mir vermutlich eher nicht liegen. Gießen kein Problem.
Was mich mehr umtreibt, ist die Frosthärte der Unterlage, da ich mich hier in einer für Pfirsichbäume grenzwertigen Klimazone befinde und es alle heiligen Zeiten einmal schon bis -25° C gehen kann. Gleichzeitig dürfte der Baum im Zweifelsfall auch etwas kräftiger werden, also eher Hochstamm, kein Buschbäumchen, auch wenn es zum Schneiden nicht so praktisch ist. Pflaumenunterlagen wären wohl frosthärter als letztlich alle Alternativen. Eine Blutpflaumenunterlage ist nicht zu bekommem. Brompton wäre eine starkwachsende Option, der allerdings eine höhere Virenanfälligkeit nachgesagt wird. Dospina 235 und Docera 6 sind vermutlich für mich zu schwachwüchsig; außerdem kaum für Pfirsich getestet.
Damit wäre ich wieder bei St. Julien A. Die veredelnde Baumschule hat ein raueres Klima als bei mir, scheint mit Pfirsich auf St. Julien A gute Ergebnisse zu erzielen. Flora1957 berichtet ja auch Positives, wenn auch in günstigerer Lage. Die Angaben zu Frosthärte zu St. Julien A und Brompton, die ich gefunden habe, variieren übrigens für beide Unterlagen von frostempfindlich bis sehr frosthart.
Was meint ihr?
@Flora1957:
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Nein, ich optimiere für jede Pflanze den Boden durch eine individuelle Erdmischung - viel Arbeit, aber es lohnt sich.
Welche Erdmischung würdest du mir denn empfehlen?
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Re: Pfirsiche - Sorten, Unterlagen...
St Julien A braucht einen guten Boden sonst vegetiert die Pflanze vor sich hin. Nach deinen Beschreibungen ist der Boden recht gut, daher kann man Julien A nehmen.
Re: Pfirsiche - Sorten, Unterlagen...
Hallo Berat,
bzgl. der Frosttoleranz von St. Julien A kann ich nicht über eigene für Dich relevante Erfahrungen berichten, da es bei uns doch deutlich milder ist.
Ich habe für meinen unter diesen Bedingungen richtig gut gedeihenden Pfirsich Revita ca. 500-600L Erde wie folgt angemischt: pH ca. 6,0-6,5, nähstoffreich, humos, Hornspäne, leicht feucht aber durchlässig (Beimischung von Bentonit, Lavagranulat und Blähton).
Die gleiche Erdmischung habe ich übrigens auch für meine ebenfalls auf St. Julian A veredelte Mandel Palatina gewählt. Auch diese gedeiht super.
bzgl. der Frosttoleranz von St. Julien A kann ich nicht über eigene für Dich relevante Erfahrungen berichten, da es bei uns doch deutlich milder ist.
Ich habe für meinen unter diesen Bedingungen richtig gut gedeihenden Pfirsich Revita ca. 500-600L Erde wie folgt angemischt: pH ca. 6,0-6,5, nähstoffreich, humos, Hornspäne, leicht feucht aber durchlässig (Beimischung von Bentonit, Lavagranulat und Blähton).
Die gleiche Erdmischung habe ich übrigens auch für meine ebenfalls auf St. Julian A veredelte Mandel Palatina gewählt. Auch diese gedeiht super.
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- cydorian
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Re: Pfirsiche - Sorten, Unterlagen...
Die Frosthärte ist bei den Pflaumenunterlagen hoch. Da würde ich Wangenheimer oder Bromptonpflaume nehmen und auch den Mehrpreis bezahlen. Eine Wangenheimer-Auslese heisst WaVit und ist sehr verbreitet, die kriegst du auch zertifiziert virusfrei.
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Re: Pfirsiche - Sorten, Unterlagen...
Hey,
ich wollte eine Nektarine bei uns im Hausgarten pflanzen(7b). Eignet sich hierfür die Sorte "Stark Redgold" um eine gute Ernte zu erwarten?
ich wollte eine Nektarine bei uns im Hausgarten pflanzen(7b). Eignet sich hierfür die Sorte "Stark Redgold" um eine gute Ernte zu erwarten?
- thuja thujon
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Re: Pfirsiche - Sorten, Unterlagen...
Mit ausreichend Fachkenntnis und Engagement eignet sich jede Sorte, also warum nicht?
Und auch wenns mal nicht hin haut, Erwartungen können ja durchaus auch mal enttäuscht werden.
Und auch wenns mal nicht hin haut, Erwartungen können ja durchaus auch mal enttäuscht werden.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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Re: Pfirsiche - Sorten, Unterlagen...
hallo,
unsere neugepflanzte Nektarine(1-2jährig, 1,5-1,7m) steht jetzt schon voll mit blüten. sollte man da nun alles ausdünnen, damit der baum sich vernünftig weiterentwickeln kann nach dem pflanzschnitt oder wie handhabt man das?
unsere neugepflanzte Nektarine(1-2jährig, 1,5-1,7m) steht jetzt schon voll mit blüten. sollte man da nun alles ausdünnen, damit der baum sich vernünftig weiterentwickeln kann nach dem pflanzschnitt oder wie handhabt man das?
- thuja thujon
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Re: Pfirsiche - Sorten, Unterlagen...
Wenn der Pflanzschnitt richtig gemacht wurde sollte der Baum jetzt nicht viel breiter als 50cm sein. 3 Triebe pro Ästchen und nicht mehr als 4-5 Ästchen.
Kann man jetzt noch nachholen, falls das Bäumchen bei dir noch deutlich umfangreicher ist. Wenn nicht wird er schneller verkahlen und vergreisen.
Kann man jetzt noch nachholen, falls das Bäumchen bei dir noch deutlich umfangreicher ist. Wenn nicht wird er schneller verkahlen und vergreisen.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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Re: Pfirsiche - Sorten, Unterlagen...
thuja hat geschrieben: ↑23. Apr 2021, 16:22
Wenn der Pflanzschnitt richtig gemacht wurde sollte der Baum jetzt nicht viel breiter als 50cm sein. 3 Triebe pro Ästchen und nicht mehr als 4-5 Ästchen.
Kann man jetzt noch nachholen, falls das Bäumchen bei dir noch deutlich umfangreicher ist. Wenn nicht wird er schneller verkahlen und vergreisen.
nein, haben den schon um 1/2-2/3 zurückgeschnitten, mehr als 50cm dürfte er nicht haben. dann lass ich es so
Re: Pfirsiche - Sorten, Unterlagen...
Hallo liebe Leute, kennt jemand von euch den sogenannten Indian free Pfirsich oder hat ihn sogar im Garten oder weis vielleicht sogar Bezugsquellen? LG