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heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten (Gelesen 331582 mal)

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lerchenzorn
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

lerchenzorn » Antwort #1545 am:

Ja, das ist Silene otites, das Ohrlöffel-Leimkraut. Silene chlorantha geht nicht so weit nach Westen und wirkt schlanker im Blütenstand, vom Eindruck her fast wie eine sehr schlanke Gräser-Rispe.

Die Gräser im 3. und 5. Bild könnten Schillergräser (Koeleria) sein. Für Steppen-Lieschgras sind mir die Blütenstände im 5. Bild nicht kompakt genug. Zur Reife hin liegen bei Schillergräsern die Ästchen eng an, während sie in der Blüte weiter abspreizen.
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RosaRot
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

RosaRot » Antwort #1546 am:

Danke, das Ohrlöffel-Leimkraut ist also.
Das letzte könnte tatsächlich ein Schillergras sein, ja, ich muss die Blätter noch mal ansehen, steht nicht weit weg.
Aber das Grüne? Das hat noch gar keine Blüten und macht ein schönes kompaktes Kissen.
Viele Grüße von
RosaRot
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lerchenzorn
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

lerchenzorn » Antwort #1547 am:

Das im 4. Bild? Da kann ich nicht genug erkennen. Es wirkt fast wie ein Seggenpolster.
Vielleicht schaust Du noch einmal genau hin, ob die Blütenstände schon wieder im Blattschopf verschwunden sind. Es erinnert ein wenig an Carex montana, die bei Euch in den Trockenrasen vorkommen könnte.

Oder ein paar Fotos von einem entnommenen Teilstück, auf denen die Basis der Pflanze, die Blattfläche oder der Querschnitt und der Blattansatz zu erkennen sind.
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RosaRot
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

RosaRot » Antwort #1548 am:

An Carex dachte ich auch. Blüten sah ich bisher nicht, werde aber noch einmal danach suchen.

Es ist ein sehr schönes Gras in einem sehr schön bewachsenen Hangstück mit vielen verschiedenen Gräsern und momentan noch ohne Liguster..., ich bin versucht mal ein Stück an den Trockenhang vorm Gelände zu transferieren, ist ja nur 100 m weg, müsste also wachsen. Wenn es blühen und Samen ansetzen würde wäre es noch besser. Wenn ich also ein Stückchen entnehme, mache ich Fotos vor dem einsetzen.
Viele Grüße von
RosaRot
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lerchenzorn
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

lerchenzorn » Antwort #1549 am:

Sehr dichte Horste macht auch die Erd-Segge (Carex humilis), die ganz sicher in Euren Trockenrasen vorkommt. Da sind die Blütenstände manchmal so tief im Blattschopf verborgen, dass man schon fast danach bohren muss. Auch bei der ist die Blütezeit längst vorbei. Es sollten aber irgendwelche Reste zu finden sein.

Beide sind absolut gartenwürdig.
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Staudo
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

Staudo » Antwort #1550 am:

RosaRot hat geschrieben: 15. Jun 2021, 10:07momentan noch ohne Liguster...,


Ich staune, dass der Liguster bei euch so invasiv ist.
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RosaRot
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

RosaRot » Antwort #1551 am:

Er ist schlicht und einfach entsetzlich.
Seit Einstellen der Beweidung nach 1990 gibt es eine horrende Zunahme, vorher kann ich mich nicht an ihn erinnern. Liguster und Robinie, die beiden machen alles tot.

Deswegen mein Bestreben, die ursprüngliche Bepflanzung am 'eigenen' städtischen Hangstück nachzubauen.

Viele Grüße von
RosaRot
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lerchenzorn
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

lerchenzorn » Antwort #1552 am:

Das Gegenteil zur Steppenflora bei RosaRot: ein Sickerwasser-Austritt in den Waldweg mit Pfützen, nassen und feuchten Stellen. So selten befahren, dass das zwergige Niederliegende Hartheu (Hypericum humifusum) noch wachsen kann. Eine von den Küsten bis in subatlantische Regionen verbreitete Art. Hier in einer uckermärkischen Grundmoräne.

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lerchenzorn
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

lerchenzorn » Antwort #1553 am:

Und dann doch, im gleichen Wald, nur eine Höhe weiter, eine der in Norddeutschland heute sehr selten gewordenen Pflanzen: der Großblütige Fingerhut (Digitalis grandiflora). Im Gegensatz zu den überall eingeschleppt roten Vettern der einzige, in Brandenburg heimische Fingerhut. Ein Gruß aus den osteuropäischen Waldsteppen.

Bild
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lerchenzorn
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

lerchenzorn » Antwort #1554 am:

Wieder an einem anderen Hang, dessen trockene Waldsäume leider immer mehr zuwachsen, die einzige dort noch wachsende Schwalbenwurz.

Bild Bild
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

lerchenzorn » Antwort #1555 am:

Wieder am Büro, hält sich unter der Kiefer am Parkplatz ein letzter Fleck des Wald-Klees (Trifolium alpestre). Für mich der schönste in Brandenburg heimische Klee.

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Krokosmian
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

Krokosmian » Antwort #1556 am:

Gestern war ein kleiner Ausflug um den Albaufstieg angesagt, keine der bekannten Wacholderheiden, sondern mehr oder weniger feuchte Wiesen und Waldränder. Die Blümchen dort sind im Vergleich mit anderen Gegenden freilich Mumpitz, aber so als Stadtrandkind freut man sich auch über weniger Besonderes.
.
Am Wegrand ein paar Eisenhüte, zum Großteil abgesäbelt, deswegen nur ein paar geduckte Seitenrispen. Warum das- keine Ahnung. Da ich ihnen zusammen mit den Ritterspornen eigentlich entsagt habe, der Name von dem ich denke, dass er mal richtig war: Aconitum vulparia.

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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

Krokosmian » Antwort #1557 am:

Etwas schöner. Vielleicht sammelt man das Kraut schon mal, nicht so weit weg von dort wurde vor Jahren ein Wolf gesehen. Überfahren auf der Autobahn.

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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

Krokosmian » Antwort #1558 am:

Zweimal hingeschaut, tatsächlich Astrantia major! Fast immer einzelne Triebchen und oft halb unter dieses Jahr besonders fetten Wiesengräsern beerdigt. Diese Werbebilder von vielblütigen fetten Horsten werden dadurch irgendwie nicht glaubwürdiger.

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pearl
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Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten

pearl » Antwort #1559 am:

toll sowas am Wildstandort zu finden! Doof, dass da offenbar jemand Gift kochen wollte. Gelber Eisenhut oder Wolfs-Eisenhut. Aconitum lycoctonum Syn. Aconitum vulparia, wörtlich Fuchs-Eisenhut. Gerhard Nitter und Verbreitungskarte.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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