@Czwergo: Die fressen doch hier nicht(mehr), die Pferdchen. Früher hatte der Nachbar ein Pferdchen auf der Wiese stehen. Seit langem sind keine Tiere mehr da, die Wiese habe ich 'okkupiert' und wandele sie rück in etwas Mageres, in Absprache mit der Stadt in Gestalt des Försters, versteht sich. Für Berteroa fände sich ein Plätzchen. Ein paar Schichtrippen weiter soll sie auch wachsen, las ich eben.
Auf dem letzten Foto dürfte Senecio jacobaea sein....das wäre dann aber der "riesige" Korbblütler, auf dem ersten Foto vielleicht was in Richtung Ferkelkraut, aber das Foto ist von zu weit weg...oder Anthemis tinctoria ???
Danke Gartenplaner, natürlich hatte ich die Fotos vertauscht ::). Ich kann diese kleinen gelben Dinger nicht unterscheiden, es scheinen mehrere davon wichtig zu sein: Picris hieracioides, Crepis capillaris und Crepis biennis, auch hier für Lasioglossum spp., also Schmalbienen, Heriades truncorum, die Gewöhnliche Löcherbiene, die in Wildbienenhäusern nistet und die Löcher mit 3,5 mm mit Harz und Steinchen verschließt und Panurgus spp. also Zottelbienen. Außerdem für Andrena humilis, Andrena nigroaenea, Andrena fulvago, also Sandbienenarten, Lasioglossum leucozonium, Lasioglossum pauxillum und eine Reihe von oligolektisch auf andere Pflanzen spezialisierte Nektartrinker.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
zwerggarten hat geschrieben: ↑7. Jul 2021, 22:40 sooo toll ist berteroa doch nun auch wieder nicht, nur eben typisch für die sandige mark.
Ich habe das Kraut auch unterschätzt aber schau: Aglais io, Lycaena phlaeas und Andrena flavipes oder gravida, nur zufällig fotografiert. Ich kann mich erinnern, dass die Pflanze im letzten Jahr vor Bienen wimmelte. Es gibt sogar eine oligolektisch auf Berteroa spezialisierte Biene: Panurginus labiatus. Ich habe Berteroa incana in der Suche hier jedenfalls einige Male gefunden und sie ist auch in der Wildbienenmischung enthalten 8).
Wer möchte kann Samen bekommen ;).
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
idealerweise sollte der samen aber nur in der jeweiligen herkunftsregion verwendet werden: ansonsten kann es zu florenverfälschungs- bzw. artenvielfaltsverarmungseffekten kommen. :-\
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
zwerggarten hat geschrieben: ↑8. Jul 2021, 13:15 idealerweise sollte der samen aber nur in der jeweiligen herkunftsregion verwendet werden: ansonsten kann es zu florenverfälschungs- bzw. artenvielfaltsverarmungseffekten kommen. :-\
Florenverfälschung: Weder die flächendeckende Landwirtschaft noch unsere Wälder noch die Siedlungsräume enthalten überwiegend heimische Arten.
Vielleicht noch im Unter- Unkrautwuchs................
also alles wurscht, bayrische flockenblumen nach meck-pomm?
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Ich denke schon seit Tagen darüber nach, ausgelöst durch die Diskussion im Faden zum sonnigen Gehölzrand. Bis zum Beweis des Gegenteils glaube ich nicht, dass die Mischung des Genpools ein Problem ist, sondern die Frage der Anpassung an Umweltbedingungen, die vielleicht entscheidend für Erfolg oder Misserfolg einer Maßnahme sind. Dazu gehört bei speziellen Pflanzen für spezielle Bienchen auch, dass sie zum richtigen Zeitpunkt blühen. Anders sieht es bei Ansalbungen mit gebietsfremden Arten aus. Das kann leicht zur Öffnung der Büchse der Pandora geraten.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
@zwerggarten Zu dem Thema hat doch lerchenzorn im Sonnigen Saum letztens erst alles detailliert erläutert und er muss das wissen 8)!
@oile Aber die Anpassung an die örtlichen Umweltbedingungen schlägt sich doch nach einer Zeit im Genpool nieder, das ist doch der Knackpunkt. Es ist genau wie beim Menschen, familiäre Bedingungen haben einen Erbfaktor, Erfahrungen werden auch weitervererbt und verändern die genetische Struktur. Das Fachgebiet dazu heißt Epigenetik.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Ich habe es gerade nochmal nachgelesen. Es geht u. a. um gewerbliche Saatgutgewinnung, die die Gefahr einer genetischen Verarmung mit sich bringt. Das ist einleuchtend.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
jetzt muss ich erst wieder diesen sonnigen saum suchen und nachlesen. :P
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
edit: link auf den ersten relevanten beitrag zum thema regionale/örtliche genpools geändert, es folgen noch weitere beiträge.
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
"Wildpflanzen weisen in der Regel bestimmte genetische Anpassungen an ihre Region auf. So sind meist im Laufe der Zeit Anpassungen an die regiotypischen Eigenheiten des Bodens, des Klimas oder anderer Umweltbedingungen entstanden.
Zur Erhaltung der genetischen Anpassung und allgemein auch der genetischen Vielfalt sowie zur Erhaltung des natürlichen Artenspektrums empfiehlt sich deshalb bei Begrünungsmaßnahmen in der freien Landschaft der Einsatz von gebietseigenem Saatgut, auch "authochthones Saatgut" oder Regiosaatgut genannt. Bei Regiosaatgut gilt der Grundsatz: "aus der Region - für die Region". Kurz: Regiosaatgut ist Saatgut, das durch Besammlung von Wildpflanzen in einer bestimmten Region gewonnen wird, um später, in der Regel nach einer Zwischenvermehrung, in dieser Region wieder ausgebracht zu werden."
Das ist aber nicht neu! Die Änderung im Naturschutzgesetz ist von Anfang 2020 und gilt nur für die freie Landschaft. Wenn man verstanden hat worum es geht sät man aber auch im Garten in der Lausitz keine Knautie aus bairischem Saatgut. Hier der Gesetzestext dazu, gültig seit 1. März 2020, ich dachte April :-\: Verwendung gebietseigenen Saatgutes nach § 40 (4) BNatSchG
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
noch ein nachklapp: nur, weil das irgendwo hier an anderer stelle diskutiert und vermeintlich erschöpfend behandelt wurde, haben das sehr wahrscheinlich nicht alle gelesen und ganz offenkundig steckt es nicht allen fest im hinterkopf: der erhalt einer lokalen/regionalen artenvielfalt ist mit dem einbringen gebietsfremder pflanzen grundsätzlich gefährdet, wenn das in gärten auch weniger problematisch erscheint. und abgesehen davon bin ich gar nicht so dogmatisch, sondern wollte hier nur mal den fokus (samen einer bestimmten art wollen) um diesen aspekt erweitern.
ansonsten: macht doch, was ihr wollt! aber am besten ist, ihr macht es richtig. :) ;)
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos