Walt hat geschrieben: ↑12. Aug 2021, 08:10
Guten Morgen,
an der Blumenwiese arbeite ich auch seit ca. 10 Jahren. Allerdings auf Sandboden - der aber bei Bedarf über eine Bewässerungsanlage bewässert werden kann.
Ein paar meiner Erfahrungen:
Ich habe vor 9 Jahren bei ca. 300 m² komplett den Oberboden abgenommen - darunter der märkische Sand -und neu ausgesät (regionale Blumenmischung von Rieger-Hoffmann). Heute sieht man keinen Unterschied mehr zwischen dem originalen Bereich und dem neu eingesäten.
Ich habe die ganze Wiese (ca. 2.000 m²) 2018 einmal vertikutiert um dann bestimmte Samen (gibt einen Thread in dem ich die Liste angegeben habe) auszusäen. Die meisten davon sind nie gekommen. Würde ich heute nicht mehr machen, sondern immer nur auf einem kleinen Bereich ausprobieren und schauen welche Samen kommen.
Die Wiese wird zweimal im Jahr gemäht. Das erste Mal Ende Juli, das zweite Mal nach dem vollständigen Laubfall. Es wird immer erst gemulcht. Im Juli lass ich das alles ca. 1 Woche liegen und sammle dann. Im Herbst wird das gemulchte Laub sofort gesammelt und entfernt. Ein Teil davon (ca. 5 m³) wird kompostiert, ein weiterer Teil wird als Mulch unter die Wildhecken geschafft und der Rest wird abgefahren. Alles in allem sind das durch die vielen Bäume ca. 20 - 25 m³ Laubhäcksel. Im zeitigen Frühjahr geh ich mit dem Sammler nochmal drüber um das auf die Wiese gewehte Laub zu entfernen.
Den Sommerschnitt verteile ich zum großen Teil ebenfalls als Mulch unter die Hecken. Zum Kompostieren eignet er sich durch den hohen Anteil an getrockneten Halmen eher nicht.
Was bei mir hervorragend funktioniert hat, ist das Sammeln der Margeritensamen vor der ersten Maht und das Aussähen der getrockneten Samen nach der zweiten Maht im Spätherbst. Das hat nach 2-3 Jahren zu einer massiven Vermehrung der Margeriten geführt. Ebenfalls vermehrt haben sich der Wiesensalbei und das Habichtskraut.
Auf den gemähten Wegen (zum Gewächshaus - zum Kompostplatz und in den Wald) habe ich ebenfalls vertikutiert und Gänseblümchen ausgesäht. Auch das hat sich bewährt und sieht im Frühjahr sehr schön aus. Das mit den Wegen und einem Sitzplatz (Liegestühle) in der Wiese kann ich übrigens nur empfehlen. Macht sich gut dort in der Sonne zu liegen.
Den Kampf gegen (die Windmühlen) den Löwenzahn hab ich aufgegeben. In den ersten Jahren hab ich das als Unkraut angesehen und ausgestochen. Inzwischen bin ich da ein wenig relaxter und schau lieber den Bienchen dabei zu, wie sie die gelben Blüten bevölkern.
Ein weiterer, wenn auch sehr arbeitsintensiver Tipp - Blumenzwiebeln: Auch die erst mal auf einer kleinen Fläche ausprobieren und bei Gefallen in die vollen gehen. Hervorragend gehen bei mir Milchstern und Schneeglanz. Bestellt wird beim Großhandel (Link entfernt!1) in Holland und dann zu dritt gesetzt. Einer macht das Loch, der zweite steckt die Zwiebel und der Dritte füllt das Loch und tritt fest.
Zusammenfasend würde ich Dir empfehlen einiges auf kleineren Flächen auszuprobieren, bevor Du Dich in Arbeit stürzt und die ganze Fläche beackerst.
Grüße
Walt
Hallo Walt,
also ist es am besten nach deinen Erfahrungen die Samen gezielt auf freie Stellen zu streuen (vor allem halt jetzt mit der Herbstaussaat) statt den Aufwand mit dem Vertikutieren zu betreiben. Wichtig eher niedrig auf 4-5cm abmähen damit die Blumensamen genug Licht bekommen und das Schnittgut so weit wie möglich abräumen.
Den tipp mit den Zwiebeln haben wir auf der Wiese zur Auffahrt schon letzten Winter umgesetzt. Viele Tulpenzwiebeln und Hyazinthen gesetzt. Die haben super bis in den Juni geblüht und das war dann auch perfekt mit dem Wiesenschnitt danach.
Gegen Löwenzahn unternehme ich auch nichts, ist aber auch kein Meer davon auf der Wiese sondern im Rahmen. Und für die Insekten schon eine schöne Nektarquelle im Frühjahr.
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